Und wieder einmal "Nordstjernen"

  • Vom Kartonmodell der Nordstjernen gibt es ja ein ganze Reihe von Bauberichten in diesem Forum und anderswo. Trotzdem möchte ich noch einmal einen beginnen, und der Grund dafür ist etwas komplizierter. Mein erster Kontakt mit der Nordstjernen war 2011. Damals sind wir mit der Lofoten bis Tromsö gefahren, und das Retourschiff nach Svolvaer war eben die Nordstjernen. Kurz darauf habe ich noch einen HMV-Bogen ergattert, und dann war Sendepause. Es ist viel passiert, und im Herbst 2018 konnten wir mit der Nordstjernen von Trondheim nach Lübeck fahren (eine geniale Reise). Da entstand die Idee, die Nordstjernen in ihrem heutigen Zustand zu bauen. Glücklicherweise habe ich viele, viele Fotos gemacht, und dann im Frühjahr 2019 bei der Tour zu den Shetlands noch ergänzt.

    Die ursprüngliche Idee war, ein paar Unzulänglichkeiten des Bogens mit Photoshop auszubügeln und einen neuen Kran zu basteln. Das war ziemlich naiv, und es lief eigentlich auf ein völliges Neuzeichnen auf der Basis der hervorragenden Geometrie des alten Bogens hinaus. Glücklicherweise habe ich noch einen alten Adobe Illustrator zur Hand und gelegentlich Zugang zu einem guten Laserdrucker.


    Im Laufe der nächsten Beiträge möchte ich diese ganzen Anpassungsarbeiten und die dabei aufgetretenen Probleme vorstellen. Es geht allerdings sehr langsam, weil immer wieder Versuch und Irrtum einander abwechseln. Außerdem ist es mein erstes Schiffsmodell seit 1968, und da gibt es auch eine Lernkurve.

    So richtig losgehen wird es nach dem Urlaub im September. Vorerst nur drei Fotos vom gegenwärtigen Zustand. Derzeit entsteht gerade das Inventar des Schornsteindecks (Lüfter, Batteriekästen etc.).


    Man sieht recht gut, was noch nachzuarbeiten ist. Das Kleinzeug am Schornsteindeck ist noch unvollständig, der Lüfter ist zu klein.


    Ein paar Sachen mehr. Die schwarzen Linien sollen die Kabeltrassen sein.


    Und hier der Lüfter am Vordeck, versandbereit zur Werkstatt.


    Man möge bitte noch meine unseemännische Ausdrucksweise verzeihen, ich bin im Gebirge daheim.

  • So, jetzt probiere ich es weiter.

    Ziel der ganzen Unternehmung ist es, ein Modell der Nordstjernen im heutigen Zustand zu bauen. Nachdem ich sozusagen im zweiten Kartonfrühling bin, interessiert mich natürlich auch, was noch an Kenntnissen da ist und was heute vielleicht besser geht. Nebenher ist es auch eine nette Übung im Grafikprogramm, denn, wie schon erwähnt, das Ganze lief auf eine Neuzeichnung auf bestehender Grundlage hinaus.


    Begonnen habe ich natürlich mit dem Spantengerüst, ausgedruckt auf 200 g Karton. Da habe ich schon den ersten Flop gebaut, denn ich habe die Kartonstärke vernachlässigt auf "0" gesetzt. Damit ist mir zum Schluß das Schiff fast 1 mm in der Höhe "gewachsen".

    Alles andere habe ich auf 160 g Papier gedruckt, Kleinzeug auch auf 120er oder 80er Papier.


    Was würde ich also heute anders machen:

    Die Laschen beim Boden weglassen, die Klebelaschen beim Längsspant wegschneiden, den Längsspant und die Querspanten unten um 0,5 mm kürzen.


    Das Spantengerüst mit Gewichten zum Trocknen


    Einige meiner älteren Schiffe wurden zu Bananen, darum habe ich einige Versteifungen eingefügt. Damit wurde der Spantenkörper sehr steif, man muß den Klebstoff (Uhu mit Lösungsmittel) nur gut trocknen lassen. Das hat sich später bewährt.




