Konstruktions- und Baubericht Unterfeuer Geestemünde/Fischereihafen Bremerhaven, 1:100/1:250

  • Moin!


    Man kann ja nie genug Baustellen haben. Also habe ich entschieden, mir mal wieder das Leben schwer zu machen und eröffne eine neue. Mit großer Bewunderung schaue ich hier im Forum auf die tollen Eigenkonstruktionen und will mich auch mal an so etwas versuchen. Als Projekt zum Lernen und Probieren habe ich mir das Unterfeuer Fischereihafen/Geestemünde ausgesucht. Das Unterfeuer steht unweit der Doppelschleuse zum Fischereihafen auf der Deichkrone des so genannten Seedeichs in Bremerhaven. Einige Informationen findet Ihr hier und hier.


    Interessant ist seine Doppelfunktion: Zusammen mit dem Oberfeuer Fischereihafen, den Besuchern des Schaufensters Fischereihafen sicher bekannt – bildet es eine Richtfeuerlinie für weseraufwärts fahrende Schiffe. Mit dem Oberfeuer Geestemünde, das nur wenige hundert Meter entfernt am Neubau des AWI steht, bildet es eine Richtfeuerlinie für weserabwärts kommende Schiffe. Das Unterfeuer trägt zusammen mit dem Oberfeuer Fischereihafen den Spitznamen Korn und Doppelkorn:


                         

    V.l.n.r: Unterfeuer Geestem./Fischereih. - Oberfeuer Fischereihafen - Oberfeuer Geestemünde


    Wie Ihr auf den Bildern seht, sind die Formen, Farben und Details des Originals überschaubar – Ein schönes Objekt zum Üben also. Den Meisten wird auch aufgefallen sein, dass nicht nur mein Nickname Unterfeuer lautet, sondern mein gegenwärtiger Avatar eine frühmorgendliche Aufnahme des Vorbilds ist.


    So viel zur Vorrede. Bevor ich zu Konstruktion und Bau komme lade ich Euch herzlich ein, Euch mit Ideen, Anmerkungen und Kritik an der Entwicklung zu beteiligen. Zu gewinnen gibt es nichts, außer meiner Dankbarkeit für alles, was mich weiterbringt :) Das sind die geplanten Phasen:

    • Errechnung der Maße, Winkel und Flächen
    • Erstellen eines Plans und eines Bauschemas
    • Zeichnung für ein Weißmodell und Probebau
    • Erste Korrekturphase
    • Ggf. Erstellen eines Farbmodells und Probebau
    • Zweite Korrekturphase
    • Übertragen der Zeichnung in ein Zeichenprogramm mit entsprechenden Probebauten bis zum ersten fertigen Modell

    Die ersten Schritte werde ich in 1:100 und handgezeichnet durchführen; mein Ziel ist natürlich, ein 1:250 Modell zu erstellen. Und wenn das alles was wird und Euch gefällt, gibt es vielleicht im Forum einen Download. Falls nicht Bleistift und rote Aquarellfarben, die in Tränenflecken verschwimmen, viel zerknülltes Papier und einen neuen Avatar ;)

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    Viele Grüße, Nils

    Edited once, last by Unterfeuer ().

  • Der Stand ist wie folgt:


    Vor zwei Wochen habe ich bei strahlendem Sonnenschein Fotos gemacht und mit einem flexiblen Maßband den Umfang des Turmschafts sowie der Tür und ein paar kleinere Details ausgemessen. Eine von der Deichkrone aufgenommene Totale habe ich auf A4 ausgedruckt und einen Maßstab gebildet. Der von mir gemessene Umfang beträgt 560cm. Meinen zugegeben bescheidenen Mathekenntnissen zufolge ist der Durchmesser damit 178,25cm. Mit einer Kontrollinie am Turmkopf abgeglichen komme ich auf ein Verhältnis von Durchmesser zu Turmhöhe von 1:6,16. Damit entspräche die Höhe des Originals 1.098cm.


