16. KBW - Benetton-Ford B191; Orlik Nr. 155; Maßstab 1:24

  • Hallo zusammen,


    nach einer Woche voller Entscheidungsneurosen, in der sage und schreibe sieben mögliche Projekte für diesen Wettbewerb auf dem Tisch lagen, bin ich nun bei Michael Schumachers zweitem Formel 1-Wagen gelandet. Es ist (leider:pinch:) momentan die aktuellste Orlik-Formel 1, weil die ja gerade lieber japanische Phantasieflugzeuge rausbringen, als ein paar gescheite Rennwagen;)


    Hier nun der Bogen zur Ansicht (Ich baue mit dem bösen Lasercut, das Modell soll ja schließlich auch bis mitte Mai fertig werden):




    Der Konstrukteur ist Sergei Povarov, von dem ich leider bereits seit längerem kein Lebenszeichen mehr in den einschlägigen osteuropäischen Foren finden konnte, was eher ein schlechtes Zeichen für weitere Orlik-Formel 1en ist:wacko: Aber dafür steppt ja in Tschechien der Bär, so schnell werden mir die Bastelbögen schon nicht ausgehen8o

    Irgendwo im Bogen steht die "Warnung", daß das Modell computergemacht ist. Das bedeutet, daß ich es hier mal wieder mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad zu tun habe. Sollte ich scheitern, schiebe ich noch ein etwas einfacheres Modell hinterher. In diesem Wettbewerb wird auf jeden Fall irgendwas fertiggestellt. Idealerweise das Dingen hier. Könnte schließlich ziemlich ansehlich werden:cool:


    Ich geh' dann mal Basteln...


    Gruß,


    Daniel.

  • Huch! Ich hab' ja noch gar nicht die Anleitung gezeigt :whistling: Hole ich hiermit nach:



    Das ist ganz großes Kino. Es gibt auch keine Textanleitung, alles läuft ausschließlich über diese Skizzen. Und die lassen eigentlich überhaupt keine Fragen offen:thumbsup:


    Angefangen habe ich nicht mit Bauabschnitt Nr. 1, sondern bei der superkniffligen Fahrzeugnase. Wenn die mir nicht gelingt, brauche ich auch kein Auto mehr dahinter. Bei der Nasenspitze, genauso wie beim Großteil des restlichen Modelles, wird absolut alles superfiligran auf Kante genäht. Zum Glück hat Orlik etwas dickeres Papier am Start. Zur Sicherheit habe ich die fertige Außenhülle etwas mit leimgetränktem Zigarettenpapier ausgekleidet, damit beim Lackieren nicht alles wieder außeinanderfällt. Wahrscheinlich bedingt dadurch mußte ich dann das Spantengerüst etwas beischleifen...





    Hätte ich mich nicht völlig dämlichst beim Kantenfärben vertan, wäre das jetzt echt gut geworden. Egal, jetzt mache ich mit Bauabschnitt Nr. 1 weiter...


    Gruß,


    Daniel.

  • sieht sehr gut aus

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Der Rest des Wochenendes ist dann für die Cockpitarbeiten draufgegangen. Zuerst einmal zeigte sich, daß der dicke Orlik-Karton nicht für fitzelige Mini-Klebelaschen geeignet ist. In der Folge war der Fahrersitz derart massakriert und von weißen Klebelaschenblitzern übersät, daß er nur noch durch einen Komplettanstrich zu retten war:



    Ich hätte die Laschen aber auch einfach wegschneiden und alles auf Kante kleben können. Genau so sind die anderen Povarov-Rennwagen auch konstruiert. Nächstes Mal bin ich schlauer. In der Folge wurde der Sitz eingeklebt. Die Position ist perfekt durch die Spanten vorgegeben. Baut sich zusammen, wie ein Puzzle:thumbup:



    Nun war das Lenkrad an der Reihe. Das Papierlenkrad, bei dem ich in der Regel etwas dogmatisch veranlagt bin und keinerlei Fremdmaterial-Exzesse dulde, habe ich beim Kantenfärben versaut (Das ist dann wohl die Geschichte, die sich durch den ganzen Modellbau zieht:pinch:). Das war allerdings ein Riesenglück, denn so mußte die optionale Fremdmaterial-Lenkradvariante herhalten. Nach mehreren fehlgeschlagenen Experimenten habe ich den Ring aus 1 mm starkem Lötzin gebogen und mit einem dünnen, länglichen Streifen Zigarettenpapier umwickelt. So bekam ich ein Drahtschablonenteil, daß über die Klebe- und sonstigen Verarbeitungseigenschaften eines Papierbauteiles verfügt. Ich bin einigermaßen begeistert. Diese Methode könnte noch in so manch anderem Bereich von großem Nutzen sein:cool:



    Gleich mehrere Stunden gingen für die superfitzelige Gurtkonstruktion drauf. Hier wählte ich ebenfalls die optional verfügbare Hochdetail-Variante. Leider sieht die linke Längenverstellung böse nach Massaker aus:wacko:Ein paar Ersatzteile würden hier jedenfalls ohne Weiteres noch in den Bogen reinpassen?(



    Zu guter Letzt kam noch der Schalthebel ins Cockpit rein, der aus einem Stück Draht mit einem Tropfen ganz schlechter Silberacrylfarbe besteht.



    Das Lenkrad lasse ich erstmal noch raus. Ich möchte zunächst ein Bißchen mit der Abdeckung herumexperimentieren, um da den richtigen Abstand ausfindig zu machen.


    Das Cockpit ist jetzt aber durch. Und ich bin es definitiv auch. Was für eine Fummelei, alter Schwede8|8|8|

  • Weiter geht's mit dem knackig schwierigen Bauabschnitt Nr.6, in dem die Cockpitsektion verkleidet wird. Das Ganze gestaltet sich so, daß zuerst die gesamte Außenhaut radikal auf Kante verklebt und im Anschluß ans Spantengerüst angebracht wird. Die Cockpitumrandung habe ich in den Bauabschnitt Nr.6 eingeklebt. Das war mutmaßlich etwas eleganter zu verbauen, als die in der Anleitung vorgeschlagene Bauweise?(





    Die Paßgenauigkeit ist nach wie vor ziemlich grandios. Der verrutschte Schriftzug an der Unterseite (beidseitig) ist wahrscheinlich auf eine gewisse Ungenauigkeit beim Ausschneiden zurückzuführen:pinch:Oben an der Airbox habe ich ein paar böse Knicke reingearbeitet. Allerdings kann ich das "Lemon Yellow", direkt aus der Flasche und ohne nervige Farbmischorgien:cursing:, nahezu unsichtbar auf dem Benetton-Gelb vermalen. Hier werde ich also später alle Knicke einfach wegsupern:cool:Am Ende ist mir aufgefallen, daß das Spantengerüst leichtes Untermaß hat (Die Fahrzeugnase paßt aber trotzdem drauf, habe ich schon anprobiert...). Und mit genau dieser Nummer habe ich mir letztes Jahr wohl den '97er McLaren versemmelt. Der Ersatzbogen liegt aber bereit, das wird beizeiten nochmal ausprobiert8o

  • Ich habe grenzenlosen Mist gebaut. Die seitlichen Schürzen gehören so gar nicht, das sind nämlich gar nicht die Lufteinlässe für die Kühler:cursing::cursing::cursing:Also Notoperation, Modell tagelang in Lebensgefahr, am Ende aber doch irgendwie noch irgendeine Kurve gekriegt. Sowas Dämliches, ein gründlicher Blick in die Bauskizze in Verbindung mit der Aktivierung einiger Gehirnwindungen hätte hier Schlimmeres verhindern können. Egal, zu spät. Im Zuge der kosmetischen Schnippeleien habe ich dann auch noch die Nase ankorrigiert. Eigenlich soll diese zuerst mit dem Frontflügel verbunden und dann ans Fahrzeug angebracht werden. Meine Reihenfolge ist aber aus zwei Gründen besser: Das Anbringen der Nasenspitze war ein halbstündiger Kampf, der mit noch einem zusätzlichen fragilen Flügel vornedran einfach nur schiefgehen muß:wacko:Und Zweitens kann ich so am Ende den Frontflügel auch dann noch gerade ausrichten, wenn das Chassis grobe Ungenauigkeiten zeigen sollte. Das wäre dann sozusagen optisches Doping:thumbup: Nach der Korrektur habe ich oben noch ein paar Construction Holes gebohrt, um immer wieder alles von innen heraus mit der Pinzette zurechtbeulen zu können, und hinten schon mal das Spantengerüst der Baugruppe Nr. acht angebr8?(



