Messboot Kl. 753 Oste 1:250 Konstruktion: Wilfried Wieczorek

  • Moin aus Flensburg,


    nachdem ich mit dem Schnellboot "Gepard" meinen Wiedereinstieg geschafft habe, kommt jetzt gleich das nächste Schiff auf die Helling. Es ist das Messboot Oste, das als Bergungsschlepper Puddefjord 1943 im 2. Weltkrieg in Norwegen erbaut wurde, in den Dienst der Kriegsmarine übernommen wurde und in den Anfangsjahren der Bundesmarine als Tender gedient hat. 1967 erfolgte dann der Umbau zum Messboot, der später noch mal geändert wurde.


    Die Dateien für die drei Bögen habe ich (als Osterei) von Wilfried erhalten und auch das Okay, hierüber einen Baubericht zu schreiben. Ich freue mich auf die Umsetzung der drei A4 - Bögen, da ich eine persönliche "Beziehung" zu diesem Schiff habe. Während meiner Wehrdienstzeit von 15 Monaten war ich auf zwei Fahrten als Radarbeobachter (Fachrichtung 23B) auf der Oste A52 im Einsatz. Dazu kommen noch zwei Fahrten mit der Alster A50 und eine mit der Oker A53, die jeweils ca. 18 Tage gedauert haben. Außerdem kenne ich die Oste von den Fördefahrten zum Einkaufen nach Dänemark, wo es immer an der Werft (FSG) vorbei ging, wo man sie manchmal im Dock sehen konnte, bzw. im Stützpunkt. Das letzte mal habe ich sie in den neunziger Jahren im Husumer Hafen gesehen, wohin sie nach der Außerdienststellung Mitte 1987 verkauft worden ist.


    Heute konnte ich die drei Bögen ausdrucken, da die neuen Tintenpatronen eingetrudelt sind.


    Bis demnächst in diesem Theater


    Gruß aus Flensburg


    Jochen

  • Moin Jochen,


    Ja, an den Auflieger kann ich mich sehr gut erinnern. Irgendwo habe ich in den tiefen des Archives noch Bilder. Sie lag am Helgen 1 und der alten Kranbahn der Krögerwerft und wurde öfters mal verholt wenn Stapellauf war. Dann ging es entweder an den Kai von Helgen 2 oder in die Nachbarschaft Thordsen und ehemalige Notstandskaje. Irgend wer war dann in Husum auf die Idee gekommen aus dem Schiff ein Restaurantschiff zu machen.


    Viele Grüße aus der Nachbarschaft

    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

    Edited once, last by Shipbuilder ().

  • Moin Jochen,

    da bin ich schon fast neidisch!

    das Abhörschiff von Wilfried ist allererste Sahne. Daß das so "barock" war, wird mir erst nach Lesen des Bau/Konstruktionsberichtes von 2015 bewußt. Obwohl ich den Pott fast täglich gesehen habe, wir Ruderknechte hatten sogar einen zivilen Spitznamen für das Schiff - aber welchen?

    lang, lang ists her, aber nu kommen Erinnerungen hoch

    Gruß aus der Nachbarschaft

    P.S: ich hatte den Oste-Bericht 2015 überhaupt nicht mitbekommen, hab mich seinerzeit fast nur in München und Salzburg dienstlich rumgetrieben. 2015 - auch schon Geschichte

  • So,

    genug in Erinnerungen geschwelgt, lass uns endlich Tatsachen sehen :D.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • hallo Jochen,

    ein eigenartiges Schiff, keine Schönheit, aber interessant. Habe sie auch oft gesehen und wir haben, Ostefahrer verzeiht mir, ein bisschen mitleidig auf das Schiff geguckt.

    Bin mal gespannt, was du uns da zeigen wirst.

    Traurig finde ich es, das hier im Forum alte BuMa Schiffe und Boote konstruiert und gebaut werden, wir begeistert zusehen dürfen und dann - ätsch, die Modelle werden nicht im freien Verkauf angeboten.

    Dabei wurde doch mal, wenn ich mich recht erinnere, eine AG für frühere BuMa Schiffe, o.ä. besprochen. Ich freue mich auf jeden Fall auf Deinen Baubericht.

    mlG Harald Steinhage

  • Hallo Harald,


    ja, das finde ich auch nicht so richtig toll! Zumindest den Mitgliedern könnte ja ein kostenpflichtiger Download angeboten werden, auch ohne Bauanleitung, denn die Konstruktionsberichte sind ja eh im Forum vorhanden!


