Hallo zusammen,
heute beginne ich einen Baubericht, der den Bau des Modells begleiten wird. Da ich meist mit einer 'rasanten' Geschwindigkeit voranschreite, wird es bestimmt zu Pausen zwischen meinen Beiträgen kommen.
Aus dem Nachlass eines verstorbenen Modellbauers kam ich an einen Modellbaubogen der nordischen Jagt ‚Grönland‘. Der Bogen stammt aus dem Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und muss wohl ein Gelegenheitskauf gewesen sein, der schnell im ‚Archiv‘ verschwand und zwar im gerollten Zustand.
Zumindest beim Bau des Spantengerüsts könnte diese Tatsache wohl zu einigen Herausforderungen (Probleme gibt es ja bekanntlich nicht) führen.
Es handelt sich um ein Einsteigermodell im Maßstab 1/100 mit einer überschaubaren Anzahl von Teilen. Der Typ gefällt mir allerdings sehr. Da das ein oder andere Detail im Bogen weggelassen wurde oder nur zweidimensional realisiert werden soll, werde versuchen mit einigen zusätzlichen und modifizierten Teilen dem Modell mehr Komplexität und Tiefe zu geben.
Original & Historie:
Bauwerft: Skonewig, Norwegen
Baumeister: Tollef Tollefsen
Baujahr: 1867
Typ: Jacht, auch als nordische Jagt bez.
Länge über alles: 19,64 m
Länge zwischen den Loten: 17,08 m
Breite: 6,06 m
Tiefgang CWL: 2,30 m
Verdrängung auf der CWL: 76,68 m3
Segelfläche: ca. 315 m²
Besatzung: 12
Ganz kurze Historie:
Im Jahre 1868 war die Grönland das Schiff der ersten deutschen Polarexpedition in die Arktis. Für eben diese Expedition wurde von einem deutschen Komitee für Polarforschung ein Schiff gesucht und Karl Koldewey, der spätere Kapitän, fand es in dieser norwegischen Jacht. Für die Fahrt durch das Polarmeer wurden Mast, Planken sowie Quer- und Decksbalken verstärkt, die Ausrüstung wurde dem Zweck gemäß ergänzt und jedes Besatzungsmitglied für die extremen Verhältnisse extra eingekleidet.
Am 24. Mai 1868 startete eine Besatzung von 12 Mann die Expedition in die Arktis und erreichte Anfang September nördlich von Spitzbergen bis zu einer Breite von 81o 45‘ N die nördlichste Position, in die vorher noch kein Schiff vorgedrungen war.
Am 10. Oktober erreichte die Grönland mit ihrer Besatzung wieder Bremerhaven
Heute ist die Grönland als Museumsschiff im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven beheimatet und eines der ältesten fahrbereit ausgerüsteten Schiffe.
(Quelle: Ingrid Schmidt, ‚Polarschiffe‘. Hinstorff Verlag 1988)
(Bei Interesse könnte ich ja mal unter der Rubrik ‚Über den Tellerrand geschaut‘ etwas ausführlicher auf die Historie dieses Schiffes eingehen.)