USS Choktaw Unions Flusskanonenboot Fertig

Für den korrekten Bau des Decks, vorab, unbedingt Beitrag # 12 lesen!

Bin beim stöbern im Netz auf Heinkel Models gestossen, die eine Vielzahl an interessanten Schiffsmodellen haben. Überwiegend Amerikanischer Bürgerkrieg. Da ist mir die Choktaw ins Auge gefallen, auf Grund ihres Aussehens. Ein Schaufelradflußdampfer, zum Kanonenboot umgebaut, und komplett verkleidet. Angeboten werden die Modelle im Maßstab 1:200. Habe meines auf 1:250 skaliert. Man kann den Dampfer als Wasserlinienmodell opder als "Vollrumpfmodell" darstellen, wobei man angesichts des sehr, sehr geringen Tiefgangs lediglich von einem Rümpfchen sprechen kann. Es beginnt mit dem Deck, Teile A1a/b (Oberdeck) und A2a/b Unterseite Oberdeck. Ich leime A2a/b auf 2mm Karton. Laut Bauplan werden die Decksteile jeweils 3fach stark, was dann 2mm ergibt. Da die Unterseite erst einmal gut trocknen muss, mache ich daran die Bordkanonen zu pimpen. Sie sind im Bausatz leider sehr rudimentär. Habe mir den Bericht von Rene Hieronymus (building the monster in 1/72, USS Choktaw 1862, modelwarships.com) zur Hilfe genommen. Er hat das Schiff komplett scratch gebaut. Hier bekommt man genügend ansichtsmaterial zum supern des Papiermodells. Insgesamt gibt es 3 verschiedene Kanonentypen. Die in der vorderen Kasematte und seitlich im Rumpf, die größeren, haben eine Metall - als auch Holzlafette. Ich werde nur die Metalllafette bauen, da man später nicht mehr allzuviel sieht. Die achteren sind kleiner und etwas klobiger. Dazu später. Da mir Maßangaben fehlen versuche ich die Proportionen Pi mal Daumen zu treffen. Nach einigem probieren habe ich, so hoffe ich, ein gutes Maß gefunden was mir gut gefällt. Bereite alle Teile schon vor, insgesamt sechs große Geschütze. Ein Geschütz habe ich schon mal fertig montiert um es dann an den vorgesehenen Stellen einzupassen, um ggf. noch Änderungen vornehmen zu können. Habe mir eine Gußtextur heruntergeladen aus der ich die Teile fertige. Zum Einsatz kommen noch LC Abfälle für Höhenrichtspindeln und Handräder aus dem HMV LC Satz. Der Rest ist komplett scratch.

Moin Hadu, hoffe die Freude halten zu können und werde mir größte Mühe geben den Appetit wieder anzufachen. Auf jeden Fall ein wirklich außergewöhnliches Modell, das viel Bastelspaß verspricht.

Gruß Don

@ Ulrich: Ein wirklich außergewöhnlicher Flußdampfer. Von der zivilen in die militärische Nutzung übergeführt und modifiziert. Man kann schon sagen, ein Zwitterwesen. Das besondere bei diesem Schiff, es konnte die Schaufelräder unabhängig von einander bewegen, auch in entgegengesetzte Richtung. Machte es somit für den Flußeinsatz besonders manövrierfähig. Durch dieses Modell auf weitere vom gleichen Verlag gestossen, die teilweise sehr futuristisch wirken oder einer Illustration zu einem Verne Roman entsprungen zu sein scheinen. Ein sehr interessantes Thema und anscheinend wenig beachtet. Habe auf jeden Fall Blut geleckt.

Vorab: Auf dem Bauplan ist ein Bauteil falsch numeriert, Teil 15, ist auf dem Modellbogen mit 16 beziffert. Teil zwei ist gar nicht beziffert. Ist der Abschluß mittschiffs an der Rückseite der Teile 1 und 13. Auf der Bauanleitung dadurch zu erkennen das keine Zahl zugeordnet ist.

