Seebäderschiff Königin Luise HMV 1:250

  • Moin zusammen,


    schon lange wollte ich mal wieder einen Baubericht machen. Aber mir fehlte einfach die Zeit. Jetzt hat mich eine Fußverletzung zu viel Zeit verholfen und wenn der Pappenbauer ein Motivationsloch bei bestehenden Projekten hat dann schneidet er halt einen neuen Bogen an. :D

    Der Baubericht wird etwas ausführlicher weil ich hier speziell auf meine Bauweise eingehen möchte. Und ich hab ja viel Zeit!


    Bei der Auswahl des Bogens habe ich einfach meinen Stapel von unten angefangen und so wurde es die "Luise". Gekauft habe ich ihn gleich nach erscheinen mit Ätzsatz, bin aber nie dazu gekommen ihn anzuschneiden.



    Auf die Vorstellung verzichte ich mal, er dürfte ja inzwischen allgemein bekannt sein.


    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Als erstes wird bei mir immer der Ätzsatz vorbereitet:


    Die Platine wird mit Spüli entfettet


    Anschließend trocken getupft


    und dann weiß grundiert. Dazu stecke ich die Platine in ein Stück Dämmschaum. So kann man sie gut handhaben.

    Die meisten Bauteile bleiben weiß. Andersfarbige werden dann später mit den Pinsel behandelt.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Na dann , zuerst einmal gute Besserung, möge die Zeit nicht zu langweilig werden. Zum Zweiten natürlich Glückwunsch zu einer hervorragenden Auswahl, das wird bestimmt ein Leckerli.


    Liebe Grüße

    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Jetzt kommt die Vorbereitung vom Rumpf:

    Ich habe mir angewöhnt auf Klebelaschen zu verzichten und Grundplatte, Spanten und Decks zu verdoppeln.


    Hierzu verwende ich Sprühkleber aus der Dose.


    Die beiden Grundplatten werden gleich auf dem Verdoppelungskarton zusammen gesetzt. Dazu die Stoßkanten exakt gerade schneiden und mit einen Stahlineal an der Mittellinie ausrichten.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • @Robi: Dank Dir für die Genesungswünsche, bei mir als Diabetiker dauert ja die Heilung etwas länger. :S


    Wie gesagt die Klebelaschen schneide ich ab. Ich habe die Erfahrung gemacht das sie in manchen Bereichen stören und bei der Klebkraft der heutigen Kleber auch nicht mehr notwendig sind.


    Die Grundplatte kommt auf eine gerade Unterlage, hier ein Multiplexbrett.


    Um Kleber feiner auftragen zu können habe ich mir folgendes zusammengebastelt: Auf eine Spitze, die bei einer Uhu Hart Tube dabei liegt, habe ich noch eine Kanüle von Sekundenklebern gesteckt.

    Eine Stecknadel verhindert bei Nichtgebrauch das zukleben der Kanüle.


    Der Mittelspant kommt genau auf die Mittelinie der Grundplatte. Hier kommt jetzt meine Allzweckwaffe die M12 Sechskantmuttern zum Einsatz. Sie beschweren nicht nur, auch zum ausrichten im rechten Winkel des Mittelspantes sind sie gut geeignet.


    Dadurch das sie an den Kanten abgerundet sind verkleben sie nicht mit den Bauteilen.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin zusammen,


    Da ich ja Grundplatte und Deck verdoppelt habe schneide ich zum Ausgleich bei den Spanten genau die Schnittlinie weg damit das Ganze nicht zu hoch kommt.


    Hier zeigt sich wieder mal die vielfältige Verwendungsmöglichkeit der M12 Muttern.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Die Decks werden vorbereitet:


    Da von der Konstruktion her, um den Wassergraben darzustellen, die Decks schon verdoppelt werden brauche ich hier nichts mehr ergänzen.


    Nur die Laschen schneide ich wieder ab.


    Alle Decks sind drauf, achtern auch schon die ersten Aufbauwände.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Die Bordwände werden vorbereitet:


    In vertrauen auf Paulo Gomez Konstruktion habe ich die Bordwandhälften genau nach Markierung zusammengeklebt.Ein erstes Anhalten an den Rumpf überzeugte.


    Die Bordwände wurden achtern vorgeformt und erst mal nur oben am Deck angeklebt. Bezugspunkt war der Brückenaufbau.


    Jetzt mit der Kanüle zwischen Bordwand und Grundplatte Kleber auftragen. Anschließend fest zusammen drücken. Dabei von der Mitte nach achtern vorgehen.


    Vorne paßt es gut, nur oben muß noch ein klein wenig zusammen gefügt werden.


    Achtern stehen die Bordwände einen halben mm über. Das ist mit einer Rasierklinge schnell behoben. Besser so als zu kurz.:D


                             

    Paßt!!!

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin zusammen,


    nach dem Übernacht der Rumpf, ordentlich beschwert, ausgehärtet ist bekommt die Grundplatte vorn und achtern einen kleinen Klebepunkt und wird auf der Multiplexplatte festgeklebt. Das hat folgenden Grund: Einmal komme ich jetzt ohne Gewichte zum beschweren aus und ich muß ihn nun nicht mehr ständig anfassen zum Bauteile anbringen.

    Wenn das Modell komplett fertig ist gehe ich mit einen scharfen Spachtel unter die Grundplatte und löse ihn wieder.


                                   

    Schon beim anbringen der Scheuerleisten hat das eindeutig Vorteile: Ich kann den Rumpf hinstellen wie ich will ohne irgendwelche Teile wie hier die Brückennocken einzudrücken.

