Santa Maria, etwa 1:250, Eigenbau nach Plan (aber ohne Plan)

  • Dann muss ich mir auch langsam über die Masten Gedanken machen. Auch wenn die schon zu sehen waren, musste das Konzept nochmal neu angegangen werden...!
    Bislang habe ich mich intensiv Mit dem Hauptmast beschäftigt. Das Ergebnis von locker 10 Stunden werkeln ist fast erschreckend, aber die Mühe wert.


    Der Mast besteht aus Messingrohr und ist mit Zigarettenpapier umwickelt und bemalt. Dann mit dünnem Faden umwickelt - die schwarzen Streifen. Was das genau ist, bzw. wozu die dienten entzieht sich meiner Kenntnis. Aber das kann hier sicher jemand beantworten?! ^^


    An den Mast ist die Plattform fürs Krähennest gekommen. Das musste so passieren, damit ich die vorbereiteten Wantenleinen um den Mast legen und durch die Plattform fädeln konnte. Viel Fummelei...:wacko:

    Zuletzt wurde noch die (das?) Großstag um den Mast gelegt.

    das Krähennest ist schon wieder abgebaut und muss neu konzipiert werden...


    Die Großrah habe ich dann auch „schnell“ noch gebaut. Das waren mal zwei Bäume die zusammengetüdelt werden.
    Um die Rah an den Mast zu bringen bedarf es eines Racks, welches das Auf- und Niederholen der Rah ermöglicht. Das waren wohl aufgefädelte Holzkugeln die um den Mast gelegt wurden und an der Rah befestigt waren.



    zuletzt hab ich mich mal an einer Nagelbank versucht...

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Jetzt muss ich mir langsam ernsthafte Gedanken bezüglich der Blöcke machen...! Ich hab leider keine Möglichkeit die kleinen Scheiben auszustanzen. Optimal hierfür - könnte ich mir vorstellen - wär ein Laserschneider. Da muss ich wohl mal in mich gehen...:wacko:


    Wenn jemand alternative Ideen hat, immer her damit...8o

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Ich habe meine Methode gefunden, mit der ich durchaus zufrieden bin.
    Ich habe noch ein 1mm Locheisen gefunden. Damit habe ich mir die kleinen Blöcke ausgestanzt. Jetzt mussten die Seile eingespannt werden. Das ist in dem Maßstab für nicht möglich und wohl auch im Grunde nicht zu sehen...!

    Vorgegangen bin ich so, dass ich drei leimgehärtete Fäden parallel in einen ausgeschnittenen Karton gespannt habe. Darauf kamen dann die vorbereiteten Scheiben- möglichst im gleichen Abstand. Dann konnte ich den Strang abschneiden und die einzelnen Blockkonstruktionen voneinander trennen.


    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Jetzt konnte ich es nicht mehr lassen... Der Mast musste aufgerichtet werden! Zuvor habe ich noch die Rah vorbereitet, da diese später nicht mehr am Mast befestigt werden könnte.

    Jetzt ging es ans Wantenspannen. Heikel! Wenn man zu viel Zug auf der einen Seite aufbrachte, stand entweder der Mast schief, oder die andere Seite löste sich. War zu wenig Zug da, hingen die einzelnen Stränge krumm und schief...! Ich habe heute deutlich weniger geatmet, als sonst...:wacko:


    Zu guter letzt hat es aber doch zu meiner Zufriedenheit gepasst! Zur Belohnung konnte ich nun die vorbereiteten Blockatrappen aufkleben. Das passt optisch richtig gut! :D

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  • Hallo,

    in einem solchen Maßstab Jungfern herszustellen, ist schon was Besonderes. Ich kenne das aus eigener Erfahrung.

    Nach der Modellbaubibel für hist. Schiffe von W. v Mondfeld (Hist. Schiffsmodelle, das Handbuch für Modellbauer, Mosaik Verlag München, 1977, Seite 238) waren die Jungfern im 15. Jahrhundert nicht rund, sondern dreieeckig mit gerundeten "Ecken". Ob v Mondfeld dabei auch südeurop. Schiffe berücksichtigte ist mir unbekannt.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo,

    welch eine Ausdauer, toll. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, zumal man ja den Maßstab berücksichtigen muss.


    Gruß und weiter gutes Gelingen

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Hallo in die Runde!


    Danke Ulrich. Ich überlege tatsächlich mich doch mal eingehender mit der Materie zu befassen...! Aber am vorliegenden Modell bleibt jetzt alles rund. Da mache ich nun nüscht mehr eckig.
    Ich hangele mich ja an oben erwähntem Plan von Adametz entlang und da sind die Blöcke eben rund.
    Dieser Nachbau meinerseits ist ja auch nur die Nachempfindung vom Nachbau von vor über 100 Jahren. Einen richtigen Plan des Originals gibt es eben nicht und so werden viele Details eben geraten.
    Für mich steht die Freude über das Modell im Vordergrund- und die ist ungebrochen! Das lässt dann auch die von Michel angesprochene Ausdauer relativ erscheinen. Es läuft eben...


    Daher habe ich heute morgen schon angefangen am Besanmast erste Hand anzulegen. Besser gesagt am Besansegel und der Rute mit vorbereiten der Takelung. Dann musste ich kurz dem Ruf des Dienstherren folgen und konnte dann vorhin wieder angreifen...


    Das Taschentuchsegel lässt sich erstaunlich gut verarbeiten. Es ließ sogar zu, dass ich es an die Rute knoten konnte und es NICHT angeklebt werden musste.

    hier mal lose angelegt, wegen der Optik! Isset nich schön? :love:


    Am Hauptmast musste noch die Baustelle mit dem Krähennest angegangen werden. Naja. Da könnte auch noch ein dritter Versuch anstehen...


