Moinsen zusammen,
unsere empfindlichen Kartonmodelle leiden besonders während der Bauzeit vielfältigen Beanspruchungen, die sich nachteilig auf das fertige Modell auswirken können. Das Modell muss während des Baues unzählige Male in die Hand genommen
werden, z.B. um neue Bauteile anzupassen und zu montieren usw.. Zu den Grundvoraussetzungen gehören natürlich ein sauberer Arbeitsplatz, fettfreie Finger, geeignete Kleber und scharfes Werkzeug.
Nach der Montage der Außenhaut geschieht es besonders bei größeren Modellen leicht, dass man ein wenig zu fest zudrückt und sich dann die Spanten als leichter Knick auf der Bordwand abzeichnen.
Ich habe nun anlässlich des Baues der "United States" erstmalig eine lang gehegte Idee wie folgt in die Tat umgesetzt; Grundgedanke ist eine stabile, leichte und vor allem grifffeste Unterlage, mit der das Modell temporär von unten verschraubt wird:
Aus dem Baumarkt habe ich mir eine Dämmplatte aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum(XPS) mit glatter Kante und strukturierter (gefinierter) Oberfläche besorgt. Abmessungen: 125 cm x 600 cm, Stärke: 20 mm.
Sie ist druckfest, maßstabil, feuchtigkeitsunempfindlich, verrottungsfest und mit Cutter leicht zu schneiden.
Daraus habe ich eine gegenüber dem Modell um 3-5mm kleinere Grundplatte zugeschnitten. Kleiner deswegen, um bei der Montage der Außenhaut die Kontrolle zu behalten. Die Bodenplatte des bereits fertigen Spantengerüstes habe ich mit der Lochzange (in diesem Fall) mit vier Löchern auf jeder Seite versehen, die ich innen mit kleinen Blöcken aus dem gleichen Material verschlossen habe. Diese Schraubanker verbleiben unsichtbar im Modell.
Mit Zahnstocherabschnitten habe ich dann die sowohl in die Schraubanker als auch in die Unterlage markiert und mit einer Stricknadel die Führungslöcher für die Schrauben aufgeweitet. Passende Spax-Schrauben 4x40mm fand ich im Bestand. Wichtig: Nur Spaxschrauben mit Teilgewinde bzw. Schaft verwenden, damit das Modell kontrolliert auf die Unterlage gezogen werden kann. Man könnte unter die Unterlage noch ein T- oder U- Profil schrauben und somit in einen Schraubstock mit Kugelkopf einspannen, wie es manche Profis im Historischen Schiffsmodellbau auch tun.
Der Clou ist eben, dass man den Rumpf bis zur Fertigstellung nicht mehr berühren muss. Jetzt muss sich das Teil nur noch in der Praxis bewähren.