    So kann ich bequem auf der Klebelinie am Rumpf Stück für Stück Leim aufbringen und mit der Pinzette die Leiste fixieren.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Hier ein Beispiel wie ich Aufbauwände einfach ohne Laschen anbringe:


    Die Brückenrückwand habe ich Stumpf an die Brückenfront geklebt. Jetzt bringe ich von innen eine Klebenaht an.


    Mit Pinzette wird die Wand genau auf Position gedrückt.


    Und Deckel drauf.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin Andreas,

    klasse Bau!
    Ich bin auch kein Freund von Klebelaschen an den Aufbauwänden. Deine Methode muss ich mal ausprobieren; ich habe bisher die Laschen abgetrennt und "eigene" Laschen aufs Deck gesetzt um dann die Aufbauwände ohne Verzug dagegen legen zu können.
    Der Passat-Verlag hat diese Methode auch bei vielen seiner Modelle vorgesehen. Viele Wege führen nach Rom (habe heute einen neuen Weg entdeckt, danke dafür) :)
    Viel Spaß weiterhin ;)

    Lieben Gruß (schade dass es mit Lübeck dieses Jahr nicht geklappt hat...)

    Lars

  • Hallo Lars,


    wirklich schade das mit Lübeck. Hatte mich riesig gefreut. Aber ich denke doch nächstes Jahr wird es klappen.

    Ich habe schon lange den Verdacht das einige Konstrukteure auch ohne Laschen konstruieren und sie dann später hinzufügen. Jedenfalls spare ich mir jede Menge Arbeit. (Nur wenn ich Kontrollbau für Jabietz mache dann muß ich ;)) Das ganze funktioniert nur wenn man den Uhu fein dosiert wie eine Schweißnaht aufbringt. Werde bei meinen nächsten Beitrag noch mal darauf eingehen.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Hier noch ein Beispiel eines Decksaufbaus ohne Klebelaschen:


    Das Bauteil mit Laschen


    Auf der Knicklinie ausgeschnitten


    Eine Klebenaht an der Seite


    Zusammengefügt. Echt praktisch dieses Raster auf der Schneidmatte zum ausrichten.


    Bauteil aufgesetzt, mit der Kanüle eine Klebenaht ziehen und mit der Pinzette ausrichten und andrücken.

    (Hatte beim fotografieren nur eine Hand frei! Die andere würde die Pinzette halten)

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

    Edited once, last by Andreas P. ().

  • Natürlich gibt es Bereiche wo Laschen einen Sinn machen. Z.B. bei der Anbringung der abgerundeten Bordwände an das Deck einer 122er Fregatte von KvJ. Hier ist aber die Lasche unter beide zu verbindenen Bauteile untergeklebt. Genauso wie Bordwände die aus mehren Teilen zusammengesetzt werden.

    Einen Vorteil hat das weglassen der Laschen noch: Das Bauteil ist leichter korrigierbar. Laschen die einmal angedrückt wurden kleben schneller fest als wie die Klebenaht.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Beim Maschinenraumoberlicht werde ich zwei Luken geöffnet darstellen.


    Zum knicken schmaler Kanten hilft eine Flachzange.


    Endergebniss


    Und aufgesetzt.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Und hier ein Beispiel wo Laschen sinnvoll sind:


    Beim Schornsteinmantel greift die Lasche hinter beide zu verbindenen Teile.


    Auch der Schornstein ist abgehakt.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin zusammen,


    nun kommt die Lüfterarie:


                      

    Mit Hilfe der Stempel des Punch and Die-Sets werden erst mal alle Bauteile gerundet und zusammen geklebt.


                     

    Jetzt baue ich die Einzelteile direkt am Modell zusammen. (Sorry für das unscharfe Bild aber ich habe nur zwei Hände.:D)

    Das hat folgenden Vorteil: Was einmal mit den Rumpf verklebt ist fällt auch nicht runter oder wird sonst wie beim Bau beschädigt. Ärgerlich wenn ein komplett gebauter Lüfter von der Pinzette springt. Das Ganze funktioniert natürlich nur bei Baugruppen wo man am Modell genug Platz hat zum arbeiten. Wenn ich bei den Winschen bin komme hier drauf noch einmal zurück.


    Fertig.

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin zusammen,


    kommen wir nun zu den ersten Ätzteilen. Reling und Niedergänge. Für die Reling und Sonnensegel gibt es im Bogen extra Persenings mit schönen Alterungspuren. Leider nicht auf dünnen Papier gedruckt sodas sie doch recht heftig herüber kommen. Also habe ich alle Teile ausgeschnitten, auf meinen Kopierer gelegt und auf ganz normalen Druckerpapier ausgedruckt.




                                  

    Der achtere Niedergang wird mit Hilfe einer Flachzange genickt und die Stufen mit einer alten Klinge umgebogen.


                                  

    Die kopierten Persenings werden ausgeschnitten und aufgeklebt.


    Beim Doppelniedergang zur Back ergibt sich ein ganz anderes Problem. Hier sollen die Stufen einzeln eingesetzt werden. Weil die Niedergänge leicht gebogen sind und sich der Aufbauwand anpassen. Ich habe schon bei den LC-Niedergängen mit Einzelstufen kapituliert und hier sind meine Bastlerfähigkeiten erreicht. Dann lieber eine "Rutschbahn" als schiefe Stufen.

                                   

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul

  • Moin zusammen,


    auch die Winden baue ich direkt "an Bord" zusammen:


    Die Einzelteile werden vorbereitet


                                     

    Und dann an Deck zusammengeklebt. Hierbei ist mein Hellingbrett wieder sehr hilfreich. Ich kann bequem meine Hand drauf abstützen. Wegen tatterig und so... :D

    Mit besten Grüßen


    Andreas Paul