    Dann kommt das C-Deck drauf


    und darf trocknen

  • Danke an alle, denen es gefällt.


    Weiter geht's, jetzt ist der achterne Teil des C-Decks dran.


    Hier sieht man relativ gut, wie die Zeichnung des Decks modifiziert wurde. Der Grundton ist ein mittleres Rotbraun, aber einzelne Bereiche sind etwas heller, andere dunkler. Die Fugen sind ein gebrochenes Weiß und in ihrem Verlauf nach Fotos rekonstruiert. Weil man diesen Teil später nicht wirklich gut sieht, habe ich ihn ein wenig zum Experimentieren verwendet. Gegenüber dem Originalbogen ist die Tür unter dem Niedergang weiß, der Lüfter ist neu.


    Für die Körbe für die Taue habe ich mir eine Biegelehre gebastelt


    Jetzt ist schon einiges weiteres geschehen. Die Körbe bestehen aus einer zusammengeschnittenen vierzügigen Reling, vor dem Niedergang ist ein Spind für gefährliche Sachen neu dazugekommen, die Poller sind montiert mit ausgestanzten "Deckeln", das Spill ist auch halbwegs geworden und die Stützen für das nächste Deck sind da. Mit den letzteren war ich ziemlich unglücklich, entweder sind sie butterweich oder viel zu dick.


    Und noch zwei Blicke von oben. Die Relingstücke für die Körbe habe ich mit Titanweiß bemalt, sie sind aber trotzdem leicht gelblich. Glücklicherweise ist der Kontrast in Wirklichkeit geringer als am Foto, außerdem sieht man sie nicht wirklich. Die Taue wollte ich aus gelber und grüner Nähseide machen, aber die war zu "störrisch" und außerdem viel zu dick. Also weggelassen.



    Soviel für heute, einen schönen Abend noch.

  • Weiter geht's.

    Als nächstes kommt das Promenadendeck drauf. Bevor es aber so weit ist, noch ein letzter Blick auf den Rezeptionsbereich.


    Zwischen der Tür zum Lazarett und dem Niedergang vom Promenadendeck kam noch das Schreibpult(?) dazu.


    Die Vorderseite von Steuerbord mit dem zu großen Kasten, der Spind daneben ist neu.


    Backbords mit der Ablage für Großgepäck. Im Grunde ist es ja leicht Irre, das alles zu basteln, weil es später ohnehin großteils unsichtbar sein wird.


    Noch ein Blick auf den achternen Bereich des C-Decks.


    Das Promenadendeck (Vorderteil) von unten. Im Rezeptionsbereich habe ich eine kleine LED bündig eingeklebt. Die Landgangstür an der Steuerbordseite ist offen, und damit sollte man dann ein wenig von der Rezeption sehen. Die Kabel werden duch zwei Löcher im Boden geführt und sollen später in ein kleines Podest geführt werden, auf dem das Schiff dann steht und in dem die Batterien sind.


    Weil selbst bei 3 Volt das Licht zu grell und zu punktförmig war, kam noch ein Diffusor aus Transparentpapier darüber.


    Der achterne Teil des Promenadendecks ist drauf und trocknet über Nacht


    Das ganze Promenadendeck ist montiert. Hier sieht man auch die verschiedenen farblichen Anpassungen am Vorderdeck: Graue Flächen statt der kleinen Kräne vor den Aufbauten, der Sockel für den Kran, grau für den Bereich bei der Ankerwinde. Das Schwarz ist ebenfalls satter und der Bretterbelag ist ziemlich "benutzt".

    Daß die Niedergänge alle gepaßt haben, hat einen großen Erleichterungsseufzer gekostet.


    Soviel für heute, noch einen schönen Abend!

  • Danke an alle, denen es gefällt.


    Zwischen dem letzten Foto und dem was kommt, ist einiges geschehen, und teilweise war es eine gewisse Zitterpartie, ob es überhaupt funktioniert. So bin ich nicht zum Fotografieren gekommen.


