16. KBW Ronneburg, Schreiber, 1:250

Vor längerer Zeit schon bekam ich den Modellbogen der Ronneburg von Schreiber geschenkt. Diese Burg liegt im Südwesten des Vogelsbergs, und von seinem Turm kann man bei einigermaßen gutem Wetter die Hochhäuser Frankfurts sehen.

Die Anlage liegt auf einen kleinen Berg, gilt also als eine Höhenburg, die im Laufe der Geschichte einigen Zerstörungen und Änderungen unterlag. Die Besitzer standen Flüchtlingen offen, so konnten in ihren Mauern Herrenhuter, Waldenser, Hugenotten, Seperatisten oder Juden Zuflucht finden. Im 19. Jahrhundert fiel das Land um Büdingen und damit die Burganlage dem Großherzog von Hessen zu. 1904 musste die Burg wegen Baumängel geschlossen werden, aber schon im folgenden Jahr stand sie wieder für Besucher offen.

Aus 9 1/2 Bogen (DIN A 4 auf DIN A 4 geschnitten) kann das Modell erbaut werden, das eine Länge von 56cm, eine Breite von 42cm und eine Höhe von 23 cm aufweist.

Die Baunummern der Teile sind auf der Rückseite aufgedruckt. Die Bauanleitung besteht aus dem Titelfoto und einer Bauzeichnung.

Da die Anlage relativ groß wird, soll sie in Modulen gebaut werden abweichend von der Baukonstruktion. Dazu habe ich auf der Bauzeichnung eingezeichnet wie die Module geschnitten sein könnten. Ich kann die diese leichter als die gesamte Burg verstauen.

Begonnen habe ich mit bei bei den Teilen des großen Hofes unterhalb der Burg. Auf dem Plan erkennt man dieses Modell unten.

Das diente als Einführung in die Konstruktionsweise. Das Modell stammt wohl noch aus der Vorcomputerzeit. Die Wehrmauern besitzen nach innen den Wahrgang also einen Absatz. Bei so großen Teilen baue ich gerne innen Versteifungen ein, damit die Wände nicht schwabbelig werden. Außerdem kamen in die Mauern Distanzstücke, die durchgängig den gleichen Abstand der Mauern von 7mm sichern.

Bei den Wehrmauern habe ich die Schießscharten geöffnet dargestellt. Die Innenseiten der Mauern habe ich dunkel eingefärbt, weil man doch durch die kleinen Öffnungen den weißen Karton erkennt. Bei einigen Mauern kommen später gemäß von Filmen aus dem Netz noch die Wehrgangdächer hinzu, die in Eigenarbeit angefertigt werden.

An der Außenmauer 64 und an einigen Türmen sind kleine Erker grafisch dargestellt. Diese sind in 3D gefertigt.

Zwischen der Mauer Bauteil Nr. 63 und der Jugendherberge befindet sich eine kleine Verbindungsbastion, deren Durchgang zum Hofe geöffnet dargestellt ist.

Auf diesem Bild erkennt man auch am Haus und der Mauer selbst angefertigte Klebelaschen. Da kommt später der Hof hin. Aus Erfahrung mit Schreibermodellen sind solche großen Flächen ohne Stützen oder Unterzüge konstruiert und neigen im Laufe der Zeit zum Durchbiegen. Deshalb werde ich die Hofteile unter die Klebelaschen anbringen und oben auf die Laschen den Hof anbringen, bzw. mit "Gras" von den Eisenbahnmodellen bedecken. Das sieht natürlicher aus als die bedruckten Hofteile des Bogens.

Bei dem Mauerteil 56 ist das Untergestell für das Dach angebracht. Damit die Sparren in Form bleiben kam über die Spitzen ein

Behelfsfirst.

Verbunden wird dieses Mauerteil mit der Mauer 64 durch einen Turm.