    In der Folge gab's die Bodenplatte mit Diffusor und diversen Formspanten. Bei einem Modell aus dem Jahre 1991 ist das zum Glück alles halb so wild:thumbsup:



    Und dann kamen die richtigen Lufteinlässe an die Seite dran. Daß ich auch immer solche Leichtsinnsfehler in meine Modelle reinhaue:cursing:Es nervt... Rechts das Spantengerüst für die hintere Schräge der airbox und das angefangene Getriebe, an dem es jetzt weitergeht...



    Gruß,


    Daniel.

  • Eine Woche Betriebsratsfortbildung hat dem Modell nochmal einen ordentlichen Schub gegeben. Die Deadline sieht jetzt ziemlich realistisch aus:cool:


    Los geht's mit der kleinteiligen Rückleuchte. Danach mußte am "Getriebe" etwas gemogelt werden. Die Position des Teiles stimmt nicht wirklich, weswegen die beiden Stummelchen untendran nicht in die vorgesehenen Öffnungen passen. Also: Stummelchen abschneiden und separat verbauen, fertig. Zwischendurch habe ich gleich alle vier Bremsen gebaut, wobei mir etwas leicht rätselhaftes aufgefallen ist: Teilweise gibt es im Bogen doppelseitigen Druck, stellenweise auch an recht sinnlosen Stellen. Die Rückseite der Bremskühlungslufteinlässe soll ich allerdings manuell schwärzen?(Hier ist mir die bogeninterne Logik etwas zu hoch...




    Nächster Bauabschnitt: Seitliche Verkleidung anbringen und danach die Hinterradaufhängung mitsamt Achse hindurchfummeln. Ich habe mich mal wieder gegen eine durchgehende Achse entschieden, da es im hinteren Bereich auch so schon mehr als genug Stabilität gibt. In der Draufsicht kann man gut erkennen, wie sich die leichte Verschiebung des Getriebes nach hinten nachteilig auf die Positionierung der Achsen auswirkt:pinch:Mutmaßlich fällt mir das später aber nicht auf die Füße.



    Dann die Abdeckung obendrauf, was ein sehr, sehr langwieriger Prozeß ist. Schlußendlich wird die hintere Karosserieabdeckung angebracht. Aufgrund von unvorteilhaft fortgesetzten Problemen früher im Bauprozeß mußte ich entscheiden, ob ich den Ärger lieber am oberen oder unteren Sponsorenschriftzug haben möchte. Unten war's am Ende praktischer, weil ich mir da aus den überzähligen Bemalungsversionen einen Flicken zurechtschustern konnte.



    Mit allen verfügbaren Lackschichten sieht's nun so aus:



    Perfekt isses zwar nicht mehr, aber mit leichten Bauchschmerzen baue ich weiter...

  • ...und es geht weiter mit Front- und Heckflügel. Speziell hinten muß auf absolute Symmetrie geachtet werden, da ein auch nur minimal schiefer Heckflügel schnell die optische Qualität des ganzen Modelles ruiniert:wacko:Also war hier höchste Konzentration und zwanghaft penibles Vorgehen von Nöten:





    Ich habe hier die Version des Fahrzeuges aus dem großen Preis von Italien 1991 umgesetzt. Monza ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, demenstprechend wurde mit "wenig Flügel" gefahren. Für mich als Modellbauer bedeutet das, daß, im Vergleich zur Version aus dem Kanada-GP selbigen Jahres, am Heckflügel eine komplette Querstrebe, und somit auch jede Menge Stabilität, eingespart ist.

