Heinkel P - 1078 C von Thaipaperwork. Fixundfertig

Wollte mich mal an ein Flugzeug wagen. Habe da noch keine Erfahrungen gesammelt und mir gedacht ich fange mal mit einem einfachen Flieger an. Der Bausatz umfaßt 4 Seiten (A4) und vier Seiten Anleitung, Maßstab 1:33. Soweit so gut... Habe vor diesem Bericht vorsichtshalber mal einen Probebau des vorderen Teils begonnen. Da war die Seifenblase Anfängermodell auch schon geplatzt und heftig Puls...

Nach kurzem Atmen in die Plastiktüte, Versuch zwei mit Bericht. Vielleicht hilft schreiben ja.

Seite 1 der Bauanleitung beinhaltet drei Arbeitsschritte, A, B, C. A, der Zusammenbau des Cockpits (Teile 1 - 5), B, Zusammenbau des Rumpfes (Teile 6, a-b - 12, a-b) und C, Zusammenbau Lufteinlass vorne und Turbine hinten (Teile 15,a und 14, a).

Beim Probebau hat es einige Passungsprobleme gegeben. Kann auch durchaus an mir gelegen haben. Leider keinen Baubericht zu diesem Reißbrettflitzer gefunden, der bestehende Schwierigkeiten und deren Umschiffung zum Inhalt hätte. Also try and error. Ich fange deshalb erst einmal mit dem Lufteinlass vorne an. Bausatzseitig besteht er aus zwei Teilen. Eine Röhre (15) und am Ende als Abschluss die Turbine (15a). Um die Röhre in Form zu halten, bis zum Einbau, habe ich mir ein Gestell mit entsprechendem Querschnitt gebaut. Die Turbine werde ich ein wenig aufhübschen. Teil 15a leime ich auf einen gedoppelten Karton (160mg/m²⁾. Dann fertige ich einen Spinner und die Turbinenschaufeln, 16Stck an der Zahl. Die Turbine wird in die abgeschrägte Seite des Lufteinlasses eingebaut!

Die Turbine wird nach dem Trocknen aus dem verstärkten Karton herausgeschnitten. Nun leime ich eine 3mm breite Dickung von hinten auf Teil 15a, um die Öffnung herum. Jetzt wird der Spinner im Zentrum der Turbine verklebt und das Bauteil dann in die Dickung geklebt. Letzter Arbeitsschritt sind die Schaufeln, die ich leicht geneigt an den Spinner und die Dickung leime. Vor dem Einbau führe ich nun das Stützgerüst in den Lufteinlass bis an die Nase. Hinten wird nun die Turbine verleimt. Das fertige Bauteil kann erstmal bei Seite gelegt werden.

Weiter mit Bauschritt A, dem Cockpit. Es besteht aus den Teile 1, 2, a, 3, a, 4, a und 5. Das Cockpit wird auch aufgewertet, durch scratchteile. Die Bausatzgurte, Teil 4a, wird durch Gurte aus dem UFO Interceptor (UHU 02) ersetzt. Ich habe sie von 1:50 auf 1:33 skaliert. Den Steuerknüppel habe ich bis auf den runden Griff neu aufgebaut, mit Plastikrundprofil (0,5mm) und einem Kegelstumpf als Mantel. Da es sich um eine Reißbrett "Wunderwaffe" handelt, läßt sich das Cockpit nicht recherchieren. Zumindest finde ich nichts dergleichen. Also ein bißchen Phantasie darf es dann sein. Alles eben einen Hauch freestyle und plastischer dargestellt. Das war der gemütliche Teil.

Spannend wird es jetzt mit dem Rumpf. Hier gab es beim Probebau arge Passungsschwankungen. Zunächst bekommt das Cockpit 2 Spantteile, 6a, b. 6a ist der vordere Spant, der in der Flucht des Armarturenbrettes, unter dem Cockpitboden angebracht wird. Im Spant ist eine Öffnung für den Lufteinlass herauszutrennen. Lufteinlass unbedingt anpassen! Beim späteren Einführen, von der Nase her, können die Spanten zusammengeschoben werden. Um die Gefahr zu minimieren habe ich Aussteifungen und eine gedoppelte Platte angebracht. Die gedoppelte Platte wird direkt hinter den sehr schmalen Steg an der Cockpitbodenunterseite geleimt. Zusätzlich Steifigkeit gibt später der vordere Fahrwerksschacht.

Hier noch Bilder zu den Austeifungen und der Stegsicherung durch gedoppelte Platte

Die bauanleitung ist leider keine große Hilfe. Man muß ganz genau überlegen wie man am besten vorgeht. Da aus der Anleitung nichts genaues herauszuholen ist bleibt das Ganze ein Blindflug. Langsam aber sicher wird aus dem Reißbrettvogel ein richtiger Spaßvogel, der immer wieder für eine Überraschung gut ist. Um erst einmal auf der sicheren Seite zu sein, werde ich den vorderen Fahrwerksschacht, 22, gleich mit verbauen, beim Anbringen der Außenhaut, 6, an der Cockpitzelle. Beim Anbringen der Rumpfhülle am Cockpit, selbige am vorderen Spant nicht! bis an den Cockpitboden verleimen. Hab ich natürlich gemacht, nichts böses ahnend. Die "Luft" ist nötig zum Anpassen an das Segment/Spant 7, a. Die Hülle muss sauberstens bündig mit den Spanten verklebt werden, hab ich mir so gedacht....