Auf dem rechten Foto sieht man die geöffneten Fenster und die Ausparung für den Erker, der dort hinkommt. In den Turm habe ich bei der rechts zu erkennenden Markierung einen Boden hineingeklebt. Bei der Öffnung wird später ein Erker angebracht, der auf dem Bogen nur grafisch dargestellt ist.

An die Mauer56 kommt ein langes Gebäude. Die Fenster sind ausgeschnitten. Auf dem ersten Bild erkennt man wie winzig diese sind.

Und hier sind das Gebäude und die Mauer zusammengefügt.

Die Bögen rechts oben an der Mauer sind von einer Kopie als Verdopplung angebracht. Somit verliert die Mauer etwas von seiner "Glätte". Damit die Mauern von Teil56a , ich nenne dieses Gebäude einfach mal Scheune, gut an die Wehrmauer passt, habe ich genau an der Anschluss im Inneren der Mauer einen Rahmen eingeklebt.

Die Scheune bekam ihr Dach. Die Teile der Wehrmauer 56, des Eckturmes 57, der Jugendherberge und der Scheune umschließen die große Fläche 63a. Der untergeklebte Karton gibt den Bauteilen Zusammenhalt. Die Fläche wird später noch "begrünt". Die Grasflächen des Modell liegen nicht auch der Grundplatte sondern höher. Deswegen baute ich gerade hier Zickzackstützen unter, damit sich die Fläche nicht durchbiegen kann. Als Kartonunterlage diente eine Rückseite eines Spiralkalenders, deshalb die Löcher.

Die Klebeflächen zwischen Dreiecksbastion, Mauern und Jugendherberge sind relativ klein und insgesamt etwas wackelig, so dass der eingezogene Boden zum Stablisieren nötig war. Ich habe übrigens diese Art des Bodenbaus so gewählt, weil die von Bogen her vorgehenen Grasflächen mit nach unten geknickten Lachen angebracht werden müssen. Durch meine Bauweise, erst schmale Klebestreifen anzubringen und den Boden dann daran anzubringen, meine ich einfacher und genauer bauen zu können. Meine Klebelaschen befinden sich etwa einen halben Millimeter unter der Markierung, weil die Grasmatte, die später drauf kommt, etwas aufträgt.

Das erste Bild zeigt den Unterbau der großen Bodenfläche und das zweite das erste Modul der Bug zusammengebaut. In der Mitte der Wehrmauer habe ich zwei Dreieckserker angefertigt und angebracht. Sie waren auf dem Bogen nur angedeutet.

An das andere Ende der Jugendherberge schließen sich die Gebäude es ersten Torhauses an. Die Burg besitzt insgesamt vier Toreinrichtungen. Die Firstrichtung des eigentlichen Torhauses und des Nebengebäudes Baunummer 44 stehen fast rechtwincklig zueinander. Diese Teile sind bei mir nur mit einer Steckverbindung zusammengefügt, weil die erste Modulgrenze von diesem Torhaus, dem Aufgang und längs der entlang Hauptburg führt.

Das Torhaus selber zeigt auf dem Bogen anstatt eines Durchgangs nur einen schwarzen Fleck. Das Tor soll aber in 3D gebaut werden. Dazu habe ich das Torhaus erstmal mit Fenstern etc. versehen und dann mit Abfallkarton die schräg nach oben verlaufenen Gangboden angefertigt.

Um besser arbeiten zu können, habe ich unten in den Bauteilbogen ein Loch geschnitten. Bei allen größeren Teilen wie Häuserns etc. habe ich auf verschiedenen Ebenen Formteile eingesetzt.

Die beiden Torbögen befinden sich nicht genau gegenüber sondern sind versetzt. Auch hier half die Methode Weißkarton und Probieren gute Hilfe. Nachdem die Form festgelegt war, habe ich den dann grauen Steinboden, der nach unten beiderseits einen Versteifungslasche erhielt. eingeklebt. Der Boden ist etwas breiter als die lichte Toröffnungen gezeichnet.

