Hrad Valdstejn (Burg Waldstein) von z-Art

  • Da ich von diesem Modell auf Anhieb keinen Baubericht in diesem Forum gefunden habe, trau ich mich mal und erzähle von meinen Erlebnissen damit. Ich werde diesen Baubericht in Abschnitten posten, allerdings nicht immer in "Echtzeit" sondern manchmal auch erst nachdem ich einige Wochen lang an einem Bauabschnitt gesessen habe.


    Auch in diesem Bericht beginne ich mit der Vorwarnung "Achtung Anfänger" - das ist hier alles gebaut, fotografiert und berichtet aus der Sicht eines Wiedereinsteigers in den Kartonmodellbau nach langer Pause


    Ich will vor allem anderen (Wieder-)Einsteigern Mut machen ihre einfachen Projekte zu teilen, weil ich es selber immer hilfreich finde, zwischen all den begeisternden Meisterwerken auch mal Dinge von anderen "Fußgängern" zu sehen, die für mich irgendwie in erreichbarer Nähe scheinen. Gerade an den Problemen, die man mit mittelschweren Modellen haben kann, erahnt man ja dann erst die Leistung, die in fehlerfreien, supersauberen Modellen steckt.


    Nach meinem Ausflug in den Schiffbau (mit gemischten Erfolgsgefühlen) kehre ich in Sachen Kartonmodelle erstmal zur Architektur zurück, das sieht im Ergebnis auch nicht dramatisch besser aus, geht aber immerhin leichter von der Hand.


    Ich habe mir eine große Burganlage mit einer Mischung von "bewohnbaren", neueren Teilen und Ruinenteilen aus dem ersten Lebensabschnitt der Burganlage vorgenommen, die auch als Kulisse für meine Zinnsoldaten auf dem Tabletop taugt: die tschechische Burg Waldstein aus dem ebenfalls tschechischen (glaube ich jedenfalls) Verlag Z-Art.


    Der Bausatz ist in kleinerem Maßstab (1:300) als meine Zinnfiguren, weil es mir eher auf maßstabsgetreue Bodenfläche auf dem Tabletop ankommt als auf passende Gebäudehöhe. Man sieht das auch in den Fotos hier: ich finde es störender wenn ein Gebäude von der belegten Bodenfläche her so lang und breit wie drei Batallione ist (also sozusagen einen halben Kilometer oder mehr) als wenn es mit den Figuren verglichen nur hüfthoch ist - die Einheiten auf dem Tabletop sind ja selbst auch "im Maßstab" von ca 1:25 (Zinnfiguren pro echten Soldaten) dargestellt.


    1. Abend


    Wir verabschieden die Hafenfähre in die Vitrine und wenden uns wieder eckigeren, wenn auch nicht trivialen, Formen zu.



    Die Anleitung bietet eine kurze Beschreibung der Burg, Zeichnungen mit Ansichten der Bauabschnitte und allen Teilen mit Teilenummern (sehr hilfreich, das hat mir bei der Fähre bei vielen Kleinteilen gefehlt), und eine sehr kurz gefasste Bauanleitung in Worten (tschechisch und englisch), die im Wesentlichen die Reihenfolge der Bauteile angibt (man baut nicht immer ganz streng in aufsteigender Nummerierung).



    Die Luftaufnahme der Burganlage ist übrigens auch auf Wikipedia zu sehen - also von den Nutzungsrechten her hoffentlich korrekt verwendet.


    Ich bin für den Ausflug in den Schiffsbau und seine sehr kleinen Bauteile durchaus dankbar, denn sonst hätte mich die Winzigkeit mancher Teile dieser Burg und die teilweise noch winzigeren und sehr schmalen Klebelaschen doch sehr überrascht und verunsichert. Das ist schon was anderes als die Micky-Maus- und Schreiberbögen (oder auch das Minarett von Lednice), die ich früher mal gebaut habe.



