Leuchtfeuer und Seezeichen – Originale und Modelle

  • Inspiriert durch den 13. KBW scheinen Leuchttürme hier im Moment auf einiges Interesse zu stoßen.
    Das freut mich sehr, bin ich doch schon lange ein Fan dieser Bauwerke.
    Insgesamt sind schon 35 Leuchtfeuer und andere Seezeichen in meiner Sammlung.
    Diese möchte ich hier in loser Reihenfolge vorstellen und auch das eine oder andere Bild originaler Leuchtürme einfügen.
    Wirkliche Überraschungen solltet Ihr nicht erwarten, die meisten Modelle sind sicherlich alte Bekannte.
    Ich hoffe, meine Türme gefallen Euch trotzdem.
    Starten wir an der Ostsee...

    Leuchtturm Darßer Ort, Schreiber, 1:160

    Der Leuchtturm steht auf der nordwestlichen Spitze „Darßer Ort“ der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommer.
    Erbaut wurde der Ziegelsteinturm 1847/48 und nahm am 1. Januar 1849 seinen Betrieb auf.
    Die gesamte Höhe des Bauwerks beträgt 35,4 m, die Feuerhöhe ist 33 m über NN.
    Damit hat das Seefeuer eine Tragweite von 23 sm.
    Das umgebende Gelände war von 1961 an militärisches Sperrgebiet und ist heute Teil des Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
    Besucher können den Leuchtturm nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Pferdekutschen erreichen.
    In den Nebengebäuden befindet sich neben einem Café das „Natureum“, eine Außenstelle des deutschen Meeresmuseums Stralsund.
    Über 134 Stufen kann die Aussichtsplattform erstiegen werden.



    Die Bilder des originalen Turms entstanden im Oktober 2008.
    Bei dem Besuch erwarb ich auch den Bogen des Schreiber-Verlags im Maßstab 1:160.
    Durch diesen Maßstab handelt es sich um mein bisher größtes Leuchtturm-Modell.
    Mir gefallen besonders die Texturen der Gebäude.
    Bis auf die Laterne habe ich nichts an dem Modell geändert.



    „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“


    Max Liebermann

    Edited once, last by ToKro ().

  • Leuchtturm Falshöft, HMV, 1:250


    Bleiben wir noch an der Ostsee. Der Leuchtturm Falshöft steht am Eingang zur Flenburger Förde zwischen der Geltinger Birk und der Schlei-Mündung. Der Turm wurde 1908 / 1909 aus vorgefertigten Gußeisen-Ringe der Isselburger Hütte gebaut. Er ist der einzige Turm dieser Bauart an der Ostsee, an der Nordsee wurden unter anderem die Leuchttürme von Westerhever, List und Büsum mit diesem Verfahren errichtet. Der Turm ist 24,4 m hoch, die Feuerhöhe beträgt 25 m über NN. Der Betrieb wurde 1910 aufgenommen, 2003 wurde das Feuer gelöscht. Der Turm kann besichtigt werden und wird für Trauungen genutzt.



    Die Bilder des realen Leuchtturms stammen aus dem Jahr 2011.
    Dass die oberste Spitze des Modells verbogen ist, habe ich leider erst beim Bearbeiten der Bilder gesehen. Inzwischen ist sie wieder gerichtet, aber neue Bilder mache ich erst einmal nicht.

    „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“


    Max Liebermann

  • Leuchtturm Falshöft, HMV, 1:250


    Bleiben wir noch an der Ostsee. Der Leuchtturm Falshöft steht am Eingang zur Flenburger Förde zwischen der Geltinger Birk und der Schlei-Mündung.

    Ach ja, den hab ich auch noch irgendwo rumliegen...:S Wär ja mal was... Irgendwann...;)

    Sieht aber gut aus, Dein Modell:thumbup:


    Lieben Gruß

    Fiete

  • Leuchttürme List West und List Ost, Kartonwerft, 1:250

    Die beiden kleinen Leuchttürme List West und List Ost stehen auf der Ellenbogen genannten Landzunge im Norden von Sylt. Die Türme wurden 1857 von Dänemark erbaut zur Sicherung des Fahrwassers zum damaligen Inselhafen Munkmarsch.




    Der weiße Leuchtturm List West ist das nördlichste Gebäude Deutschland. Gebaut wurde er aus verschraubten gusseisernen Platten, das Laternenhaus ist eine Stahlkonstruktion mit einem kupfernen Dach. Das Bauwerk ist 11,3 m hoch, die Feuerhöhe liegt bei 19 m über MThw. Die Tragweiten betragen 15,7 sm (weiß), 12,6 sm (rot) und 10,8 sm (grün).