    Herzliche Grüße

    Martin

  • Hallo Harald, hallo Martin und @allen anderen,

    so einfach ist das leider nicht.

    Wahrscheinlich könnt ihr euch kaum vorstellen, was es für ein Gezeter geben würde, wenn wir solche Modelle gegen Bezahlung ohne Bauanleitung offiziell herausgeben würden. Das sind eben keine fertigen Modelle, wie ihr sie vom Verlag erwartet. Einen solchen Shitstorm tun wir uns nicht an!
    Auch bei der OSTE sind zum Beispiel noch etliche Teile zu ergänzen, die nicht im Bogen enthalten sind.

    Und das Erstellen und Überprüfen einer Bauanleitung (wenn man sie denn verständig oder überhaupt liest!) ist nahezu genauso aufwändig wie die vollständige und überprüfte Konstruktion eines Modells.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,

    verstehe das jetzt nicht ganz. Wer würde denn zetern ? Kann ich nicht etwas verkaufen, was aus dem Prototypstatus noch nicht raus ist und ich klar und deutlich auf gewisse " Mängel" oder Unzulänglichkeiten meines Produktes hinweise ?

    Ich frage ja einfach nur und habe mir da so meine Gedanken gemacht. Und dann habe ich, wie du weißt, ein Herz für die alten BuMa Schiffe und Boote, auf denen ich gefahren bin bzw. die zu "meiner" Zeit aktiv waren.

    mlG Harald Steinhage


    ps. ich respektiere selbstverständlich die Entscheidung der Konstrukteure

  • Moin zusammen,

    es ist genauso, wie Helmut es sagt. Die Dateien, die ich bekommen habe sind unvollständig und ich muss sie mir "zurecht schnitzen" (Originalton Wilfried). Es fehlen eindeutig Teile und in dieser Form kann man es nicht zum Kauf anbieten. Das Modell sollte mal erscheinen, aber eine zeitliche Zusage ist nie gegeben worden. Das Wilfried mir diese Rohdateien überlassen hat und mir dazu gestattet hat, darüber hier zu berichten, ist eine absolut nette Geste für mich. Nehmt es bitte keinem Übel und schaut, ob ich es überhaupt meistere, das Modell zu bauen. Hätte ich dieses Echo auch nur erahnt, hätte ich im stillen Kämmerlein gebaut - aber nun ist es zu spät.

    Gruß aus Flensburg

    Jochen

  • nein Jochen, ist gut, das du das Modell baust und ich freue mich echt darüber. Aber wie du gesehen hast, tauchten einige Fragen auf, die Helmut (fast) beantwortet hat.

    Bitte mache weiter.

    mlG Harald Steinhage

  • Moin Jochen,


    nun mach man weiter, ich freue mich .


    Viele Grüße aus der Nachbarschaft

    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin,

    ja, ich mache weiter. Bei diesem gerade erfolgten Bauschritt - das Deck ist aufgeklebt - fiel mir auf, dass für den hinteren Aufbau die Querspanten fehlen. Die muss ich mir eben schnitzen. Ich bin gespannt, was da herauskommt. Im Übrigen Harald, ich habe mehrfach im Forum Berichte gesehen, wo solche Dateien verarbeitet wurden. Auch da habe ich manchmal gedacht, die hätte ich auch gern - aber ich habe es den Schreibern gegönnt und mich an den Berichten erfreut.

    Gruß

    Jochen


     


  • Hallo Jochen,

    wie kommst Du auf die Idee, ich würde es Dir nicht gönnen?!? Natürlich gönne ich es Dir, und ich freue mich auch an Deinem Baubericht! Ich wäre nur einfach daran interessiert, Deinen Baubericht auch mal selbst nacharbeiten zu können, das ist alles!

    Herzlich Martin

  • Moin Jochen,


    es gefällt mir, was Du aus der Dame zauberst.

    Bucht und Sprung hat sie auch nach dem Umbau 1965 behalten.


    Ich weiß gar nicht ob die Marineschule ein Modell hat. Ich meine aber ja.

    Man kommt wegen Corona zur Zeit nicht in die Schule, geschweige dann in das Museum.


    Viele Grüße

    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
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  • Moin Arne,

    ich war vor drei Jahren in der Sammlung. Erinnern kann ich mich nicht an ein Modell, ist aber auch möglich, dass ich es vergessen habe.