    Ein "Luxusfaktor" in diesem Bausatz ist, dass viele Fenster und Türen als Einzelteile nach hinten / innen versetzt in die Fenster- bzw. Türrahmen gesetzt werden. Den erfahrenen Modellbauern ist das vertraut, für Leute wie mich kann es recht fitzelig werden, braucht definitiv ein Skalpell zum Ausschneiden der Fenster aus den größeren Wänden, und ergibt dann doch einen sehr schönen Effekt. Obwohl man manchmal wissen muss, dass es den Effekt gibt, weil man ihn beim ersten Hinsehen teilweise gar nicht bemerkt...


    Im Bild oben sieht man so ein Gebäude mit Aussparungen in den Wänden und die Einzelteile für zurückversetzte Türen und Fenster. Unten sieht man zwei Fenster vor ihrem Einbau in die Gebäudewand:


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  • 2. Abend


    Von diesem Abend gibt es eigentlich nur das Ergebnis zu berichten. Das erste Teilgebäude ist geschlossen: der alte Palas der Burg, teilweise mit Dach und teilweise nur noch mit ruinenhaften Mauerteilen als Überreste der alten Burg.



    Hier sind die Fotos in ihrer Vergrößerung mal wieder viel brutaler als das nackte Auge und das Originalmodell, Fotos bringen unschöne Details wie die schiefen Schornsteine sehr gnadenlos zur "Geltung"...


    Was mir aber gut gefällt, sind die "dicken", dreidimensional gebauten Mauern, die einen schönen Kontrast zu den Karton-an-Karton geklebten Bretterzäunen ergeben und dem Haus einen massigen, wuchtigen Eindruck geben.


    3. Abend


    Ein raffinierter Aspekt der Konstruktion sind die großen, verschachtelten, komplizierten Bauteile. Oft ergeben ein oder zwei solche Teile mit vielen rechtwinkligen und auch schrägen Falzkanten ohne weitere Ergänzungen schon umfangreiche Kombinationen von Felsen, Mauern, Gebäudeteilen und Treppen.


    Hier ist der Palas schon verbunden mit den ersten Felswänden:



    Und hier ein erster kleiner Burghof vor dem Palas, umgeben von Mauerresten:



    Und noch ein Hinweis, bevor es zu viele Leute stört: Ja, ich werde die weißen Schnittkanten noch einfärben. Ich habe aber vor, das mit Aquarellfarben zu machen und möchte das Bauabschnitt für Bauabschnitt am fertigen Modell erledigen, damit die Farben konsistent werden und ich die eingefärbten Kanten danach nicht mehr zu oft anfassen muss (das ist jedenfalls die offizielle Begründung, ich gebe ehrlich zu dass ich auch nicht besonders viel Lust darauf habe...)

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  • 4. Abend


    Nun schließt sich die erste Häfte des Felsens mit dem Palas als Gebäude und zwei Burghöfen, jeweils über kombinierte Teile und den Zusammenbau fest verbunden mit einem der drei Sandsteinfelsen, auf denen die Burganlage insgesamt errichtet wurde.



    5. Abend


    Es folgt ein weiterer Innenhof. Im Mauerrest dieses dritten Burghofs vor dem Palas ist eine Kellertür und zwei, vermutlich nachträglich eingebaute, Treppen (Teile 21/22) auf die nächsthöhere Ebene eingelassen.



    Nun warten die zwei Hälften des Felsens darauf, miteinander verbunden zu werden. Die damit verbundenen Mauer- und Burghofteile und einige weitere Kleinteile, die am nächsten Abend dazukommen, sorgen für eine enge optische Verschränkung der Bauabschnitte.



    6. Abend


    Parallel zum Bau der ersten Brücke in Richtung Mittelteil (siehe folgender Beitrag in diesem Baubericht) werden nach und nach die beiden Felsteile mit Gebäuden und Innenhöfen verbunden, um Bauabschnitt 1 abzuschließen.