Der Fahrwerksschacht hielt die nächste Überraschung bereit. Wie sich beim Einbauen dann herausstellte. Natürlich schon verleimt. So ward ich erleuchtet und ?, schnell kombiniert, der Schacht wird vermittelt, die Schlitze nehmen später die Fahrwerksklappen auf.

Nächstes Bauteil ist Segment 7, a, b. Spant 7b muß ich bearbeiten, da es sonst nicht an den Anschlußspant des Cockpits passt, wegen der ergänzten Aussteifungen. Zum verstärken des sehr dünnen Stegs habe ich Karton gedoppelt und selbigen mit dem Spant/Steg verleimt. Beim Einbau in die Außenhaut wird der vordere Teil der Versteifung mit dem Spant 7a verleimt. Auf der Hülle sind die MK Buchten aufgedruckt. Möchte ich plastisch darstellen. Im Bausatz sind die Rohre und die Buchten enthalten, allerdings nicht benannt und bebildert, in der Anleitung. Ich fertige mir neue Buchten, die Bauteile sind zu groß und grob. Die MK´s sind mit 15mm arg lang. Ich kürze sie auf 5mm, da sie ja nur ein kleines Stück aus dem Rumpf ragen. Ist alles vorbereitet werden die Teile innen am Rumpf angebracht. Nun kann das Rumpfsegment 7 mit dem Spant 7a verbunden werden. Nach gutem trocknen wird der hintere Spant, mit der Versteifung, eingebaut. Die Versteifung wird mit dem vorderen Spant verbunden. So kann beim durchschieben des Lufteinlasses kein Malheur passieren.

Es fehlen noch zwei Segmente für die Komplettierung der Nase, 8, a, 9. Teil 8 bekommt nur auf seine Rückseite einen Spant. Beim Umleimen wieder ein kleines Bonbon. An der Unterseite blieb ein Spalt von ca. 1,5mm. Somit kann der Stoß nicht verbunden werden. Beim Anhalten festgestellt, das der Spant zu groß ausgefallen ist. Habe die 1,5mm aus dem Spant, an der Unterseite, herausgetrennt. Nun passt es, halbwegs. Das letzte Segment, 9, kann man entweder direkt auf den Lufteinlass kleben oder erst auf das Segment 8. Letzteres ist für die finale Montage des Lufteinlasses praktikabler. Man schiebt den Lufteinlass von hinten durch die 8a und verleimt ihn dann mit der Nasenspitze 9. Klappt problemlos. Der Frontbereich kann jetzt zusammengestzt werden. Segment 7 wird mit der Cockpitzelle verleimt, zuerst im unteren Bereich. Nun muss man die Cockpithüllen, 6, mit der Hülle 8 anpassen und entsprechend verleimen. Ich hatte zu schnell, zu viel schon verleimt, daher auch die unschönen Stöße. Schöne Übergänge sind aber dennoch schwer hinzubekommen, die Einzelsegmente differieren alle untereinander. Sieht zumindest handgedengelt aus....Segment 8 und 9 sind schon mit dem Lufteinlass verbunden. jetzt führt man das Bauteil in 6 und 7 ein und leimt den Stoß zwischen 8 und 7. Fertig ist die Nase.

Dieser Bausatz hat Potenz, aber eher was den Verbrauch an erneuten Ausdrucken betrifft.... Weiter geht es mit dem Anschlußsegment (10, a, b) hinter der Cockpitzelle. Hier werden auch die seitlichen Fahrwerksschächte, 19, verbaut. Hier muss man auch abwägen wann man sie einbauen möchte. Auch hier musste ich mehrmals neu anfangen. Die angezeigten Spanten, zumindest Anschlußspant 10a passt überhaupt nicht an die Sitzrückwand. Außerdem überlappt der Boden um ca. 6mm, was die Aussparung für den vorderen Fahrwerksschacht entsprechend verkleinert. Dass war der erste Streich, der zweite....Überlegung nun, einfach Spant 6b von der Cockpit Rückseite zu verwenden. Auch das ging gehörig in die Beinkleider. Hier waren die unteren Stöße nun um die 1mm, beiderseits, von den Schächten entfernt. Anlauf drei, nächste Möglichkeit ausprobieren, Hülle stumpf an die Cockpit Rückwand leimen. Das wiederum wäre unumkehrbar. Nun kam mir der ketzerische Gedanke einfach einen Streichholz an das bisherige zu halten, um mich nicht weiter zu quälen. Der Trotz hat gesiegt, und ich werde dieses Gebilde zu Ende bauen, in all seiner wunderbaren Unvollkommenheit.

