United States (WHV, 1:500)

  • Volltreffer!


    Habe die WHVer USSUS auf 1:500 ausdrucken lassen.
    (In den Vitrinen wird's langsam eng)

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Manfred

    Changed the title of the thread from “Was wird das?” to “United States (WHV, 1:500)”.
  • Moinsen zusammen,


    habe heute meine auf 1:500 ausgedruckte "United States" in Angriff genommen.
    Eine Beschreibung des Originals erspare ich mir, wer möchte, findet im Netz zahlreiches Material.
    1964 habe ich das Schiff in Bremerhaven an der Columbus-Kaje gesehen, leider sind die Fotos verschollen.
    Den heutigen Anblick in Philadephia habe ich mir erspart, obwohl ich dazu Gelegenheit gehabt hätte.


    Dieses Wilhelnshavener Modell hatte ich in den späten sechziger Jahren bereits einmal gebaut.

    Anbei ein Foto von meiner Jugendbude in 1968.


    Das Modell hat leider die Jahrzehnte nicht überlebt.

    Das Poster rechts zeigt die United States bei der Begegnung mit der American Challenger, das Plakat der USL habe ich noch retten können.

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo,

    spart denn das 500er Modell wirklich Platz in der Vitrine? Denn selbst in diesem Maßstab wird das Modell noch über 60cm lang.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin Ulrich,


    naja, meine Vitrinen messen 96cm im Lichten.
    Das Modell bietet dem Auge außer seiner imposanten Größe zwar nicht allzuviel Abwechslung,

    aber der neuerliche Bau im verkleinerten Maßstab hat für mich etwas nostalgisch-meditatives.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moin, moin Manfred,


    am linken Bildrand deiner Jugendbude schwirrt ja auch noch eine Convair B-58 HUSTLER herum........:thumbsup:!

    Bei der Whv`ner UNITED STATES gab es beim Bau für mich zwei Effekte: Einerseits das Hantieren und verbauen von großen Bauteilen und dann hat der Bau der vielen Rettungsboote auch unheimlich geübt.......


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Ja, der Bomber war einer der wenigen Ausflüge in die Plastik-Modellbauwelt.

    Allerdings hat mir das Hantieren mit Lacken mehr Verdruss als Spaß bereitet.

    Das ist bis heute so geblieben.

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Haha, das Foto Deines Zimmers hätte man auch in meinem machen können :)

    Die United States nahm die gesamte Breite meines Schranks ein. Gut kann ich mich noch an den Rettungsbootmarathon erinnern. Ansonsten war das Modell nicht sonderlich detailliert. Da kannst Du selbst bei halber Größe noch einiges supern!


    viel Spaß!

  • Sodele,

    erster Teil der Materialschlacht ist getan.


    Vorab ein kleiner Ausflug in: "Wie mache ich was?"

    Bei der Verkleinerung werden auch die Linien immer dünner und unbebrillt kann ich die Bauteilnummern nicht mehr entziffern.

    Nach einigen unbefriedigenden Versuchen mit Lupenbrillen habe ich jetzt zwei Lesebrillen (1x alt + 1x neu) ineinander verschachtelt und mit einem Abstand von ca. 15cm kann ich auch noch mit dem Cutter arbeiten. Der Vorteil ist, dass die Brillen optisch meinen persönlichen Gegebenheiten angepasst sind.

    Außerdem habe ich mir eine neue, etwas weichere Schneidematte zugelegt, in der die 30° Cuttermesserspitzen nicht mehr abbrechen, was früher bei den harten grünen Matten oft passiert ist. Beim nächsten Schnitt über das stecken gebliebene Metall ist die Klinge dann hin.

    Zum Markieren der rückwärtigen Knicklinien beutze ich eine sehr dünne Kopiernadel aus einem alten Zirkelkasten.
    Das verwendete Stahllineal hat an den Kanten einen feinen Grat, der einen verrutschsicheren Schnitt erlaubt. Außerdem ist es breit genug, um an meinen Wurschtfingern unblutig vorbei zu skalpellieren.
    Die Glasplatte benutze ich als harte Unterlage zum Rillen mit einer selbst in einem kleinen Griff eingeklebten Nähmaschinennadel. Damit wird das Papier fast auf null zusammmengedrückt und der Karton bricht nicht.



    Außerdem verwende auch ich jetzt eine Reihe von M12-Muttern, mithilfe derer die filigranen Bauteile ausgerichtet und beschwert werden können.