    Ich habe immer nur ein oder zwei Klebelaschen auf einmal geleimt, oder manchmal zwei Seiten einer Verbindung von Innenhof am einen Felsteil mit Gebäude am anderen. Die Präzision der Teile ist erstaunlich.


    Andererseits ist der Felsunterbau im Ergebnis dann doch recht wackelig. Die Teile und ihre Winkel sind im Modell zwar sehr präzise, sie stehen aber nicht einfach nur gerade weil man sie flach auf den Tisch stellt. Ich denke, ich werde das Ganze am Schluß doch noch auf die Bodenplatte leimen, die über die Bauanleitung gedruckt ist, um die ganzen Felskanten auszurichten.


    Von oben gesehen: der Palas, eingebettet in Innenhöfe auf vier Ebenen.



    Und hier eine Gesamtansicht einschließlich Felsunterbau. Vorne in flachem braucn aufgedruckt die Anschlußstelle für die freitragende Brücke als Übergang zum nächsten Bauabschnitt.


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  • Hi

    das fitzelige ausstechen von Fenstern kenn ich nur zu gut, bin momentan auch dabei jede Menge Fenster auszusticheln um einen Tiefeneffekt zu erzielen.

    Was man hier bei dir sehen kann ist doch recht ansprechend.

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Moin, moin Klaus,


    versuche mal, dich an das Färben der Schnittkanten heranzutasten..... du wirst den Unterschied sofort sehen. Gerade bei den Architekturmodellen gibt sehr viele lange Schnittkanten, die sich dann auffällig vom Druck abheben und sich durch dass Modell ziehen. "Und ist die Kante noch so klein, die Kante will gefärbelt sein!":D. Nach diesem Wahlspruch gehe ich vor und erledige das immer gleich nach dem Ausschneiden - dabei ist es mir ersteinmal egal, ob dann beim Zusammenbau die Kante im Sichtfeld liegt, oder nicht. Da die Schnittkanten die Farbpigmente sehr dicht aufsaugen und damit dunkler werden als vergleichsweise eine Papieroberfläche, sollte der entsprechende Farbton immer ein klein wenig heller gewählt/angemischt werden. Auch die vorgerillten Knicklinien färbe ich ggf. vorsichtig nach, wenn der Druck beschädigt ist.


    Ansonsten :thumbup:, gefällt mir deine Burg!


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

  • Hallo


    Schöne Modellwahl!

    Ich mag die Z-Art-Modelle sehr, da sie sehr gut konstruiert, zumeist passgenau und optisch extrem ansprechend sind.

    Ineinander verschachtelte Gebäude sind eine Spezialität der Konstrukteure und die Lösungen sind oftmals unkonventionell, aber logisch.

    Du scheinst sehr gut damit zurecht zu kommen, Deine Baufortschritte zeigen eine sehr saubere Ausführung.

    Das von Hajo angesprochenen Kantenfärben würde ich Dir auch ans Herz legen. Bei diesen Modellen reicht oftmals ein hellgrauer Filzstift. Wichtig ist, dass die extrem weissen Schnittkanten nicht mehr so aufblitzen. Schon ein Brechen der Farbe auf Grau macht einen riesigen Unterschied. Prbobier es einfach mal aus, Du wirst staunen!

    Ansonsten weiterhin viel Spass mit dem Modell!


    Beste Grüsse

    Peter

  • Der nächste größere Baufortschritt wird noch etwas auf sich warten lassen, aber für den ersten Bauabschnitt hab ich jetzt immerhin das Kantenfärben mit Aquarellfarben hinbekommen. Ich bin ganz zufrieden, das erst am gebauten Modell gemacht zu haben, so konnte ich die Farben den jeweiligen Bereichen am Modell anpassen.

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  • Der erste Bauabschnitt steht schon seit einiger Zeit auf dem Spieltisch und wartet darauf als Kulisse zu dienen.


    Der zweite Bauabschnitt begann mit einer von zwei Brücken, die den Mittelteil der Burg mit den beiden äußeren Felsen verbinden.

