JSC "Viribus Unitis" / "Wien" 1:250

  • Hallo Kartonisten von der seefahrenden Zunft,


    Hat jemand Erfahrung mit diesen Bausätzen? Gibt es bei JSC etwas besonderes zu beachten ? Die Preise liegen so zwischen 17 und 19 Euro.


    Ich baue zwar nur Flieger aber einer der beiden Pötte interessiert mich als Wiener. Erstens der Schiffnamen und Zweitens, dass die Viribus Unitis ein imposantes Schlachtschiff war.


    Der Bug der "Wien" ist im Herresgeschichtlichen Museum in Wien im Arsenal ausgestellt.


    Viele Grüße
    René (Harrrier)

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hallo!


    Ich glaube, auf papership.de gibt es ein PMP(PapershipModellPortrait) zur Wien. Einfach mal die Downloads dort durchstöbern!


    Gruß
    Matthias

    Gruß
    Matthias


    Ein gerechter Mensch ist nicht derjenige, der keine Ungerechtigkeit begeht, sondern der, welcher, wenn er ungerecht sein könnte, es nicht sein will.

  • Druck und Detaillierung sind bei beiden Modellen ausgezeichnet bzw. in Ordnung.
    Die Passgenauigkeit lässt dagegen manches zu wünschen übrig. Viele Teile und Sektionen sollte man als Kopie/Scan probebauen. Der aus Klötzen zusammengefügte Mittelträger ist ein großes Ärgernis, das die Gefahr des Verziehens des Schiffsrumpfes m.E. erheblich erhöht. Hier ist JSC schon immer sonderbare Wege nach dem Motto "je abseitiger, desto besser" gegangen.
    Auch die Beiboote passen in der Regel schauderhaft zusammen, Reinhold Lachmann aus Salzburg konstruiert sich seine Beiboote lieber selbst. Mein Können reicht nicht so weit.


    Fertig gestellt und mit Reling verfeinert ist die "Wien" optisch sehr ansprechend, das gilt auch für die Radetzky. Die Viribus Unitis liegt bei mir noch auf Halde.
    Für die Wien kann ich bei Bedarf nähere Tipps zu den Macken geben, ich habe die aber nur als handschriftliche Notizen vorliegen, müsste also die jeweils aktuellen Abschnitte digitalisieren.




    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    sag einmal einem Flieger Bauer, sind die Wien und die Radetzky Schwesterschiffe ? Hatte die Viribus Unitis auch welche ?


    Danke für die angebotene Hilfe ist nur so ein Wunschtraum.



    René (Harrier)

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    "sei a Mensch"

  • Hallo René,


    Ich habe zu Hagens Beitrag noch einige Ergänzungen.


    Die Monarchen-Klasse wurde zwar als Küstenpanzerschiff kassizifiert, war aber ein Schlachtschiff
    nach dem damaligen Stand der Technik.
    Aus innenpolitischen Gründen wurden aber damals keine Schlachtschiffbauten genehmigt.
    Daher die andere Klassifizerung.


    Die Viribus Units hatte noch die Prinz Eugen als drittes Schwesternschiff.


    Grüße Friedulin

  • Hallo,
    die Viribus Unitis (mit geeinten Kräften) ist ein hochinteressantes Schiff, da sie ihrer Zeit voraus war. Sie war eines der ersten Schlachtschiffe, das Drillingstürme hatte. Ferner war ihre schwere Artillerie entlang der Mittellinie aufgestellt, also anders als bei den üblichen Dreadnoughts; dieses hat sich später bei allen Schlachtschiffen durchgesetzt.


    Zu JSC: habe da eigentlich gute Erfahrungen; habe vor ca 10 jahren etliche der 1:400 Modelle gebaut, und seit meinem Restart einige Torpedoboote (da gibts übrigens auch kuk) die Panther und jetzt bin ich an der Göben, bis dato keine Probleme, obwohl die Bauanleitung nur polnisch ist. Ich hangle mich an den Nummern entlang, probiere und vergleiche dann mit den beiliegenden Zeichnungen


    Gruß
    Edi

  • Hallo,


    Das dritte Schiff der Wien-Klasse hiess laut Weyers 1906 nicht Budapest, sondern Ofenpest


    Ueber die Tegetthoff-klasse gibt es ein wunderschoenes und humorvoll geschriebenes Buch von Ing. Friedrich Prasky.


