Die Melitopol von Anton Jakunin - Oriel, 1:200

  • Hoi Zäme!


    Mensch, was habe ich mich darauf gefreut, hier wieder etwas zu berichten.


    Ich hatte eine turbulente Zeit hinter mir; aber genug davon, haha!

    Ihr kennt das vielleicht: Wenn einem die Welt um die Ohren fliegt und Zeit zur Rarität wird, ist das erste, was darunter leidet, die Verschriftlichung, das Journal, das grosse Schaufenster des Forums.


    Seit Mitte Juni bin ich sporadisch bis heftig am Bauen, vorwiegend im Geheimen, aber mit ungebremster Leidenschaft, im Wissen darum, dass dieses Hobby einen aus jedem Tief zu holen vermag. God save cuttin' paper!

  • Das Modell


    Die Konstruktionen von Anton Jakunin gehören wohl zum Exklusivsten, was Marinemodelle betrifft.

    Das Durchblättern seiner Bögen lässt einen regelmässig denken: "Nö, das ist übertrieben; wer zum Deibel soll das bauen?"


    Ich habe ja schon längst aufgegeben, grosse Pötte in die Nähe meiner "Das baue ich bald" - Liste zu lassen. Für mich sind's die Kleinen geworden, da nur die eine Chance haben, von einem Detaildödel wie mir zumindest zu einem Viertel gebaut zu werden.


    Die Melitopol ist ein ukrainisches Minenräumboot von reizvoller Gestalt, und die Machart des Bogens ist eine literarische Freude ohne Ende! Holt euch den Bogen, stellt ihn neben Heine und Hölderlin, und eure Lyrik-Sammlung ist komplett.


    Beim Bau stellt sich immer wieder heraus, wie sorgfältig Herr Jakunin gearbeitet hat. Die Dicke des Papiers beispielsweise ist in die Berechnung der Teile mit eingeflossen, wow! Die Passgenauigkeit ist bestechend, und der Druck meist makellos. Einzig auf einer Seite sind die einzelnen Farbschichten verschoben, und zwar in einem Masse, das bei jedem anderen Modell nicht auffallen würde. Bei der Winzigkeit der Teile hier fallen aber solche Unsauberkeiten schon ins Gewicht.


    Jakunin verzichtet gänzlich auf (schwarze) Konturen. Das Ergebnis lässt den Werkstoff Papier stärker als sonst in den Hintergrund treten.

  • Das Spantengerüst


    Let's start!


    Der Bau gestaltete sich als problemlos. Auffallend ist, dass der Rumpf mit Karton komplett geschlossen und anschliessend mit den bedruckten Teilen verkleidet wird.

    Um das Modell später auf einem Ständer zu fixieren, habe ich kleine Magnete eingebaut.


  • Die Wand an der Decks-Stufe wird mit ihrer tatsächlichen Dicke dargestellt, und da habe ich mit Verstärkungen gearbeitet. Die Stösse einigermassen sauber hinzukriegen, ist immer wieder eine knifflige Aufgabe. Ich fühle mich dem Wegfall der grafischen Konturen verpflichtet, und so möchte ich verhindern, Kanten durch unsauberes Verbinden deutlicher als nötig sichtbar zu machen.


       


       

  • Die Ankerklüsen


    Ich hoffe, man nennt sie auch dann Klüsen, wenn sie nicht Löcher in der Bordwand sind...


    Auch hier finde ich es erstaunlich, wie detailreich selbst eine solch unspektakuläre Region konstruiert ist. Die Zeit, die ich dafür benötigte, kommt mir ungeheuer lange vor, gemessen an der - na ja - geringen "Flashigkeit" des Ergebnisses, hihi...



       


         


       

  • Der Kiel


    Hier habe ich mich für eine andere Bauweise als vom Konstrukteur vorgesehen entschieden. Ich möchte meinen Weg nicht empfehlen...


    Trotz grösster Vorsicht: Ich konnte einen relativ breiten Spalt nicht vermeiden. Mit meinem Versuch, ihn aufzufüllen, bin ich insofern zufrieden, als dass er den Blicken später ohnehin verborgen sein wird.


       


           


  • Hallo Glue me!

    Eine Freude mal wieder von dir zu hören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Nachdem der Bau schon sehr weit fortgeschritten ist, habe wir die berechtigte Chance, das Ding fertig werden zu sehen?????????????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Ein Gruß aus der noch coronafreien Zone Österreichs!

    Nick

  • Ein Gruß aus der noch coronafreien Zone Österreichs!

    Ist Euch das Bier ausgegangen?


    Glue me!