      


    Puh, die winzigen und schmalen Zinnen sehen im Ergebnis super aus, aber das ist auch ein ganz schönes Gefummel. Wie man sieht, habe ich die beiden schmalen Streifen für die Oberseiten der Zinnen links und rechts der Brücke noch an einem Stück gemeinsam gerillt und gefaltet und erst danach in zwei schmale Streifen auseinandergeschnitten, dann jeweils so anderthalb bis zwei Zinnen auf einmal geklebt. Das fand ich eigentlich für einen Anfänger ganz raffiniert :)


    Beim Hauptgebäude des Mittelteils gab es zunächst jede Menge "tiefergelegte" Fenster einzubauen. Ich mach das nicht so präzise und sauber wie andere Leute, der Effekt gefällt mir aber trotzdem.

     

    Das Dach dieses Gebäudeteils wird aber die nächste Zinnenorgie. Das hat mich erstmal, ehrlich gesagt, doch ziemlich abgeschreckt.


    Als Abwechslung hab ich dann ein moderneres und vermeintlich einfacheres Modell dazwischengeschoben (oh je, weit gefehlt: die große Fensterfront wurde auch schief und krumm, so schlimm können die Burgzinnen fast nicht werden).


    Nach dem Abschluss der Tankstelle kann ich mich jetzt hoffentlich mit neuem Schwung den nächsten winzigen Burgzinnen widmen.


    Ich bin so frei und erzähle das alles hier auch mal, und wäre durchaus gespannt wie Ihr damit umgeht wenn Ihr irgendwo in der Mitte eines größeren Projekts an einer Stelle hängenbleibt oder den Schwung verliert. Aufgeben ist ja irgendwie auch schade, da ist beiseite legen, was anderes machen und später einen zweiten Anlauf an der "Kaugummistelle" machen, an der es stockte, vielleicht doch eine gute Taktik.

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    Edited once, last by kolyusha: Tippfehler ().

  • ... wäre durchaus gespannt wie Ihr damit umgeht wenn Ihr irgendwo in der Mitte eines größeren Projekts an einer Stelle hängenbleibt oder den Schwung verliert. Aufgeben ist ja irgendwie auch schade, da ist beiseite legen, was anderes machen und später einen zweiten Anlauf an der "Kaugummistelle" machen, an der es stockte, vielleicht doch eine gute Taktik.

    Ich mache das genauso.

    Fast immer kommt bei mir die Laune an dem unterbrochenen Modell zurück.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hi

    Bei mir ist das genauso der Fall.

    Vorallem geht es danach doch flotter voran.

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Ein kleiner Fortschritt: der bezinnte Mittelbau ist fertig.


    Ich hab mich entschieden von innen nach außen zu arbeiten, also zuerst die Zinnenoberseite an die Dachfläche zu leimen:


    Dann Seite für Seite die Außenwände befestigen (und zwar vor dem Schließen der Außenwände):


    Und erst ganz am Schluß das Gebäude mit der langen Klebelasche schließen. Zur Krönung noch das winzige Ecktürmchen.


    In welcher Reihenfolge macht Ihr denn solche Arbeitsschritte, wenn in der Anleitung nur drinsteht, dass jetzt Teile 34, 35, 36 und 37 zusammengebaut werden? Umd wie entscheidet Ihr das? Ich versuch glaub ich ohne groß früber nachzudenken immer, möglichst lange Zugang zu den Rück- und Innenseiten zu haben, und kleine Dinge zuerst zu kleben bevor man größere Teile schließt (es sei denn die kleinen Teile können auch ganz am Schluß einzeln befestigt werden, dann ist das natürlich meistens besser).

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  • Der zweite Bauabschnitt hat zwar noch eine weitere Fleißarbeits-Hürde, ist dann aber letztlich unerwartet schnell fertig (also schnell im Sinne von Arbeitszeit, nicht auf dem Kalender...).