    In den Internetquellen wird sie mit 1.100cm angegeben. Die Abnahme vom Foto hat damit eine Ungenauigkeit von 0,18 Prozent. Das finde ich mehr als akzeptabel. Für den Bau werde ich das vorgegebene Maß der Höhe und das abgenommene Maß des Umfangs nehmen. Mit der gleichen Aufnahme habe ich die Winkel des Turmkopfs gemessen und komme auf etwa 45 Grad. Das überprüfe ich gerade noch einmal. Daraus ergibt sich dann die erste grobe Skizze:



    Die Proportionen kommen ganz gut hin, aber ich merke auch, wie ungenau meine Bleistiftzeichnungen sind.


    Da ich nie eine Leidenschaft und vermutlich auch nicht das nötige Talent für Mathe hatte, ist der zwölfeckige Turmkopf mit seiner Trichterform und den beiden Durchlässen für die Signalfeuer die größte Herausforderung.



    Die Länge der Kanten kann ich abmessen und umrechnen, die Flächen selbst muss ich errechnen. Dafür gibt es sicher tolle Formeln, die ich mal in der Schule gelernt, aber aus meinem Gedächtnis gelöscht habe. Ich werde wohl meine Kinder fragen müssen, die mir zum Glück auch in der Bedienung von Grafikprogrammen voraus sind. Davon habe ich noch weniger Ahnung, als von Mathe. Die erste Auskunft war schon mal, dass es sich bei dem Trichter um einen umgekehrten Pyramidenstumpf handelt :)


    Wie immer bei mir gilt: Das wird dauern... :sleeping: ;)

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    Viele Grüße, Nils

  • Hallo Nils,


    in dem Buch "Oceanum Spezial - Leuchtfeuer Bremen, Bremerhaven" (das hattest du mir empfohlen) wird die Bauwerks-Höhe mit 11m angegeben.

    Der Sektkelch sollte für Anfänger-Konstrukteure machbar sein. Und hinterher wirst du feststellen, es sah schwieriger aus, als es war!

    Also nur Mut! Das schaffst du sicher. Und nicht vergessen: hier werden Sie geholfen!:thumbup:

    Falls du Hilfe brauchst...


    Gruß und viel Erfolg:thumbsup:

    Klaus

    Wir bleiben immer Kinder, und,
    so klug wir auch sein mögen, wir behalten immer die Lust,
    mit scharfen Messern und spitzen Scheren zu spielen.

    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)


    Meine Modelle auf ecard: https://ecardmodels.com/vendors/hvc

  • Moin und erst einmal Danke für Euren Zuspruch, die Likes und die Tipps und Hilfestellungen hier auch per PN! Das macht so ein Forum wirklich aus und motiviert unheimlich :thumbup:


    Dieters Tipp für Mathe-Seiten im Internet ist sehr gut. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, so etwas zu suchen. Die Seite hinter dem Link hat zwar nicht direkt zum Erfolg geführt, weil sie die Daten voraussetzt, die ich errechnen wollte, aber auf anderen bin ich fündig geworden.


    Trotzdem habe ich erst einmal analog weiter gemacht und von meiner Skizze den oberen und den unteren Durchmesser des Turmkopfs abgemessen, mit dem Zirkel die entsprechenden Kreise gezeichnet und innerhalb je ein Zwölfeck. Dadurch konnte ich die Kantenlängen ermitteln und daraus die Trapeze für die Seitenflächen zeichnen.



    Damit ist alles da, was ich für einen ersten Bauversuch benötige, der aber noch kein Probebau ist. Offen gestanden bin ich erstaunt, wie gut der Turmkopf in 1:100 passt.




