Begleitzerstörer IJN Hiburi, 1:200 (oder so), Model Hobby

  • Danke, Kollegen für das Lob und die Daumen!


    @HaJo: nur weil ich zu faul bin zum Sticheln...


    Pitje: ...und du würdest das mit Sticheln noch sauber hinkriegen.


    Bei dem hinteren 120 mm Geschütz gibt es zwei Varianten, wie sie zu unterschiedlichen Zeiten an Bord waren: mit einem oder zwei Rohren. Ich habe mich für zwei entschieden. Die Geschütze bauen sich relativ leicht. Ich habe sie ganz aus gelaserten Teilen gebaut, da mir das besser gefällt als ein Mischmasch aus den relativ grob gerasterten Teilen aus dem Bogen und dem einheitlichen Tonkarton (gute Ausrede für meine Faulheit, findet ihr nicht auch :D?). Einzige Schwierigkeit war die Befestigung des Rohres des vorderen Geschützes in der Wiege. Diese ist deutlich breiter als das Rohr, das man also nicht einfach zwischen die Lager kleben kann. Ich habe zwei Stummel aus Polystyrol ans Rohr geklebt und nach gutem Trocknen eingebaut. Das war etwas fummelig, aber ist nicht schlecht gelungen. Und am Schluss sieht es sowieso niemand mehr.


      


      


      



      


    Gerade bei solchen Baugruppen macht mir die Tatsache das Leben schwer, dass ich seit der Augenoperation keine rechten Winkel mehr sehen kann. Aber weil ich sowieso immer alles schief sehe, bilde ich mir einfach ein, es sei im Lot ;).


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Vielen Dank, Kollegen!


    @Thom: du hast dich genau im richtigen Moment gemeldet. Jetzt kommen die Teile, die ich für eine sachgemässe Bearbeitung dir geben müsste ;).


    Die Hiburi hat 16 Stück 25 mm Flakgeschütze, fünfzehn in fünf Dreierlafetten und eine Einzellafette vor der Brücke. Es sind die identischen Konstruktionen wie bei der IJN Mogami vom selben Konstrukteur. Das erleichtert mir das Leben, weil ich ich alle Teile schon für den Laser vorbereitet habe.


    Erstaunlich ist, dass die Ottergeräte wie oben erwähnt gegenüber der Mogami auf 85% verkleinert sind, die Teile für die Flak aber um rund 12% grösser. Um nicht jeden Unsinn mitzumachen habe ich entschieden, sie in der Grösse wie bei der Mogami zu bauen, da es mir scheint, dass dort die Massstäbe besser eingehalten sind.


    Die Einzellafette war eine willkommene Fingerübung für die sehr viel aufwändigere Drillingslafette.


      



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andi,


    die schweren Geschütze und die Flak sind dir wunderbar gelungen, vor allem der Schutzschild beim schweren Geschütz macht optisch viel her !

    Über den "Maßstab" kann man nur den Kopf schütteln, der scheint ja zwischen 1:170 und 1:230 munter zu schwanken, man könnte meinen, der Konstrukteur hieße Dr. Frankenstein.


    Die zwei Modelle, die ich von Herrn Efanov liegen habe (ein IJN Landungsschiff und die Mogami) - die schneide ich auf keinen Fall an. Und die Verlage, die die herausgebracht haben, haben auch grob fahrlässig gehandelt.

    Herzliche Grüße


    Zaphod

  • Danke, Zaphod und euch Daumenhebern. Das motiviert!

    Die kleinen Freuden des Kartonmodellbauers

    "Klein" bezieht sich hier zuerst und offensichtlich auf die Teile, aber nicht nur, wie ihr gleich sehen werdet.


    Die erste Hürde bei den Drillingslafetten ist die kleine Achse, die vorne unten durch 5 kleine Ösen gesteckt werden muss. Die Achse besteht aus wonderwire.