    Laut Bauanleitung sollen im nächsten Schritt die Bordwände angebaut werden. Das ist mir eigentlich zu gewagt, weil das Spantengerippe wegen fehlender Diagonalen noch viel zu schlabberig ist. So werde ich wohl entgegen der Bauanleitung zumindest den Bug- und Heckbereich mit einem Deck stabilisieren und erst danach die Außenhaut montieren.


    Unproblematisch ist auch das nicht, denn bei der verlagsseitigen Umgestaltung des Modells von ursprünglich DIN A2 auf DIN A3 haben die Außenhautbauteile andere Stoßkanten bekommen. Ursprünglich sollten die drei Einzelteile vorn beginnend nacheinander angebaut werden. Damit das gelingt, waren die Stoßfugen ursprünglich genau auf eine Spant gelegt, nämlich 10 und 19 (rote Pfeile). Nun aber befinden sich die Stöße genau zwischen zwei Spanten (blaue Pfeile). Da müsste jetzt eine Unterkonstruktion her, um bei der Montage der Einzelteile den nötigen Anpressdruck aufbringen zu können, oder ich müsste die Außenhaut vorher zusammenbauen und dann am Stück montieren.


    Wie würdet ihr vorgehen???


    Ich muss das jetzt erstmal überschlafen.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moin Manfred,

    das wird ein spannender Bericht, mit viel Erinnerungspotezial!


    Ich würde eine kleine Unterkonstruktion bauen und die Bordwände einzeln anbringen.

    Viele Grüße

    Klaus-Dieter

  • Hallo Manfred,

    ad 1: Die US wurde noch nach der alten Übung konstruiert, erst die Außenhaut, dann das Deck. Das war bei den frühen WHVer so. Das von Dir gewählte Verfahren entspricht dem heutigen und erfogreicheren Verfahren.

    ad 2: Suche Dir für jeweil beidseitig einen Punkt aus, von dem Du die Außenhaut anbringen willst. Dann unterlege ein Außenhautteil mit Klebelaschen, auf die dann beim weiteren Bau die anderen Teil angebracht werden. Das Einfärben dieser Laschen an der Stoßnaht nicht vergessen. Einen Verstärkungskonstruktion braucht es nicht. Hauptsache ist, Du probierst erst, wo Deine Referenzpunkte liegen und wie sich dann die Außenhaut an die Grundplatte und die Decks anschmiegen.

    Auf You tube gibt es einige Filme, die bestimmt interessante Details zeigen.

    Ulrich

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  • Moin Manfred,


    ich würde die Bordwände in einzelnen Teilen anbauen und dazu Verbindungslaschen wie von Ulrich beschrieben anbringen. Da/wenn die Nahtstellen keine Überdeckung haben, lässt sich der Anpressdruck z. B. mit einer breiten Pinzette ausüben. Ich nehme dazu in der Regel eine mit 5 mm Griffbreite und 7 mm Griffhöhe.



    Es gibt diese Pinzetten aber auch mit größeren Griffflächen.


    Viele Grüße

    Gustav

  • Moinsen zusammen,


    herzliches Dankeschön an Klaus-Dieter, Ulrich und Gustav, sowie an die Knöppskendrücker.


    Ich bin eurem Rat gefolgt und habe mich für die modernere Methode entschieden.

    Dank mehrfacher Referenzpunkte aus der A2- und der A3-Version sollte die richtige Positionierung der Bordwände kein Problem darstellen.


    Zunächst habe ich Vor- und Achterdeck montiert. Etwas knifflig ist das Hochbiegen der Reling, die ja bis auf die sehr schmale Fußreling(Decksaufkantung) abgeschnitten und später durch Folie ersetzt werden soll. Als ich damit fertig war, habe ich mich gefragt, warum das in diesem Maßstab eigentlich Sinn machen soll. Für die richtige Deckshöhe ist dies allerdings ein guter Orientierungspunkt. Anderenfalls hätte ich einen Anschlagwinkel innen an die Wand kleben müssen, damit das Deck bei der Montage nicht zu weit nach unten gerät. Übrigens gefallen mir die dicken Muttern als Montagehilfe immer besser.


    Dann habe ich mir die Hilfskonstruktionen für die Außenhautstöße (X) vorgenommen. Das musste ich gleich zweimal machen, denn im ersten Anlauf hatte ich nicht daran gedacht, dass die Bordwände nicht senkrecht stehen, sondern um den Überstand des Promenadendecks nach innen geneigt sind.