    Ich hatte damit gerechnet, dass sich Ungenauigkeiten aufsummieren und alles krumm und schief wird, noch dazu mit 80g Papier. Beim Turmschaft habe ich mir ein bisschen sehr wenig Mühe gegeben, sollte aber auch nur ein Versuch sein... :whistling:



    Jetzt kann ich überlegen, ob ich direkt versuche, die Zeichnungen in einem Grafikprogramm weiter zu bearbeiten oder noch eine Zeichnung auf weißem Papier mache. Außerdem muss ich mir Gedanken über ein Innenleben machen. In 1:250 hält das vermutlich von alleine, aber in 1:100 eher nicht.

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    Viele Grüße, Nils

  • Moin Nils,


    Der Turm ist auf jeden Fall schonmal erkennbar :thumbup:


    Vielleicht hast du es eh vor, aber falls nicht würde Ich vorschlagen die 12 Segmente aneinanderzuhängen. Dann gibt es nur noch eine Klebenaht. Das spart einiges an Kantenfärben und sieht dadurch auch etwas besser aus.


    mfg

    Johannes

  • Moin ihr beiden,


    Quote

    die 12 Segmente aneinanderzuhängen

    das würde ich nicht machen, sondern jeweils zwei Segmente mit den daneben liegenden "Einbuchtungen" kombinieren.

    Ich denke, dann ist es besser zu bauen...

    Oder wie willst du die Fenster des Feuers einsetzen? Für mich jedenfalls wären das feinchirugische Eingriffe,

    da komme ich mit meinen Wurstfingern nicht mehr mit... :cool:


    Gruß

    Klaus

    Wir bleiben immer Kinder, und,
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    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)


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  • Moin Klaus,


    wie ich die Durchlässe für die Leitstrahlen hinbekomme, überlege ich auch schon. Der eine füllt eine Fläche aus, der andere zwei. Dazwischen sind zwei nicht durchbrochene Flächen.


    So gesehen sollte es eigentlich besser sein, alle Teile aneinander zu hängen, weil die Instabilität der Durchlässe besser aufgefangen wird. Mindestens müssten beim einfachen Durchlass drei und beim doppelten Durchlass vier Flächen - die Durchlässe jeweils mittig platziert - aneinanderhängen, sonst hätte man ja an den Rändern gar nichts zum verbinden.


    Beim Ausschneiden sehe ich in 1:100 kein Problem. In 1:250 habe ich ja schon diverse Fenster etc. ausgetichelt. Das sollte auch hier gehen. Am oberen Ende bleibt nur ein recht schmaler Steg, unten müsste es gut hinkommen.


    Aber soweit bin ich noch nicht. Die Konstruktion geht bisher gut, aber ich lerne auch, ich alles noch so beachten muss, wenn am Ende ein Modell herauskommen soll, das in einer nachvollziehbaren Reihenfolge gebaut werden soll.


    Ich habe beim Turnschaft übrigens, wie Du oben richtig schriebst, 11m als Höhe genommen.

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    Viele Grüße, Nils

  • Moin Nils,


    ein tolles Projekt :thumbsup:

    Beim Konstruieren gibt es ja immer ein paar Stellen, wo man "ausprobiert", wie es am besten passt. Ich denke, dass das Aneinanderhängen der 12 Segmente die eleganteste Lösung ist, aber Klaus seine Anmerkung klingt auch plausibel.

    Bin gespannt, wie es weiter geht; viel Spaß beim Konstruieren :thumbup:


    LG


    Lars

  • Das kommt daon, wenn man zu schnelle liest: Ich hatte Klaus´ Frage nur zur Hälfte beantwortet.


    Die Fenster würde ich durch Kästen einsetzen, wie ich sie bspw. bei Ankertaschen auch schon selbst gebaut habe. Falls der Turmkopf ein Innenleben bekommt, darf das nicht im Wege stehen.


    Am besten ist es tatsächlich in Lars` Sinn: Einfach mal ausprobieren. Das mache ich dann als nächstes :)

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    Viele Grüße, Nils

    Edited once, last by Unterfeuer ().