Mirage III CJ; WAK 11/2015; Maßstab 1:33

  • Hallo zusammen,


    nachdem mir der Bau der Fuczek-Thunderbolt nicht so richtig Spaß gemacht hat, habe ich das Ding beiseite gelegt und ein paar Tage lang etwas ratlos im Stapel herumgewühlt. Modelle wurden begutachtet, näher zur Schneidematte positioniert und dann doch wieder verworfen. Irgendwann bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich mal für ein Bißchen Abwechslung sorgen und etwas "ganz anderes" anschneiden muß. Also soll es diesmal ein "richtiger" Jet sein, nachdem die Vampire konstruktionstechnisch nicht gerade mit Besonderheiten übersät war. Aus den beiden Starfightern von KK und GPM werde ich nicht so richtig schlau, da weiß ich überhaupt nicht, wo anfangen?(

    Allerdings bin ich vor einiger Zeit über den Baubericht der WAK-Mirage von Spitfire gestolpert, ohne den ich den Bogen wahrscheinlich auch gar nicht gekauft hätte und der für mich eine sehr gute Orientierungshilfe ist, um mich mal ein Bißchen in ungewohntem Genre auszutoben8oEs sieht zwar erstmal so aus, daß speziell zu Baubeginn einige Probleme in der Konstruktion lauern, allerdings hat Kurt sehr gut beschrieben, wie man sich da drumherumbauen kann. Das läßt den Bausatz gleich mal eine Nummer harmloser aussehen:thumbup:Zusätzlich zum Bogen habe ich mir noch den Lasercut und die Tiefziehkanzel gegönnt:



    Auf Konradus habe ich erfahren, daß das Modell in überarbeiteter Version in 2019 nochmal bei GPM mit der Nummer 598 erschienen ist, allerdings mit Lackierung der argentinischen Luftwaffe. Speziell das Flügelskelett soll hier optimiert worden sein. Das alles hilft mir aber nicht wirklich weiter, weil ich viel lieber die sehr coole Bemalung der israelischen Luftwaffe umsetzen möchte:cool:Der Bogen ist mit acht Seiten Teileumfang zwar ein böser Klopper...



    ...allerdings spare ich mir schon mal zwei Seiten mit Spanten und dann gibt es noch ein Bißchen Bauteilüberschuß, weil optional noch die Variante ohne Cockpit in abweichender Konstruktionsweise im Bogen enthalten ist. Darüber hinaus gibt es viel mehr Außenlasten, als überhaupt unter den Flieger drunterpassen. Auch davon muß und kann auch gar nicht alles gebaut werden. Und dann waren im Heftchen noch zwei Ersatzteile dazugeklemmt, nämlich einmal der böse Spant B6 in korrigierter Ausführung und ein Teil von irgendwo ganz hinten, wo ich nochmal genau schauen muß, warum da was wie korrigiert ist:



    Skizzentechnisch sieht das alles soweit gut aus, lediglich zur Positionierung der Fahrwerke in ihren Schächten fehlt mir ein Bißchen Bildmaterial:



    Generell habe ich überlegt, ob ich das Projekt noch ins Frankreich-Event reinwerfen soll. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil es sich am Ende doch um ein israelisches Flugzeug handelt, daß, abgesehen vom "Mirage"-Schriftzug so ganz und gar nicht französisch aussieht.


    Soweit erstmal die überlange Vorrede...


    Gruß,


    Daniel.