    Als erstes kam das Bootsdeck drauf und die Rückwand des achternen Salons. Die wurde auch in Lage und Größe der Fenster angepaßt, dazu kamen gleich noch die Bänke. Bei der Darstellung des Aschenbechers backbordseitig mußte ich aufgeben.


    Dann kam der Augenblick der Wahrheit, nämlich die Bordwände. Die waren beim Zeichnen eigentlich die meiste Arbeit, weil ein dauernder Abgleich mit den Fotos notwendig war. Am meisten hat mich die Unterteilung auf zwei Teile gestört, und so habe ich den Scan zuerst einmal im Photoshop auf Pixelkante zusammengesetzt. Schlußendlich mußte ich den schwarzen Teil und das meiste des weißen Teils komplett nachzeichnen, mit Farbe ersetzen ging gar nichts.


    Soweit als es mir möglich ist, sollte ungefähr dieser Eindruck getroffen werden (Stavanger, Mai 2019)


    Zum Schluß haben die Teile in DIN A3 mit etwas Garnierung am Bogen so ausgesehen (bitte an Admins: wenn es da ein Copyright-Problem gibt, bitte löschen)



    Folgendes wurde geändert:

    Teile zusammengesetzt

    Farbe angepaßt in ein leicht blau-magentastichiges Schwarz

    die freien Bereiche am C-Deck und Promenadendeck etwas versetzt und ausgerundet

    die Speigatten am C-Deck angepaßt

    die Landgangstür bei der Rezeption verschmälert

    den Farbverlauf an der Vorderkante der Aufbauten angepaßt

    die Größe und Position der Fenster von Speisessaal und der Salons angepaßt

    die Schattierung der Fenster neu etwas dunkler gezeichnet

    die Fenster auf der Backbordseite korrigiert

    die Position der Bullaugen angepaßt und die Bullaugen neu gezeichnet (mit weißem Rand)

    die Beschriftung (Name und Heimathafen) neu gezeichnet


    Hier noch ein Ausschnitt, wo man einige Änderungen im Detail sieht:


    Die Fenster auszuschneiden habe ich mich nicht getraut, Versuche haben ziemlich grausig ausgeschaut.


    Bei der ersten Probemontage hat sich dann gezeigt, daß die Bordwand auf Höhe Bootsdeck ca. 1 mm zu niedrig war, wohl als Resultat der diversen Verdoppelungen. Da hat kein Herumgezerre geholfen. Außerdem hat achtern beim obersten Streifen ca. 1 mm gefehlt. Also retour zum Computer, neu skalieren, achtern verlängern und mit Herzklopfen neu probiert. Es hat geklappt. Das Heck habe ich innen mit Zigarettenpapier (Rest aus süchtigen Zeiten) und Weißleim verklebt und dann, von der Markierung mittschiffs beginnend, schön langsam nach vorne und hinten die Bordwand verklebt. Im vorderen Teil ist es sehr gut gegangen, der Bug ist mit Weißleim stumpf verklebt. Achtern war eher wenig erfolgreich, vor allem entlang der Wasserlinie ist es teilweise ein Wellenmuster geworden, das man glücklicherweise kaum sieht.


    Insgesamt hat sich für mein Gefühl die Arbeit einigermaßen ausgezahlt.

  • Danke an alle, denen es gefällt.


    Weiter geht der Baubericht.


    Das Bootsdeck und seine Aufbauten sind verklebt. Abgesehen von der Farbe und den Brettern sind die beiden achternen kleinen Decks neu. Auf älteren Bildern haben sie eine Blechoberfläche, seit der Renovierung jedoch eine Auflage aus Holz. Merkwürdigerweise kommt das Braun auf den Fotos ganz unterschiedlich heraus. Die Wahrheit liegt bei Tageslicht ungefähr in der Mitte.


       


    Noch ein Blick auf den achternen Teil des Promenadendecks mit den Sitzbänken. Ganz links im Bild unter dem Feuerlöschschlauch hat sich doch noch der Aschenbecher eingefunden. Das Bild zeigt auch gnadenlos die Grenzen des Laserdruckers.



