Rillen vs Ritzen

  • Moinsen zusammen,


    eigentlich ist das Thema ja längst abgehandelt, aber ein paar Gedanken möchte ich noch aufzeigen.


    Früher habe ich auch sehr viel geritzt, häufig dabei das Papier auch durchgeschnitten. Und immer hat man dann einen unschönen Bruch der Farbfläche bzw. statt einer strichpunktierten Linie derer zwei. Eine farbliche Nachbehandlung ist eher schwierig.

    Hierzu folgende Skizze:


    Ritzen


    Seit langer Zeit rille ich nur noch, meistens von der Rückseite. Durch die Verwendung einer Glasplatte als Unterlage lässt sich der Karton auf nahezu Null zusammenquetschen. Beim Knicken bleibt die Farbfläche in der Regel unverletzt und bedarf keiner Nachbearbeitung.

    Hierzu folgende Skizze:



    Natürlich sind die Skizzen unmaßstäblich und sollen nur verdeutlichen, was mit Worten nur unzureichend auszudrücken ist.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Manfred,


    Danke für die wertvollen Erfahrungen. Ich bin seit 2- 3 Wochen wieder im Kartonmodellbaufieber, nach etwa 20+ Jahren Pause ... und damals als Jugendlicher nimmt man das alles ja nicht so genau ...:rolleyes:.


    Ich habe am Anfang jetzt auch geritzt, dann (letzte Woche) eine Klinge stumpf gemacht und damit gerillt (besser, aber Ergebnis immer noch eher wie die erste Skizze).


    Gestern hab ich einen Dartpfeil mit Plastikspitze probiert ... und siehe da, es ist wie du gesagt hast, es reißt z. T. gar nicht mehr auf. Allerdings, ist das bei meinem momentanen Modell (eigener Druck via Laserdrucker) immer noch der Fall, dass die Oberfläche reißt. Nachteil ist außerdem dass die Dartspitze etwas dick ist, und damit schwer exakt auf die Linie zu bringen.


    So hab ich heute noch was anderes bei mir in der Firma entdeckt. Einen feinen Schraubendreher aus Plastik (normalerweise zum Abgleichen in der Eletronik). Der schaut sehr gut aus. Ich muss ihn zwar am Abend erst probieren, aber ich glaube, das ist das perfekte Teil!


    lg,

    Manuel

  • Hi zusammen,

    aus meiner Erfahrung; rillen oder ritzen ist eigentlich (fast) egal – es kommt darauf an, dass man es auf der Rückseite durchführt und dabei (ritzen) nicht übertreibt.

  • Ich ritze auf der Rückseite, mit zwei Ritzen etwa 0,2 mm auseinander und kratze dann vorsichtig die oberste Lage des Papiers aus.

    Im Bau: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250

  • Hallo, bin auch für Rillen statt Ritzen. Dennoch gelingt mir nicht immer alles wie gewollt... Der Tipp mit der Glasplatte ist schon mal vielversprechend und klingt logisch ! Muss nur noch ein geeignetes (besseres) Rill-Werkzeug finden. Liegt aber sicher an meiner Feinmotorik...Mit stumpfen Messern schneide ich manchmal dennoc durch, Nadeln ..schieben... Material vor sich her. Habe auch gute Erfahrung mit leicht vorsitzen und dann nachrillen gemacht...

    Werde weiter üben ?(... jedenfalls Danke für den Tipp!

    Grüße

    Christian

  • Kleiner Ausflug in die Druckerei-/Buchbindetechnik: Gerillt wird üblicherweise nicht von hinten, sondern von vorne!


    Wird dann nach hinten geknickt zieht sich das durch das Rillen leicht gestreckte Material wieder aus der Rillung heraus und bildet aussen eine klar definierte Kante. Das Rillen hat dafür gesorgt, dass sich das Material an der Knickstelle vorher dehnte und so lang genug ist, um um die Ecke geknickt zu werden, ohne beschädigt zu werden. So wird es auch nie einreissen oder der Druck aufplatzen.


    Gerillt wird ausserdem auf einer weichen Unterlage, so dass das Material sich auch wirklich dehnen kann. Moosgummimatten sind hervorragend geeignet. Statt Nadel & Co. nimmt man am besten gaaaaanz feine Anreibekugeln für die Rillung.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Moin

    Also, ich nehme für das Rillen, Stopfnadeln. Die sind an der Spitze stumpf, ritzen also nicht, und es gibt sie in verschiedenen Stärken. Des weiteren nutze ich einen Nahttrenner, einfach mal die Frau des Hauses fragen, die hat das normalerweise im Nähkästchen. Ritzen mache ich nur bei besonders starken Papier/Karton.


    Einem schönen Klebetage noch


    Gruß Carsten

    Derzeit im Bau:

    - Leuchtturm Helgoland 1:250, DSM
    - Mary Arctica 1:400, JSC
    - MS Unterelbe 1:250, HMV


    Fertig:

    - Altes Rathaus Bremen 1:160, Schreiber Bogen

  • Moin miteinander,

    vielleicht sind die unterschiedlichen Erfahrungen auch abhängig vom Papier und Druckverfahren ! ?

    Ich habe zuletzt wieder Downloads von Canon gebaut, ausgedruckt mit einem Tintenstrahldrucker auf Moduni-Papier.
    In diesem Fall habe ich auch das Gefühl das beim Rillen auf der Rückseite weniger Schaden auf der Farbseite entsteht.

    Zum rückseitigen Rillen auf einer Glasplatte kann auch solch ein Leuchtpult HIER hilfreich sein; je nach Papierstärke spart man sich dann das Vormarkieren / Übertragen der Rillung auf die Rückseite mit Nadelstichen.

    Solch ein Leucht-/Lichtpult lässt sich auch preiswert und einfach selbst bauen.

    Gruß aus Ostfriesland, Ralf

  • Hallo,

    ich nehme einen Kugelschreiber mit Beleuchtung vorne. Eine feinste Kugelschreibermine, die man natürlich vorher

    entleeren muß oder abbrechen.

    Gruß

    Rüdiger