    Gruß aus der Nachbarschaft

    Jochen

  • Moin, ich habe eben noch zwei Zeitungsausschnitte gefunden. Der eine stammt aus dem Flensburger Tageblatt vom 26. Mai 1987, der andere ist beschriftet. Der Inhalt stimmt nicht ganz, denn 1988 war sie unter dem Namen "Grete" in Husum mit dem Eigner Husumer Fischmarkt registriert . Im Groener "Die deutschen Kriegsschiffe 1815 - 2015" Band 9 steht als Verbleib Abbruch 1990/91 in Cuxhaven. Der Propeller soll dort als Denkmal stehen. Gefühlt dachte ich, dass ich die Oste in Husum später gesehen habe - aber so geht das alten Leuten mit ihren Gefühlen. Die Oste ist Mitte der siebziger Jahre noch mal umgebaut worden - sie erhielt u.a. einen oben flachen Radom und einen Dreibeinmast. Wilfrieds Modell zeigt den Zustand unserer beiden Bordzeiten.

    Gruß aus Flensburg

    Jochen


     

  • Moin Zusammen;


    sie lag ja, meine ich die ganze Zeit am Werftkai. Im Binnenhafen, wo heute die große Fischperle steht, war kein Platz. Zu der Zeit wo die " OSTE " noch in Husum lag, waren es Verkaufswagen gewesen, die man heute noch auf den Wochenmärkten sieht.


    Tja, das waren noch Zeiten … ; dann kam das erste Werftensterben.


    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne

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    Arne



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    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
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  • Hallo Jochen,


    wenn ich die Bilder von Wilfrieds Bau und deinem vergleiche, habe ich eine Frage.

    Ist das Vordeck im Bereich Bugs bei dir Überstehend, oder hast du die Bordwände mit dem Vordeck bündig gemacht? letzteres wäre inkorrekt. Man kann es auf deinen Bildern leider nicht genau sehen.


    Weiterhin viel Spaß bei diesem Exoten.

    Gruß

    Robi


    und lasst Euch trotz Lockerungen nicht verlocken, denn nach dem Lockdown ist vor dem lockdown, es liegt an Euch

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • topp

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Und zum Schluss für heute noch der obere Teil. Der Brückenaufbau ist in Arbeit, wird aber heute definitiv nicht mehr fertig.

    Gruß aus der Stadt am eisernen Vorhang

    Jochen


     


  • Der Brückenaufbau ist fertig und an Bord. Die Bilder zeigen aber auch, dass noch Nachkorrekturen vorgenommen werden müssen.

    Gruß aus Flensburg


    Jochen

     


     

  • Moin Zusammen;


    anbei habe ich ein Bild der " OSTE " vor den großen Umbau 1965


    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

    Fotograf : Magnussen; Friedrich

    Viele Grüße

    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin aus Flensburg,

    heute ist der achtere Aufbau an Bord gekommen. Wenn ich jetzt so auf die Schanz blicke, kommen Erinnerungen hoch. Es war der Ort, wo abends der Müll über Bord gedrückt wurde. Achteraus schwammen dann die Kartons, Flaschen, usw.. Aus heutiger Sicht katastrophal, aber 1973 normal.

    Gruß

    Jochen


     


  • Moin Jochen,

    ja, daran erinnere ich mich auch noch - und jetzt kommt das kleine Aber: es waren in der Regel Flaschen, Kartons, Gemüseabfälle und ähnliches. Der Plastikanteil war - wenn überhaupt - sehr gering ....

    Hier ein Bild von meinem Unterstützer Michael, das beschriebenes Vorgehen auf einem Fletcher zeigt.

    mit einem lieben Gruß

    Wilfried

  • Übrigens ein interessantes Foto.

    Ja, für viele völlig uninteressant; mir aber gibt es Aufschluss für einige Dinge; erstens, die Minenschienen sind doch nicht so schwach ausgeprägt. Sie erreichen durchaus Schmalspurbahn-Format. Und die Anbauten beim Razzle-Dazzle sind auch nicht uninteressant für einen Nachbau - die Wabo-Ablaufbühne selbstverständlich auch.

    mit einem lieben Gruß

    Wilfried

  • Nachdem gestern Baupause war, geht es heute mit einem weiteren Lüfter am Schornstein und dem prägenstem Teil des Schiffes, dem Radom, der dem Schiff seinen Spitznamen gegeben hat.