      


    Dann kann man die zweite Seitenwange anbringen:



    Das nächste Teil hat mich drei Tage gekostet, bis ich es einigermassen kontrolliert herstellen konnte:


      


    Die Seite des Rechtecks beim Pfeil ist ca. 0.5 mm. Zuerst habe ich es wie im Bogen mit drei Teilen pro Pedal versucht. Gelungen ist es erst, als ich das Pedal aus einem Teil und die Löcher leicht länglich machte. So sind die Löcher recht gut gegeneinander ausgerichtet, und durch das längliche Loch ist die Parallelität der Dreiecke nicht mehr so absolut wichtig.


      


    Weiter ging es mit den Läufen, die dann in alle fünf Lafetten eingeklebt und über Nacht gut getrocknet wurden. Das Resultat wurde natürlich stolz im Bild festgehalten.


      


    Und jetzt kommt der zweite Grund für die "kleinen Freuden" im Titel: das nächste Teil wollte partout nicht passen, bis ich feststellte, dass ich die Läufe falsch befestigt habe ;(:



    Aktuell habe ich es geschafft, bei zwei Geschützen die Läufe wieder heraus zu trennen. Drei warten noch auf die Operation.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Nachdem ich bei allen Drillingslafetten die Rohre am richtigen Ort eingeklebt habe, wurden die restlichen Kleinteile und kleinen Baugruppen so vorbereitet, dass sie nur noch angeklebt werden mussten. Dann kamen die halbfertigen Geschütze auf einen ad hoch Halter, damit ich sie überhaupt handhaben konnte.



    Der weisse Streifen ist masking tape mit der klebrigen Seite nach oben. Bei noch leichteren Teilen oder solchen, auf die ich praktisch keine Kraft mehr ausüben muss, ziehe ich die klebrige Seite von post-it vor, da sich dann die Teile noch leichter ablösen lassen. Hier war mir das aber zu risikoreich. Denn wenn sich in diesem Zustand ein Geschütz verabschiedet, beginne ich von vorn.


    Das fertige Geschütz hat 99 Teile:



    Die drei hinteren Lafeten habe ich bereits auf ihre Plätze gebracht. Für die beiden vorderen ist mir das zu heikel, da die Rohre deutlich über die Bordwand hinaus ragen und wohl kaum die Montage der Masten überleben würden.


      


    Da ich bei den Geschützen immer wieder Erholungspausen brauchte, habe ich dazwischen die Wasserbombenracks gebaut. Zu jedem gehört auch ein Handler (die haben sicher auch einen deutschen Namen, den ich aber nicht kenne). Hier kamen Polystyrolstäbchen mit zwei verschiedenen Durchmessern, 0.2 mm dicker Eisendraht und ganz kleine Stücke aus wonderwire zum Einsatz.



    Damit ist das Achterdeck bis auf die Reling fertig.


      


    Langsam nimmt das Schiffchen Formen an:



    Es fehlen jetzt noch die Beiboote, die Masten und die Reling.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andi,


    großartige Arbeit an der Flak und vor allem an der Wabo-Einrichtung. Diese Gestelle sind höchst filigran und auch die Werfer in der von dir gezeigten Superung ein Leckerbissen.


    Ich nehme an, die Mannschaft schob aus dem Gestell je eine Wabo in die gebogenen Aufnehmer und beim Auslösen schnellten die dann nach außen (Teleskopstangen?), wodurch die Wabo über Bord gelupft wurde.

    Die beiden Rahmen, die zum Heck führen, waren wohl für das konventionelle Werfen gedacht, d.h. die wurden mit Wabos gefüllt und diese rollten dann nach Entfernen einer Sicherung einfach achteraus.

    VG

    Zaphod

  • Grüezi Andi


    Was eine Präzisionsarbeit, die Fotos zeigen eine absolut tadellose und saubere Ausführung. Und der Satz: das fertige Geschütz hat 99 Teile lässt mich mehr als staunen. Wahnsinn. Und ich dachte, bei der Neuwerk ist Fitzelkram angesagt, Pustekuchen.