    Der etwas größere Bruder List Ost besteht verschraubten und vernieteten Stahlplatten. Mit 13,6 m Bauhöhe erreicht der Turm eine Feuerhöhe von 22 m über MThw, jedoch sind die Tragweiten identisch: 15,7 sm (weiß), 12,6 sm (rot) und 10,8 sm (grün).


    „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“


    Max Liebermann

  • Leuchtturm Kampen und Quermarkenfeuer Rotes Kliff, Kartonwerft, 1:250

    Der schwarz-weiße Leuchtturm Kampen ist der größte und älteste der drei „dänischen“ Leuchttürme auf Sylt. Erbaut 1855 unter König Frederik VII. wurde das Feuer am 1. März 1856 gezündet. Der Turm ist gemauert und mit 7 Flanscheisenbändern in verschiedenen Höhen verstärkt. 2005 wurde eine Grundinstandsetzung durchgeführt. Das Bauwerk ist 39,1 m hoch und hat am unteren Schaft einen Durchmesser von 7,45 m. Die Feuerhöhe ist 62 m über MThw, die Tragweite beträgt 20,0 sm (weiß) bzw. 16,0 sm (rot). Das Modell zeigt den Zustand vor der Instandsetzung ohne die zusätzlichen AIS-Antennen.



    Das Quermarkenfeuer Rotes Kliff steht ebenfalls auf dem Boden der Gemeinde Kampen. Der 13 m hohe Turm wurde 1912 bis 1913 aus Beton gebaut und mit roten Klinkersteinen verkleidet. Bei einer Feuerhöhe von 23 m über MThw betrug die Tragweite bis Löschung des Feuers im Jahr 1974 21 sm.



    „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“


    Max Liebermann

  • Leuchtturm Hörnum und Unterfeuer Hörnum Odde, Kartonwerft, 1:250


    Am Südende von Sylt wurde ab 1906 auf Betreiben von Albert Ballin der Bau eines Leuchtturmes begonnen. Der Hörnumer Leuchtturm ist wie der Turm Falshöft aus vorgefertigten, gusseisernen Ringe der Isselburger Hütte gebaut. Er ist aber mit 33,5 m etwas höher. Das Feuer wurde am 8. August 1907 auf einer Feuerhöhe von 48 m über MThw gezündet, die Tragweite des weißen Feuers beträgt 20,1 sm. Der Leuchtturm beherbergte zwischen 1927 und 1933 die Schule für den Lehrer Ernst Wittrock und seine beiden zwei Schüler Grete Hansen und Walter Merten. Der Turm ist immer noch in Betrieb, kann besichtigt werden und wird auch für Trauungen genutzt.



    Zum Leuchtturm Hörnum gehörte von Anfang an ein Unterfeuer. Das ursprüngliche Unterfeuer wurde 1979 durch eine Sturmflut zerstört und durch das im Modell dargestellte Bauwerk ersetzt. Der Stahlrohrturm war 10,8 m hoch. Bei einer Feuerhöhe von 20 m über MThw betrug die Tragweite 14 Seemeilen. 1995 wurde das Feuer gelöscht, aber dem Turm wurde mit einem Hubschrauber die Radar-Anlage aufgesetzt. Diese diente nicht der Navigation. Das Forschungsinstitut GKSS in Geesthacht erforschte damit Wellenhöhen, Wellenrichtung und andere Daten. Nach einer weiteren Sturmflut 2013 musste das Unterfeuer Hörnum Odde endgültig abgebaut werden und steht seit 2018 in einem Park in Hörnum.


    „Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.“


    Max Liebermann

  • Leuchtturm und Unterfeuer Hörnum

    Zum Leuchtturm selbst hat ToKro alles wissenswerte geschrieben, zum Unterfeuer kann ich noch einiges beisteuern.

    Das erste Unterfeuer wurde 1907 als Eisengerüst zumsammen mit dem Leuchtturm gebaut. Dieser Mast war 1940 soweit versandet, daß er durch einen kleinen Betonturm ersetzt wurde. Dieser war durch Landabbrüche 1979 direkt an die Abbruchkante gerückt.

    Dabei kam auch das längst vergessene Eisengerüst wieder zum Vorschein. Im März 1980 lag beides auf dem Strand.

    Das letzte Unterfeuer sollte ursprünglich unterhalb des Leuchtturm an Deich aufgestellt werden, aber das Wasser- und Schifffahrtsamt hatte Bedenken, das es für ein "aktives" Seezeichen gehalten werden könnte. Jetzt steht es ungefähr in der Dorfmitte.

    Im Sommer 2019 wurden Leuchtturm und Laternenhaus neu gestrichen



    Zur Zeit wird die Befestigung der unteren Galerie erneuert. Dafür mußte der Turm komplett eingerüstet und die Mobilfunkantennen provisorisch außen am Gerüst befestigt werden. Ich bin in Hörnum aufgewachsen aber SO hab ich den Leuchtturm auch noch nicht gesehen.:)

  • Hallo,


    ich glaube hier die Leuchtturmprofis für meine Frage gefunden zu haben.