Nachdem der Karton mit der Decksunterseite gut getrocknet ist, bringe ich das Deck auf (A1a/b). Weiter geht es mit dem Spantgerüst für die Aufbauten/Schaufelradverkleidungen und den verschiedenen Decks. Ich beginne vorne mit den Teilen 3 und 4, das Gerüst für die runde Bugkasematte. Der hintere Teil von 4 "hängt" in der Luft. Hier wird nach der Montage der Teile 1, 2 und 13 das Deck 10 aufgesetzt und mit der bugwärtigen Breitseite an Teil 3 und unter 4 geleimt. Es sind wunderbare Hilfslinien aufgedruckt die ein passgenaues anleimen ermöglichen. Im vorderen Bereich der Kasematte werden die Teile 11 eingeleimt, Viertelstücke. Rückseitig auf Deck 10, die Teile 12, auch Viertelstücke. Ich habe sie mit einer zusätzlichen Holztextur versehen. Auf die Teile 3/4 wird dann das Kasemattdach, 5, geleimt. Der hintere Teil des Schiffes ist etwas aufwändiger von der Struktur. Das Achterschiff besteht aus den Teilen 6d/i, den Innenseiten der Schaufelradverkleidung, den Teilen 7/8, Decks, und Teil 9, dem achteren Segmentbogen. Alle Teile müssen miteinander verleimt werden. Ist alles gut trocken wird das Ganze auf die dafür vorgesehenen Hilfslinien geklebt. Auf das Achterdeck werden dann die drei Teile 16 angebracht. Fehlen noch die Spanten für die Schaufelradverkleidungen. Sie bestehen aus vier Teilen50dd/id, 50db/ib, 50dc/ic und 51. Die drei erstgenannten bilden das Spantgerüst, 51 ist die Unterseite, wasserwärts. Auf Teil 51 ist eine Linierung, auf die beim Bau des Vollrumpfsmodells, die unteren Schaufeln angebracht werden. Laut Bauplan wird 51 nur mittig am aufrechten Spant, 50db/ib, angeleimt. Habe mir dann ein Unterkonstrukt gebaut um das Bauteil sauber und gerade anzubringen. Gäbe sonst ein riesiges Gefummel wenn die Schaufelradverkleidung angebracht wird. Außerdem muss man auf die Ausrichtung von 51 achten!, eine Seite ist etwas länger, probehalber anpassen, damit hinterher keine Tränen fließen....

Aarrggh, Fotos vom Achterschiff vergessen... Kommt sofort

Manches bemerkt man erst beim Bau. Zu dem Spantgerüst der Schaufelradverkleidung folgender wichtiger Hinweis. Bevor man die Komponeneten verleimt, unbedingt die Teile 50dd/id in die Schaufelradaussparung einpassen. Ein späteres nachschneiden im zusammengebauten Zustand dann schwierig. Die untere Falzkante des Spantgerüstes wird dann auf die Deckskante geleimt. Bei mir ist danach im oberen Teil dann ein kleiner Spalt nachgeblieben, zwischen aufrechtem und oberen Querspant. Ob das relevant ist wird sich bei der Verkleidung zeigen. Eigentlich hat dieses Modell eine gute Passgenauigkeit. Im Anhang, zu den Spantgerüsten der Schaufelräder, die festgestellten Besonderheiten im Bild.

Im Anschluß gleich der nächste Schnellschuß. Liest man die Bauanleitung halbwegs aufmerksam hätte man einigen Murks verhindern können. Die Spanten und die Schaufelradverkleidung werden komplett zusammengebaut und erst dann! in die Aussparung im Deck geschoben und befestigt, somit macht auch der oben beschriebene Spalt Sinn. Anderweitig braucht man die magischen Hände eines Uri Geller.... Ich habe zusätzlich Leisten hergestellt, die an der Außenseite (50da/ia) der Schaufelradhausung angebracht werden. Wie oben schon beschrieben, orientiere ich mich am Modell von Rene Hieronymus. Im unteren Bereich gab es leichte Passungsprobleme im Bereich des Decksausschnitts. Stellten aber keine große Beeinträchtigung dar. Die Außenwölbung (50dg/ig)wird auf die Vorder - und Rückseite geleimt, nicht dazwischen. Oben auf das Schaufelrad werden die Ausguckplattformen geleimt, Ausgang mittschiffs. Teil 52a/b wird mittig auf die Außenseite der Verkleidung, auf die entsprechend markierte Stelle geklebt.