    Nochmal Fleiß braucht die zweite Brücke mit schräg geneigten Zinnen mit winzigen Klebelaschen und kniffeligem Handling. Auch hier habe ich die schmalen Streifen mit den Zinnenoberseiten vor dem Auseinanderschneiden als Pärchen gemeinsam gerillt und gefaltet und denke das wurde viel sauberer als die schmalen Einzelstreifen zu bearbeiten:


    Und dann schaut man in die Bauanleitung und sieht überrascht, dass nur noch ein einziges Bauteil fehlt um den Abschnitt 2 fertigzustellen, denn der Berg unter den vielen Zinnen wird aus einem Teil rund um das zentrale Gebäude gewickelt.


    Ich lasse Abschnitt 2 erstmal in diesem halbfertigen Zustand. Die Brücken verleime ich erst wenn die Abschnitte 1 bis 3 fertig sind und aneinandermontiert werden. Vielleicht lasse ich die Gesamtanlage sogar in drei Teilmodulen, damit ich die auch einzeln als Hintergrundgelände auf dem Tabletop verwenden kann, in dem Fall möchte ich auch erst an den fertigen Baugruppen 1 bis 3 ausprobieren ob das gerade fertiggestellte "Brückenteil" besser an Baugruppe 1 oder 3 verleimt wird.

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  • Bauabschnitt drei beginnt mit einer Bodenplatte. Lange, schmale, verwinkelte Teile mit einem Wechsel von horizontalen und vertikalen Klebelaschen bilden die Mauer rund um den Burghof - das ist wieder die sehr merk-würdige, wohl z-art-typische Konstruktionsweise, in einzelnen Kartonteilen viele verschiedene Gebäudeteile "um die Ecke herum" zu erstellen.


    Es geht ganz ähnlich weiter: die erste hohe Wand, die den neuen Burghof auf die richtige Höhe bringt und den dritten Felsen unter Waldstein tragen wird, ist eine ganz einfache Kastenform. Aber eben nur fast: an der Ecke rechts oben hängt eine schmale Zwischenmauer inkl. Durchgang, die nochmal eine Klebeorgie mit winzigen Zinnen mit sich bringt.


    Für heute bleibt es dabei, die Rückseite der Wand an den Seiten und dem Durchgang an das große Felsenteil anzuleimen, mit dem Zinnengefummel eröffne ich dann den nächsten Abend.


    Der Erholungswert dieser Bastelei bleibt hoch: man braucht etwas Konzentration, kann aber nebenbei noch informative Podcasts hören und die Zeit vergeht wie im Flug (neun Teile angeschnitten, drei Stunden...).

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  • Jetzt geht es an die Felswände für Abschnitt drei. Hier die Ausgangslage:

    Hinten der Abschnitt zwei, die Brücken sind noch lose und warten auf die Entscheidung, ob und in welchen Teilen ich die Bauabschnitte fest verklebe oder auch als einzelen Module stehenlasse.

    Vorne sieht man die Grundplatte für Abschnitt drei, schon verleimt mit einer Trägerwand für die Felsen, die andere liegt noch lose davor.


    Großflächige Teile mit unregelmäßigen Winkeln geben den Felswänden etwas Plastizität. Nicht wirklich schwer zu bauen, nur das Ankleben an die tragenden Wände braucht Sorgfalt wegen der sehr spitzen Winkel.


    Wie bei den früheren Bausbschnitten werde ich die weißen Kanten erst am Schluss nachfärben, damit sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

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    Edited once, last by kolyusha ().

  • Als nächstes kommt die Kirche dran, die auf dem Hof von Abschnitt 2 ihren Platz finden soll. Viele rückversetzte Fenster, allerdings auch etwas Abwechslung durch verschiedene Fensterformen und sogar abgeschrägte "Simse" unter den großen Fenstern. Mir machen die Fenster Spaß, aber ich bin auch gespannt wieviel das zum Gesamteindruck der Anlage beiträgt oder ob es doch eher in die Kategorie "man sieht's nur, wenn man's weiß" fallen wird.


