Modellbaubogen selbst entwerfen

  • Allen zusammen einen guten Abend,


    da es von der MBB Siat 223 Flamingo keinen Modellbaubogen gibt, wollte ich einen Modellbaubogen selbst entwerfen.

    Da ich im Kartonmodellbau wenig Erfahrung habe, wollte ich hier mal nachfragen, ob mir jemand weiterhelfen oder einen Tip geben kann:

    wie projeziert man dreidimensionale zylinderförmige Körper oder Rundungen als Bauteil auf ein zweidimensionals Blatt. E sgeht hier hauptsächlich um den Rumpf?

    Evl. gab es das Tema schon, habe aber nicht alles durchsucht.

    Über Eure Antworten freue ich mich,

    im Voraus vielen Dank.:)


    Liebe Grüße

    Guhard

  • Hi Guhard,

    nicht für ungut, aber ohne Grundkenntnisse im Konstruieren (darstellende Geometrie, Umgang mit Vektorprogrammen) sehe ich keine Chance für Dich - sorry! Es gibt zwar Programme, die das theoretisch ermöglichen würden (z.B. Blender), aber alleine für die Einarbeitung in die Materie bräuchtest Du einige Monate Zeit - mindestens!!!

  • Hallo Guhard,


    der einfachere Weg ist: Man organisiert einen Plan von der Maschine, macht mind. 100 Detailbilder und versucht dann einen Konstruktuer zu begeistern......

    Klappt nicht? Dann nimmt man einen alten WHV-Bogen von einem ähnlichen Modell. Zeichnet nach (Vektorenprogramm, z.b. Corel Draw) und versucht das dann umzuarbeiten.


    Gruß pianisto

  • Servus Guhard!


    Ich möchte dich jetzt nicht irgendwie depremieren oder dir die Freude nehmen, aber ohne Erfahrung in irgendeiner Richtung (sei es Kartonbau oder 3D zeichnen) wird das eine ziemlich steinige Angelegenheit. Ich hab mir die Flamingo angesehen und schon ein paar "Feinheiten" entdeckt, die Erfahrung beim Konstruieren brauchen (Tragflächenenden, Cockpithaube)

    Probier zuerst ein paar leichte Kartonmodelle zu bauen, damit du ein Gefühl für Formen bekommst und siehst, was aus Papier/Karton möglich ist.

    Ich kann nur für mein von mir verwendetes Programm sprechen - Rhino 3D. Das erfordert VIEL Zeit um es so zu beherrschen, damit dann am Ende auch ein Modell herauskommt (und bei anderen Programmen is es im Grunde auch so). Und als ersten Tipp gebe ich dir gleich mit - verabschiede dich von Details! Vergiss den ganzen Krempel und beschränk dich auf das Wesentliche. Ein wenig "ausschmücken" geht immer, umgekehrt wird's heftig. Weiters solltest du beim Anschaun des zu konstruierenden Modelles schon erkennen können, wie man es in einfache Formen zerlegen kann. Dann kommt noch die Berücksichtigung der Papierstärke dazu, wie sind die konstruierten Flächen ausgerichtet, damit sie auch richtig abgewickelt werden (es passiert mir oft, dass sie spiegelverkehrt sind), passen die Teile (speziell große, wie Tragflächen) überhaupt auf das Blattformat, auf dem ich alles ausdrucke (A4 oder A3).... ich könnte dir jetzt seitenweise erklären, was es noch alles gibt.....


    Natürlich will ich dich nicht davon abbringen, es doch zu versuchen (auch ich hab irgendwann einmal angefangen - so 2006 oder 2007 herum), aber da hab ich schon seit Jahrzehnten Kartonmodelle gebaut und sehr viel Jahre CAD gezeichnet (berufsbedingt).


    walter

  • Und die Anschaffung eines 3E-Programm wie zum Beispiel Rhino ist nicht zum Schnäppchen-Preis möglich. Danach wirst du ca. ein Jahr lang nichts anderes machen, als dich in das Programm einzuarbeiten, um alle Funktionen sinnvoll anzuwenden. Solltest du danach noch Freude am Bau von Kartonmodellen haben hast du auf simple Art und Weise dein Ziel erreicht.

  • Hallo Guhard,

    Grundlagen im Konstruieren solltest Du schon haben. Fangen wir es ganz einfach an, die CADLer etc. pp. hören mal weg:

    Einen Zirkel und ein Lineal wirst Du sicherlich haben, vielleicht auch einen Lochlehre. Dann kannst Du Dir bei You Tube die diversen Tutorials : Konstruieren von Zylindern mit Zirkel und Lineal, Konstruieren von Gegelrümpfen etc. anschauen und nach- zeichnen. Damit aber auch etwas haptisches zur Hand ist, kannst Du Dir nach alter Väter Sitte das Buch von


    Hoischen- Heser Technisches Zeichnen aus dem Cornelsen Verlag besorgen. ISBN 978 3 589 241 30 9.