Die Gangspills, achtern und am Bug, bestehen aus je 7 Teilen. Es ist eher rudimentär. Ich hübsche sie ein wenig auf. Die Trommel hat nur vier Lamellen (83b), der Fuß (83a) einfacher Karton und der Kopf Ober - und Unterseite (83d/c). Ich füge eine Welle, Dickungen für Kopf und Fuß, einen Wellenkopf und vier zusätzliche Trommellamellen (83b) hinzu. Auf die Kopfdickung male ich dann noch die Öffnungen für die Spillspaken auf. Sieht gleich viel besser auf, bei geringem Bastelaufwand.

Auf der Anleitung geht es "wild" durcheinander. Werde die Bauschritte der Reihe nach abarbeiten. Nun sind die Anker und das Häuschen Mittschiffs an der Reihe. Das Häuschen besteht aus den teilen 66a (Boden), 66b (Wände), 66c/d (Dachober- und Unterseite) und 66e Schornstein. Die Anker bestehen aus drei Teilen, 84a (Anker), 84b (Schaufeln) und 84c (Stock). Ich beginne mit den Ankern. Die Modellteile find ich etwas unstimmig und fertige das untere Querstück und die Schaufeln neu. Vom Bogen nutze ich den Stock und den Schaft. Der Stocksoll eigentlich durch eine kleine Öffnung, die zu schneiden ist, durch den oberen Teil des Schaftes geführt werden. Sehr fragil und schwer beschädigungslastig. Ich habe den Stock durchtrennt und die Hälften jeweils auf die entsprechende Seite geleimt. Die Schaufeln sollen eigentlich gedoppelt werden. Habe mich für die einfache Variante entschieden. Sieht für mich einfach stimmiger aus.

Weiter mit dem Häuschen. Ich trenne die schwarzen Flächen aus den Fenstern heraus und hinterlege sie dann mit Klarsichtfolie. Die Tür stelle ich plastisch dar. Anstatt des Bodens, 66a, schneide ich mir ein Stück aus der Deckstextur zu. Die Innenseiten der Wände schwärze ich. Nach dem Zusammenfügen der Wände wird der Boden eingeleimt. Die Tür kann dann auch angebracht werden. Das Dach besteht aus einer Ober - und Unterseite und wird miteinander verleimt. Nach dem Trocknen wird es leicht gerundet und auf die Wände geleimt. Den Schornstein habe ich noch um die Halterungen für und das Schutzhütchen ergänzt. Aus der Restekiste nicht benutzter LC Teile habe ich mir Handläufe gemacht und an der Hütte befestigt. Die Teile werden noch nicht auf dem Rumpf befestigt. Ich habe sie für die Fotos lose auf den Dampfer gestellt.

Nun werden die vier Lufteinlässe, 78a/b und 79a/b, gebaut. Der Schaft ist eigentlich einteilig. Ich trenne das obere Teilstück des Knies ab, ist für mich einfacher zu händeln. Es gibt zwei große und zwei kleinere. Problemloser Bau.

Nächster Bauschritt ist das Ausgucktürmchen, 60a - e, auf dem achteren Oberdeck, mittig vor den Schaufelrädern. Zunächst widme ich mich dem Kastenförmigen Aufbau, 60c. Auch hier trenne ich die schwarzen Felder aus den Fensteröffnungen. Da man hier mehr Einsicht hat als im darunterliegenden Häuschen, verkleide ich den Ausguck auch von innen mit der äußeren Wandtextur. Die wird auf 8mm eingekürzt, was einer Deckenhöhe von ca. 2m entspräche. Nach dem Verleimen des Kastens führe ich von unten die Bodentextur ein. Die Fensteröffnungen versehe ich noch mit Fensterläden. Die zwei Hälften des Daches verklebt und dann auf dem Kasten angebracht. Der obere Teil ist fertig. Jetzt rund ich den Kegelstumpf auf dem der Ausguck dann sitzt. Ich verzichte auf das Einsetzen des Bodens 60a. Nach gutem trocknen wird der Ausguck dann auf den Kegelstumpf geleimt. Auch dieses Bauteil wird noch nicht mit dem Deck verleimt