    Der lange Teil des Aufbaus am Achterdeck wurde ebenfalls ein wenig modifiziert.

    Auf der Backbordseite kamen die ganzen Lüfter dazu und die Schränke für die Rettungsmittel wurden in der Größe und Position angepaßt. Auf der Steuerbordseite wurden sämtliche Türen neu gezeichnet und positioniert, und die Tür zum Abgang zum Maschinenraum ist jetzt oben offen. Allerdings habe ich mich da in einer Positionierung etwas vertan, sie geht nämlich nicht ganz auf. Möglicherweise ist der Schrank daneben um ca. 0,5 mm zu weit nach achtern gerutscht. Außerdem ist einen ganze Menge Kleinzeug dazugekommen, vor allem Lüfter.

    Die Klebenaht zwischen dem Backbord- und dem Steuerbordteil ist jetzt an der achternen Seite durch das dortige Kleinzeug verdeckt. Die Sitzbank ist ein wenig detaillierter geworden.


       


    Auch bei der Brücke ging es weiter. Die Brückennocks wurden neu gezeichnet und die Positionslichter an die heutige Stelle versetzt. Die dunkelbraune Fläche im Brückennock soll der Holzrost sein, auf dem die wahren Freaks bei jedem Wetter ausharren. Die Fenster und Türen von der Brücke und vom Kartenhaus sind in die heutige Position versetzt. Das gelbe Ding auf dem Kartenhaus ist ein Batteriekasten.


      


    Das Schornsteindeck (Frage an die Seeleute: wie heißt das wirklich ?) bekam die Markierung für den Schornstein und die Kabelkanäle für die vielen elektrischen und elektronischen Geräte. Ihr Verlauf und Anordnung war ziemlich nervig, weil ich nur Schrägbilder gefunden habe. Eine senkrechte Aufnahme wäre recht hilfreich gewesen, aber die hat das Netz nicht hergegeben. Das Deck selbst liegt jetzt nicht mehr auf den Seitenwänden auf, sondern ist in sie im achternen Bereich eingelassen. Die Seitenwände sind um einen halben Millimeter höher als das Deck.


    Der nächste Arbeitsschritt war dann das Vorschiff, doch dazu nächstens mehr.

  • Danke an alle, denen es gefällt.


    Jetzt ein kurzer Bericht über das, was bisher am Vorderdeck geschah.


    Zuerst einmal ein Überblick

    Das Deck bekam in der Färbung "Arbeitsspuren", die Fundamente für die kleinen Kräne sind weg, der vordere kleine Aufbau ist neu gezeichnet und hat Lüfter bekommen, die Ladeluke ist an den heutigen Zustand angepaßt und die Ankerwinde ist komplett neu.


    Hier ein Blick auf die Ladeluken und die Vorderseite der Aufbauten. Die Brückenfenster wurden angepaßt (Scheibenwischer) und der Papierstreifen unter den Fenstern soll ein Blech darstellen, das es im Original gibt. Die Fenster des vorderen Salons habe ich gerade so angehoben, daß sie über die Ladeluken hinausschauen. Die Querstreifen auf der Ladeluke sollen die Fundamente für das große Schlauchboot darstellen. Vielleicht mache ich dort noch Kartonstreifen hin.


    Der vordere Aufbau von der Backbord- und der Steuerbordseite, der große Lüfter steht gelegentlich schief. Bei den Schotts muß man aufpassen, manche sind bündig mit der Umgebung und manche erhaben.

        


    Zum Schluß die Ankerwinde. Auf dem ersten Bild sieht man noch die Kettenbremsen ohne Ketten, dann mit den Ketten, die mir nach mehreren Versuchen am besten gefallen haben. Metallkettchen habe ich auch probiert, aber die haben als Fremdkörper gewirkt.

               


    Ein Problem bei der Konstruktion der Ankerwinde war, daß ich zwar ca. ein Dutzend Schrägaufnahmen hatte, aber keine stur seitliche oder ein "Luftbild". Es ginge noch besser, aber im Augenblick reicht es mir.

