Hallo,
ich trau mich jetzt mal und beginne ein Bautagebuch für einen Versuchsballon im Schiffbau aus der Sicht eines Wiedereinsteigers in den Kartonmodellbau allgemein und blutigen Anfänger in der Welt der Schiffsmodelle.
Die erfahrenen Kartonbaumeister*innen dürfen schmunzelnd mitlesen und sich an ihre Jugend erinnern, als sie auch noch naiv und unerfahren waren, oder sie dürfen sich mit Grauen abwenden.
Ich will vor allem anderen (Wieder-)Einsteigern Mut machen ihre einfachen Projekte zu teilen, weil ich es selber immer hilfreich finde, zwischen all den begeisternden Meisterwerken auch mal Dinge von anderen "Fußgängern" zu sehen, die für mich irgendwie in erreichbarer Nähe scheinen.
Vorwort
Bisher hab ich als Jugendlicher und auch in den letzten Jahren auf sehr kleiner Flamme vor allem Gebäude gebaut. Ich habe nur sehr vage Erinnerungen mal ein einzelnes Schiffchen von Schreiber gebaut zu haben.
Die Community von Kartonmodellbauern scheint aber den Schiffsbau sehr hoch zu halten. Das finde ich sympathisch (mal was nicht-militärisches was auch zum Dioramenbau taugt), auch wenn ich keinen persönlichen Draht dazu habe. Daher wollte ich das jetzt mal probieren und hab mir vom HMV einen Einsteigerbogen geholt, die vier Hamburger Traditionsschiffe.
Das laut Beschreibung einfachste Schiff, das Feuerwehrschiff, lege ich beiseite, falls mein Patensohn mal Lust drauf hat. Das nächst einfache scheint die Hafenfähre Kirchdorf zu sein, die versuche ich jetzt mal als erste.
Erster Eindruck
(ein Foto von den unbearbeiteten Bögen spar ich mir, das gibts im Onlinekatalog des Herstellers): Uiuiui, ich mag ja kleine Dinge, aber hier wird es wirklich winzig. Dass diese Schiffe klein sind ist klar, der Maßstab soll ja auch für deutlich größere Schiffe noch zu vitrinentauglichen Modellen führen. Aber auch die Klebelaschen sind superschmal, die Poller weniger als stecknadelkopfgroß und das Ganze wird entweder ein toller Spaß oder ne totale Katastrophe (oder beides).
Wie gesagt mag ich kleine Sachen, ich hab auch schon hunderte von 6mm Zinnsoldaten angemalt und einige Häuschen und andere Sachen aus Karton in 1:300. Aber bei aller Geduld neige ich doch zum schnell-und-schlampig arbeiten, wenn ich hoffe dass man den Unterschied aus einem halben Meter Abstand nicht mehr sieht - das ist mein Tabletopreflex, weil ich da eher auf größere fertig bemalte Armeen ziele als auf wenige besonders schöne Vitrinenfiguren.
Erster Abend
Von der ersten Etappe gibt es nur ein Ergebnisbild (ohne halbfertige Teile für die nächste Etappe: Bodenplatte, Spanten (stumpf verklebt), erstes Deck:
Die Probleme / Anfängerfehler / Schlampereien gehen schon los: leicht wellige Deckfläche, mit dem Finger zu fühlen und an der Kante zum Längsspant auch zu sehen, orange markiert. Und die Markierungen für die Querspanten auf Längsspant und Bodenplatte passen nicht genau zueinander, wenn ich versuche den Längsspant vorne und hinten bündig anzusetzen. Hmm, mal sehen ob das was wird.
Die Anleitung sieht für mich so aus, dass am Bug der schmale grüne Streifen erst endgültig zurechtgeschnitten wird, wenn die Verkleidung dran ist (auch orange markiert). Ich hoffe das geht auf.
Gesamtbilanz bisher: Zwei Stunden, etwas über 30 Teile.
So, und jetzt hitte nicht allzu laut schimpfen oder lachen *duck* und viel Spaß bei euren Kartonabenteuern bis zum nächsten Update.