Glaubt man es läuft jetzt ganz rund kommt wie aus dem Nichts das nächste Ungemach. Der folgende Bauschritt sollte der Bau der Vorschiff Kasematte sein. Alle vier Kanonen gebaut und trocken platziert, zum Anpassen der Kasematte. Dabei stellte ich fest das sie überhaupt nicht passen wollte. Die Passgenauigkeit ist eigentlich gut bei diesem Modell. Nach einigem Grübeln habe ich den Fehler gefunden. Der Bauplan ist eher einfach gehalten, zeigt lediglich die korrekten Positionen der Bauteile an. Hier wäre zumindest eine bildliche Darstellung von Besonderheiten beim Bau von Nöten. Die Bauteile 11 - 16 haben eine zweite innenliegende Linie. Hier muss man eine Schmiege anschneiden! Nur dann passen die entsprechend zu verbauenden Teile sauber. Musste dann mal wieder eine Not OP wagen und das Ganze an den schon verklebten Teilen korrigieren. Vordeck etwas in Mitleidenschaft gezogen, läßt sich aber gut reparieren. Um die seitlichen Kanonen zu installieren muss man aus den Seiten der Teile 1, am Stoß zu Teil drei, einen halben cm heraus trennen, damit sie in Gänze in die Kasematte passen.

Zuerst sollten die Bb und Stb Außenwandungen, 58da/ia, angebaut werden, in Folge die Kasematte. Bevor die Kasematte an ihren Platz kommt, habe ich noch zwei Ankerklüsen ergänzt. Bei späterem Anbau der Kasematte und den Vorbauten können Spalte zwischen den Geschützöffnungsvorbauten und Seitenwandung nachbleiben. Ich bin mal wieder den falschen Weg gegangen und musste die Seitenwände entsprechend einkürzen (siehe Foto). Dann können die Vorbauten an den Geschützöffnungen angebaut werden, die Teile 73c (seitlich) und 74c (bugwärts). Die Abdeckungen, 73d (seitlich) und 74d (bugwärts) folgen. Sitzen arg eng. Muss man ein wenig rücken und drücken bis sie gut sitzen. Die Außenleitern an Bb und Stb habe ich aus LC Abfällen ergänzt und alle Türen und Luken plastisch hervorgehoben. Das Teil 60a bildet die querliegende Wand zum Höheren Achterdeck. Der Einbau der Wände ließ sich ansonsten problemlos bewerkstelligen. Auf Bb habe ich die große Luke, in dem hinteren, schrägen Deckswandteil, offen dargestellt. Hier war dann wieder etwas Schnibbelei nötig um Platz für die Kanone zu machen. Zusätzlich noch Deckstextur hinzugefügt. Für ein wirklich sauberes Ergebnis, auf jeden Fall erst die Deckswände, dann die Kasematte und schließlich die achtere Quewand anbringen. Sollte man vorhaben scratch gebaute Geschütze einzusetzen, vor dem Anbringen der Deckswände und Bugkasematte, die benötigten Öffnungen im Spantgerüst herstellen und evtl. mit entsprechenden Texturen, Böden und Hintergründe, bekleben. Hoffe mein Chaoscrossover Gemurkse findet nun langsam ein Ende....

