Moin,
Vor nunmehr fast 1 1/2 Jahren kam Ich mit Wilfried ins Gespräch und ehe Ich mich versah, hatte Ich die Dateien der OSTE auf dem Rechner und mir fest vorgenommen, daraus einen veröffentlichungsreifen Modellbogen zu machen. Klar, man konnte auch aus der Rohversion schon ein schönes Modell zaubern, aber wie Jochen sicherlich bestätigen kann, gab es da noch einige Tücken und Lücken. Eigentlich wollte Ich schon viel früher fertig sein, aber ihr wisst ja wie das ist (und das Ich dann die Aufgabe gekriegt habe den Passat Webshop zu überarbeiten hat auch nicht geholfen...). Aber jetzt ist der Bogen endlich soweit fertig, das Ich den finalen Kontroll-/Anleitungsbaubericht starten kann.
Neben der Überarbeitung einiger Teile, des Layouts und der Nummerierung, habe Ich mich auch um einen Ätzsatz gekümmert. Der wird u.a. Reling, Leitern und natürlich jede Menge Antennen enthalten. Da das mein erster richtiger Ätzteilsatz ist (Die Scheibenwischer für die STOLPMÜNDE waren von der Komplexität ja doch sehr überschaubar), habe Ich mich dazu entschieden eine Probe ätzen zu lassen. Ist zwar teuer, aber Ich wollte ohnehin noch für andere Modelle ein paar Teile ätzen lassen... Leider wird das Blech wohl erst im Dezember fertig und folglich kann die fertige Platine wohl frühestens im März 22 erscheinen. Es kann also sein, das die OSTE doch etwas später kommt, oder aber erstmal ohne Ätzteile erscheint.
Wenn die OSTE erscheinen wird, wird sie hier erhältlich sein: https://passat-verlag.de/messboot-a52-oste.html
Das Vorbild (aus der Produktseite kopiert):
Ursprünglich 1942 als Hochseeschlepper PUDDERFJORD in Norwegen gebaut, ging der Schlepper nach Ende des 2. Weltkriegs als Kriegsbeute an die US-Navy. Diese übergab den Schlepper 1957 an die noch junge Bundesmarine, die das Schiff in OSTE umbenannte. Die ersten 10 Jahre diente das Schiff beim 1. Minensuchgeschwader als Tender, bis sie 1967 zum Messboot umgebaut wurde. Hier erhielt die OSTE auch Ihren markanten Radom, der Ihr den etwas anzüglichen Spitznamen "Ostseetitte" gab. Sie diente fortan als Aufklärer.
1975-76 erfolgte ein weiterer Umbau, bei der das Radom, der Mast sowie der Brückenaufbau grundlegend umgebaut wurden.
1987 wurde die OSTE schließlich ausgemustert und nachdem ein Plan sie zu einem Restaurant umzubauen gescheitert war, drei Jahre später in Cuxhaven abgewrackt.
Am 30.06.1988 wurde Ihre gleichnamige Nachfolgerin als erstes Schiff der Oste-Klasse (Klasse 423) in Dienst gestellt.
Da die Messtechnik regelmäßig überarbeitet wurde, ging es vor fast jeder Einsatzfahrt, die in der Regel 3 Wochen dauerte, ins Marinearsenal Kiel. Deshalb zeigt nahezu jedes Foto einen leicht anderen Ausrüstungszustand. Unser Modell orientiert sich an der Zeit von 1967-1975.
Das Modell:
Die Teile habe Ich noch nicht gezählt, aber es werden 4-5 Bögen DIN A4.
Der erste Bogen enthält nur Spanten und Decks und muss komplett verdoppelt werden. Da es einige Überhänge gibt, gibt es hier auch einen einfachen Rückseitendruck. Es ist natürlich auch möglich, den Bogen gleich auf entsprechend dickem Karton auszudrucken. Das hat dann den großen Vorteil, das Ihr Euch damit das manuelle verdoppeln spart. Der Karton sollte dafür mindestens 250g/m², besser 300-320g/m² haben.
Dann folgen 3 Bögen mit den restlichen Teilen.
Bogen 5 ist rein optional und enthält eine Kopie vom Brückenaufbau und dem Radom; das sind mMn die beiden schwierigsten Baugruppen, weil sie sehr genaues Arbeiten erfordern um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Vom Oberteil des Radoms gibt es hier auch eine alternative Version ohne Schnittlinien. Die sind zwar ohnehin nur sehr dezent gehalten, aber falls sie Euch trotzdem noch stören...
Wie in der Beschreibung schon erwähnt, wurde die OSTE oft umgerüstet. Für den Mast und einige Relingsteile* gibt es daher Alternativteile.
(*Die sind allerdings, wie bei AGfB Modellen üblich, NUR im Ätzteilsatz enthalten.)
Das Modell der OSTE wird ca. 20 x 4 x 7 cm groß.
Da das ganze hier auch als Anleitungsbau fungieren soll, werde Ich versuchen etwas organisierter und ausführlicher zu beschreiben, was zu tun ist. Sollte etwas nicht klar sein, grätscht gerne rein, dann versuche Ich das noch besser auszuführen.
Ich mache die Fotos auch mit einer besseren Kamera, allerdings brauche Ich da immernoch Einarbeitungszeit... Kann also sein das die nicht immer perfekt sind, aber es sollte hoffentlich immer alles wichtige erkennbar sein. Für die beiden letzten Abbildungen hier habe Ich mal Fokusstacking ausprobiert. Das sieht auf jeden Fall besser aus als ohne (vgl. Abb. 2-3), werde Ich also beibehalten.
Schritt 1 - Spantengerüst (Bauteile 1-19; Bogen 1-2):
Da das Spantengerüst fast nur aus weißen/hellgrauen Teilen besteht, habe Ich mich entschieden die ersten Fotos auf meiner Schneidematte zu machen.
Abb. 1: Bauteile für Schritt 1
Da sich das Spantengerüst auf Bogen 1 befindet, der verdoppelt werden soll, sind die Türen und Klebelaschen für die Spanten #3 und #5 auf Bogen 2.
Auf der Grundplatte befindet sich auch noch ein Referenzmaß. Das sollte vor dem Baubeginn unbedingt überprüft werden. (Ich habe meinen Bogen in Mannheim drucken lassen und das passt natürlich perfekt )
Zum Zusammenbau entweder der Nummerierung folgen, oder Abschnittsweise vorgehen. Funktioniert beides sehr gut.
Abb. 2-3: Spantengerüst vom Heck und Bug
Schritt 2 - Decks (Bauteile 20-22; Bogen 1):
Abb. 4: Bauteile für Schritt 2
Da das Hauptdeck im Bugbereich übersteht, dient #20 später als Anlagestelle für die Bordwand. Der obere Rand von Spant #3 sollte mit der Fläche von #22 abschließen.
Auf allen drei Teilen befindet sich eine kleine Markierung, die die Mitte kennzeichnet um sie an den Längsspanten #2 bzw #6 auszurichten.
Im fertigen Bogen ist auf #20 auch noch eine schwarze Fläche, falls jemand die Löcher für die Ankerketten aussticheln möchte.
Ich habe mich dazu entschlossen das ganze noch etwas zu beschweren, das ist aber eigentlich unnötig, das Spantengerüst ist stabil genug.
Abb. 5: Vor dem Einbau von #22.
Abb. 6: Der Bug von unten
Abb. 7-8: Das fertige Spantengerüst
So, das ist mein aktueller Stand, nächstes mal geht es dann auch schon mit der Bordwand weiter
mfg
Johannes