    Im nächsten Schritt wurde das Bootsdeck vorbereitet, die beiden Teile gestoßen, ausgerichtet und verklebt. Den inneren Ausschnitt habe ich mit zusätzlichen Stabilitätslaschen versehen, weil die die Aufbaudecks bei der Montage auf dem Deck angedrückt werden müssen. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, die unteren Klebelaschen der Aufbauwände einfach abzuschneiden und diese stumpf auf das Deck zu kleben.

    Das mit gut 320mm Länge ist das Bootsdeck das größte zu verbauende Einzelteil. Ist leider 0,5mm zu lang geraten, was ich darauf zurückführe, dass bei der Verkleinerung von 1:250 auf 1:500 die Kartonstärke nicht mitschrumpft. Dadurch hat die hintere Abschlußwand des Promenadendecks nun eine leichte Neigung nach außen. Bei der Montage halfen wieder einige Mütter mit.


    So, jetzt brauch' ich erstmal etwas Frischluft...


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Vorbereitung der Außenhaut

    Immer gut vorrunden lautet die Devise!
    Nach dem Ausschneiden der Außenhaut-Einzelteile stellte ich bei der Passkontrolle eine gute Übereinstimmung der Markierungen fest.

    Die Vorstellung, diese Einzelteile nacheinander am lebenden Objekt mittels Klebelaschen verbinden zu müssen, ließ mich den Entschluss fassen, die jeweils drei Teile vorab miteinander zu verkleben. Die exakte Ausrichtung war möglich, weil die Unterkante des Mittelteils gerade ist und die Nachbarteile einige Zentimeter lang ebenfalls gerade verlaufen. Nun gilt es, diese Riesenteile von 59cm Länge am Spantengerüst zu befestigen.

    Die Ankertaschen vorn wurden zuvor eingearbeitet und die fächerartige Abwicklung des hinteren Teils vorgeformt und stumpf mit meinem verdünnten Standard Alleskleber von Tesa zusammengeklebt.

    Jumbo-Bauteil: 59cm lang, und das im Maßstab 1:500
    Im Original wären das 295 laufende Meter


    Beste Grüße,

    Manfred

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  • Rund achtern!

    In diesem Fall handelt es sich nicht um ein Segelkommando, sondern es geht um's wohlgeformte Hinterteil.

    Auch hier heißt es wieder: Gut vorrunden.

    Das Ausschneiden der nach der Apfelsinenmethode abgewickelten Heckabwicklung gestaltete sich recht zackig. Jeder einzelne Schnitt wurde mindestens vierfach mit einem gut scharfen Messer ohne Druck geführt. Das fertig zugeschnitzte Teil fiel dann nur durch sein Eigengewicht aus dem Rahmen.


       

    Auf einer weichen Unterlage (hier: Mousepad Rückseite) wurde mit einem runden Gegenstand (hier: Teelöffel) mit leichter Übertreibung die Rundung vorgeformt.


     

    Nach dem Kantenfärben (hier: Filzstift) wurden die einzelnen Zacken stumpf miteinander verklebt. Damit ich das filigrane Teil beim Verkleben nicht mit den Fingern festhalten musste, habe ich es überkopf auf einen passenden Rundkörper (hier: Filmdose) gespannt (hier: Haargummi).


    Damit später bei der Montage nichts wieder aufgeht, laminierte ich schmale Streifen aus eingefärbtem Teefilterpapier von hinten auf die Naht, teefilterpapierverstärktes Kleberlaminat sozusagen. Nicht ganz so aufwändig gestaltete sich das Vorformen des Bugteils.


    Nun ist alles für die Montage vorbereitet.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Hans-Joachim, was ist Deinen schiffsparade so schön. Da kommen gaaaanz alte Modellbauerinnerung hoch.

    Ulrich

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  • Die Wanne ist dicht

     



       

    Die Außenhaut ist angebracht, ebenso der formvollendete Achtersteven und der Vorsteven.

    (Makros mit Blitzlicht sind grausam.)
    Passte(fast) alles recht gut, jedenfalls die Steuerbordseite, die bei mir sowieso immer die Schokoladenseite ist.

    An Backbord musste ich einen minimalen Einschnitt vornehmen. So gesehen hätte ich die dreiteiligen Seiten vielleicht doch besser einzeln angebracht.