    Da gibt es leicht verständlich aber gründlich die Grundzüge der Abwicklung unterschiedlichster Formen zu studieren und nachzuvollziehen. Probiere erstmal auf dieser Grundlagenebene, etwas zuwege zu bringen. Dann ist der Vorschlag mit den alten und relativ einfachen Konstruktionen des Möwe Verlages nicht schlecht, also Modelle so aus den Jahren 56-57. Die sind alle per Hand gezeichnet, und Du kannst Dich in die Grundlagen einarbeiten. Eine Liste findest Du in: Arbeitskreis Geschichte des Kartonmodellbaus Heft 1, S. 50ff. Verlag Scheuer und Strüver 2001 oder über die Webseite des Arbeitskreises(Publikationen).


    Ob Du Dir dann im Laufe der Zeit ein Programm anschaffen willst und Du Zeit zum Einfuchsen hast, ist Deine Entscheidung.

    Kleiner HInweis: Viele großartige Modelle sind bis vor etwa 40 Jahren meistens ohne CAD entstanden, weil es einfach die Programme noch nicht gab. Also nicht den Mut verlieren.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Guhard!

    Da auch ich nicht weiß, wie deine Vorkenntnisse sind, hier mal ein Vorschlag für blutige Anfänger. Die sogenannte "Butterbrotpapiermethode". Eine Auswahl an Links findest du hier. Da ich in diesem Leben mich nicht mehr in diverse Programme einarbeiten will, habe ich es bei meiner Pilatus P3 auch so versucht. Wenn man genau arbeitet, ist das ganz brauchbar (und bei den älteren Kranichmodellen soll das wohl auch so gemacht wurden sein)

    Harald

  • Servus Harald,


    bei mir ist das gleiche Ergebnis wie bei Henryk.

    Ich nehme an das war der Link zu einem Suchergenbnis.

    Du hast die Daten noch im Cache, alle anderen laufen bei dem Link ins Leere.

    Wenn du uns den Suchbegriff verrätst, dann können auch wir die Suchanfrage starten.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hall zusammen,


    erst einmal vielen Dank für die wirklich aufschlußreichen Antworten, ich muss sagen, dass ich mich wirklich gefreut habe.

    Nun weiß ich, dass es nicht so einfach ist wie ich mir vorgestellt hatte, entmutigt bin ich dennoch keinenfalls.

    Von mechanischer Konstruktion habe ich als Elektroniker leider nur bedingt ein wenig Wissen.

    Ich werde mal versuchen, wenn ich Zeit habe, den " Flamingo" ganz einfach auf Karton zu bringen und dann schauen was dabei heraus kommt.

    Das schöne am Kartonmodellbau sind ja die anspruchslosen und preisgünstigen Rohstoffe. Das lässt Raum zum Experimentieren.

    Also vielen Dank für Eure Hilfe und Tipps - es hat mir weitergeholfen.:thumbup:


    Liebe Grüße

    Guhard

  • Das schöne am Kartonmodellbau sind ja die anspruchslosen und preisgünstigen Rohstoffe. Das lässt Raum zum Experimentieren.


    Und wenn's nix wird, dann kannst Du auch alles dem Wertstoffkreislauf zuführen. Das ist die blaue Tonne vor der Türe.:thumbsup:


    Liebe Grüße und gutes Gelingen.

    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hallo Guhard,


    bei der Flamingo könntest du dir den Plastikbausatz von PM / Revell besorgen

    und "umwickeln".


    Hier findest du eine Alternative zur Butterbrot-Methode.

    Statt Holz kann man auch Karton verwenden, die Spanten mit kreuzförmigen

    Abschnitten aus Seiten- und Draufsicht verbinden.


    Materialstärken beachten!


    Und dann .... üben, probieren, üben, experimentieren, üben, versuchen,

    Alternative testen, andersrum vorgehen und üben, üben, üben!


    Und wenn du dann DEINE Methode gefunden hast, erzähl sie uns!


    Gruß Joachim

  • Hallo Ihr,


    die von Euch genannte Methode erinnert ein wenig an die von Rudolf Heger.

    Und Er hat ja nun schon einige Modelle auf diese Art und Weise entwickelt respektive abgewickelt, und dies zudem ganz ohne Rechner. Insofern, versuch macht bekanntlich kluch.....


    In diesem Sinne


    Thomas