    Sieht gewohnt sauber aus! Du planst doch nicht ernsthaft, das Modell zu beenden, oder?


    Gruß

    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Freunde!


    It's so good to be back! :D


    habe wir die berechtigte Chance, das Ding fertig werden zu sehen?

    Du planst doch nicht ernsthaft, das Modell zu beenden, oder?

    Schon wieder dieser Erwartungsdruck! Wer kann denn unter diesen Umständen arbeiten? Wer? Wer? Wer?



    Teile gross wie Handteller? Wie lange soll das so bleiben?

    Man braucht ja nicht gleich den Finger in die Wunde zu drücken. Glaubst du, ich leide nicht ständig darunter, dass gewisse Teile im sichtbaren Bereich liegen? Warte nur, bis ich warmgelaufen bin; warte nur...

  • Hallo Glue Me!


    Bestechende Arbeit, insbesondere am Rumpf. Von Herrn Jakunin ist mir sonst noch die Graf Götzen bekannt, welche Modelle hast Du eingelagert?


    Zaphod

  • Hallo Glue Me,


    das ist ein Rumpf nach meinem Geschmack. Ich wünsche dir weiterhin ein gutes Durchhaltevermögen. Bei mir ist leider im Moment Ebbe mit dem Kartonbau. Muss mich auch mal wieder aufraffen.


    LG


    Frank

  • Bei mir ist leider im Moment Ebbe mit dem Kartonbau. Muss mich auch mal wieder aufraffen.

    Hallo, Frank! Das ging mir das letzte halbe Jahr genauso. Schön am Forum ist ja, dass man passivbauen kann! Also keep watchin'! :cool:


    welche Modelle hast Du eingelagert?

    Da ich alle meine Preziosen akribisch ablichte, braucht's nur ein paar Klicks, und ich kann Auskunft geben:



    Genug Lesestoff für ein verregnetes Wochenende, haha!

  • Der Rumpfsonar


    Ein fieses kleines Ding!


    Ich habe das Papier ausgedünnt, von hinten rot bepinselt und mit einer Leimschicht verstärkt.

    Beim Ausschneiden hat man das Gefühl, Fransen für ein Flohkostüm zu schneiden.


    Den Sonar anschliessend im Rumpf zu versenken, so dass er beinahe unsichtbar wird - DAS tat weh!!!


       


       


       


  • Die Schienen auf dem Achterdeck


    Eigentlich hätte man diese auch mit Drahtstücken darstellen können, aber ehrgeizigerweise wollte ich sie mit den vorgesehenen Papierstreifchen anfertigen:


     




    Das Problem dabei: Wie kriege ich sie gerade auf das Deck geklebt?

    Meine Idee: Postit-Zettelchen!

    Ich schneide mir ein Stückchen zurecht, drücke es in der entsprechenden Position an und klebe das Schienenstück entlang der Kante Stückchen für Stückchen an. Klappt!


       




    Die Prozedur dauert Stunden, aber sie lohnt sich.


       

  • schluchz, soooooo schön, zum weinen.


    Aaaaaaaber, mein lieber Thom: stimmen die Markierungen auf dem Deck mit den Schanzkleidstützen überein?


    vollkommen hin und weg

    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Oh man Thom,


    bei dir wird sogar aus einem profanen Schanzkleid ein kleines Kunstwerk!


    Ich glaub, ich wechsele das Hobby und mach Malen nach Zahlen.


    Gruß Peter

  • Aaaaaaaber, mein lieber Thom: stimmen die Markierungen auf dem Deck mit den Schanzkleidstützen überein?

    Danke, Robi, für die Schluchzer!

    Du hast vollkommen recht: Sie stimmen nicht!

    Ich kann einerseits kein Versäumnis meinerseits entdecken, andererseits möchte ich Herrn Jakunin nichts unterstellen.

    Es bleibt mir ein Rätsel. Gottseidank übersieht das geneigte Durchschnittsauge die Verschiebung, da die Markierungsstriche haarfein sind (wie alle anderen, yeah!)



    Ich glaub, ich wechsele das Hobby und mach Malen nach Zahlen.

    Na, das sagt der Richtige! Ich hab' mir euretwegen ja schon Farbstifte besorgt!


  • Schrauben und Ruder


    Diese Teile sind natürlich ebenso fanatisch detailliert...


    Die "Mulde", aus der die Antriebswelle tritt, wird gebaut, obwohl sie anschliessend komplett verdeckt wird. Da hätte ich mir die Mühe ja sparen können...

    Wenn ich aber bedenke, wie die Flieger-Fraktion regelmässig ganze Cockpits in die Obskurität eines Rumpfes versenkt, darf ich nicht jammern, hihi!