Langsam, ganz langsam geht es jetzt in ruhigere Gewässer, chaosfrei... Nachdem die fast inflationär geschossenen Böcke gefrühstückt sind, geht es nun geordneter weiter. Nächster Bauabschnitt, das Heck. Bevor die Rückseite geschlossen wird, müssen die zwei Kanonen noch gebaut werden. Wie schon beschrieben, baue ich sie neu. Sie bestehen aus insgesamt 14 Einzelteilen. Die Kanonen sind etwas kleiner als die Bugkanonen und auf einer kleineren, klassischen Lafette gelagert. Die Lafette besteht aus fünf Teilen, Seiten, Querstücke und Spindelbock. Das Rohr auch aus fünf Teilen, Rohr, aufgedoppelter Mantel, Verschluss, Aufdoppelung und Ladeklappe. Vorne werden noch zwei Räder montiert und hinter dem Verschluß die Höhenrichtspindel mit Griff. Nach Fertigstellung werden die Kanonen mit Heckdeckswand eingepaßt. Ist alles ausgerichtet, können die Geschütze verleimt werden. Im Anschluß wird die Heckwand geklebt. Hier passt auch wieder alles sauber. Bausatzseits sind bei den achteren Geschützöffnungen keine Luken vorgesehen. Ich fertige sie an. Der Abschluss der Wand am Deck bekommt noch eine Stoßleiste. Nächster Schrit ist die Anbringung der Freibordstreifen 56a (Bb/Stb) und 56b (Heck). Diese können auch schon früher, beim Erstellen des Rumpfes angebracht werden. Sehr gute Passung.

Auf dem oberen Achterdeck geht es weiter mit der U - förmigen Bude. Da ich die Fenster wieder verglase, wird der Innenbereich mit Deckstextur versehen. Die Rückwände mit grauem Karton beklebt. Auch hier könnte man eine Brettertextur wählen, habe aber darauf verzichtet. Die Türen werden aufgedoppelt und mit LC Riegeln und Griffen versehen. Das Ganze kann nun auf dem Achterdeck verleimt werden.

@Hadu: Sehr interessantes Detail. Habe nicht gewußt das die Schaufelräder angehoben werden konnten. So machen die an den Radkästen zu sehenden halbzylindrischen Wölbungen noch mehr Sinn. Für die Nabe wären sie viel zu überdimensioniert. Es ist fürwahr ein monströses Unikum, wobei ich meine gelesen zu haben das es Schwesterschiffe gab. Optisch schon eine schwimmende "Ritterburg".

Auf die Achterdeckhufeisenbude wird das Dach angebracht, 17c. Es ist auch etwas spack. Hätte durchaus etwas größer sein können. An die Bude und auf das dach platziere ich jeweils LC Leitern. An den Wänden werden noch umlaufend Handläufe befestigt, auch an bugwärtigen Stirnseiten. Im Zentrum des Achrterdecks befindet sich ein großes Oberlicht, 80c, und einer kleinen Kiste (Stbseits), 80d. Das Oberlicht modifiziere ich in dem das eigentliche Oberlicht plan in den Rahmen eingeleimt wird. Von Breiten muß es allerdings eingekürzt werden. Zusätzlich werden zwei Vollgiebel ergänzt. In die Zwischenräume werden Streben eingesetzt. Abschließend bekommt die Spitze noch einen First. 80c und d werden dann an ihre Plätze geleimt. Die Einfassung des Decks ist Bausatzseits eine flache Holzbalustrade. Die Variante des 72er Modells, grauer Sockel und niedrige Reling, gefällt mir besser. Die Reling habe ich aus LC Reling zugeschnitten und verbaut. Der Sockel ist gedoppelter grauer Karton. Die schon früher gefertigten Lüfter, 79a/b und der Ausguck, 60b - e, können nun auch montiert werden. Auf die Flanken des Decks werden Oberlichter montiert, Teile 64. Diese modifiziere ich auch. Sie werden halbiert, bekommen einen Deckel und einen Aufsteller. Da sie nun nur noch halb so groß sind muß ich die markierte Klebefläche auf dem Deck kaschieren. Eine auf Maß geschnittene Deckstextur doppel ich auf.

Ich muss jetzt an die Leitern. Schieb das immer vor mir her. Ergebnisse meist eher bescheiden. An der Vorschiffkasematte liegen insgesamt vier an, zwei Vorne, zwei an der Rückseite, Teile 86a, 86b/c und 87 (Auftritte). Bei den Stufen sollte man die Breiten für jede Leiter kontrollieren. Sie sind zwar gerastert, sind aber unterschiedlich breit, wenn auch nur einen Hauch. Beim Fügen der zweiten Wange gibts dann Wellaform. Es ist zwar relativ zeitaufwändig, lohnt sich aber im Ergebnis. Zum Achterdeck führen zwei Leitern, 86b/c.

