Trebuchet/Tribock - 1:25

  • Hallo miteinander da bin ich wieder, diesmal mit einem Kaufmodell, das ich schon länger in der Schublade liegen hatte.


    Dieser Tribock hat Teile auf acht DIN B4 Seiten. Es sind nicht allzuviele, weil eben viele sehr große Teile verbaut werden.

    Ausdiesem Grund hatte ich mich entschieden, dieses Modell zwischendurch zu bauen. Ich habe zumindest vor, mal wieder ein Teilemonster zu bauen.


    Die Bauanleitung ist sehr kurz gehalten, es gibt nur drei Explosionszeichnungen und eine antike Darstellung eines ganz anderen Tribocks.

    Die Seilführung ist nur auf dem Bild auf der Vorderseite zu sehen. Die Rutsche in der Mitte ebenso.

    Hier mal die Seiten des Baubogens.


    Jürgen




  • Danach ging es mit dem Ständerwerk weiter, hier zunächst der Grundrahmen, beim Auto ist das wohl der Leiterrahmen.

    Die geknickten Kanten sprangen wieder mal auf, ich habe aber einen passenden Filzstift auch für die Schneidekanten gefunden.


    Jürgen




  • Danach war die Rutsche für die Steinmunition an der Reihe.


    Nur recht schwierig kann man den Einbau auf dem Bild erkennen, einen Winkel für die Seitenteile oder andere Angaben fehlen vollständig.


    Ich habe die drei Teile erst mal stumpf zusammengeklebt und bevor der Kleber getrocknet war die Seitenteile hochgebogen.


    Nach dem Einkleben in den Grundrahmen habe ich dann die Klebestellen von unten nochmal nachgearbeitet.


    Jürgen




  • Die verstärkten "Eisenbeschläge" wollte ich kantentechnisch nicht einfach nur grau anpinseln.

    Ich habe versucht, mit unterschiedlichen Farben meiner Filzstifte die Optik nachzuahmen. Hat nicht ganz funktioniert, was aber nicht schlimm ist.


    Jürgen



  • Moin zusammen,


    @fadda, bin schwer begeistert, selbst als Modell sind die Dinger sehr überraschend in ihrer Wirkung. Ich gebe zu, ich hab schon mal eine Blide (deutsch für trebuchet/tribock) gebaut...in "anderem" Maßstab halt...


    Gruß

    Hadu

  • Die auf dem ersten Bild sichtbaren Zahnkränze waren mit der 1 mm Verstärkung schwierig zu schneiden. Ich habe zuerst das Loch ausgeschnitten und mit Kittifix stabilisiert und erst danach die Zähne, die ebenfalls mit Kittifix eingestrichen wurden. Da auf Kittifix kein Filzstift mehr hält wurden bei diesen Teilen die Kanten mit Farbe eingefärbt.


    Die Holzrollen, die die Seile aufwickeln, werden auf Achsen gedreht, die nur als Schablone vorgegeben sind.

    6 mm Holzstäbe sind leider nur ein wenig zu dünn. Daher habe ich Holzflächen aus dem Bogen nochmal ausgedruckt und die Stäbe damit umwickelt. So passt sogar die Farbe.


    Jürgen




  • Damit konnte dieser Teil des Tribocks fertiggestellt und eingeklebt werden.


    Der fertige Rollenteil passte haarscharf in die Aussparungen des fertigen Schwingteils (keine Ahnug wie die Teile wirklich heißen).

    Ein Lob geht hier mal an den Konstrukteur.


    Jürgen



  • Der Schwingarm, das längste Teil des Bogens ist innen mit einem Spant in der Mitte versehen.

    Zuerst wollte ich diesen Spant 2 mal einkleben, habe aber festgestellt, dass bei der kompletten Verklebung des einen Spantes mit allen vier Flächen des Armes dieser sehr stabil, zumindest stabil genug wird. Es blieb also bei dem einen vorgesehenen Spant.


    Die Achsen habe ich wie die anderen angefertigt. Leider sind beide Schablonen zu kurz und ich musste die Achsen später nochmal bauen.


    Jürgen



  • Das Schleudergewicht besteht aus mehreren Brettern, die allesamt mit 1 mm verstärkt wurden.


    Bei den Stirnseiten passt zwar der braune Filzstift recht gut, aber ich habe diese Stirnseiten trotzdem mit dem nachträglich gedruckten Holzteilen beklebt. Dazu hab ich viel zu viel Streifen geschnitten, denn die einzelnen Bretter liegen ja stirnseitig aneinander und somit bekamen nur wenige, später sichtbare Kanten diese Verschönerung.


    Jürgen




  • Die Fertigstellung der Gewichtskiste war dann bis auf eine Kleinigkeit nur noch Klebearbeit.

    Die äüßeren Bretter waren etwas zu breit und mussten um ca. 1,5 mm abgeschnitten werden.Kein Ding, die Kanten wurden ja wieder beklebt.


    Damit war die Holzarbeit am Tribock erledigt. Das Modell wirkt echt schön. Leider wiedeholt sich die Maserung und Färbung sowohl des Holzes als auch die der Eisenbeschläge sehr häufig. Ein wenig mehr Aufwand beim Kolorieren wäre sicher gut gewesen.


    Jürgen





  • Das Netz oder was auch immer das Geschoss führen soll ist ein simples Dreieck aus Papier, nicht mal schön gezeichnet und ohne Rückseite.