Seitenwände des Durchgangs und die Decke, die nur etwas gewölbt ist, kamen zuerst als Weißteile auf die Welt. Später schnitt ich die Mauern aus Kopien der großen Wehrmauern.

Die Innenseiten der Torbögen sind einegefärbt, weil man ja sie sehen kann.

Kein Blick durchs Schlüsselloch.

Und so sieht das Ganze von außen aus.

Das Torhausnebengebäude mit dem Turm von unten. Rechts erkennt man die Verbindungslasche.

Das fertige Torhaus bekam dann noch seinen Außenaufgang. Der ist beim Originalbogen etwas verkürzt und besitzt auch keine Geländer.

Die eigentlich offene Seite des Torhauses habe ich mit den schon erwähnten Reserveteilen geschlossen und ganz oben unter der Traufseite des Daches einen kleinen Führungsschlitz gelassen.

Links des ersten Eingangstores befindet sich ein schon erwähntes Querhaus, das ich mit einer Steckverbindung mit der Torhaus zusammenfüge. Hier sieht man das Querhaus von unten.

Unten rechts die Stecklasche.

Das erste Torhaus.

Neben dem grünen Feld kommt das zweite , das kleinste Torhaus hin.

Und da ist es. Unter die seitliche Mauer kommt dann das Gelände. Der Konstukteur hat es so gewollt, dass das Teil erstmal so wegsteht.

Nach dem Burgaufgang machte ich mich an den Bau der eigentlichen Burg. Als erstes kam das Bau 7, das dürfte burgentechnisch der Palas gewesen sein, an die Reihe. Nach einem Eintrag bei Wikipedia wird dieses Haus auch als Saalbau bezeichnet. Fenster und Giebel sind ausgeschnitten und die Konturen aufgesetzt.

Die Ecksteinkanten sind ebenfalls aus einer Kopie genommen und an ihren Platz gesetzt. So bekommt die glatte Fläche etwas Tiefe.

Auch bei diesem Bauteil habe ich Klebelaschen für den Hof angebracht. Später brauche ich nur den Hof von oben aufsetzen.

Die Burghofseite des "Palas" sieht so aus. In der Zwischenzeit kam auch die Wehrmauer, die nach außenhin zeigt samt einem kleinen Hof und Türmen an Ort und Stelle..

Auf obigen Bild sieht man die Abwicklung der Mauer, die auf dem Titelfoto des Bogens links vom Turm zu erkennen ist. Das Mauerteil 34a stellt die Innenseite der Wehrmauer dar. Die Schießscharten sind geöffnet dargestellt. Dabei erwies sich die Olfas 30° Klinge als sehr probates Hilfsmittel. Das Ovalsegment vor dem angedeuteten Hausumriss stellt einen Boden dar. Der sollte aus Graskarton hergestellt werden. Ich habe ihn aus 200er Sandpapier angefertigt. So sieht er m. E. besser raus. Auf die braune Stelle kommt noch die Holzbrücke hin, die das Haus mit dem Mauerturm verbindet. Der Trum existiert heute nur als Stumpf. Aber der Konstrukteur hat ihn zum Leben erweckt. Deshalb die Brücke. diese habe ich ausgeschnitten, so dass man die Holzkonstuktion gut sieht und reinschauen kann. Deshalb die Braunfärbung am Haus und später am Turm. Der Turm samt Boden ist hier aus fotografischen Zwecken mit der zum Haus zeigenden Seite zur Kamera hin dargestellt. Beim Zusammenbau wird das Modul einfach umgedreht, d.h. die lange Seite kommt ans Haus.

Hier steht die Mauer samt Turm richtig.

und sehr schön die Brücke.

An den weißen Rand unten kommt später noch die Böschung.

Aus anderem Sichtwinkel.