    Somit bin ich für meinen Teil zufrieden.

    Nicht ganz so zufrieden bin ich mit der Abwicklung des vorderen Teils, der konkav im Spantenriss und konvex im Linienriss ist und somit nicht abwickelbar. Da hätten der Konstruktion ein oder zwei Längsschnitte gutgetan.


    Die Passagiere im Wandelgang können jetzt auch nicht mehr über Bord gehen.

    Das Sportdeck ist nur lose aufgelegt, schau'n mer mal, ob's passt.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

    Edited once, last by Manfred ().

  • Geschlossene Gesellschaft


     

    So, nun kann es nicht mehr 'reinregnen, das Sportdeck hat gepasst und ist drauf. Da ich die Reling ja abgeschnitten hatte weil sie später als Folie montiert wird, musste ich eine Lösung finden, damit das Deck bei der Montage nicht zu weit nach unten rutscht und eine minimale Fußreling entsteht. Dazu habe ich von innen eine zweite, etwas niedrigere Wand als Anschlag hinterklebt.

    Außerdem wird der Dampfer wird immer grüner.


     

    Dem Vordeck habe ich ein paar Schanzkleidstützen spendiert, die im Originalbogen nicht vorhanden sind. Diese an sich sehr einfache Maßnahme wertet die Optik ungemein auf. Die leicht konisch nach oben zulaufenden Streifen habe ich etwas länger gelassen als das Schanzkleid hoch ist und nach der Montage mit einem Elektronik-Seitenschneider auf Länge gekürzt.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo,

    so Winzigkeiten wie die Schanzstützen machen sich im Gesamtbild doch sehr bemerkbar und beleben ein Modell.

    Weiterhin guten Erfolg.

    Ulrich

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  • Es grünt so grün: Deckslandschaften

    Es folgten nach dem Promenadendeck das Sonnendeck. Ein Bootsdeck gibt es auf diesem Schiff nicht; stattdessen aber ein Sonnendeck.


     

    Dann folgt das Sportdeck mit den auf Schiffstauglichkeit reduzierten Tennisplätzen. Das nächste Deck nennt sich bereits Navigation Bridge, was nur eigentlich nur für den vordertsten Bereich zutrifft. Die im Deutschen Peildeck genannte Ebene nennt sich hier vielsagend Top of House.



    Schon in den 60er Jahren fand ich die riesigen Decks zum Teil recht labberig, das gilt besonders für den erhöhten Bereich hinter dem achteren Winschenhaus. Da habe ich zusätzliche Verstärkungsspanten eingezogen, leider ohne Foto. Auch die Wände habe ich wie oben beschrieben aufgedoppelt, um trotz der fehlenden Reling eine saubere Montage hinzubekommen.



    Jetzt fehlen nur noch die Winschenhäuser, dann können die grünen Farbtöpfe wieder ins Schapp.



    Bisher zeigte ich nur gnadenlos geblitzte Handy-Fotos, das letzte mit LED(warm weiß)-Beleuchtung, was für ein Unterschied!


    So, bisher ging's flott, jetzt kommen die Kleinigkeiten ...

    Beste Grüße,


    Manfred

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  • Deckshäuser vorn

     

    Auf dem Vordeck gibt es zwei Deckshäuser: Das vordere beherbergt zahlreiche Lüftereinrichtungen und dient gleichzeitig mit den Seitenflügeln als Wellenbrecher.
    Da hintere enthält die Winschenelektrik und ein Treppenhaus für die Touristenklasse.


     

    Außerdem gibt es zwei Ladeluken: Die hintere ist eine für Gepäck und vordere ermöglicht den Zugang zu den sieben und acht Decks tiefer liegendenen Autogaragen, daher auch die großen Lüfter. Oder dienen die Lüfter dem Luftaustausch für die davor liegenden Mannschaftsunterkünfte?


     

    Jetzt macht sich die verkleinerte Maßstab von 1:500 bemerkbar: Die Schnippselchen, aus denen dreidimensionale Körper werden sollen, werden immer kleiner.
    Material und Mensch kommen jetzt an Grenzen, das Papier beginnt zu spalten und meine Pinzetten werden zu groben Werkzeugen. Auch das Auftragen des Klebers ist jetzt eher Uhrmacherarbeit. Ab jetzt gibt's den Morgenkaffee nur noch koffeinreduziert!