Das Segment10 stumpf an das Cockpit geleimt, es passt jetzt wesentlich besser. Bevor ich den hinteren Spant, 10b, einsetze werden die seitlichen Fahrwerksschächte, 19, eingebaut. Sie passen auch nicht. Auf der linken Seite ist der vordere Schacht im Weg, um den seitlichen mit der Hülle zu verbinden. In Richtung Nase klafft eine Lücke von ca. 1 - 2 mm. Dito gegenüberliegende Seite. Frei nach dem W., "Egal". Spant 10b wird jetzt eingefügt. Beim Schließen des Bodens ca 1mm Überlappung. Der Anschluß an das Cockpit, oben hinter dem Sitz, weist gleiche Tendenzen auf, luftige Einsichten.

Verbleibend noch drei Segmente, 11, a, b, 12, a, b und 13, a. Die beiden letzten in blauweißblau, einem der Reichsverteidigungs Rumpfbänder. Hier rein fiktiv. Zugeordnet war die Farbkennung dem KG6. Die Unstimmigkeiten bei der Passung nach wie vor und wie oben beschrieben. In das letzte Segment wird das Strahlaustrittsrohr (14, a) montiert. Am Ende des Rohres, im Rumpfinnern, wird die Tubine angebracht. Ich habe sie nur angedeutet. Das letzte Segment passte am Stoß zum Vorletzten überhaupt nicht. Habe es einfach auf den Vorletzten geschoben. Nächster Schritt ist das Fahrwerk und die Fahrwerksklappen. Das Fahrwerk ist sehr einfach gehalten. Die Räder bestehen aus je acht Scheiben unterschiedlichen Durchmessers. Als Reifen nicht wirklich zu erkennen, es sei denn seitenansichtlich. Die Seitenklappen sind zu klein. Es bleiben beidseitig Lücken von einem bis anderthalb Millimetern Luft. Vorne passt es so. Wäre es der Mühe wert gewesen, hätte man sich auch hier beim pimpen austoben können. Die letzten Bauschritte werden die Flügel und die Kanzel sein.

Hier noch einige Bilder zum Fahrwerk. Man möge mir die fehlende Akuresse nachsehen.

Die Flügel bestehen aus je drei Teilen, das Spantgerüst aus vier Teilen. Zunächst leime ich das Spantgerüst zusammen und lasse es trocknen. Ich habe es auf 1mm karton geklebt, zur Verstärkung. Der Hauptflügel, der anschließende Knick und Spitze werden an der Flügelvorderseite entsprechend der Querspanten gerundet. Ich beginne an der Flügelwurzel, die Tragfläche am Querspant zu befestigen. Es stellt sich herausm, das das Spantgerüst der Flügelschmiege geknickt werden muß. Der Querspant am Knickstoß sitzt trotzdem nicht sauber und muß so verdreht werden, das er bündig mit Ende des Hauptflügels zu verbinden ist. Leider kein überzeugendes Ergebnis. Das Spantknickende wird genauso hingedreht. Passung, wie schon beim Vorangegangenem, mau. Final noch die Spitze am Knick angebracht. Sind beide Tragflächen fertig können sie am Rumpf befestigt werden. Nächstes Problem, es steht ein Zapfen an der Wurzel über, der in den Rumpf eingeführt wird, als Stütze. Bringt nur wenig, da eine entsprechende Tascjhe fehlt. Man benötigt ´ne Menge Leim um den guten Stücken Halt zu verleihen. Die Flügelwurzeln schließen nur partiell bündig an den Rumpf an. Richtet man beide aus können sich die Lücken noch vergrößern. Sind die Tragflächen angebracht stürze ich mich in das letzte Abenteuer, Kanzel....

Erfreulich, der Zusammenbau der Haube geriet problemlos und alles stimmig. Auf die Möglichkeit einer transparenten Kuppel habe ich verzichtet. Hier wäre wenn ein Tiefziehen nötig gewesen. Auf dem "Vogel" sah dann alles wie gehabt aus.

Ein Luftfahrzeug im wahrsten Sinne des Wortes. Fazit: Uff, Grrrr, Aaarghh.....Grmblfx...

Eigentlich wäre dies ein schöner, übersichtlicher Bausatz, auch gut für Einsteiger, für Profis allemal, weil man sich hier beim supern hätte richtig austoben können. Fand ich echt schade, weil auch gerade solche Flugzeugtypen/ paperplanes/ what if, relativ selten bedient werden. Beim Baubeginn war das Desaster ja noch nicht absehbar. Die Cockpitzelle versprach tollen Bastelspaß. Dann war es aber auch schnell vorbei mit der Freude. Trost spendet der Umstand, das dieses Gefährt nicht 20 Bögen oder eine Unzahl an Teilen hatte. Musste mich stark zusammenreißen das Projekt nicht abzubrechen. Bitte daher das Zusammengepfusche zu entschuldigen. Zumindest hat man einen Überblick wie der Flieger aussieht. Vielleicht gibt es ja in naher Zukunft ein ansprechendes Modell dieses Typs.

Nun denn, frei nach Miss Sophie: "I will retire"....

Cheerio toodlepip, Gruß Don