    Ich baue zur Zeit das Quermarkenfeuer "Rotes Kliff" Betriebszeit 1913 bis 1974 (Shipyard Nr. 60 M 1:87) von der Insel Sylt. Um das Modell richtig darzustellen und zu beleuchten habe ich im Netz nach Informationen und Detailangaben zu diesem Leuchtturm gesucht wurde aber nicht richtig fündig.

    Ich weiß inzwischen, dass das Quermarkenfeuer die Kennung F WRG hatte. Das müsste doch heißen Festfeuer (ohne Blink) mit den Farbzonen Weiß, Rot und Grün. Da die Beleuchtung aus einer Glühlampe bestand müssten doch die Farbzonen durch eine farbige Verglasung erzeugt werden. Leider finde ich dazu, auch in der Bauanleitung, keine näheren Angaben. Vielleicht kann mir dazu jemand sachdienstliche Hinweise (z. B. eine graphische Darstellung, Skizzen oder Bilder der Farbzonen in der Turmverglasung und deren Ausbreitungswinkel) übermitteln?


    mit freundlichen Grüßen Josef


    PS.: Ich arbeite auch an einem Baubericht.

    geht nicht gibt's nicht! :D

  • Moin Josef, Deine Überlegungen sind alle richtig.

    Vielleicht hat jemand noch ein Foto von vor 1975 oder eine alte Seekarte?

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Vor allem wäre wichtig zu wissen wo sich diese Farbverglasungen im Bezug auf den Eingang befanden oder zur Türe des Leuchtmittelraumes?

    geht nicht gibt's nicht! :D

  • Hallo Sculptor;


    danke für den tollen Tipp. Trotz intensiver Netzsuche habe ich diese Seiten nicht gefunden. Jetzt müsste ich nur noch eine Seekarte besitzen in die ich die angegebenen Winkel eintragen müsste aber dann weiß ich immer noch nicht wo sich die rote und grüne Verglasung befindet. Zudem ist mir aufgefallen, dass in der Auflistung nur von weißen und roten Sektoren geschrieben wird ein grüner Sektor also fehlt.


    Josef

    geht nicht gibt's nicht! :D

  • Hallo Josef, der bei Baken.net gezeigte Kartenausschnitt, Lageplan ist genordet, d. h. Norden ist oben, die Schrift geht von West nach Ost.

    Fritz

  • Hallo Sculptor,


    Danke für die Info. Jetzt habe ich aber noch eine Frage bezüglich der nachfolgenden Angabe:

    "Weiß von rw. 110° bis rw. 157°" was bedeutet rw.


    Josef

    geht nicht gibt's nicht! :D

  • Das rw steht dort für "rechtweisend". Also das weiße Feld erstreckt sich von 110° - 157°.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Hallo Josef, der bei Baken.net gezeigte Kartenausschnitt, Lageplan ist genordet, d. h. Norden ist oben, die Schrift geht von West nach Ost.

    Fritz

    Wobei der Kartenausschnitt das Leuchtfeuer Kampen zeigt. Die Lage des gelöschten Quermarkenfeuers wird durch das rote Kreuz markiert.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Im Seekartenauschnitt ist besagtes erloschene Quermarkenfeuer mit TM. gekennzeichnet und weil es erloschen ist, sind auch keine Farbsektoren mehr eingezeichnet.

    rw. = rechtweisend.


    Kann sein, dass ich jetzt völlig falsch liege......aber ich habe das irgendwie so in Erinnerung....

    "Weiß von rw. 110° bis rw. 157°" bedeutet, dass man sozusagen von See aus auf der Kompassrose den weißen Sektor von 110° bis 157° (90° ist Osten) peilt. Wenn man jetzt beim Quermarkenfeuer selbst, sozusagen auf dem Turm stehend die Sektoren abtragen will, also von Land aus und damit in die entgegengesetzte Richtung, muss man 180° dazu zählen und hat dann die Gradzahl vom Turm aus gesehen. Jetzt muss man nur noch wissen, in welche Richtung die Eingangstür zeigt, wenn man hinausgeht. Nach meiner groben Einschätzung zeigt sie (gem. Foto) ungefähr parallel zur äusseren Strandlinie....grob geschätzt 025° (hatte gerade kein Geodreieck zur Hand... ^^)


    Im Ergebnis ergibt dass für Weiß 290° bis 337° vom Turm aus gesehen, wobei die Tür grob nach 020° zeigt. Somit müssten sich die farblichen Sektoren an der Laterne festlegen lassen.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!