     

    Übrigens kommt beim Herstellen der Kästchen ein selbst gefertigtes Werkzeug zum Einsatz: Aus Bruchstücken alter (Teppichmesser)klingen habe ich kleine Stücke in einen kurzen Rundstab eingeklebt und auf verschiedene Breiten geschliffen. Damit ist es möglich, die Ecken der kleinen Kästchen auf 45° auszustechen und die Seitenteile stumpf zu verkleben.

    Diese Werkzeuge benutze ich auch zum Ausstechen sehr kleiner Ausschnitte.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Kleinkram


    Moinsen zusammen, jetzt gehts ins Kleingemachte:


    100 Dreieckleinchen zur Unterstützung der Promenade geklebt.


     

    Zum Auftragen der minimalen Klebermengen benutze ich eine 2-ml-Spritze mit 0,6mm-Nadel, deren Spitze ich abgeschliffen habe. Damit die Kanüle nicht vom Spritzenkörper rutschen kann, habe ich beide Teile mit einem 3,5mm-Gewinde versehen. Damit die Nadel nicht verklebt, habe ich passende Stopfen aus Gitarrensaiten gefertigt.


    Zwischendurch fiel mir ein Teilchen in die Hände, das sich irgendwo versteckt hatte und ich bemerkte einen Fehler: Das gefundene Lüfterteil gehört an einen Ort, der fälschlicherweise bereits von einem anderen Lüfterteil besetzt war. Das falsche Teil habe ich vorsichtig ablösen können, was dank der Verwendung des verdünnten Klebers ohne Flurschaden möglich war. Nun ist wieder alles richtig belüftet und die Besatzung kann aufatmen.


       

    Dann ging es an die Herstellung der unterschiedlichsten Treppenhäuser und -podestelchen, die wegen der abgeschnittenen Reling stumpf verklebt wurden. Die Winzigkeiten wurden dann an die vorgesehen Stellen auf dem Sonnendeck befestigt.


    Schließlich wurden noch ein paar Lüfter auf dem achteren Winschenhaus installiert.


    Ein entspanntes Wochenende wünscht


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Manfred,

    der Liner sieht sehr gut aus.

    Ulrich

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  • Moinsen zusammen,


    die weißen Flecken werden weniger ...


    ... und die Kleinteile immer kleinteiliger.


    Auf den oberen Decks sind jetzt Lüfter und Schlauchbootstapel hinzugekommen.
    Auf dem Sonnendeck sind die Davitwinschen unter Abdeckplanen versteckt.


    Das hintere Deckshaus auf dem Vorschiff ist mit einem Stapel kleinerer Schlauchboote bestückt.



    Auch das Deckshaus achtern ist schon gut gefüllt.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Stückwerk


    Alle Deckshäuser sind bestückt:


    Auf dem Vordeck sind hinzugekommen: 12 Poller, 4 Trossen- oder Verholspills und vier Ladewinschen.
    Die Ladewinschen sind ziemlich vereinfacht, entsprechen aber dem seinerzeitigen Stand des Kartonmodellbaues. Für den Maßstab 1:500 ist das aber m.E. OK.


    Das achtere Deckshaus wurde ergänzt mit 4 Ladewinschen. Dazu ein nicht näher bezeichneter Zylinder, vermutlich das Abgasrohr für den darunter befindlichen Notstromgenerator.


    Bei den Pollern und Winschenspills habe ich etwas "gemogelt": Statt minimalster Kartonröhrchen aus Karton zu formen, habe ich kleine Abschnitte von Elektornik-Kabelisolierungen verwendet. Bei 1:250 hätte ich die vorgegebenen Bauteile verwendet, aber bei 1:500 war das zu aufwändig.


    Beste Grüße,


    Manfred

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  • Hallo,

    in der Artemediathek gibt es noch einen Sendung über "Rostlauben". Da sieht man auch eine etwas längere Sequenz über die US. Patina-Paradiese heißt die Serie. Und hier die Folge: Letzer Halt- letzter Hafen. Ist auch etwas für die Eisenbahnfreunde.

    Ulrich

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  • Moin Ulrich,

    danke für den Tipp, habe den Beitrag aber leider nicht gefunden.
    Könntest du bitte den direkten Link angeben?