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  • Eine letzte Wasserstandsmeldung für heute.

    Es ging weiter mit dem Besanmast. Sieht schon ganz anständig aus. Eigentlich fehlen noch diverse Fäden, die gespannt werden müssten. Allerdings denke ich, dass evtl weniger mehr ist. Aber das entscheide ich morgen, bei Tageslicht...

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Hallo,

    das sieht richtig gut aus:thumbup:.

    Ulrich

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  • Hallo Philipp,

    zur Ergänzun ghabe ich etwas Literatur gefunden.

    Einmal

    Wolfram zu Mondfeld : Die Schiffes Christoforo Colombo, Koehler, 1993. Dort werden diverse Rekonstuktionspläne gezeigt.

    Dann

    Heinrich Winter

    Die Kolumbusschiffe von 1492 , Weltbild Verlag 1994.Der Originaldruck erschien brei Hinstorff, Rostock. Heinrich Winter gab einige Bücher mitte des letzten Jahrhunderts zum Thema hist. Schiffbaue heruas. Der diesem Buch beigelegte Plan von H.E. Adametz geht wohl auf den spanischen Regierungsentwurf zum 400. Jahrestag der "Entdeckung" Amerikas zurück.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Hallo in die Runde!


    Zunächst mal meine. Herzlichen Dank an alle, die ihr Interesse durch Daumendrücken kundtun. Das ist immer Motivation!


    Ulrich, danke erneut für die Lektüreempfehlungen. Da ich momentan schon kaum zum bauen komme, schaffe ich es leider erst recht nicht, mich noch weitergehend mit diesem spannenden Thema auseinanderzusetzen. Leider. Denn mein Interesse an historischen Modellen ist definitiv geweckt...


    Und damit gleich zu Pitjes Kommentar. Kurz und knapp: ich auch nicht!:D

    Alles was ich bislang zusammengebracht habe, entstammt aus besagtem Plan. Und der ist so gut, dass ich sicher bin, dass da fast jeder auch ein Modell draus bauen könnte...

    Die wirklichen Kenner werden wohl die Hände überm Kopf zusammenschlagen.


    Jetzt aber Butter bei die Fische. Es ist in kleinen Schritten weiter gegangen. Mir ist dann irgendwann der „Segelstoff“ ausgegangen. Daher musste ich mir erneut nen Tee kochen und verdünnten Weißleim abmischen. Jetzt habe ich wieder genug maßstäbliche Quadratmeter. Und damit habe ich gleich begonnen das Besansegel anzufertigen und an die Rah zu knüpfen. Das geht tatsächlich immer besser und macht (mir tatsächlich) Spaß.
    Bei „normalen“ Modellen entwickelt man sich ja von großen Teilen zu immer kleineren...! Ist hier nicht so. Da kommen die größten Teile erst knapp am Ende. Und weil die Segel nun mal ein elementarer Teil des Antriebs sind, ändert sich das Aussehen des Schiffs jetzt mit jedem Teil erheblich.:D


    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Ein großes Hallöchen in die wehrte Runde!


    Nachdem mir in den letzten Monate ganz und gar die Lust abhanden gekommen ist, will ich mich jetzt hier zurückmelden.

    Seit einigen Tagen kribbelt es wieder und langsam kommt die Muße weiter zu bauen.
    Heute war es dann soweit. Hörbuch an, Bastelutensilien auf den Tisch und losgelegt... Also, ganz so war es nicht, denn ich musste erstmal den Bauplan studieren, um herauszufinden, was als Nächstes zu bauen wär. Da da nicht mehr viel kartonale Substanz zu verarbeiten ist, habe ich mich zum wiederholten Mal an das Landungsboot gewagt. Nach diversen Fehlschlägen am Jahresanfang, habe ich nun eine praktikabler Lösung gefunden. Leider habe ich natürlich keine Bilder der baustadien gemacht, sodass ich nun nur das Ergebnis der letzten 4,5 Stunden zeigen kann. Nicht perfekt, aber doch ansehnlich.



    Weihnachtliche Grüße!

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Und da ich ja, wie in der Überschrift schon angekündigt, ohne wirklichen Plan baue, muss ich nun feststellen, dass das Teil viel zu groß ist...:pinch:


    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Alles auf Anfang! Zumindest was das Beiboot angeht...

    Und weil ich ja sehr pfiffig bin, diesmal auch mit Fotos! :rolleyes:

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  • Und nun das fertige Stück. Mit Riemenausstattung und etwas Tauwerk.

    Im Vergleich das Erstlingswerk.


    Und einmal Probeliegen an Deck:



    Diese „Größe“ passt deutlich besser!

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Wahnsinn!! Auch ich bau ja manchmal so Fitselkram, aber hier hätte ich einen Nervenzusammenbruch erlitten. Ich kann mich nur verneigen , absolut tolle Leistung.

  • Verrückt!
    Es war tatsächlich nicht mehr viel zu machen...! Das bedeutet, Ostindien - ääääääh, Amerika - kann entdeckt werden! Sie ist fertig!!!


    Für mich ein sehr spannendes Projekt, welches riesigen Spaß gemacht hat. Jetzt muss ich mir Gedanken über die Präsentation machen.

    Ich danke allen, die das Projekt begleitet haben!


    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Moin Philipp,


    klasse, dass Du wieder Spaß am Kartonmodellbau gefunden hast :thumbsup:

    Toll gebaut und super Fotos; ich bin sicher, dass Dir auch "eine schöne Präsentation" einfallen wird (ist ja jetzt schon schön :thumbup:).
    Wäre ja nicht das erste Mal, wenn ich mir Deine Dioramen ansehe ^^


    Guten Rutsch ins neue Jahr :cool:


    Lieben Gruß


    Lars