    Andrew Wilkie hat ein sehr schoenes 3d- Viribus Unitis Projekt:


    http://www.viribusunitis.ca/


    groetjes, Gert

  • Servus,


    Weyer hat da 1906 etwas getan, was man nur als sehr unglücklich bezeichnen kann. Der Name Budapest entstand aus der Zusammenschließung der drei Städte Buda, Pest und Obuda im Jahre 1873. Die Donaumonarchie machte daraus Budapest, obwohl es diesen Namen vorher nie gab. Üblich war Pest-Buda. Dummerweise haben sich die deutschen Redakteure nicht davon abhalten lassen, den Namen Buda zu übersetzen. Heraus kam Ofenpest. Ziemlich blöd. Oder würden wir den Namen von SSN-705 "City of Corpus Christi" wirklich übersetzen wollen?


    Vorab mal, bis 1922 gab es keine international verbindlichen Bezeichnungen für Kriegsschiffe. Jeder Staat konnte seine Schiffe nennen wie er wollte. Die "Monarch"-Klasse wäre in diesem Sinn in die Kategorie "Linienschiff" einzuordnen. Aber die Schiffe waren im Verhältnis zu ihren internationalen Gegenstücken mit 5.600t klein. Die zu diesem Zeitpunkt gebaute "Majestic"-Klasse der Briten verdrängte 15.140t. Durch den geringen Freibord waren die Schiffe der "Monarch"-Klasse auch wenig hochseefähig. Da sie speziell für die Verteidigung der dalmatinischen Küste geplant waren, ist die Bezeichnung "Küstenverteidiger" nicht unbedingt abwegig.
    Die nachfolgenden beiden Klassen "Habsburg" ("Habsburg", "Babenberg" und "Arpad") und "Erzherzog" ("Erzherzog Karl", "Erzherzog Friedrich", "Erzherzog Ferdinand Max") waren da schon deutlich größer und entsprachen eher dem internationalen Durchschnitt.
    Die nachfolgende "Radetzky"-Klasse mit "Radetzky", Erzherzog Franz Ferdinand" und "Zrinyi" kann man nicht mit der "Schleswig Holstein" vergleichen. Diese 3 Schiffe waren eine Zwischenstufe, nicht Dreadnought, nicht Pre-Dreadnought. Bei diesen Schiffen wurde eine schwere Mittelartillerie eingeschoben, ähnlich der britischen "Lord Nelson"- oder der französischen "Danton"-Klasse. Diesen Schritt gingen die Deutschen nicht bzw, übergingen ihn.
    Die Drillingstürme waren auch bei anderen Marinen zu diesem Zeitpunkt im Bau. So die italienische "Dante Alighieri" oder die "Conte di Cavour"-Klasse als auch in der russischen Flotte für die Schlachtschiffe der "Petropawlowsk"-Klasse. Aber diese beiden Staaten bevorzugten die "Cuniberti"-Aufstellung, d.h. alle 4 Türme auf der Mittschiffslinie, aber nicht überhöht. Die überhöhte Turmaufstellung der "Viribus Unitis" stammt im Original von den Amerikanern. Diese stellten als erste die Türme in dieser Form auf den Schlachtschiffen der "Michigan"-Klasse so auf. Daher auch der Begriff "Michigan"-Aufstellung.
    Btw, die amerikanischen "Michigan's" waren eigentlich die ersten "all-big-gun-battleships" der Welt. Sie wurden vor "Dreadnought" bewilligt. Nur durch ein extrem hohes Bautempo konnten die Briten die Amerikaner schlagen und mit "Dreadnought" als erstem Schlachtschiff der Welt glänzen. Naja, die Royal Navy zu diesem Zeitpunkt nur auf Platz 2, das war absolut unmöglich.

    Servus


    Thomas


    "There is every possibility that things are going to change completely."


    Captain Tennant "Repulse" 9.12.1941

    Edited 2 times, last by Spee ().

  • Die Göben ist in meinen Augen wegen Ihrer Geschichte eines der Interessantesteten Schiffe der Kaiserlichen Marine.


    wenn ich bedenke das die fast ein Museumsschiff geworden wäre, wie es bei den Ammis oder Briten üblich ist.


    Hast du schon Bilder vom Bau???

