K 141 Kursk Fly Model im Maßstab 1:100

  • Hallo in die Runde,



    Beim Stöbern in Vorstellen eines Bogens Graue Flotte bin ich im Nachbarforum auf die Vorstellung des Bogens der Kursk von Gerd aus dem November 2015 gestoßen.Ich wollte mal wieder was großes Bauen und habe mir daher den Bogen zugelegt. Ich bin ein Freund der großen Modelle, aber nach Durchsicht des Bogens habe ich mich schon gefragt, warum ausgerechnet ein U-Boot in 1:100 mit 154cm Länge!


    Daher habe ich in einem ersten Ansatz deb Bogen auf 1:150 skaliert und"drauflosgebaut". Das Spantengerüst habe ich auf 1,5mm Finnpappe aufgezogen in einem Stück fertiggestellt, eine Erstbeplankung mit 80er Papier darübergezogen. Passgenauigkeit des Spantengerüstes war sehr gut, die Beplankung hat überraschend gut gepasst. ABER - die Farbgebung [Blocked Image: https://www.die-kartonmodellbauer.de/wcf/images/smilies/smiley279.gif] Beim Originalbogen gibt es keine zwei Seiten in gleicher Farbe, es sind ständig Abweichungen vorhanden. Das konnte ich beim Scannen und mit Farbnachbesserung nur schlimmverbessern, deshalb habe ich den 1:150 Bau abgebrochen.


    Ich habe mich dann doch entschlossen, den Originalbogen zu bauen, allerdings in einem ersten Ansatz nur den Rumpf bis zum Abschluß der Raketenschächte(Bild 1). Aufgezogen habe ich die Spanten nur auf 1,5mm Finnpappe, nicht auf 2mm wie gemäß Bauanleitung vorgesehen. Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen wird. Die Beplankung habe ich direkt auf dem Spantengerüst aufgebracht. Die Bugsektion habe ich als Hohlkörper bis zum ersten Beplankungssegment der Raketenschächte erstellt. Wie bei polnischen Bögen üblich gibt es keine Klebelaschen, die musste ich alle selbst erstellen. Den "Buganzug" zeigt Bild 2. Nach einer Stunde Schleifen und Straken hat die Bugbeplankung überraschend gut gepasst, Bild 3 und 4.




         

  • Nachdem die Erstsektion so gut gepasst hat, habe ich weitergebaut. Die Passgenauigkeit der Beplankung war sehr gut. Die einzelnen Beplankungsteile mußten durchweg mit Laschen versehen werden, ein Zeitaufwand bei den großen Bauteilen, immerhin bis 50 cm lang, von einer Stunde. Das Ergebnis hat mich zufriedengestellt.


         


       

  • Das Heck war in den letzten beiden Abwicklungen etwas diffiziler, ich dürfte es aber ohne größeren Flurschaden überstanden haben. Derzeit bin ich an Bau der Insel, das Spantengerüst steht, die Verkleidung erfolgt wie beim Rumpf.


       


    Fazit bisher: Der Bau hat Spass gemacht, das Schiff ist und bleibt eine Riesenzigarre, das Interessanteste ist der Rumpfbau, ist doch was anderes als bei Überwasserschiffen. Eine Nummer kleiner, noch besser in 1:200 und ohne Farbabweichungen wäre es einer der außergewöhnlichsten Bogen in meiner über 50jährigen Kartonbauzeit.

  • Nachtragen möchte ich noch zwei Bilder, zum einen das etwas unscharfe Bild der Kursk in 1:100 und 1:150 im Größenvergleich. Letztere wird in die Ablage P abtauchen. Das zweite Bild zeigt die Bugbeplankung als den Hohlkörper, den ich über das Spantengerüst gezogen habe.
    Zum Weiterbau: Die Aufbauten verlieren sich irgendwie auf dem riesigen Rumpf, Schönheit ist etwas anderes.
    Ein echter Fehler im Bogen, das rot-weiße Teil ist im Durchmesser deutlich zu klein, wenn das alles ist schmälert das die Qualität des Bogens nicht. Einscannen und vergrößern, dann passt es.