    Ich staune weiter


    Liebe Grüße

    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Danke, Zaphod und Robi, für das Lob und die Informationen, genauso wie euch Daumenhebern.


    Einmal mehr drücke ich mich um die nächste Baugruppe herum, nämlich die Beiboote. Sie gehören zu meinen bestgehassten Teilen. Also habe ich den hinteren Mast gebaut. Einmal mehr musste auch der Laser herhalten, denn das 13 Gō Radar ist im Bogen sehr summarisch dargestellt und weitere Teile, die in der Bauanleitung gezeigt sind, fehlen im Bogen, so das Lampenkreuz, die zwei weissen Leuchten und die Gaffel.


    Die Querstreben sind als je drei einzelne Teile (Schablonen) vorgesehen. Ich habe mir das Leben vereinfacht und sie als Dreiecke ausgeführt. Das Lampenkreuz habe ich - entsprechend verkleinert - von der Kaga übernommen. Die Farben habe ich mit Lackmalstiften von Marabu aufgebracht. Die zwei kleinen weissen Leuchten bestehen aus kurzen Stücken von wire wrap Draht mit weisser Isolation. Als Grössenangabe: die farbigen Lampen sind je 0.4x0.4x0.8 mm gross.



    Stehen wird der Mast erst, wenn ich ihn an Bord festklebe, da er wegen des Radars hecklastig ist.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

    Edited once, last by Andi Rüegg ().

  • Danke, Zaphod und allen andern!


    Beim Hauptmast habe ich zuerst das untere Dreibein gebaut und nach gutem Trocknen eine Passprobe gemacht, bevor ich all den Kleinkram angebracht habe. Dabei haben die Stützen unter dem oberen Podest (hier unten) und die Ausschnitte in der unteren Plattform zum Positionieren der Beine gedient.



    Für die Lampen habe ich wieder Fremdmaterialien verwendet.


      


    Die beiden waagrechten Trichter sind entgegen meiner Annahme keine Lauschgeräte, sondern das 22 Gō Radar.



    Und so sieht es jetzt aus:


      


    Mit den Beibooten hatte ich wie immer meine liebe Mühe. Immerhin habe ich einen kleinen Fortschritt erzielt. Bislang habe ich immer die Querschlitze zuerst geschlossen und dann die Längsnaht.



    Diesmal habe zuerst die einzelnen Stücke der Längsnaht geschlossen, was wegen der geraden Kante viel kontrollierter ist. Dann hat sich die Form beinahe von selbst ergeben. Die Innenauskleidung musste ich wieder ziemlich stutzen, damit sie hinein passt. Ebenso waren der Boden und die Sitzbänke zu lang und zu breit, da wohl alles mit der theoretischen Kartonstärke und ohne Kleber konstruiert ist.


    Gemäss Bauskizze sollten drei von den vier im Bogen vorhandenen Boote gebaut werden.



    Zwei Boote passen aber nicht hintereinander zwischen die Aufbauten. Hier fehlen wohl wieder die mysteriösen 5 cm. Auf Konradus habe ich gesehen, dass der dortige Erbauer anstelle des hinteren Bootes nur die leeren Davits und diese in verringertem Abstand angebracht hat. Das habe ich dann auch so gemacht.


    Es hat mich dann doch interessiert, wie der Konstrukteur die beiden Boote in die Lücke gezaubert hat. Die Lösung ist einfach: sie sind zu klein gezeichnet. Und dabei habe ich noch eine kreative Konstruktionslösung entdeckt. Schaut euch in den Kreisen einmal an, wo das hintere Bein des achteren Mastes steht.


