Hallo Freunde des Architektur-Kartonmodellbaus,
Vor 7 Jahren habe ich mit zum Ravensburger Tor in Wangen/Allgäu mein erstes Kartonmodell konstruiert.
Seither erfolgten über 268.000 Downloads aus meiner Website und Kartonmodell Nummer 34 ist mit 712 Einzelteilen die Erweiterung des Modells von 2014 mit 66 Einzelteilen zu einem Altstadt-Ensemble aus 21 A4-Modellbogen mit einer 8 Seiten Bauanleitung geworden.
Zur Geschichte dieses Modells:
Die Herrenstraße war die Hauptstraße der einstigen freien Reichstadt Wangen und führt vom Marktplatz zum Frauentor. Hier waren die Häuser der reichen Patrizier und Kaufleute. Nach dem großen Stadtbrand von 1539 erhielt diese Straße ihr heutiges Aussehen mit überwiegend dreigeschossigen Bürgerhäusern in einheitlicher Baulinie.
Das Frauentor besteht vermutlich seit der Stadtgründung im 12. Jahrhundert und wurde 1472 erstmals erwähnt. Es erhielt seine heutige Form im Jahr 1608 und trägt seither die Handschrift der Renaissance. Im Januar 1563 gewährte Kaiser Ferdinand der erste einen Besuch und kam mit einem Gefolge von etwa 300 Personen durch dieses Tor, um die Huldigung der Bürger entgegen zu nehmen. Die Bilder am Tor erzählen von diesem Ereignis. Aus dem Bericht dazu: "Als er einen Tag später wieder abreiset, war der Stadtsäckel wegen der Geschenke an den Kaiser sehr erleichtert".
Das Ritterhaus: Kurz bevor die Reichsstadt ihre Selbstständigkeit verlor und unter die Oberhoheit des Kurfürsten von Bayern kam (1803), baute die Reichsritterschaft des Bezirks Allgäu-Bodensee 1789 neben dem Ravensburger Tor das Ritterhaus als Kanzleigebäude im klassizistischen Stil. Beachtenswert sind die Fassade mit Ziergiebel und das Portal zur Herrenstraße.
1490 wurde der Adlerbrunnen an der Ecke Herrenstraße/Braugasse erstmals schriftlich erwähnt. Damals hieß er noch St.-Josephs-Brunnen. Im 18. Jahrhundert wurde die Säule mit Reichsadler und Stadtwappen aufgestellt.
Beim Adlerbrunnen steht das Haus Nr. 31. Auf seiner Fassade sind berühmte gewordene Personen der Stadt abgebildet wie Johann Andreas Rauch (Tafelmaler), Franz Josef Spiegler (Maler der Fresco-Malerei) und Anton von Gegenbauer (königlich württembergischer Hofmaler).
Im Fachwerkhaus Nr. 25 befand sich im 16. Jahrhundert das Gasthaus „Zum goldenen Adler” und 1794 bis 1964 das Gasthaus Krone.
Haus Nr. 30 ist ein typisches Bürgerhaus, das nach dem Stadtbrand von 1539 neu aufgebaut wurde. Dort befindet sich heute ein Eiscafe.
Viel Spaß beim bein Ansehen der Bilder und beim Bau dieses Modells.
Bleibt gesund!