  • Quote

    Original von Thomas
    Die Göben ist in meinen Augen wegen Ihrer Geschichte eines der Interessantesteten Schiffe der Kaiserlichen Marine.


    wenn ich bedenke das die fast ein Museumsschiff geworden wäre, wie es bei den Ammis oder Briten üblich ist.


    Hast du schon Bilder vom Bau???


    ja, aber sie taugen nicht :(
    meine Digicam läßt keine Nahaufnahmen zu; vergrößern über Bildbearbeitung sieht Sxy aus


    Gruß
    Edi

  • Hallo Hagen v. Tronje,


    das die Nachfolger der Zerstörer der Hamburg- und Lütjens-Klasse
    aus politischen Gründen jetzt Fregatten sind und nicht mehr
    Zerstörer, haben andere Gründe. Aber aus politischen Gründen
    waren die ersten deutschen Fregatten der Köln-Klasse "Gleitboote " und die U-Jagdboote der Thetis-Klasse " Torpedofangboote " .


    Gruß Hastei

  • Hallo Seebären,


    ich hab das Thema als einer aus der Gruppe der Luftikus'e gestartet und nicht erwartet, dass man A sofort kompetente Antwort bekommt und sich B eine so interessante Diskussion über das Thema allgemein entwickelt.


    Obwohl ich erst jetzt antworte, heisst das nicht, dass ich die Diskussion nicht verfolgt habe.


    Danke für die Ausführungen bez. der KuK Flotte und macht weiter so.


    René (Harrier)

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    "sei a Mensch"

  • ToKro,


    die Japaner haben "Satsuma" und "Aki" zwar im Frühjahr 1905 auf Stapel gelegt, aber sie hätten den Briten nicht den Rang ablaufen können. "Dreadnought" ist Ende 1906 in Dienst gekommen, nach nur 14 Monaten Bauzeit. Das hätten die Japaner nicht geschafft. Ohne Krieg und verzögerte Lieferungen von Bauteilen aus dem Ausland wären "Satsuma" und "Aki" mit üblichem Bautempo etwa 1908 in Dienst gegangen.

    Servus


    Thomas


    "There is every possibility that things are going to change completely."


    Captain Tennant "Repulse" 9.12.1941

  • Hallo Harrier,


    die anderen Schiffbauer haben deine Fragen ja mittlerweile ausführlich beantwortet. Für den Flieger-Bauer ein Schmankerl: Bei der Radetzky liegt die Lohner E-18 als Flieger bei, passt gut zusammen und sieht nett aus.


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    hättest du vielleicht ein Foto der Lohner. Oder noch besser, Ein Foto des Baubogens. Da das ganze in 1:250 bereits konstruiert ist, wäre es für eine Verkleinerung geeignet?


    Da ich bereits einige KuK Schiffe besitze wäre ein Hafendiorama in 1:700 ganz reizvoll. Möglicherweise auch nur eine der Seefliegerstationen.


    ein schönes Wochenende


    aus dem verschneiten Rosenheim.



    Sepp



    erster Versuch meinenes Wettbewerbmodels im Wutanfall zertretten. Jetzt gehts mir zwar besser, aber 1 Woche arbeit ist im Eimer.

  • Hallo,
    der Karton für das Modell scheint mir für die Kleinteile etwas zu stark zu sein. Da dürfte sich das Kopieren aud 120 g Karton lohnen.
    Wer einmal nach Wien kommt, sollte auf alle Fälle das Heeresgeschichtliche Museum besuchen, weil dort ein 1:50 Längsschnittmodell des Schiffes steht.

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo René,


    ich habe die Viribus Unitis von JSC schon gebaut, und zwar verkleinert in 1:400. Ich habe sie als sehr schön detailliertes und passgenaues Modell in Erinnerung, das problemlos zu bauen war. Diese Schiffsklasse - die modernste und auch letzte Schlachtschiffklasse der KuK-Monarchie - bestand aus 4 Schiffen:


    Viribus Unitis (JSC 1:250)


    Svent Isvahan (GPM 1:200)


    Tegetthoff (GPM 1:200 und 1:400), hier sind insgesamt 4 Versionen baubar, nämlich die Tegetthoff und die Prinz Eugen, jeweils im Bauzustand von 1914 und 1918!


    Ich hoffe, Dir damit geholfen zu haben!