    An den runden Fenstern hab ich die winzigen Klebelaschenzähne abgeschnitten und die Fensteroberkanten stumpf (und mit Weißleim) verklebt. Die Sägezahnlaschen zum Befestigen an der Hausinnenwand (mit UHU) hab ich drangelassen. Wie macht Ihr das, Kleinteile eher stumpf oder mit den vorgesehenen Klebelaschen schließen?


    Damit ist nach Anleitung der Bauabschnitt 3 fertig zum Verbinden mit den anderen Abschnitten. Obwohl sie von den Teilenummern her jetzt dran wären, verlegt merkwürdigerweise die Anleitung die Hausdächer ganz auf den Schluss, wenn alle Felsen bzw. Brücken zur Gesamtanlage verleimt sind. Das leuchtet mir auf Anhieb nicht ein, gerade beim Befestigen des Kirchendaches muss man dann ja die ganze halbmeterlange Anlage hochheben, um von unten reingreifen und gegen das Kirchendach drücken zu können.


    Andererseits wird sich der Autor schon was dabei gedacht haben, vielleicht stören die Dächer beim Verbinden der Bauabschnitte und man reißt zu leicht was ab? Wie macht Ihr das, streng die vorgegebene Reihenfolge einhalten, oder nach Gutdünken arbeiten?


    Bevor es an Bauabschnitt 4 geht, kommen jetzt die weißen Kanten dran - bei den vorigen Abschnitte war ich auch ganz zufrieden damit, am Ende alle Kanten gemeinsam mit durchgängigen Farben abzudecken.

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  • Die Kanten der Felsenteile, Mauern und Zäune sind gefärbt (umso greller scheinen die noch nicht gefärbten Dachkanten hervor).


    Die ersten Dächer sind auch drauf. Ich habe mich entschieden, sie jetzt schon anzubringen, nicht erst ganz am Schluss wenn alle Bauabschnitte verbunden sind und man einen halben Meter Fels hochheben muss um von unten reinzugreifen und die Dächer an die Hausmauern anzudrücken.


    Die leicht abgerundeten Dachgauben habe ich vorne (Dach auf Fensteroberkante) stumpf mit Weißleim geklebt, die vielen, engen, langen, spitzen Klebelaschen kamen mir viel zu sperrig vor.

    Auch wenn der Schornstein etwas schief geworden ist, finde ich die Idee ganz hübsch, Schornstein und Gauben von innen / unten unter das Dach zu kleben. Ich bin aber unsicher ob es nicht genauso möglich gewesen wäre, die große Dachfläche durchgehend zu bedrucken und die Kleinteile einfach stumpf oben drauf zu kleben.

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  • Obwohl die Dächer in der Bauanleitung erst als allerletztes gebaut werden, hab ich auch das Kirchendach schon auf den einzeln stehenden Bauabschnitt gesetzt.


    Das Dach hat zwei Etagen, die jeweils um einiges über die darunterliegende Etage hinausragen.


    Ich habe mit der obersten Etage angefangen und das Dach zusammengeleimt bevor ich es auf die Kirchenmauern gesetzt habe, um jeweils besser von unten reingreifen und die Klebeflächen zusammendrücken zu können.



    Hier ist der gesamte Bauabschnitt im Überblick.


    Wie immer habe ich das Kantenfärben auf das Ende einer größeren Ausbaustufe verschoben, teils aus Faulheit, teils weil ich eigentlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis bin, wenn ich erst am zusmmengebauten Modell die noch sichtbaren weißen Flächen nachfärbe. Mit feinem Pinsel und Aquarellfarbe geht das recht zügig und ich kann die Farben dem Gesamtmodell anpassen. Die Ergebnisse davin gibts dann im nächsten Update.