Weioter geht es mit der Vervollständigung des Mittschiffs. Die Lüfter, 78a/b, und die Bude, 66b - e, sind ja schon gebaut. Nun kommen die Oberlichter, 65, und eine Staukiste, 69. Die Staukiste geht schnell von der Hand. Die Oberlichter werden wie schon bei Teil 80c (Achterdeck) umgebaut. Einziger Unterschied, nur eine Dreieckswand zusätzlich und der Firststreifen. Wenn alles getrocknet ist platziere ich alle Komponenten auf dem Mitteldeck. Die Schornsteine folgen. Sie bestehen aus 8 Teilen. Der Sockel, 76a - c, dem Schornstein, 76e, den Ringklammern, 76f, und zwei runden Platten, 76d (Boden 76e9 und 76g (Schornsteinkopf). Ich ergänze eine schwarze Innenwandung, die Teil 76g überflüssig macht. Es reicht eine Höhe von 15mm. Der Bau der Schornsteine und seines Sockel sind gut zu händeln. Beim Anbringen der Ringklammern ist auf folgendes zu achten: Die Klammern umschließen den Schornstein nicht vollständig. Luft ca. 1mm. Die Öffnung muss mittig nach innen zeigen. Das ist so vorgesehen für die Verspannungen von Schornstein zu Schornstein. Ich setze an den Stellen LC Ösen an (Resterampe) und verbinde sie mit gehärtetem Garn. Die restlichen Verspannungen folgen beim takeln.

Das letzte Oberlicht im Bugbereich kommt auf die Kasematte, Teil 75e. Bau wie bei den vorangegangenen. Die Eifassungen/Sockel für die Reling sind Bausatzseitz holzfarben. Ebenso der Rest der Reling. Ich nutze die Originalteile als Schablone für eine graue Version. Die Sockelteile bestehen aus den Nummern 70a, 71a (2mal) und 71a. Die grauen Segmentringe werden dann auf das dach der Kasematte geleimt. Im achteren Bereich habe ich die seitlichen Treppen, von den kleinen Seitendecks auf´s Oberdeck ergänzt, Teile 86d, 87.

Für das Vorschiff werden die Festmacher und Grätingkästen gefertigt. Die Grätingkästen sind im Modell nur als Klappen (82) dargestellt. Ich stelle Rahmen her und leime Grätings (in diesem Falle Kartonreste der Bismarck Außenbordniedergänge) zwischen die Rahmen. Die Teile 82 (2 Stück) doppele ich und stelle sie geöffnet dar. Der Bb Kasten bleibt geschlossen. Auf dem Vorschiff werden sechs Festmacher montiert, Teile 81a/b. Das Spill kann nun auch montiert werden. Die Reling auf dem Kasemattdeck schneide ich mir aus Relingteilen (zweizügig) zu. Die achtere ist einen Hauch zu kurz, wollte da nicht flickschustern, hab sie so gelassen. Der Rest passt genau. Jetzt können auch die vorderen Ankerketten befestigt werden. Ich bevorzuge Weinert Ketten. Die Anker kommen ganz zum Schluss, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind.

Die noch ausstehenden Arbeiten sind überwiegend die noch fehlenden Kleinteile, die Bugnase, die Deckseinfassung, Boote etc. Werde nun die Teile 67a/b und 80a/b in angriff nehmen. Zwei Balkengebilde, die sich vor der Mittschiffsbude und hinter dem Ausguck auf dem hinteren Deck befinden. Über sie läuft dann eine Verspannung vom vorderen Mastschuh, mittig, hin zur Hinterkante des querliegenden Budendaches.

Der Bug wird noch mit einer Nase versehen. Sie besteht aus den Teilen 100a/b, c. Das Teil für das Unterwasserschiff, 100d, fällt weg. Ich verarbeite lediglich Teil 100a (Nase) und c die graue Blende. 100a wird auf 2mm Karton geleimt, gut getrocknet und dann ausgeschnitten. Die Blende 100c ist zu kurz. Grund dafür, die Nase hätte schon zu Baubeginn an den Rumpf gemusst. Lässt sich aber korrigieren. Ein Bausatz mit herrlichen Stolpersteinen... Die fertige Nase wird mit dem Bug verklebt.Heck und Bug bekommen noch eine hölzerne Einfassung, 96a (Bug) und 96b (Heck). Sie wird auf die Linie hinter der Deckskante geleimt. Beide Teile müssen angepasst und entsprechend eingekürzt werden. Auf dem Achterdeck wird eine Ruderpinne verbaut, 96a - d.