    Beste Grüße,

    Manfred

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  • Stapelverarbeitung

    Vorbereitung der Davits

    Es sind 44 Schwerkraft-Davits, bestehend aus je zwei Teilen herzustellen. Davitarm und unterer Träger bilden eine Einheit, die aus verdoppeltem Karton hergestellt wird(Gelb). Die Laufbahn wird als darüber gestülpter Streifen(Blau) dargestellt, der mit dem unteren Teil zu einem T-Profil verbunden wird. Dazu muss dieser schmale Streifen in einem Teilbereich geschlitzt werden(Rot). Diese Bauweise trifft man beim überwiegenden Teil der Handelsschiffe aus der Wilhelmshavener Produktion an.



    Gelb: Verdoppeltes Teil, Blau: Einfacher Streifen, Rot: Schlitz



    Fertiger Davit

    Standard-Verdoppelung von Bauteilen

    Das Verdoppeln sollte laut Original Bogen durch Hinterkleben eines Blanko-Kartonteils geschehen. Da man auf Mitte Linie schneiden soll, ist auf der Vorderseite eine feine Umrandung des Bauteils zu sehen, die auf der Rückseite fehlt.


     

    Vorderseite Vorderseite(oben) und Rückseite(unten)

    Verbesserte Verdopplung von Bauteilen

    Ich habe daher die Davits eingescannt, mit einem Bildbearbeitungsprogramm spiegelbildlich kopiert und neu ausgedruckt. Damit die beiden Teile genau übereinander passen, habe ich mit der Kopiernadel vier Passpunkte durchstochen und so die beiden Hälften fixiert. Die solchermaßen fixierten Teile habe ich dan mit einer Art Buchrücken unverschiebbar fixiert und erst dann miteinander mittels Flinker Flasche verklebt. Die fertig ausgestochenen Teile sind nicht mehr als Vorder- oder Rückseite identifizierbar.

     

    Vierundvierzig Davits

    Schlitze herstellen

    Zum Schlitzen der filigranen Schienen habe ich mir ein Werkzeug gebastelt, in dem ich zwei Messerklingen direkt parallel aufeinander geklebt und in einen entsprechend vorbereiteten Holzgriff aus 8mm Rundstab eingesetzt habe. Dieses neue Werkzeug eignet sich auch zum Schlitzen anderer Bauteile wie z.B. Spanten usw. hervorragend. Die Breite des Schlitzes lässt das problemlose und nahezu spielfreie Einführen von verdoppeltem Karton zu. Die Enden werden mit einer 0,6mm Kanüle abgestochen.


     

    Schlitzwerkzeug Abstechwerkzeug


     

    Fertige Schlitze


    Fertige Davits



    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Manfred,

    die arte-Mediathek hat den Film aus dem Programm genommen.

    Ulrich

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  • Moin Ulrich,

    mein ":thumbup:" bedeutet natürlich nicht, dass mir deine Nachricht inhaltlich gefällt, aber trotzdem danke dafür.
    Auf YouTube gibt es auch eine Menge Filme vom derzeitigen rotten Zustand dies ehemals so eleganten Liners.


    Beste Grüße,


    Manfred

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  • N'Abend zusammen,


    etwas später als gedacht, aber nun doch noch der neueste Stand der United States. Wenigstens 1952 war das noch was.


    Geländerbau


    So, nun kann keiner mehr über Bord gehen.

    Die auf weißer Folie ausgedruckte Reling ist dran. Selbst in diesem Minimaßstab sind das geschätzt über drei Meter!


    Aus meiner Sicht ein absoluter Gewinn, der das etwas mühselige Heraustrennen der glatten, schmalen Streifen aus der Folie unbedingt rechtfertigt.


    Im Detail waren noch ein paar Ergänzungen notwendig; so fehlen im Originalbogen den Treppen die Handläufe, die ich aus Reststücken improvisiert habe.
    Nicht perfekt, aber mich freut's. Im Heckbereich gibt es ein paar ärgerliche Fehlstellen, da habe ich vergessen, die Vorlage nachzuarbeiten, also mein Fehler.
    Die sparsame Angabe des Klebers ist eine Herausforderung, die mir nicht immer gelungen ist.


    Aber seht selbst:


     


     


     


     


       


    Gut's Nächtle zusammen und beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moinsen zusammen,


    in der Davit-Abteilung wurde ja bereits fleißig vorgearbeitet und so konnten die 44 Rettungsbootgalgen flott an Bord gebracht werden.

    Vor deren Einbau mussten diese noch auf die Fertigstellung der Reling warten.