    Ein kleines Problem sind noch die jeweils drei Umlenkrollen für die Taue auf beiden Bugseiten, die sind noch flach. Da muß ich noch einmal meine Lochzange befragen.


    Offen sind außerdem die Schlauchboote und die Aufhängung für das kleinere Schlauchboot auf der Backbordseite. Da muß ich mir den Bogen der "Lofoten" noch genauer anschauen, der dürfte da hilfreich sein. Der große Kran wartet noch auf seine Zeichnung, dürfte aber nicht allzu kompliziert sein.


    Soviel für heute, einen schönen Abend noch.

  • Danke an alle, denen es gefällt !


    Noch ein Blick auf das Vorschiff mit den Ladeluken:

       


    Damit sind wir ungefähr am Anfang des Jahres. Hier sind die Ansichten von Backbord und Steuerbord. Der Polarstern am Bug ist etwa doppelt so groß wie in Wirklichkeit, aber kleiner hat komisch ausgesehen, also habe ich ihn gelassen.

       


    Die Gangway entstand so: Ein Photo kam im Illustrator als unterste Zeichenebene, auf der nächsthöheren Zeichenebene wurde das Photo nachgezeichnet. Dann wurde die Zeichnung so lange verkleinert, bis die Gangway an die Stelle hineingepaßt hat. Was mich heute noch ärgert, ist, daß ich vergessen habe, über der Plattform links oben eine Ausnehmung in der Bordwand zu machen. So werden sich also alle Minipassagiere den Kopf anhauen, bevor sie zum Schlauchboot für den Landgang hinuntersteigen.


    Die folgenden Monate waren durch viele andere Sachen ausgefüllt, Schifahren z.B. Daneben war aber auch viel Zeichenarbeit gefragt, einerseits für den Schornstein, den ich dreimal gebaut habe, und für die "Garnierung" des Schornsteindecks mit den vielen Lüftern und Batteriekästen. Am Originalbogen sind dort oben Rettungsflöße, aber das ist wohl schon lange vorbei.


    Den Schornstein wollte ich oben dreidimensional bauen. Glücklicherweise gibt es im Netz einige hilfreiche Photos, die vermutlich von einer Brücke über den Nord-Ostseekanal gemacht wurden. Die Tücke des Objekts besteht darin, daß der Schornstein vorne etwas weniger geneigt ist als achtern.

    Hier das Spantengerüst und der fertige Schornstein von achtern aus gesehen. Später kommen zwangsläufig noch mehr Schornsteinbilder.

       


    Die Lüfter sind so charakteristisch, daß ich sie nachgebaut habe, hier die größeren unteren Lüfter. Den oberen Lüfter gibt es nur backbords.


    Die "Garnierung" des Schornsteindecks war teilweise mühsam und gelegentlich wohl auch etwas übertrieben. Beispiel hier:


    Das ist der Fluch des Zeichnens am Computer. Wenn man mit 800% Vergrößerung arbeitet, schaut manches einfacher und logischer aus, als es dann in Wirklichkeit ist. Dazu kommt noch, daß man in der Begeisterung die Papierstärke gedanklich auf Null setzt etc. etc.


    Über die "Garnierung" nächstes Mal. Damit ist der Baubericht dann am aktuellen Stand und wird sozusagen "tröpferlweise" weitergehen, wie der Baufortschritt sich ergibt.


    Schönen Abend noch, bis nächstens.

  • Danke an alle, denen es gefällt.


    Hier ist der letzte Teil des "historischen" Bauberichts und der Übergang zum aktuellen Stand.

    Wie schon erwähnt, ist heute das Schornsteindeck, und besonders der achterne Teil, voll mit verschiedenen Lüftern, Batteriekästen und Kästen für alle möglichen elektronischen Ausrüstungen. Außerdem findet sich dort ein Mast mit einem kugelförmigen Aufsatz, vermutlich ein Radargerät o.ä.