  • ...und dann gleich weiter zum praktischen Teil:


    Das Spantengerüst der Cockpitsektion baut sich erstmal recht intuitiv, allerdings hatte ich so etwas bisher noch nicht in den Fingern. Technisch ist das schon jetzt hochinteressant8o




    Und dann ging's an den von Kurt ausgemachten problematischen Bereich. Zunächst habe ich alle benötigten Segmente vorbereitet. Dadurch, daß die Konstruktion von grundauf für den Bau ohne Cockpit angelegt ist, mutiert das Ganze zu einem ausgiebigen Klebelaschen-Puzzlespiel. Nebenher habe ich auch schon mal die Segmente der Bugspitze vorbereitet, wobei sich zeigte, daß die Spanten hart an der Grenze zum Untermaß dimensioniert sind:



    In Erwartung von Unpäßlichkeiten am vorderen Abschluß sowie direkt vor dem Fahrwerksschacht habe ich mich dann, entgegen der Teilenummerierung, systematisch von hinten nach vorne durchgearbeitet:




    Etwas positiv irritiert bin ich aber nun darüber, daß es bei mir gar keine Probleme gab:rolleyes:Das paßt alles super zusammen:thumbsup:Obendrein macht die Sache bisher auch riesigen Spaß, da ich mich durch Kurts Baubericht, eine gewisse Modellbesprechung bei Konradus und die guten Skizzen nicht ständig mit irgendwelchen Fragezeichen auseinandersetzen muß. Darüber hinaus ist das bisher Kartonmodellbau in seiner reinsten Form, es wurde noch kein einziges Krümelchen Fremdmaterial verbaut. Bloß einfach ist es nicht, in Sachen Schwierigkeitsgrad hat das Teil durchaus etwas zu bieten...


    Gruß,


    Daniel.

  • Auf Konradus habe ich erfahren, daß das Modell in überarbeiteter Version in 2019 nochmal bei GPM mit der Nummer 598 erschienen ist, allerdings mit Lackierung der argentinischen Lackierung

    Die aufmerksamen Mitglieder hier im Forum konnten DAS auch bei uns erfahren:


    Mirage III EA, GPM 13/2019, 1:33


    Und die WAK Mirage hat, glaub` ich, der Spitfire hier auch schon gebaut.


    Zur Strafe bauste jetz auch noch die argentinische GPM als Vergleich dazu.....:P

  • Guten Abend Daniel!

    Deinen BB werde ich mit großem Intersse begeiten, da ich diesen Jet vor 4 Jahren allerdings in 1:87 gebaut habe. Das war eine richtige Herausvorderung! Es ist ein tolles Modell, dass richtig Spaß beim Bauen macht! Den wünsche ich Dir auch!

    Hier ist mein Ergebnis. 

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Hallo zusammen,


    also halten wir nochmal fest: Die Höchststrafe, die der Überschriftsleser Wanni über andere Modellbauer zu verhängen pflegt, besteht darin, daß er diese dazu nötigen möchte, Modelle aus seinem höchst eigenen Stapel zu bauen. Das liest sich doch schon mal ganz gut an8oBloß, der Argentinier spricht mich so gar nicht an, das ist für mich lediglich ein x-beliebiger Düsenjäger. Ich möchte dann bitte mit einem anderen Bastelbogen bestraft werden:D:D:DAnonsten bevorzuge ich die gute, alte Selbstkasteiung... durch das Bauen von viel zu anspruchsvollen Kartonmodellen:cool:


    Konstruktionsmäßig ist mir in Wannis Bogenvorstellung aufgefallen, daß Herr Cieselski da auch noch irgendeinen Längsspant in den argentinischen Rumpf reinoperiert hat?(Rätselhaft, wozu das gut sein soll:?:


    allerdings in 1:87 gebaut habe. Das war eine richtige Herausvorderung!

    Das ist doch jetzt schon das zweite Mal, daß du ein von 133 auf 187 umskaliertes Modell zeigst8oUnd bei deiner Mirage sind ja auch noch die 133er Details alle dran:thumbup:Das muß ja einfach in einer ganz heftigen Herausforderung enden. Sehr schönes Flugzeug, jedenfalls:thumbsup:Was hast du denn da für einen handgemalten Bausatz verwendet, wenn ich fragen darf:?:



    Bautechnisch ging es erstmal mit dem Triebwerk weiter, das eine ziemlich fummelige und motorisch anspruchsvolle Angelegenheit ist:




    Zum Glück sind all die kleinen Patzerchen später im Rumpf verborgen und nur noch auf den dritten oder vierten Blick sichtbar. Dann habe ich mich um die hinteren Rumpfsegmente gekümmert. Das Modell hat einige ziemlich unkonventionelle Konstruktionsmethoden intus. Einerseits wird hier mit dreiviertelhohen 2mm-Doppelspanten gearbeitet, andererseits werden die Lufteinläufe und das Cockpit mit einer ziemlich einzigartigen zahnstochergestützten Spant/Spant-Verklebung realisiert. ich bin gespannt, wie sich das am Ende alles zusammenfügen wird.



