Weißkopf Nr. 21 - Manfred Schmidt Eigenverlag , Maßstab 1:50 ; auf 1:87 skaliert

  • Hallo Kartonmodell Freunde!


    Unter „An welchem Modell arbeitest du?“ habe ich schon mal kurz diesen kleinen Flieger vorgestellt. Bei meinem weiteren Bauen fand ich, dass dieses Flugzeug und das Modell einen größeren Raum haben soll als eine kurze Darstellung in fortlaufenden Berichten.


    Zum Baubogen:


    Herr Manfred Schmidt hat eine ganze Reihe Flugzeuge aus den Anfängen der Fliegerei selbst Konstruiert und im Eigenverlag herausgebracht. Ein Markenzeichen seiner Bogen war, dass sie auf verschiedenen farbigen Volltonkarton gedruckt sind. Damit entfällt das Einfärben der Kanten. Dieser Modellbogen besteht aus 4 verschiedenen farbigen DIN A4 und 4 DIN A5 Bogen. Es gibt bei diesem Modell auf 21 DIN A5 Seiten auf DIN A4 Blättern eine ausführliche, mit sw handgezeichneten Skizzen ergänzte, Bauanleitung und noch 1 DIN A4 Blatt mit allgemeine Bauhinweisen.



    Leider konnte Herr Schmidt zu wenig Modelle verkaufen, so dass er weitere Konstruktionen und den Vertrieb einstellte. Beim HMV ist unter der Reihe „M.S. Oldtimer-Models“ der Wright Segler neu aufgelegt worden.


    Zum Vorbild:


    Wir alle haben gelernt, dass die Gebrüder Wright 1903 als erste ein Flugzeug in die Luft brachten. Es gibt aber berechtigte Gründe, dass es schon am 14. August 1901 Gustav Weißkopf mit seinem Fluggerät Nr. 21 in Bridgeport, Connecticut , USA gelang, zum erst mal zu fliegen.

    Bei Wikipedia kann unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Weißkopf weiteres erfahren werden.

    2016 sendete das ZDF in der Reihe Terra X zu diesem Thema eine sehenswerte Sendung: Deutsche Erstausstrahlung am So 24.07.2016, zu finden in der ZDF Mediathek

    https://www.zdf.de/dokumentati…ten-flug-brueder-100.html



    Ich werde aber keinen vollständigen BB erstellen, sondern „nur“ Fotos von meinen Baufortschritten zeigen.

    Beim skalieren der Bogen auf 1:87 habe ich weißen 160 g/m2 Karton genommen der farbig bedruckt wurde. Bei den Flügeln nutzte ich 90 g/m2 Papier, damit diese nicht durch das Doppeln zu dick werden.



    Der Rumpf


    mit allen Spannten


    Anbau der Plattform für die Motoren. Laut Bauanleitung waren die Bugstange und der Mast davor anzubringen. Im Nachhinein wäre es besser gewesen zuerst die Plattform und dann die Stangen zu montieren. Das hätte das Bauen leichter gemacht.

    hier ein Größenvergleich.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

    Edited once, last by christoph ().

  • Hier ist Beschreibung von Herrn M. Schmidt über die Nr. 21

    Die Flügel

      So ist die Anordnung

    Rückseite Oberseite

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Hallo Christoph,


    schön einen Bericht über ein Pionierflugzeug zu lesen!


    Vor langer Zeit habe ich diesen Bausatz in Originalgröße gebaut,

    hatte aber keine Lösung für das Problem der Tragflächenbefestigung gefunden.


    Daher hingen sie (nach einiger Zeit) bis zum Boden durch. Drähte zum Spannturm

    hätten wahrscheinlich geholfen, aber man hätte das Modell kaum noch anfassen können.


    Hoffentlich findest du eine praktikable Lösung, von der ich vielleicht auch noch profitieren kann!


    Gruß Joachim.


  • Hallo Joachim!

    Auf die Befestigung der Tragflächen bin ich auch sorgenvoll Gespannt. Vorsorglich habe ich die Markierungspunkte schon mal durchstochen. Ich hoffe ich finde bei mir dünnen Draht, Faden ect. für die Verspannung. Nächsten Samstag treffe ich mich wieder mit Freund Dietmar, da kann ich mich mit ihm Besprechen.

    Vielleicht kannst Du noch ein paar Fotos von Deinem Modell hier zeigen? Ich würde mich darüber freuen.