Bei den Masten wirds kniffelig. Ich beginne mit dem Kasemattmast, 87a (Mast) und 87b (Manschette). Die restlichen Komponenten, die Rahen müssen laut Anleitung aus Draht gefertigt werden. Längen und Queschnitte sind abgedruckt. Die fehlenden/zu ergänzenden Teile fertige ich aus Karton (Mastschuh) und LC Abfällen (Rahen). Also, als hochpassionierter Nichtsegler, haperts ein wenig mit den Begrifflichkeiten. Habe die "Latten" am Mast alle als Rahen bezeichnet. Vermute, die achteraus stehende Geschichte wird Gaffelstock genannt. Über Hinweise zur korrekten Benennung freue ich mich.

Der Mast ist sehr schwer in Form zu bringen, weil sehr dünn. Irgendwie hinbekommen, zwischen rollen, knicken und falten. Nicht sonderlich schön, kann man aber mit leben. Dann habe ich die, ich bleibe mal bei Rahen, angebracht. Der mittlere Mast ist etwas komplexer. Auch hier müssen einige Teile ergänzt werden, bzw selbst gebaut werden. Zum Mast gehören die Teile 88a - d. Bevor ich irgendjemandem mit meinem Seemannsgarn struppig mache, lasse ich mal die Fotos sprechen....

Gemütlich geht es weiter mit den achteren Pollern (81a/b), zehn Stück an der Zahl. Die Ruderpinne wird mit einer Seilmimik verfeinert. So gesehen beim Oriel Modell. Die Klampen an Bord sind durch kleine schwarze Flächen, mit weißem Punkt gedruckt. Ich baue mir die benötigte Anzahl (15) selbst. Das geht gut aus schwarzem LC Abfall und versteiftem Garn. Stb und Bb werden jeweils vier Stangen angebracht. Im Bauplan mit III bezeichnet, aus Draht (Querschnitt 0,4/Länge 8inches (ca.10,5mm)). Ich habe LC Streifen benutzt. Das ganz achtere Deck komplettiert, bis auf den Mast. Zum Mastfuß hin eine Leiter, die Grätingkästen, Ankerketten nebst Ankern und den höher gelegenen Lüfterkästen, 57c.

Langsam geht es dem Ende zu. Am Bug habe ich noch Kleinteile ergänzt, u.a. die Ankerkräne und den Flaggenstock. Anker werden nun platziert und mit den Ketten verbunden. An den Schornsteinen bringe ich Ösen für die Verspannungen an, vorn und hinten. Es darf getakelt werden. Der Bauplan enthält drei Ansichten. von oben, Bb und schräg von vorne. Danach lässt sich gut arbeiten. Ich beginne mit dem vorderen Mast, es folgen die seitlichen Gestänge und dann der Schornstein.