    Vermutlich sollte das Teil nur als Schablone fungieren, weil auch auf dem Bild des Bogens eine Art Netz verwendet wurde.


    Ich hatte vor Längerem kleine Stoffsäckchen gekauft, deren Stoff ganz gut dafür geeignet schien.

    Also habe ich das Dreieck übertragen und eine Art Naht darum geklebt. In die Löcher an den Ecken kommen dann die Zugseile.


    Jürgen



  • Das Geschoss mache ich aus einer Styroporkugel. Ich hatten mich für die größere entschieden, weil ich die Verhältnisse mal im Netz recherchiert hatte.


    Die Kugel wurde zunächst mit Strukturpaste und dann mit dicker Farbe bestrichen. So sieht sie nicht ganz so glatt und wie handgemeißelt aus.


    Die Steine für das Gewicht habe ich aus dem 1€ Shop aus der Ecke mit den Dekosachen. Da diese ziemlich weiß sind habe ich sie mit dünner Farbe eingestrichen, so dass unterschiedliche Färbungen nach der Trocknung zu sehen sind. Diese Farbe passt auch besser zum Tribock.


    Das Gewicht ist mit so vielen Steinen ganz schön schwer, mal sehen was mit dem Gestell passiert.



    Jürgen




  • Da ich keine Seile in dieser Stärke hatte, habe ich im Dekoladen gesucht und gefunden.

    Die erste Verwendung fand es am Schwingarm für die Balkenverstärkung und für das Zugseil. Von unten habe ich die Rollen mit genausoviel Seil versehen, als dies nötig wäre, um den Arm von ganz oben herunter zu ziehen.


    Jürgen


  • Die Mechanik des Auslösens geht aus den Plänen und dem Bild nicht hervor. Einen Hinweis gibt es in der antiken Darstellung und auf diversen Bildern im Netz.


    So wurde z.B. ein Stab in die Ösen der Seile an der Rolle und des Seiles am Schwingarm gesteckt, zum Auslösen herausgezogen und somit den Arm freigegeben. So habe ich das nachgebaut.


    Jürgen

  • Damit ist der Tribock fertig und was soll ich sagen, der funktioniert sogar.


    Das Geschoss ist zu leicht und einen Stein wollte ich drinnen nicht verschießen, aber wie gesagt, es funktioniert und hat keinerlei Probleme mit dem Gewicht der Steine.


    Also hier noch ein paar Fertigbilder. Bis zum nächsten Mal macht es gut.


    LG

    Jürgen




  • fadda59

    Added the Label Completed
  • Servus Jürgen ,


    spitzen Baubericht über ein extravagantes Modell , das Du wieder sehr schön gebaut hast .


    Da gibt es nun schon wieder ein Modell auf der Will Haben Seite :D


    Mit freundlichen Grüßen aus der Steiermark

    Kurt

  • Hallo

    sieht aus wie echt und funktioniert auch noch , sagenhaft!

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Hallo Zusammen,

    ergänzend dazu habe ich mal ein sehr interessantes Video gefunden, welches über die unterschiedlichen mittelalterlichen Katapulte aufklärt. Viele Ideen stammen aus Filmen und hat es nie gegeben. Das Trebuchet gehört allerdings nicht dazu.


    [External Media: https://youtu.be/7x-vv0FCIkQ]


    Viele Grüße

    Jan

  • Hallo Kurt, hallo Peter,

    vielen Dank. Die Funktion will ich nochmal testen. Diesmal evtl. mit einem Stein, dann aber draußen (wenn es nicht mehr nass ist).


    Hallo Jan,

    ein sehr interessantes Video, vielen Dank dafür. Schade, dass keine bewegten Bilder dabei waren. Die antike Zeichnung aus der Bauanleitung war tatsächlich auch dabei.


    LG

    Jürgen

  • Servus Jürgen,


    Ich habe mir diesen Bogen auch bei der letzten Ausstellung im Februar zugelegt und schon einige Male in der Hand. Du hast den sehr schön umgesetzt! Bin gespannt auf deinen Versuch mit einem Stein!


    Dieses Video ist vielleicht auch interessant: Trebuchet


    Herzlichen Gruß

    Robert

  • Moin Jürgen,


    es reicht den Link zum Video einzufügen. Im Editor sieht man zwar nur den Link, aber beim Absenden wird das dann korrekt eingebunden.

    Allerdings ist das Video Privat, also kannst nur du es ansehen...


    mfg

    Johannes

  • Moin zusammen,


    wunderschön, ein Tipp...



    Der Wurfhaken darf nicht so krumm sein, damit die Schlinge etwas früher auslöst - das ist das Grundprinzip dahinter, das eine Ende der Schlinge muss sich vor dem Höhepunkt des Wurfes bei ca. 60-70 Grad-Winkel vom Wurfarm lösen.


    Hier gilt halt nur, Versuch macht kluch...



    Geiles kleines Teil!!!


    Gruß

    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Hadu,


    danke und danke für die Erklärung. Der Wurfhaken war ursprünglich nicht so krumm, der ist bei den Versuchen wohl gebrochen. Na egal, wie gesagt, werde ich keine weiteren Abschüsse mehr machen, da der Wurfarm schon etwas lockerer sitzt. Ist halt kein richtiges Lager.


    LG

    Jürgen