    Jetzt sind erst mal die 4 Motoren dran mit den Pleulstangenwerke. Eine wahre Herausvorderung für mich Grobmotoriker.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Servus Christoph,


    Fliegenfischgarn (wie ich es bei mener Voisin verwendet habe) oder 0,1mm Federstahldraht müssten für eine spannungsfreie Verspannung (ein scheinbarer Wiederspruch in sich :D) funktionieren.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Christoph,


    wie gewünscht weitere Fotos:


     



     


    Das letzte Bild zeigt die erwähnte Schwierigkeit des Anfassens, die Kabel sitzen an der Verdickung des Mastes,

    dann haben meine Finger keinen Platz mehr!


    Hier ist eine Idee für eine bessere Flügelmontage, nach dem Prinzip der verdoppelten Klebelaschen:


     


     


    Nach dem Trocknen ist der Winkel ziemlich stabil und die sichtbaren Zacken könnte man ja

    mit einem einfachen aufgeklebten Streifen wegmogeln. Nicht perfekt aber "etwas" besser als jetzt!


    Gruß Joachim

  • Hallo Wolfgang,


    wo bekomme ich 0,1 mm Stahldraht? Den suche ich schon länger.


    Albion Alloys war mir schon vor dem Brexit zu teuer.

    Einige Modelle habe ich mit 0,125 mm verspannt, das ist aber schon fast zu dick.


    Gruß Joachim

  • Servus Joachim.


    Ich habe mir seinerzeit beim bekannten Onlinehändler - der mit dem "A" am Anfang des Namens - 0,1, 0,2, 0,3 und 0,4mm Draht gekauft.

    Das zeug wird dort zur Anfertigung von Heizspiralen von E-Zigaretten und E-Dampfern angeboten.


    Suche einfach nach 0,10mm Edelstahldraht.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Walter, hallo Wolfgang,


    vielen Dank für die Infos. Gitarrensaiten hatte ich auch schon mal angedacht,

    muss man wohl ausglühen da rund.


    Den A... mit A mag ich zwar nicht, aber man kann ja mal eine Ausnahme machen.


    Gruß Joachim

  • Was auch gehen könnte, ist Kupferdraht von kleinen E-Motoren.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Was auch gehen könnte, ist Kupferdraht von kleinen E-Motoren.

    Habe ich früher benutzt. Die falsche Farbe kann man zwar durch Ausglühen zwischen

    2 Metallpinzetten ändern, manchmal wird es schwarz oder grau = ok, manchmal knallrot = würg.

    Außerdem ist Kupfer sehr weich, verbiegt sich schon beim falschen Hinsehen!


    Stahldraht ist haushoch überlegen!


    Gruß von der Waterkant

    Joachim

  • Hallo Kartonmodell Freunde!


    Vielen Dank für euer großes Interesse und den vielen Likes :thumbsup: an und bei diesem Bericht.

    Ich danke auch euch Joachim, Walter und Wolfgang für eure Beiträge und guten Hinweise.


    Nun geht es mit den Motoren weiter. Auf die Plattform kommen 4 Motoren. die mit 4 Pleulstangen 2 Propeller antreiben.

    Leider sind sie mir nicht so gut gelungen wie ich es mir wünschte.

    Die Pleulstangen Edelstahlröhrchen, die an den Enden geplättet wurden.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Am Samstag hatten wir wieder unser Basteltreffen, das wir ja seit 2004 durchführen, da habe wir die Verspannungen der Tragflächen besprochen. Beim nächsten Treffen soll sie fertig gemacht werden.

    Jetzt ist aber erst mal der Antrieb der Propeller dran.


    Dazu sind noch die Laschen an der Bugstange gekommen.


    4 Räder

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

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  • Es geht etwas weiter.

    Die Propellerbefestigung


    Für die beiden Propellerachsen habe ich der Einfachheit aus Plastikstäbchen [Blocked Image: https://www.die-kartonmodellbauer.de/images/smilies/smiley229.gif] genommen. Später habe ich diese versilbert.

    Die Propeller werde ich erst ganz zum Schluss anbringen.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Nach einer so langen Pause und einem erneuten Treffen ging es nun weiter. In der Zwischenzeit, um mir die Zeit zwischen den Bauabschnitten sinnvoll zu nutzen habe ich die Spirit, die FW 190 und den Tornado aus dem Schreiber Verlag gebaut.


    Wie schon oben geschrieben:

    Die Propeller werde ich erst ganz zum Schluss anbringen. Bei vorzeitigem Anbringen muss man dann sehr, sehr vorsichtig weiterarbeiten oder, wie bei mir geschehen, sie dann lieber im Sortierkästchen wollen. Kurz gesagt: sie brechen wieder ab.