    Und den Pilotensitz habe ich auch schon mal grundlegend vorgefertigt. Es fehlen noch die Gurte und das Drahtbügelchen oben.



    Gruß,


    Daniel.

  • Hallo zusammen,


    die letzen Tage habe ich mit dem bisher schwierigsten und fehlerlastigsten Bauabschnitt herumgeplagt. Die Lufteinlässe haben es in Sachen Schwierigkeitsgrad wirklich in sich:S




    Auf dem Bild unten rechts kann man gut sehen, wie ich mal wieder ein paar "Construction Holes" bohren mußte, um von innen heraus Ausbeularbeiten zu vollbringen. Das größte Problem der Lufteinläufe besteht darin, daß die Unterkante (auf dem Bild unten links grau gemarkert) nicht bündig mit dem Rumpf abschließt. Hier mußte ich überschüssiges Material aus der Tragfläche heraustrennen (wird ja mit separaten Steuerflächen gebaut, wie das auch so muß;)) und eine richtig böse nervige Eigenkonstruktion machen. Dementsprechend sieht es am Ende auch aus8|Die Cockpitsektion habe ich dann noch mit ein paar Kleberspantenrändern ausgestattet, damit auch alles gut an seinen Platz paßt. Und dann habe ich die Seitenteile mit der Mitte so verklebt, daß die hintere Kante schön bündig ist und irgendwann später dann in streichholzgestützter Spant/Spant-Bauweise verklebt werden kann:pinch:



    Obwohl in diesem Bereich so einiges gar nicht zusammengepaßt hat, bin ich gerade nicht ansatzweise so abgenervt, wie bei der Orlik-Thunderbolt. Seltsam....


    Gruß,


    Daniel.

  • Hallo zusammen,


    im nächsten Bauabschnitt habe ich noch ein paar konstruktionstechnische Fragezeichen abgeklappert:?:Zuerst mal war da die Tatsache, daß das obere Rumpfteil hinter dem Cockpit nur mit Klebehilfsspanten (die ich idiotischerweise nicht beigeschliffen habe:pinch:) und einem zusätzlichen Papierring (zwei Schichten: einmal Bogenpapier, einmal normales Druckerpapier) gut am Spant hinter dem Cockpit aufsitzt.



    Das Teil habe ich dann soweit ganz gut bewältigt. Gemäß den Gesetzen der Physik gibt es jetzt aber hinten auch noch ein Luftloch:



    Da schiebe ich später noch nachträglich einen Klebespantenring rein. Das wird dem Modell sicherlich überhaupt nicht schaden:cool:



    Und dann wollte ich mal so grob die Kanzel anprobieren, um die Passigkeit des oberen Abschlusses aus der Nähe zu betrachten. Es stellte sich heraus, daß auch Tiefziehkanzeln einfach nur schlecht sein können. Ich bin hier an die mieseste vorgefertigte Cockpitverglasung geraten, die ich je in den Fingern hatte. Man muß in diesem Falle auch eher von einer "Hochziehkanzel" sprechen, weil sie nicht wirklich "tief" genug ist:cursing:Markierungen sind auch keine vorhanden, man muß sich hier an den Bauteilen entlang von hinten nach vorne vortasten. Nervig, das:wacko:Ich habe mich dann in einen ausgiebigen Bauwahn gestürzt, um mir das blöde Ding endgültig und final vom Hals zu schaffen. Fotos habe ich dabei leider zu wenige gemacht. Schön war's auch nicht...