    Herzliche Grüße


    Martin

  • Ganz einfach,
    weil ich mich gedanklich auf dieses Modell vorbereite.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Ulrich,


    die Tegethoff von GPM gibt es auch noch in 1/250. Von der Detaillierung und Farbgebung her besser als das JSC-Modell, bei dem z.B. die Beiboote (mies konstruiert) und die leichten Geschütze (Null-Detaillierung) nicht überzeugen..


    Außerdem wartet bei dem JSC-Modell die verlagsüblicheübliche Klötzchen-Rumpfbauweise auf dich.


    Ich hatte seinerzeit allgemein Folgendes zum Modell notiert:



    Eine ganz grundsätzliche Anmerkung vorweg: Trotz aller Kritik möchte ich betonen, dass die neueren JSC-Modelle (ab der „Viribus Unitis“) es bei sorgfältigem und wachsamem Bau immer ermöglichen ein optisch und von der Detaillierung her ansprechendes Modell zu bauen.


    Ein detaillierter Druck in eigentlich guter bis sehr guter Qualität. Doch leider sind einige Mängel zu verzeichnen:


    1) Das vordere und hintere Segment des Hauptdecks sind in einem deutlich kräftigeren Farbton gehalten. Dies mindert den optischen Eindruck des Gesamtmodells ganz erheblich.


    2) Die Kante des Hauptdecks, die vorne und in der Mitte hellgrau ist, ist im hinteren Segment mittelbraun. Indiskutabel.
    ·
    3) Die Farbe bleicht schnell aus, wenn sie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird


    4) Der Karton ist wie immer recht fest. Gut für tragende Teile, weniger gut, wenn kleine Teile gerollt oder geknickt werden müssen. Dann empfiehlt es sich die Teile von hinten leicht anzufeuchten.


    5) Der Karton bricht leicht an den gerillten Stellen. Es ist ununterbrochen erforderlich, die Kanten nachzumalen. Soweit möglich sollten Klebelaschen weggeschnitten werden. Wo nicht stumpf verklebt werden kann, sollten Laschen hinterklebt werden.


    6) Zum Teil hat sich die Passgenauigkeit der Modelle von JSC verbessert (z.B. gute bis sehr gute Passgenauigkeit der Geschütze). Dennoch gilt, dass bei fast allen Baugruppen ein Kontrollbau mit einem eingescannten und ausgedruckten Zusatzteil erfolgen sollte um Probleme rechtzeitig zu entdecken.


    7) Hauptdeck und Seitenwände weisen an verschiedenen Teilen eine „Rezerwa“ auf. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen, da damit Ungenauigkeiten in der Konstruktion ausgeglichen werden können. Beim Hauptdeck vorne allerdings ist es Unfug, da hier die „Rezerwa“ genau durch Geschützturm „B“ geht und aus einem Kreis eine undefinierbare Form macht.


    8) Extrem hilfreich waren die großen grünen „Rezerwa“-Flächen, die für die vielen extra zu konstruierenden Teile dringend gebraucht wurden. Neuere JSC-Modelle haben diese leider nicht.


    9) Der Service ist mäßig. Bei den Profilscheiben (z.B. Schornsteine) fehlen durchgehend Markierungsstriche, die ein sauberes Anbringen sehr erleichtern. Desgleichen sind Teile wie z.B. 74 oder 115 und etliche der auf das Deck gehörenden Kästen nicht mit „v“ und „h“ gekennzeichnet, man darf raten: auf welche Seite Oberlichte, Türen oder Leitern gehören. Unklarheiten finden sich auch in den Montageskizzen, z.T. widersprechen sich die Skizzen bzw. entsprechen nicht der Form der Teile (Brückenbasis 73 und 74). Markierungen für die Gestänge der zahlreichen Bootslager wird man auf dem Deck vergeblich suchen. Die Bauanleitung schließlich ist ungenügend. Allzu oft erschöpft sie sich in Anweisungen, die sinngemäß lauten „Teil 1 an Teil 2 kleben, dann Teil 3 an diese Baugruppe kleben“.


    10) Die Vorzeichnungen auf dem Deck sind fast durchgehend zu groß. Es bleiben weiße Ränder stehen.


    11) Der komplette Fortfall der Markierung von Knicklinien ist eigentlich zu begrüßen. Bei einigen heiklen Teilen hätten aber Außenlinien angebracht werden sollen.




    Zaphod