    Die Tragflächen

    Damit die Tragflächen, die im Original aus Segeltuch waren, filigraner aussehen habe ich 90ger Papier statt 160ger Karton genommen. Die Verlattung wird auf die entsprechenden Linien aufgeklebt. Die Markierungspunkte muss man durchstechen um später die Verspannungen durchzuziehen. Die beiden Tragflächen werden stumpf an die hinteren Bordwände angeklebt. Um den Anstellwinkel richtig halten zu können gibt es entsprechende Schablonen. Bei mir haben sie sich leider auf nimmer wiedersehen verabschiedet. So habe ich es so ungefähr gemacht. Später ist durch die Verspannung der Anstellwinkel zu steil geworden. Bei 9 Fäden, die rundum das Flugzeug gehen war es für mich eine wahre Herausforderung! Beim Ankleben der Fäden ist mir auch noch der Mast umgebrochen, das dem Ganzen nicht gut tat.



    Um die Fäden, ich habe 0,1 mm schwarzes Kunststoffgarn genommen, am Rumpf links und rechts und auf dem Mast zu führen können habe ich 3 kleine Krampen gebogen und fixiert.


    Zum straffen der Verspannungen versuchte ich sie mit Hilfe eines Lötkolben zu glätten. Dabei sind 2 Fäden durch geschmort worden, die dann wieder erneuert wurden.


    Die Radgestelle haben mir gar nicht gefallen. Sie waren zu tief in den Rumpf geraten. Darum habe ich sie incl. den Rädern neu gemacht.


    Die Schwanzflosse ist nun angebracht.


    Zuletzt kamen die Propeller dran.




    Nun ist die Nr. 21 fertig. Irrendwann werde ich Fäden noch nach spannen.

    Der Bau ist aufwendig und dank der ausführlichen Bauanleitung (wenn man denn sie auch ganz ließt und befolgt. Da war ich doch zu zurückhaltend.) ganz gut zu bauen. Herr Schmidt hat ein sehr schönes Modell konstruiert. Außerdem ist es außergewöhnlich und historisch sehr interessant. Immer mehr bin ich zur Überzeugung gekommen, dass mit der Weißkopf Nr. 21 der erste Flug in der Geschichte durchgeführt wurde.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

    Edited once, last by christoph ().

  • Moin Christoph...

    Fertig? Fast fertig würde ich sagen. :huh:

    So lange Deine Fäden nicht gespannt sind, schaut das sonst so tolle Fluggerät ein wenig krank und mitgenommen aus.

    Und das wäre doch jammerschade. :cursing:

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Guten Morgen Rene,

    da hast Du ganz recht. Die Verspannung muss noch gestrafft werden aber dazu braucht es bei mir noch einige Zeit. Einige Versuche haben kein gutes Ergebnis erziehlt. So warte ich auf einen festen Lötkolben, eine ruhige Hand und viel Geduld. Ersteres wird schneller da sein als die beiden Letzteren :whistling:.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller

  • Hallo Kartonmodell Freunde!


    Gestern Abend sind Dank der großen Unterstützung von Dietmar bei unserem Treffen (streng nach 2G+) nun die Verspannungen der Tragflächen gestrafft worden. Leider mussten wieder 4 neue Fäden eingezogen werden. Hier ist nun das Ergebnis:





    Durch die Straffung ist aber der Anstellwinkel der Tragflächen steiler geworden. Daher ist wohl zu Empfehlen die Tragflächen glatt anzubringen, da durch die Straffung eine Erhöhung von alleine geschieht.


    Wie meine Weißkopf nun auch aussieht, durch die Korrekturen hat sie doch gelitten, ist sie für mich fertig geworden. Um mit Herren Goethe es zu sagen:

    „So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig, man muß sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Möglichste getan hat.“

    Johann Wolfgang von Goethe


    Im Fazit ist der Bogen sehr schön gestaltet. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Eine gewisse Modellbauerfahrung sollte man haben.


    Durch meine Erfahrungen, die ich beim Bauen mit der Verkleinerung erlebt habe, werde ich den Flieger irrend wann noch einmal mit Freude, wie auch diesmal, bauen.


    Ich danke allen die meinen Bericht gesehen und gelesen haben.

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Moin Christoph...

    Na das hat sich aber gelohnt. :thumbsup:

    So ist daraus eine recht prachtvolle Replik der Luftfahrtgeschichte geworden.

    Gefällt mir sehr gut. Nachahmenswert. :D

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Guten Abend Rene,

    vielen Dank für Dein Lob!:)

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



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    Friederich Schiller