Masten bei der Schwan runden

  • hallo zusammen, ich wende mich an die Kollegen, die die Schwan vom HMV gebaut haben. Wie habt Ihr die Masten gerundt. Die laufen konisch zu. Bevor ich da einiges falsch machen, frage ich doch mal in die Runde.
    Gruß
    Günther

  • Hallo Günther,


    das Vorformen der entsprechenden Bauteile ist eine der wesentlichen Vorbereitungen im Kartonbau!
    Insbesondere das Vorformen von konischen Teilen kommt oft vor, nicht nur bei Schiffsmodellen als Masten, sondern auch im Flugzeug Kartonmodellbau.
    Hier ein Video, ich hoffe es hilft:
    Vorformen


    Ich hoffe ich konnte helfen


    Thomas

  • Moin Günther,
    ohne Thomas und dem Author des Filmes zu nahe treten zu wollen, scheint mir gerade die Variante mit der Folie zu kompliziert.
    Mein Ansatz:


    1. Material
    - Verschiedene Profile aus Federstahl, Holz, Aluminium (Was man mit der Zeit zusammengesammelt hat)
    - Moosgummi-Matte zum Unterlegen
    - Pinsel und Wasser
    - Falzbein


    2. Vorgehen
    Die Mastenrollerei war mir immer ein Greuel, bis ich endlich kapiert hatte, daß man nicht mit dem dünnsten sondern mit dem dicksten Querschnitt anfangen muß. Man rollt den Mast nicht von oben nach unten sondern umgekehrt.
    Üblicherweise mache ich die Rückseite des Papiers mit Hilfe des Pinsels naß (Menge und Umfang vorher selber an einem Probestück ermitteln).
    Dann rolle ich den ersten Abschnitt mit kleiner werdenden Profilen ein. Dabei benutze ich gerne die Mossgummi-Unterlage, um das angerollte Material fest in das Moosgummi zu drücken. Dadurch kann ich dann Mit Hilfe des Falzbeins die Kante des Papiers relativ gleichmßig am Profil andrücken. Ansonsten läßt dich das Papier auch um das Profil wickeln. Wenn man merkt, daß das Papier wieder trocken wird, man aber immer noch nicht die gewünschte Form erreicht hat, einfach nochmal naß machen.
    Hat man das Papier halbwegs um das Profil rumgebracht, die Verbindungsstelle mittels Falzbein glätten und mit wenig Weißleim fixieren.
    Achtung: Nicht zuviel Weißleim verwenden, sonst wölbt sich das Papier wieder auf.


    Bei besonders dünnen Masten oder Stengen kann es sinnvoll sein, das Papier zu spalten und nur die oberste, bedruckte Schicht zu verwenden.
    Der dünnste Draht, den man zum Runden des Masttops brauchte, sollte anschließend in den Mast eingeklebt werden.
    Ggf diesen Draht im unteren Bereich nochmal mit Papier (Zigarettenpapier oder ähnlich dünnes Material verwenden) umwickeln, damit der Draht nicht zu lässig im Mast rumklötert.


    Ich hofffe, es hilft!


    Gruß
    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited 2 times, last by Eberhard H. ().

  • ...absolute Zustimmung, wenn der Mast mit der Laufrichtung des Kartons übereinstimmt; da reicht manchmal schon ein dünner Draht und das durchfeuchtete Kartonteil - im Trocknungsvorgang schmiegt es sich dann fast von selbst um den dünnen Draht und man kann dann später nach unten hin aufweiten ..
    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Hallo,
    anstatt den Karton mit dem Pinsel zu befeuchten genügt es oft, den Karton anzuhauchen und dann Stück für Stück zurunden. Dabei nehme ich zuerst einen stärkeren Draht oder eine Nadel oder ähnliche Hilfen und runde bis zum kleinsten Durchmesser.
    Als Rundungshilfe für so kleinen Durchmesser habe ich Nadeln diverser Durchmesser in einen Holzdübel gestanzt.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Zur Drahteinlage in schlanken Röhrchen:


    Nicht zum Runden, aber zum Stabilisieren der dünnen Röhrchen verwende als Drahteinlage Cu-Draht.
    Den gewinne ich in unterschiedlicher Stärke aus alten Trafos u.ä. Mit zwei Zangen sanft gereckt, wird er genau gerade.
    Die Verbindung der drahtigen Lackierung mit dem Kleber (Uhu- oder Tesa- Alleskleber ist perfekt.
    Außerdem kann er nicht rosten.


    Der Hauptgrund aber ist:
    Falls die empfindlichen Masten mal unsanft berührt werden, knicken sie irgendwo um oder ab.
    Dann kann man sie durch einfaches Zurückbiegen leicht und dauerhaft wieder in die ursprüngliche Form bringen.
    Bei steiferen Einlagen wie z.B. Federstahldraht verabschiedet sich bei Gewalteinwirkungen der gesamte Mast und
    hinterlässt deutliche Schäden in der Unterkonstruktion bzw. auf dem Deck.


    Jeder hat da so seine Methode, aber ich fahre gut mit obigem Verfahren.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo zusammen,

    allen erst mal vielen Dank für die Hilfen. Ich probiers erst mal an einem eingescannten Teil. Dann mach ich mich ans Original. Die Ergebnisse zeige ich Euch dann, wenn es fertig ist, dauert aber noch ein Weilchen.

    Euch allen schöne Karnevalstage

    KÖLLE ALAAF


    Günther

  • Moin!

    Ein Falzbein ist ein sehr praktisches Werkzeug zur Papierbearbeitung: https://de.wikipedia.org/wiki/Falzbein

    Gruß

    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)