    Das Radar kommt später, weil ich fürchte, daß es empfindlich auf die dauernde Herundreherei beim Basteln ist. Der Rest der Ausrüstung entstand nach vielen Photos, wobei ich die Dimensionen immer relativ zur bekannten Höhe des Aufbaus genommen habe. Es war also eine ziemliche Ausmesserei von Photos, aber die Ungenauigkeiten sind letztlich durch den kleinen Maßstab "zusammengeschmolzen". Eigentlich würden auch noch ein paar Leitungen dazugehören, aber die würden so dünn ausfallen, daß ich es gelassen habe.


    Der 160er-Karton war für das alles viel zu dick, das meiste ist auf 120er oder 80er-Papier gedruckt.


    Zu dem ganzen Kleinzeug gehören auch die Antriebskästen für die Bootswinden, die neu gezeichnet sind. Leider läßt sich glänzendes Blech nicht so leicht wiedergeben, aber es geht soweit.


    Und jetzt ein paar Photos aus verschiedenen Blickwinkeln. Gegen Abend war jetzt immer wieder ein so schönes Licht, das mich an "südgehend" im Herbst erinnert hat (aber nicht beim vierten Photo, das ist "nordgehend").

         



            



    Als nächstes kommen jetzt die Lager für die Rettungsboote, aber die sind erst im Entstehen.


    Einen schönen Abend noch !

  • A weng was geht oiwei - Ein klein wenig geht immer, oder "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen".


    Nein, die Nordstjernen ist nicht untergegangen. Vielmehr kam wieder eine Coronawelle daher, dann ging die Schisaison los und in den Weihnachtsferien habe ich mit den Rettungsbooten begonnen, die ich gleich einmal total vergurkt habe. Da war die Motivation weg und das Schiff blieb in der Schachtel.


    Warum in der Schachtel ?

    Damit im allgemeinen Saustall ein wenig Sicherheit besteht, habe ich das Schiff normalerweise in einem Schuhkarton. Siehe Bild.



    In der Filmdose ist leicht verdünnter Weißleim, der hat sich als Hochrisikoquelle herausgestellt.


    Als nächster Schritt waren die Bootslager dran. Im Bogen sind sie eine Art weißer Möven, während sie in Wirklichkeit so aussehen


    Der Versuch einer Nachempfindung sieht dann so aus:


    Die Ausdrucke werden auf kleine, sauber rechteckige dicke Kartonstücke geklebt (Karton von einer Marzipanschokolade)

                       


    und ausgeschnitten. Wenn man am rechten Bild genau hinsieht, bemerkt man, daß der Karton ziemlich mies ist. Da habe ich ein 160er-Papier erwischt, das selbst beim Kleben mit Uhu komisch wird, der Toner geht ab, es reißt beim Schneiden etc. Das war mit ein Beitrag zum Motivationsloch.


    Montiert sieht es dann so aus.


    Zwischendurch hat es mich dann noch gestört, daß am Achterdeck kein Handlauf vorgesehen war. Die Kontur habe ich mit Bleistift auf Papier durchgezeichnet, so wie wir als Kinder Münzen durchgezeichnet haben, gescannt und nach dem Scan gezeichnet. Ein Hauch dünner wäre vielleicht besser gewesen.


    Ein Werkstattbild (mit dem x-ten Rettungsbootversuch, später mehr), und dann das Endprodukt:

         


    Zu den Rettungsbooten in der Zwischenzeit nur soviel: Es war einerseit der falsche Karton und andererseits habe ich sie immer verhudelt. Erst durch den Baubericht von Fiete habe ich gelernt, daß Geduld die Lösung bringt.


    Soviel für heute, nächstens ein wenig Boote und Zubehör. Einen schönen Abend noch !

  • Moin, moin Hanns,


    allerbest :thumbup: !


    In diesem Schuhkarton hat meine NELLA DAN von 1983 bis 2019 ungeöffnet "überwintert".....mehrfach in Deutschland umgezogen.....dann habe ich mich ihrer erinnert, nach dem Karton gesucht.....und sie dann zuende gebaut (s. Baubericht :)).





    Gruß

    HaJo

  • Danke an alle Daumenheber !