    Was mich am Kirchendach noch mehr stört als bei dem Dach am danebenliegenden Hauptgebäude, sind die von innen mit Klebelaschen in dreieckige Löcher in der Dachfläche eingeklebten Dachgauben. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die (auch mit nachgefärbten weißen Kanten) viel besser aussehen würden, wenn ich sie einfach von oben stumpf ohne Klebelaschen auf die Dachfläche aufgeleimt hätte. Was meint Ihr dazu?

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  • Intermezzo: an meinen zweiwöchigen Bastelabenden mit meinem Patensohn entsteht zur Zeit die Mittelalterliche Kleinstadt von Schreiber in 1:250. Heute Abend habe ich mir außerdem vorgenommen, den nächsten Waldsteinbauabschnitt zu beginnen, bin aber kaum dazugekommen. Das ist vermutlich die Strafe dafür, dass ich die Kanten des mittleren Bauabschnitts immer noch nicht eingefärbt habe.

    Aber immerhin stand die Burg auf dem Tisch und es ergab sich ein ganz nettes Foto des Städtchens zu Füßen der Burg:

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  • Ja, das Foto ist schön, Kolyusha!

    Eine schöne Atmosphäre, die Du da eingefangen hast!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Die Kombination diverser Modelle passt hervorragend.

    Aber warum färbst du die Kanten erst nach dem Zusammenbau? Da deckt der Klebstoff noch keinen Karton ab. Andersrum könnte es schwierig werden, die Farbe aufzubringen.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Die offizielle Antwort zum späten Kantenfärben ist: aus künstlerischen Gründen, weil ich dann die Auswahl der Farben besser an das Gesamtergebnis anpassen kann und auch Übergänge von gefärbten zu gedruckten Farbbereichen gefühlt besser hinkriege. Ich verwende gute Aquarelldeckfarben und einen dünnen Pinsel, damit kann ich auch einen Farbverlauf von ganz deckend auf den weißen Stellen zu durchscheinend auf den gedruckten Stellen darstellen (auch über getrockneten Kleber) und die Farbe stufenlos passend zum Gebäude abmischen.


    Die ehrliche Antwort ist: Das Kantenfärben ist das, was mich am Kartonbau am meisten nervt, ich hab einfach keine Lust dazu und schiebe es so lange wie möglich vor mir her. Zumal es mir zu viel Arbeit ist die Teile vor dem Zusammenbau einzufärben. Das ist für mich ein bisschen wie das Entfernen der Gußgrate bei Modellen aus Plastik, Resin oder Metall: es muss sein, wenn man es nicht macht sieht das Ergebnis sch... aus, aber der Modellbauspaß liegt für mich in allen anderen Tätigkeiten mehr als darin.

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  • Wahrscheinlich mehr zur Selbstmotivation (für zukünftige Gebäude) als zum Erkenntnisgewinn für die Community hier, die das Kantenfärben ja ohnehin zu schätzen weiß: vorher/nachher Vergleich der großen Dachflächen für den Mittelteil von Schloß Waldstein (die Kanten am Felsuntergrund waren vorher schon gemacht).

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  • Das Projekt bewegt sich zwar im Schneckentempo (ein bis zwei Abende pro Monat sind nicht viel), aber es lebt noch.


    Im vorletzten Bauabschnitt bin ich, ohne es ausdrücklich zu merken, vom vorgegebenen Bauplan abgewichen: ich habe die Felswände und Mauerteile (Teilenummern ca 96-107) erstmal separat gebaut und dann nach und nach an den halbfertigen Felsen mit Burghof angeleimt, anstatt wie von der Bauanleitung vorgegeben jedes Teil nach und nach einzeln am Gesamtkunstwerk zu befestigen.


    Dadurch ist die Felswand und die Mauerübergänge in sich besser geschlossen, dafür sind dann die Anschlüsse an den Burghof und seine Mauern teilweise nicht perfekt (liegt aber an meiner Ausführung, nicht am Modell). Ich denke aber das lässt sich beim abschließenden Kantenfärben übertünchen.


    Vorher kommen aber noch die Dächer drauf.

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