    Gruß aus Flensburg


    Jochen

      


     

  • Moin Jochen,

    ist ja nicht so meine Art - aber ich bin schon sehr angetan, wie hier ein Modell zusammengebaut wird, daß keiner vorher kontrollgebaut, keine Stückliste und keine Bauanleitung hat und was man sich auch noch selbst ausdruckt und die Farben dann doch sehr stimmig rüberkommen. Kompliment Jochen ...

    mit einem lieben Gruß an die Förde

    Wilfried

  • Danke Wilfried,

    Du bemerkst, wie viel Herzensblut von mir in diesem Modell steckt. Aber es ist ein zwar kurzer, aber bewegender Teil meines Lebens, den ich nun kartonal nachbaue. Wilfried, ich glaube Du ahnst nicht im Entferntesten, welchen Gefallen und welche Freude Du mir mit der Überlassung Deiner Dateien gemacht hast!

    Es grüßt ein total freudiger Jochen aus Flensburg

  • Moin,

    da ich schon seit sehr langer Zeit Tagebuch schreibe, habe ich mal das Büchlein des Jahres 1973 vom Boden geholt. Im Oktober 1972 habe ich meine Wehrdienstzeit in Eckernförde mit 6 Wochen Grundausbildung angetreten. Danach ging es bis zum Ende des Jahres ohne Olivzeugs, dass ich nicht mehr gebraucht habe, zur Ortungsschule nach Bremerhaven, wo es im Gegensatz zur Grundausbildung sehr locker zuging. Nach dieser Zeit wurde ich nach Meierwik versetzt mit Dienstort Flensburg.

    Am 8. Januar war Einschiffung auf der A50 Alster zur ersten Bordfahrt, die bis zum 19. Januar ging. Die zweite Fahrt mit der A53 Oker ging vom 29. Januar bis zum 15. Februar.1973. Dann folgte der erste Einsatz auf der A52 Oste. Am 26. Februar war Einschiffung. Die Fahrt startete aber erst am nächsten Tag, was nicht schön war, denn wir lagen in dem Bereich des Stützpunktes Mürwik der an die Flensburger Kläranlage grenzte. So war für uns der Marsch "Alte Kameraden" an der Tagesordnung, denn der leckere Geruch wurde durch das Schiff gepumpt. Am nächsten Morgen um 09Uhr war dann Auslaufen angesagt. Die Fahrt führte uns bis in den Finnbusen und endete am 15. Februar um 12Uhr mit dem Einlaufen in Flensburg. Es war die für mich unvergessliche Fahrt mit dem Abstecher zum Wecken in Treibeisfelder.

    Nach dieser Fahrt wurde ich in das Lagezimmer im Stab versetzt, was ich ziemlich langweilig empfand, da ich dort als junger Mensch alleine war.

    Am 17. September ging es wieder an Bord der Oste. Mit ihr sind wir dann vom 18. bis zum 28. September wieder im Einsatz in der Danziger Bucht und vor Libau gewesen, wo zumeist immer schlechtes Wetter herrschte. Mit dem Einlaufen um 07:30 in Flensburg endete meine vierte Fahrt.

    Am 23. November ging es dann noch mal an Bord der Alster. Mit ihr kamen wir in ein Orkantief mit 65kn Windgeschwindigkeit in der Danziger Bucht. Die Wellenhöhe betrug 6-8m, es waren aber kurze Seen und nicht die langen des Nordmeers, für die diese ehemaligen Fischtrawler gebaut worden sind. Unser Krängungsmesser zeigte bis zu 40° an. Deswegen sind wir in Richtung Bornholm abgelaufen, um Landschutz zu haben. Unser Log im Einsatzraum zeigte 14kn Höchstfahrt an. und ich habe dann auf dem Plotttisch ausgezirkelt, wie lange es dauert, bis wir endlich in ruhigere Gewässer kommen. Die Ernüchterung folgte wenig später, als ich eine neue Realposition im Plotttisch eingestellt habe. Wir hatten in der ganzen Zeit nur jeweils eine Seemeile über Grund an Strecke geschafft.

    Da wir einige Seeschäden hatten, endete diese Fahrt einen Tag früher mit dem Einlaufen am 5. Dezember um 19Uhr in Flensburg.

    Damit war meine Einsatzzeit auf den Messbooten zuende. Am 18. Dezember war dann mein letzter Tag als Wehrpflichtiger vorbei.

    Hoffentlich habe ich euch mit meinen Erinnerungen nicht zu sehr gelangweilt.

    Es grüßt aus dem heute bezogenen und kalten Flensburg

    Jochen

  • Moin Jochen,


    :thumbup: - den wahren Wert solcher Tagebuchaufzeichnungen erkennt man selbst zumeist erst viele Jahre später. Ja, Maschine macht Umdrehumgen für 14 kn.......und Fahrt über Grund dann nur 1 kn.......da habt ihr westwärts "dampfend" ja ordentlich was gegenan gehabt......aber so ist das manchmal:D!


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!