Auf der Giebelseites des Hauses wird noch ein kleiner Anbau hinkommen. Dieser ragt später über die Wehrmauer hinaus und wird von unten her gestützt. Die Stützen sind auf dem Bogen nur graphisch dargestellt. Ich habe sie in 3D angefertigt. Um die richtigen Teile zu bekommen, habe ich das Original kopiert wie man sieht und dieses Material benutzt.

Hier sieht man das fertige Bauteil an seinem Platz.

Vom Hof aus sieht der Palas so aus.

Der Hofboden sollte nach dem Bogen mit grünbunter Wiese versehen werden. Die Videos aber zeigen, dass es ein grauer Boden ist und rechts in der Ecke einen kleine Anpflanzung gibt. Ich habe also das bunte Teil s/w kopiert und als Boden eingefügt. Die Pflanzen bestehen aus Hecken, die es für die Modellbahner zu erstehen gibt. Etwas Farbe drauf belebt das Geschäft. Außerdem darf die dortige kleine Mauer nicht fehlen. Das Gärtchen wird zum Haus hin mit einem Seilgeländer vom Rest des Hofes getrennt.

Diese Arbeit musste schon jetzt erledigt werden, weil es so besser zu bewerkstelligen war. Besser als wenn der Hof durch die anderen Häuser geschlossen wäre.

Das Gärtchen von oben.

Links ein Wehrgang, der später noch ein Dach bekam. Rechts kommt ein weiteres Haus hin.

Der Treppenaugang ist plastisch ausgeführt. Hier der Blick von unten. Deutlich erkennt man auch, dass ich in die Häuser unten und oben jeweils ein Grundrissplatte eingefügt habe. Das bringt Stabilität für das Bauteil.

Das Bauteil ist an seinem Platz. Die Fensterahmen und Verzierungsplastiken sind aus Kopien ausgeschnitten und angebracht.

Hallo Dieter,

ich war mal auf der Burg, aber da hatte ich noch keinen Foto dabei. Ich habe mir einige recht eindrückliche Videos angesehen und versucht, die dortigen Informationen umzusetzen.

Die originalgetreue Umsetzung des Stücks Wehrmauer auf Deinem Bild hätte die gesamte Neukonstruktion des Teiles bedeutet. Der Schreiberbogen vereinfacht viele Teile sodass ich mich mit meinen Änderungen nur dem Original etwas annähern kann.

Ulrich

Hier sieht man den Saalbau links daran rechts anschließend den sog. Alten Bau und mit dem langen Erker die Neue Kemenate.

Und hier aus der Vogelschau.

Bei der Neuen Kemenate sind die Türen offen gestaltet und die Simse etc. aufgesetzt. Man erkennt auch etwas den Unterbau.

In die Grundplatte habe ich bei größeren Baugruppen ein Loch geschnitten, damit ich besser von innen an die Klebestellen kam.

In der Gebäude liegt der schon erwähnte kleinen Garten.

Die gegenüberliegende Seite wird von der Wehrmauer begrenzt. Diese bekam von mir die Überdachung des Wehrgangs.

Abgeschlossen wird der Innenhof durch den sog. Zinsendorfbau. An diesen schließt sich ein Querbau samt Bergfried an. Auf dem Hofboden sieht man die Aussparung dafür.

In dem Zinsendorfbau befindet sich der vierte Tordurchgang. Der Zinsendorfbau ist nach dem Grafen Zinsendorf benannt, der mit seinen Böhmischen Brüdern aus Glaubensgründen im 18. Jhd. aus dem kath. Böhmen fliehen musste. Die Zinsendorfer Brüdergemeinde entwickelten später den heute allgemein bekannten vielzackigen Weihnachtsstern.

Der Zinsendorfbau wird nach außenhin mit zwei großen Keilen gestützt.

Die Stützen weisen unterschiedliche Prameter auf.

Die Markierungen für die Klebelaschen habe ich etwas eingefärbt. Alle Bauteile bekamen unden über dem weißen Streifen die schon erwähnten Laschen, auf die dann die Bodenteile gebracht werden.

Zwischen Zinsendorfhaus und der Neuen Kemenate schließen sich der Turm mit einem Nebenhaus aus an. Beide Bauteile wirken wie ein Bollwerk inbezug auf den Eingangsweg.

Auf dem rechten Bild kann wieder in den Aufgang hineinsehen. Die Turmhaube ist nicht nicht aufgebracht, denn die wird etwas filigraner gestaltet werden als vom Bogen her vorgesehen. Und solche Teile sind beim Weiterbau gefährdet, gedrückt zu werden usw.

Der Turm befindet sich in etwa der Hälfte der Längsrichtung des Neuen Kemenate. Rechts vom Turm sind an die Kemenate ein Erker und ein kleiner Vorbau angebracht. Der Holzerker ist ausgeschnitten, und die dazugehörige Mauer aus Kopieteilen einer anderen Wand mit Fenster versehen und Türen.

Links das Originalteil.

Hier ist es ausgeschnitten, Innenansicht.

Zum Weiteren kam an das Zinsendorfhaus eine Wehrmauer hin. Diese besitzt einen Wappengang aus Holz. Die Wappengalerie ist von mir geöffnet gestaltet.

Die Wappen selber sind auch verdoppelt und ausgeschnitten und wieder angeleimt.

Die dahinterliegene Mauer stammt aus Kopien. Der Bogengang unterhalb der Galerie ist ebenfalls verdoppelt.

Der Aufstieg bekam eine Kopfsteintextur aus der Restekiste. Rechts vor der Neuen Kemenate befindet sich ein Stückchen Garten.

Eisenbahnerzubehör und etwas Farbe beleben dieses Fleckchen Hof.

Um diesem Halt zu geben während der Bauzeit, habe ich die mit dem Loch versehene Formplatte eingebaut. Später kam die endgültige Vorrichtung für die Steckverbindung mit dem Aufgangsteil hin.

An dieser Stelle müssen die Bauteile gut und fest zusammenpassen. Deshalb habe ich die L-Form gewählt und dazu noch zwei Laschen, die gleich unter dem Garten und dem Weg eingeführt werden können.

Links sieht man das aufnehmende Teil, die Öffnung für den Stecker. Ich habe an dieser Stelle aus Reststücken Mauerwerk angebracht, damit es besser aussieht. Das Haus, das hier noch entsteht, wird als Brunnenhaus bezeichnet. Auf dem unteren Bild sieht man in der Mitte den Stecker. Hier noch lose beim Probieren, ob alles passt.

Dieser wurde mit seiner Rückwand an die Wand des Brunnenhauses geklebt. Ansonsten sorgen Klebelaschen für weiteren guten Sitz.

Das Brunnenhaus ist fertiggestellt, und das Verbindungsteil sitzt gut.

Die Ansicht dieser zusammengefügten Baugruppe von beiden Seiten des Aufgangs.

Auf dem unteren Bild erkennt man sehr gut den dreidimensional ausgebauten Durchgang.

Nachdem alle Gebäude fertiggestellt waren und auch der Zugang, kam die Turmhaube an die Reihe. Der Mantel wurde durch Formscheiben verstärkt. Die, die den Boden darstellt, wurde etwas angegraut.

Die vier Erker auf dem Umgang wurden geöffnet, die Fenster ausgeschnitten und ohne Hintergrund verglast, so dass man von dem einen zum gegenüberliegenden hindurchsehen.

Diese Teile ergeben die Turmkuppel. Sie werden mit hinterklebten Laschen zusammengefügt. Das gibt genauere Klebeverbindungen als die von Bogen her angebotenen. Die Ringteile kommen so auf eine Ebene zu liegen.