     


     


     



    Ich warte jetzt auf die Aluminiumlieferung für die Rettungsboote.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo,

    das Modell sieht hervorragend aus. Gerade auch bei diesem Maßstab.

    Ulrich

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  • Moin Ulrich,


    danke für die Blumen.


    Ja, das 250stel Modell hat ja große leere Flächen, aber in 1:500 relativiert sich das. Da wird es an manchen Stellen recht lebendig.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Rettungswesen


    Moinsen zusammen,


    die 500stel Version der United States macht mir zunehmend Spaß!

    Besonders nach der, wie ich finde, gelungenen Aufpeppung der Reling konnte ich mit den einfach gestrickten Rettungsbooten nicht mehr zufrieden sein.
    Im Originalbogen sind die Boote mittels einer Plane dem interessierten Blick des Betrachters entzogen, das geht natürlich gar nicht!


    Farbfotos mit offenen Booten sind rar, aber unter SSUS Conservancy auf twitter.com fand ich eine dieser seltenen Aufnahmen, auf denen die offenen Rettungsboote einigermaßen zu erkennen sind.


     

    Quelle: SSUS Conservancy auf twitter.com



    Ich habe nach dem Einscannen der Vorlage mit meinem Malprogramm paint.net eine Grafik entworfen, die einen Einblick in das offene Boot erlaubt. Durch den Schattenwurf erhält das Modellchen ein gewisse räumliche Tiefe, die in diesem Maßstab recht überzeugend wirkt und somit ausreicht.

    Was dann ebenfalls nicht mehr hinzunehmen war, ist die vereinfachte O-Version des Bootsrumpfes. Durch den dreieckigen Querschnitt sieht der Betrachter bei entsprechendem Blickwinkel praktisch nichts mehr vom Bootskörper und die Rettungsboote wirken seltsam flach. Das musste ich ändern.


    Schon besser, aber noch nicht optimal


    Nach Durchsicht meiner umfangreichen Modellsammlung stieß ich auf geeignet erscheinende Vorlagen, und entwickelte neue Bootsschalen für die United States. Andere Muster mit senkrecht zum Süll verlaufenden Einschnitten habe ich verworfen, weil diese Einschnitte m.E. entweder durch Persenningstrapse oder Sorgleinen verdeckt werden müssten. Gegenüber der Einfach-Variante sind pro Boot vier zusätzliche Schnitte zu machen, das Ergebnis ist aber der Mühe wert. Nachfolgende Skizzen und mehrere Probebauten waren die Grundlage für die Wahl einer geeigneten Abwicklung. Vorlage 2b schied aus, weil sie aus zwei Teilen besteht. Variante 3 hat den völligeren Hauptspant und wurde deswegen gewählt.


    Vorgabe-Maße(1),verschiedene Vorlagen(2a,2b, 2c) und die Auswahl(2c), Umrechnung der Längen-/Breitenverhältnisse(3) und fertiger Entwurf(4)


    Zum gleichmäßigen Ausfüren der Rundschnitte habe ich eine alte Rasierklinge rund gebogen und auf Maß gebracht, mit deren Hilfe ich jetzt saubere, gleichmäßige Stanzungen hinbekomme. Die neue, etwas weichere Schneidematte ist hierfür eine perfekte Unterlage. Geht deutlich leichter und präziser als mit den bisher verwendeten Linolschnittmessern.


    Iteratives Herantasten an die geeignete Form. Im Hintergrund die Linolmesser, in der Mitte die Rasierklingenstanzwerkzeuge.


       

    Stellprobe: Der Vergleich zeigt, dass das offene Boot bereits ein deutlicher optischer Gewinn ist, ganz zu schweigen von dem geänderten Rumpf.


    Sodele, nun muss ich's nur noch machen. Angesichts der bevorstehenden Hitzewelle werde ich mich für einige Tage anderen Beschäftigungen zuwenden, wie zum Beispiel der Gartenpflege, oder Biergarten oder Grillen oder Fahrradfahren oder Motorrad reparieren oder...


    Bis demnächst in diesem Theater und


    mit besten Grüßen,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

    Edited once, last by Manfred ().

  • Moin Manfred,

    verrätst Du uns noch, wie Du die Rasierklinge rund gebogen hast? 🧐


    Interessant, Deine Versuche mit den Bootsformen! Das Ergebnis überzeugt!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...