    Hajo, danke für die aufmunternden Worte ! Die Nella Dan stand auch noch auf meiner Liste, aber dann haben sich die Interessen verlagert :rolleyes: , und die Matura stand vor der Tür.


    Noch ein paar Kleinigkeiten, bevor der Wirbel losgeht (Wirbel == der neue Kran, der erst gezeichnet werden muß und ein paar andere Sachen)


    Noch ein Blick auf die Bootslager von achtern. Wenn man genau schaut, sieht man, daß die kleinen Fortsetzungen des Bootsdecks Stützen bekommen haben.


    Beim Vorschiff schien mir, daß sich der Schandeckel gut machen würde. Die Kontur habe ich wieder mit der Durchzeichenmethode abgenommen.


    und so nach der Montage mit Weißleim


    Da zeigte sich, daß die beiden Lüfter am vorderen Aufbau dringend ihre Stützen brauchen. Die sind aus normalem Schreibpapier gerollt, aber das nächste Mal würde ich sie aus Zigarettenpapier machen (ist noch genug da, irgend einen Sinn muß die Sucht ja gehabt haben)


    und auf den Brückennocks kamen auch noch die Handläufe drauf. Damit war eine größere Operation verbunden, davon später.


    zum Schluß noch ein Blick auf den Schrotthaufen: Der Lüfter war fast 2 mm zu kurz :cursing:, das Rettungsboot war noch die gelungenste Variante aus dem Ausfaserkarton, die Persenning war von der Dicke her schon fast aus Wotan-hart und nicht aus Kunstfasertextil, die Davits falsch gezeichnet etc. etc. So geht es mir halt beim Beschreiten der Lernkurve.


    Einen schönen Abend aus dem Gebirge !

  • Nein, die Nordstjernen ist noch nicht beim Abwracker gelandet. Es ist nur so, daß mich die Rettungsboote nach dem X-ten Versuch so frustriert haben, daß ich es eine Zeit lang gelassen habe. Sie sind mit ihrer schönen runden weißen Form ein Markenzeichen des Schiffs, und sie sind mir immer eckig geworden. Aber ein wenig ist trotzdem weitergegangen, und das soll noch dokumentiert werden, bevor es ernsthaft weiter geht.


    Also, in der Zwischenzeit hat sie in Molde überwintert. Wir sind zufällig vorbei gekommen, als sie ankam. Sie hat von Spitzbergen leichte Gebrauchsspuren.


    Hier liegen ein paar Rettungsboot-bezogene Teile auf der Matte

    Davits und Reservedavits, etwas umgezeichnet; die Stützen für die Davits, etwas mehr umgezeichnet; Rettungsbootversuche (noch nicht definitv) und eine Wurst mit den Blöcken für die Flaschenzüge für die Boote (umgezeichnet).


    In der Zwischenzeit ist mir einmal die Weißleimdose umgefallen, jetzt hat sie eine Stütze.


    Und noch einmal die Blöcke für die Flaschenzüge (wie heißt das eigentlich auf maritim?). Durch das Aufkleben auf Zigarettenpapier haben sie sich viel leichter schneiden lassen.


    Und so weit ist jetzt der Montagezustand


    Hier fehlen noch die Davits, dafür sieht man die neuen Bootslager, die umgezeichneten Windengehäuse und das Gehäuse für die Aufhängung des Fallreep (in der Mitte).


    Es gibt zwar jetzt eine Neuauflage des Bogens mit einer sehr schönen Binnenzeichnung, aber es ist noch der Zustand mit drei Kränen am Vorschiff. Also kann ich weiter dahinkrusteln.


    Nächstens geht es jetzt wieder einmal aufs Original, dann kann ich die restlichen Fotos für die "Gelbware" (Kran, Masten etc.) machen, und für die Schlauchboote brauche ich auch noch Fotos.


    Bis dann,

    einen schönen Gruß aus dem immer noch hochsommerlichen Gebirge.

  • Molde, zweite Heimat... (oder erste?)

    Sie liegt aber schon eine ganze Weile nicht mehr dort...

    Lykke til med fortsettelsen!