Der mittlere Mast ist nun auch aufgetakelt. Den achteren fertige ich als Abschlussarbeit. Es fehlen ja noch die Davits und die Beiboote, Teile 77 (Davits), die Boote, Teile 85a - e. Die Davits sind sehr fein gedruckt, daher ein ganz scharfes Messerchen benutzen. Sind sie an der Bordwand befestigt bringe ich die Verspannungen an. Die Beiboote des Bausatzes sind relativ einfach gehalten. Ich habe mich entschlossen sie neu zu bauen und nur bestimmte Teile zu übernehmen, den Kiel, Ruder und die Bänke. Zuerst habe ich mir eine Holztextur heruntergeladen, die bewittert und abgenutzt aussieht, ebenso für den oberen Bordrand. Dann kam die Experimentierphase. Habe ca. 4-5 Rümpfe gebraucht bis das Ergebnis stimmte. Das Original habe ich als Zuschnittmodell genutzt. Im Bugbereich musste ein etwas steilerer Winkel angeschnitten werden, damit die Bänke sauber passten. Den Boden habe ich auch neu angefertigt. Nun wird der Rumpf verleimt. Man läßt ihn sehr gut trocknen um beim Einleimen des Bodens die Nähte nicht wieder auseinander zu drücken. Der Boden wird dann mit sanfter Gewalt in den Rumpf gedrückt, damit er so weit wie möglich unten im Rumpf sitzt. Auch hier gut trocknen lassen. Jetzt kann Teil 85c, die Ruderbänke, eingebaut werden. Sie werden gedoppelt. Die Rumpfseiten vorsichtig, von der Innenseite her, runden. Mit dem Einbau der Bänke beginne ich am Heck und leime mich hin zum Bug. Es folgt der Spiegel am Heck. Ich leime das Beiboot mit´m moors auf die Rumpftextur und schneide den Spiegel nach dem trocknen sauber aus. Der obere Rand des Rumpfes wird mit einer zusätzlich von außen angebrachten, umlaufenden Leiste ergänzt. Diese ist in einem etwas helleren Ton gehalten. Das Kielbauteil übernehme ich. Hier muss etwas nachkorrigiert werden. Das Ruder kommt leider ohne Pinne daher, die angefertigt wird. Zusätzlich platziere ich noch vier Riemen im Boot, aus der LC Ersatzteilbox.

Jetzt kommt das Anbringen an die Davits. Habe aus Kartonresten zwei Stützen gefaltet die das Beiboot in der entsprechenden Höhe halten um die Aufhängung zu montieren. Aus Überbleibseln von diversen LC Bögen trenne ich mir "Blöcke" heraus und färbe sie braun. Der Bug wird nur in der Spitze aufgehangen, das Heck an zwei Leinen, die jeweils in den Ecken der Heckbank befestigt werden. Ich schneide die benötigten Längen zu und verleime sie mit den Blöcken. Sind sie getrocknet werden sie an iher Bestimmungsorte geklebt. Zwei Leinen gehen dann noch von den Davits an die Gestängedes Mittschiffdecks, mit denen das Boot zu Wasser gelassen werden kann oder herausgehievt. Die restlichen drei Boote können nun in Serie gehen.

Die fehlenden drei Beiboote sind jetzt fertiggestellt. Bei zweien habe ich noch je einen Mast und Rah mit Segel hinzugefügt. Die Riemen aus LC Abfällen gefertigt, Ersatz schon verbraucht beim ersten. Die Anbringung erfolgt wie oben beschrieben. Die Boote hängen etwas sehr dicht beieinander. Ist, nach einigem hin - und her probieren nicht anders zu lösen. Die Aufhängungen und Abspannungen wie beim ersten Boot. Das Bonbon, der letzte, ganz achtere Mast, wird nun gebaut. Wieder ganz große Papierfreistilfaltrollkunst. Der Mast 89a und die Manschette am Fuß, 89b, wieder die Bausatzteile. Den Mastschuh, Rah und Gaffel selbst gefertigt. Der Mast steht leicht achterwärts geneigt. Die Verspannungen können dann angebracht werden. Ich habe noch eine Unionsfahne angebracht. Das gute Stück ist nun fertig.

Das Werk ist nun vollbracht. Ein wirklich schöner Bausatz, der zwar relativ einfach gehalten ist, aber jede Menge Platz für Eigeninitiative bietet. Hat wieder richtig Spaß gemacht und ist wärmstens zu empfehlen. Die Modelle von Heinkel sind im Maßstab 1:200 gehalten und bedienen den US Sezessionskrieg und einige Italienische Monitore. Da werde ich wohl noch das eine oder andere Mal mir eines "ziehen". Ich finde diese Art Modelle, selbst wenn man zusätzlich scratched, eine schöne "Zwischendurcharbeit", kurzweilig und interessant. Hier noch ein paar Fotos von der schwimmenden Ritterburg. Danke für Eure positive Begleitung und Kommentare. Bis demnächst, weiterhin ´ne handbreit Leim unterm Karton , Gruß olle Don