  • Nächster Bauschritt waren die Heckflossen. Ich habe mich länger als erwartet damit abgemüht, die Bauanleitungsskizzen waren wenig brauchbar, zu guter Letzt Improvisieren nicht notwendig. Nach längerer Hirnarbeit habe ich doch verstanden, wie es gehen sollte. Ich habe fast alle Flossen auf der Backbordseite angebracht, ebenso die Schiffsschraube.


    Als Sonntagsarbeit habe ich mir eine Raketensiloabdeckung vorgenommen, um was anderes als nur Flossen zu bauen. Auf dem zweiten Bild sind die Einzelteile einer Abdeckung und das fertige Produkt zu sehen. Arbeitszeit für die eine Klappe dreieinhalb Stunden. Von diesen Klappen müssen 12 Stück gebaut werden, das tue ich mir aber mit Sicherheit nicht an. Nach dem Bau von 300 Sitzen für die B 777 von Orlik ist meine Hemmschwelle bei Massenproduktion drastisch gesunken. Ich werde in jedem Fall nur die Backbordseite geöffnet bauen, Steuerbord werden die Klappen im geschlossenen Zustand gebaut. Unter diesen Klappen verbergen sich auf jeder Seite 12 Raketensilos mit Inhalt, die einzelteilmäßig die Abdeckklappen noch übertreffen. Heute wird wohl einer der Silos an der Reihe sein.


  • Hallo Lucie,


    ein großer Brocken, dagegen wirkt meine M-1 direkt zierlich. Die Decks bei U-Booten sind eben oft karg, die geöffneten Raketensilos müssten das aber optisch ausgleichen.

    Witzig finde ich die Torpedo-Silhouetten vorne, wahrscheinlich die Luken zum Nachladen, wirkt aber wie ein Torpedo-Icon auf einem Display.


    Die Bauausführung ist dir prima gelungen, da drückt sich nichts durch, auch die Übergänge, die diesbezüglich ja neuralgische Punkte sind, absolut in der Flucht.



    Zaphod

  • Das erste Raketensilo ist fertig. Ich habe mit einem geschlossenen Silo begonnen. Die Baunleitungskizzen sind mit sehr dürftig wohlwollend beschrieben, der dickste Brocken war jedoch - die Silos sind im Durchmesser fast 6mm zu klein! Die Silos fallen glatt durch die Aufnahme in Bild 2. Als einzige Abhilfe ist mir eine "Bauchbinde " eingefallen, die ein Abrutschen über die vorgesehene Markierung verhindert.
    Zeitaufwand für ein Silo dreinhalb Stunden, als es fertig war kam mir die Erleuchtung, dass die Inneneinrichtung beim geschlossenen Silo wegfallen kann.

    Nach den Unzulänglichkeiten mit dem Raketensilo wollte ich die Steuerbordseite im Bereich der Raktenschächte wie geplant verschließen. Das war ein weitaus größeres Vorhaben als gedacht. Offensichtlich hat der Konstrukteur des Modells nicht berücksichtigt, dass der eine oder andere Bastler geschlossene Raktenschächte bauen will, so wie ich. Die Schachtklappen einfach einsetzen und dicht ist das Boot ging nicht. Es klaffte eine Lücke von bis zu 7mm zwischen oberer und unterer Kante des Raketenschachtes. Ich hatte aber Null Bock auf eine zweite Seite offener Raketenschächte, also musste die obere Beplankung über die Länge des Raktenschachtes erneuert werden. Zum Glück hatte ich noch den 1:150 Scan der Beplankung, also wieder zurück auf 1:100 skaliert und dann die annähernd richtige Farbgebung ermittelt. Das Letztere hat Stunden gekostet und etliche stille Verwünschungen, das Ergebnis stellt mich aber zufrieden. Immerhin besser als ein weiterer offener Schacht, der bestückt werden muß.


     

  • Ich meine, Dein Fluchen bis hierhin gehört zu haben... :D

    Aber Du hast das Problem hervorragend gelöst!
    Kompliment!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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