    Ist aber trotzdem soweit ganz gut geworden. Richtig knifflig wird dann nochmal das Ausrichten der Teile am Fahrzeug selbst:pinch:


    Gruß,


    Daniel.

  • Leider habe ich von der Entstehung der Vorderradaufhängung keine separaten Fotos gemacht. Ist aber alles absoluter Standard, sowas baut sich immer gleich und ist in den meisten meiner Bauberichte ermüdend beschrieben.

    Darüber hinaus habe ich die Spoiler ans Modell angefummelt und das Auto mal auf völlig falsche Räder gestellt, die ich noch von einem gescheiterten Projekt rumfliegen habe:



    Ich baue dann jetzt mal die richtigen Räder. Da könnte tatsächlich noch was draus werden...


    Gruß,


    Daniel.

  • Wanni : Leider nichts Stationäres. Ich habe mir flohmarkttechnisch ein Großkonvolut Carrera-Profi-Schienen besorgt, auf denen ich aktuelle 1:32er Evolution-Fahrzeuge mit nachgerüsteter Beleuchtung fahren lasse. Seit ich mir meine Modellautos aber, viel größer und noch geiler, selbst bauen kann, ist das etwas in den Hintergrund gerückt...

  • Das Tempo ist raus, der Bau der Räder zog sich entsprechend wie Kaugummi :cursing: Bei den Reifen gibt es an einer sehr sensiblen Stelle ein Problem mit der Paßgenauigkeit: Sowohl die Laufflächen, als auch die Seitenwände der Räder sind minimal zu groß. Speziell Letzteres hat mir unglaublich heftige Probleme bereitet, was man speziell an einer Stelle des linken Vorderreifens auch viel zu gut sieht.




    Im Anschluß habe ich noch das Lenkgestänge und die winzige Windschutzscheibe angebracht:



    Und zu guter Letzt noch eine Stellprobe, diesmal mit den richtigen Rädern:



    Jetzt fehlen nur noch die Spiegel, zu deren Montage die Räder nochmal runterkommen. No Risk also hier, weil ich "Fun" an dieser Stelle überhaupt nicht gebrauchen kann :pinch:

  • Zum Schluß noch die Spiegel. Um diese auch verspiegelt umsetzen zu können, habe ich die Bauteile auf den Kopierer gelegt und die Spiegelfläche mit Spiegelpapier hinterklebt. Ansonsten sprechen die Bilder für sich und ich kann nur nochmal warnend erwähnen, daß Rückspiegel im 124er Maßstab stets ganz böser Fummelkram sind:pinch:



    ...und angeschraubt:



    UND FERTICH ISSES:thumbsup:



    Meinen ursprünglichen Zeitplan habe ich bei weitem übertroffen, da speziell in der ersten Aprilhälfte jede Menge unverhoffte Bauzeit freigeschaufelt werden konnte. Zum Modell an sich: Größtenteils ist die Paßgenauigkeit gut, jedoch gibt es ein paar Problemchen an durchaus kritischen Stellen: So ist das Spantengerüst im vorderen Bereich etwas zu klein geraten und von den zu großen Seitenflächen der Räder habe ich ja erst kürzlich berichtet. Ansonsten baut sich die Sache wie Lego, da das Zusammenspiel von Konstruktion und Bauskizze, wie eigentlich immer bei der Kombination aus Povarov und Orlik, eine außerordentlich runde Sache ist:thumbup:Lediglich der Schwierigkeitsgrad hat mal so gar nichts mit Lego zu tun. Diese ganze Kantenkleberei einigermaßen in Form zu bringen und dabei immer wieder mit Teiletrennlinien, durch filigranste Sponsorenschriftzüge hindurch, zu hantieren, ist am Ende ganz schön heftiger Tobak.


    Egal. Geschafft! Galeriebilder folgen in den nächsten Tagen.


    Gruß,


    Daniel.

  • Hi Daniel

    Gratuliere dir zur Fertigstellung, ein schönes, sauber gebautes Modell.

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!