    Aktuell ist der Stand der Dinge so:



    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andi! Schön, dass du die konstruktiven Klippen so gekonnt umschiffst. Es spricht in diesem Fall wenig für das Modell, aber um so mehr für den Modellbauer! ;)
    Ich kann mich daran erinnern, vor Jahren mal einen deutschen Zerstörer bei ca 90% Fertigstellung entsorgt zu haben, weil die Torpedosätze viel zu lang waren. Das hat mich damals richtig aufgeregt. Heute würde ich vielleicht anders handeln...


    Ansonsten blitzsauberer Bau! :thumbup:

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • HAllo Andi,


    die Masten sind atemberaubend gut geworden.


    Zum Glück hatte die japanische 25mm Flak nur geringe Wirkung, so dass ein mastbei durch den Sitz des Schützen auch nichts ausmacht.


    Die Konstruktion kann man getrost als Frechheit bezeichnen.


    Zaphod

  • Ja, offensichtlich!

    Aber bestmöglich gelöst!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Danke, Kollegen!


    Der Vorteil der vielen Abweichungen vom Original ist, dass es mir völlige Freiheit gibt, wie ich was bauen will ;). In diesem Sinne ist heute ein Schiff fertig geworden, das Hiburi heisst und eine entfernte Ähnlichkeit hat.


      


      


      


    Ein kleines Fazit:


    Mir hat der Bau Spass gemacht, weil das, was an Teilen vorhanden war, weitestgehend gut gepasst hat. Weil es für meine Verhältnisse ein kleines Schiff mit nicht so vielen Teilen war, hatte ich die Musse und Lust, einige Dinge auszuprobieren. In der Bauanleitung hat es diverse Details, die sonst nirgends vorkommen und die man am fertigen Schiff vielleicht kaum sieht, deren Bau aber interessant war. Da ich zudem bereits die Mogami vom gleichen Konstrukteur gebaut habe, habe ich keine neuen Überraschungen erlebt, ausser der Unverfrorenheit, mit welcher der kapitale Fehler des zu kurzen Rumpfes zurechtgebogen worden ist.


    Wer jedoch den Anspruch hat, dass das Modell etwas mit dem Vorbild zu tun hat, dass alle Teile vorhanden sind und dass die Bezeichnungen eindeutig und korrekt sind, sollte seine Finger dringend von diesem Bogen lassen.


    Im Baubericht auf Konradus betont der Erbauer zwar mehrfach, dass er Fehler dem Konstrukteur gemeldet hätte und dass dieser sofort reagiert und Korrekturen versprochen hätte. Ich habe bei meinem Modell aber keine einzige Verbesserung entdecken können. Na ja: Kontrollbau à la Polinaise, eben ;(.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Moin, moin Andi,


    abgesehen von den von dir geschilderten Umständen (von denen der geneigte Betrachter zumeist sowieso keine Ahnung hat.....) ist das doch ein richtig tolles Modell geworden - mir gefällt es sehr:thumbup:! Akkurat und sehr detailliert gebaut, wie von dir gewohnt.


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo Andi,


    meinen Glückwunsch zu diesen wunderbar gewordenen kleinen Begleitzerstörer der IJN !

    Es hat wieder viel Spaß gemacht, Deinen Baubericht zu verfolgen und die von dir meisterhaft umgesetzten (und prima fotografierten) Details zu bestaunen.

    Vielleicht die IJN Yukikaze von Halinski zur Entspannung?

    VG


    Zaphod

  • Hallo

    Habe die Fertigstellung gestern Abend am Stammtisch mitverfolgt. Gratulation auch von meiner Seite, kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Moin Andi,


    herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung. Zur Bauqualität kann ich mich dem Vorstehenden nur anschließen, Du hälst auch unter widrigen Umständen deinen gewohnten Standard :thumbsup:. Und wenn die Widrigkeiten zum Erproben neuer Dinge gefürt haben, hast Du aus etwas negativen auch noch etwas positives gemacht. Chapeau!


    Viele Grüße

    Gustav

  • Dem ist nichts hinzuzufügen!:thumbup: