Liebe Freunde des Kartonmodellbaus,
nach den beiden relativ großen Gebäuden von Gilbert Baud habe ich jetzt ein anderes Objekt im Fokus, das Hafen-Diorama von Schreiber. Dieser Bogen reizt mich seit er erschienen ist, auch wenn der Maßstab 1:250 in mir reichliche Zweifel aufkommen lässt.
Vor Jahren habe ich die Deichstraße von HMV gebaut und eigentlich gute Erinnerungen an den Bau, aber deren Häuser kommen mir im direkten Vergleich deutlich größer vor. Inzwischen haben ja einige von euch ebenfalls den Eindruck geäußert, dass zumindest die Häuser und die Mauerteile kleiner konstruiert sind. Ich habe mal die Höhe einer Haustür gemessen: 9 mm bei 1:250 ergeben ca. 2,25 m, was allerdings eher dafür spricht, dass der Maßstab in etwa stimmen sollte.
Zumindest der Henschel-LKW scheint etwas groß zu sein, er hat eine Chassis-Länge von fast 38 mm (ca. 9,5 m) und eine Breite von etwas mehr als 11 mm, das wären ca. 2,80 m , was für normale Straßenfahrzeuge zu breit wäre (max. Breite heute lt. StVZO: 2,55 m). Leider kann ich den Typ nicht ausmachen, sonst könnte ich die Abmessungen des Originals suchen. Der LKW auf der Deichstraße wirkt viel zierlicher, er ist 29 mm lang, was ca. 7,25 m entspricht.
Was die Schiffe angeht, ist wohl eher das Hafenbecken zu klein angelegt und der Kanal nicht breit genug. Insgesamt bleibt ein leicht unstimmiger Eindruck.
Das ganze ist für meine Verhältnisse vielleicht ein etwas größenwahnsinniges Projekt, auch wenn es sich ja paradoxerweise um sehr kleine Dinge handelt. Alles in allem eine gute Chance, auch mal was in der Rubrik "Abgebrochene Bauberichte" zu posten.
Schon die Basis ließ mich rätseln, keine gedruckte Grundplatte, keinerlei Verstärkungen? Bei den Abmessungen kann das doch keine stabile Unterlage ergeben. Also erst mal eine Graupappe auf 47 x 24 cm zuschneiden und alle Basis- und Wasserteile auf Papier kopieren und als Grundriß aufkleben. Dann alle Wände und Spanten der Basisteile mit Finnpappe verstärken und daraus stabile Podeste für die Bebauung erzeugen:
Schauen wir mal, wie es weitergeht. Wünscht mir Glück, eine ruhige Hand (oder zwei) und immer genug scharfe Klingen.
Freundliche Grüße euch allen
Bernhard