    ...Endergebnis geht aber voll in Ordnung:



    Hier ist auch nicht der Konstrukteur oder sein Bausatz schuld, sondern wirklich nur diese blöde Kanzel, die gerade so im Grenzbereich des Machbaren gehalten ist. Das war jetzt eine ziemlich unschöne Bausitzung. Aber, getreu dem Motto: "Deckel drauf und nie wieder auf" muß ich mich jetzt nicht mehr um irgendwelches Plastik kümmern8o


    Gruß,


    Daniel.

  • Kopf Hoch, Wurst. Sieht doch ganz brauchbar aus, Ich fürchte mich immer noch vor der Kanzel für meine Mirage...

    Btw, die erste hab ich auch gleich verhunzt, da bei Answer ebenso tiefgestapelt wird, ohne Markierungen oder dergleichen...

    Mir ist aber auch noch kein probabler Weg eingefallen, dass besser zu lösen, außer eventuell selber tiefzuziehen.


    Das mit dem Hilfsklebespanten am Rückenwulst ist eine gute Idee, hätte mir bei meiner 2000er einige Dellen erspart.


    Weiter so, sieht gut aus.


    LG; Thomas

  • Thomas Stickler: Danke für den Hinweis mit den Kanzeln:wacko:Das Theater mit dem selbst Tiefziehen wollte ich mir eigentlich nicht geben:pinch:Ist dann aber wohl "alternativlos", wie man heutzutage so schön sagt. Fast fünf Euro für eine am Ende unbrauchbare Kanzel rauswerfen ist ja auch nicht die Lösung;(



    Mit der Mirage wird es nicht wirklich besser. Nach den gar nicht mal so kleinen Unpäßlichkeiten an den Lufteinlässen geht's jetzt mit fehlenden Teilen los. Zunächst einmal gibt es keine Klebelaschen im Bogen, um Flügel und Rumpfmitte zu verbinden:



    Gut, ein lösbares Problem. Trotzdem... nervt, sowas:wacko:Dann, ein Fehler: Die Löcher für den oberen Fahrwerksdraht sind an völlig falschen Stellen aufgedruckt.



    Hab' ich mit Rezerwa Koloru von irgendeinem Orlik-WK1-Flieger geflickt. Dann einmal alles zusammenbasteln:



    Das Spantengerüst hatte ich bisher unterschlagen, sorry. Bei diesem Bogen habe ich mich auch zum ersten Mal getraut, einen wasserfeuchten Pinsel als Rundungshilfe zu benutzen. Bevor Rumpf und Flügel verbunden wurden, habe ich einige labberige Stellen im Rumpfinneren noch kreativ verarztet:



    Und dann mal wieder so ein Klops, der einfach nicht vorkommen darf: Der Spant zwischen dem hinteren Ende des Kehlbleches und der Flügelunterseite fehlt beidseitig im Bogen. Skandal! Was ich da selbst ersatzweise zurechtgeschnippelt habe, paßt natürlich lediglich suboptimal. Damit nicht genug, denn die Unterseite muß, unabhängig jeglicher Linienführung ziemlich stark zurechtgekürzt werden. Das alles muß man sich ziemlich frei zurechtüberlegen, da Konstruktionszeichnungen für die Vollversion des Modelles ziemliche Mangelware sind. Bei mir kommt bei derartigen Konstruktionsperlen meist sowas hier raus:



    Einfach ein Gedicht:cursing::cursing::cursing:Es folgte ein extrem nerviger Rettungsversuch mit folgendem Ergebnis:



    Die Nase hab' ich jetzt auch noch drangeklebt. Das Gesamtkunstwerk sieht nun so aus:



    Trotzdem: Wut, Verzweiflung, Ärger.... BAUSTELLENWECHSEL:!::!::!:


    Das Teil hier kommt jetzt in die Abstellung. Ob ich es da auch wieder raushole, überlege ich mir noch8|


    Gruß,


    Daniel.