Ich hab etwas gegen Möwenrutschen...

  • Für viele Mitleser wird es eher ein alter Hut sein. Da wir aber auch viele neue User dazu gewonnen haben, hier eine kleine Anleitung, wie man ohne Ätz- und Laserteile ziemlich ansprechende Niedergänge direkt aus Papier bauen kann:


    Zunächst kopiere ich die "Möwenrutsche" einmal auf Karton und ein weiteres Mal auf Papier (letztere für die Schablone, siehe unten).

    Dann schneide ich die Stufen aus der Kartonkopie aus und klebe sie im passenden Winkel auf den Niedergangstreifen:



    Um das Bauteil besser festhalten zu können, ist links zunächst der weiße Streifen stehengeblieben.


    Wenn die Stufen getrocknet sind, klebe ich die Wange an (die sich in diesem Fall an der Reling des Originalbauteils befindet):



    Trocknen lassen...


    In der Zwischenzeit kann ich die Reling des Niedergangs bauen.

    Hierzu benutze ich die Kopie auf dem Papier:



    Eine Stellprobe des noch relinglosen Niedergangs am Modell hatte inzwischen ergeben, dass er nicht passte, weil dann das Schott ("die Tür") am Fuß des Niedergangs nicht mehr aufgegangen wäre... Also um eine Stufe einkürzen und dann ankleben:



    Nun waren auch die Verklebungen der Reling getrocknet und ich habe sie vorsichtig von der Schablone abgehoben (beim Kleben der Stützen und Durchzüge gut darauf achten, dass sie nicht mit der Schablone verkleben).


    Die entsprechend zum Niedergang eingekürzte Reling:



    Und das Bauteil an Bord:



    Die Reling ist fester als man prima vista vermuten würde; sie kann mit einem Laserteil ohne Weiteres mithalten.

    Deshalb lässt sie sich, nachdem sie mit dem Niedergang verklebt ist, noch sorgfältig ausrichten.


    Viel Spaß beim Nachbauen - sagt der Möwenrutsche den Kampf an!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,


    sehr schön, so baue ich die Niedergänge auch gerne.

    Die Geländer schneide ich meist direkt aus, aber deine Methode werde ich demnächst mal probieren, das sieht gut aus.


    Danke und viele Grüße

    Dieter

  • Moin Helmut,

    gute Idee - ich habe ein ähnliches System! Ich schneide die Stufen direkt aus dem Bogen (evtl vorher mit Kartonverstärker (ich nehme Schnellschleifgrund, der ist in 5min dröch) behandeln) .und biege diese nach hinten(!!!!). Die Stufen werden mit Sekundenkleber fixiert (Kartonleim würde sie wieder zurückziehen) Wenn alles trocken ist, schneide ich entlang der Wange aus (Biegen incl Geländer geht nicht). Weiter wie Du es machst oder mit Lasercutreling.

    Vorteil meiner Methode: man kann durch die Stufen sehen, so wie im Vorbild; viel schneller als die Einzelstufenmethode und preisgünstiger als Ätzteile. Außerdem sieht der Stufenabstand viel besser aus (wenn man sauber schneidet) als in der Nach-Vorne-Bieg-Methode. Wer schon Treppen (auch im Maßstab 1:1) gebaut hat, versteht, warum ich so pütscherich bin. Das gilt natürlich auch für Niedergänge.

    Gruß aus DK

    Ralph