Ein Erker bekam gemäß der Videos unten noch eine Verlängerung. Das Geländer ist durchbrochen dargestellt wie auch die oberste Turmlaterne.

Rechts erkennt man am Turm die Verlängerung des Erkern nach unten. Ob das ein Plumpsklo für die Turmwärter war? Dann hätte der derbe Ausspruch ich sch... dir aufs Dach einen wirklichen Hintergrund.

Nachdem nun alle Gebäudeteile beendet waren, machte ich mir Gedanken über den Zusammenbau von Mauern und Wehrmauern und kam auf folgende Lösung. An der Stelle, an der die Wehrmauer kommen sollte baute ich ein Stück Mauer aber etwas schmaler in der lichten Breite des Originals. Hier das schmale graue Bauteil in der unteren Mitte des Bildes.

In die Öffnung der Wehrmauer klebte ich links und rechts zwei Kartonstreifen zur Verstärkung des eigentlichen Materials. Die Breite des Steckers passt gerade in die Öffnung der Mauer.

Die Böschungen außerhalb der Burgmauern bestehen aus bedrucktem und wohl handkoloriertem "Gras". Diese Teile habe ich als Schablonen für einen Kartonunterbau benutzt. Der Erfahrung nach dellen solche einfachen Böschungen gerne ein. Der Karton dient als fester Untergrund. Danach habe ich die Originalteile wieder als Schablone für das Gras aus dem Eisenbahnzubehör geschnitten. Das neue Gras kam dann auf die Schablone, dann an die Laschen der Mauern und auf die Bodenplatte. Das Bild 1203abc im Beitrag direkt hier oben zeigt an einer Wehrmauer eine fast fertige Böschung.

Damit ich den genauen Umriss für das endgültige Teil bekam, setzte ich Foldbackklammer als Halterung ein. Wie übrigens später auch beim Ausschneiden der grünen Wiesenflächen der Burg. Die dunklen Ränder sind das Eisenbahner Gras.

Dieses Material besitzt eine Laufrichtung. Auf der Rückseite kann man das gut an der Untergrundstruktur erkennen. Stoßen zwei Grasteile unterschiedlicher Laufrichtung aufeinander sieht man immer die Stückelung. Auf am Grasflor kann man beim genauen Hinsehen die Laufrichtung erkennen.

Das Kunstgras auf Böschung und später auf den Wiesenböden sieht sehr glatt und geschleckt, unnatürlich aus.

Im Spätherbst suche ich mir manchmal, wenn all die schönen Wildkräuter entlaubt, die Blüten vertrocknet und die Stängel verholzt sind etwas Material.

Manchmal bleiben auch Fruchtstände immergrün bestehen. So wie man das hier im Bilde sieht.

Das linke Kräutlein sieht doch schon wie ein Baum aus.

Hier habe ich die Kopie einer Mauer mit gezeichnetem Grünzeug wie es auf dem Originalbogen zu finden ist und mein 3D Gesträuch zum Vergleich fotographiert.

Es gibt aber auch Grasmischungen zum Streuen zu kaufen. Da habe ich an so mancher Stelle etwas Weißleim auf den Untergrund gebracht und dann das Gras draufgedrückt. So sehen die Böschungen nicht mehr so wie geschleckt aus.

Im Nordostteil der Burg gibt einen Bereich, der Zyngel benannt ist. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort cyngulum = Gürtel ab und bedeutet, dass ein Stückgelände als Vorburg mit einer Mauer eingefasst ist.

Das Wort umzingeln leitet sich wohl von diesem Begriff ab.

So ein Burgbereich wird auch Bering geheißen. Auf der freien Fläche zwischen dem Aufgang und den Wehrmauern passt sehr gut ein Baum. Vielleicht eine Gerichtslinde. Auf der hinteren Mauer sieht man den Unterbau für das Dach des Wehrganges. Im Originalmodellbogen gibt es das nicht.

Und hier die fertige Mauer.