Tonnenleger Bussard/HMV/Maßstab 1:250: Baubericht Nr. 5

  • Moin zusammen,


    dies ist mein erster Baubericht. Für Hinweise auf Qualitätsmängel des Berichts bin ich daher dankbar. Wir steuern auf die dunkle Jahreszeit zu: Viele Bilder habe ich bei Kunstlicht gemacht - mit der Qualität bin ich nicht so zufrieden. Vielleicht sollte ich einmal eine andere Kamera ausprobieren.


    Für den Modellbau steht mir nur wenig Zeit zur Verfügung. Daher wird sich die Fertigstellung in die Länge ziehen. Ich bitte alle Leser bereits jetzt um Geduld.


    Um meinen ersten Baubericht nicht mit einem Abbruch zu beenden, habe ich bereits etwas vorgearbeitet: Das Anbringen der Außenhaut habe ich beendet (mein persönlicher Angstgegner). Das Schiff ist vom Stapel ins Wasser gelaufen! Viele seiner Vorgänger habe die Helling Richtung Rundablage verlassen. ;(


    Soweit der Vorworte - also los geht's


    Der Baubogen


    Den Baubogen vom HMV vorzustellen erübrigt sich bei vier bereits eingestellten Bauberichten. Auf der Homepage http://www.digipeer.de findet man unter dem Suchbegriff Bussard unter anderem auch den Bestandsplan aus dem Jahre 1949. Dieser diente Peter Brandt wohl als Vorlage. In ihm sind bereits der Radarmast und die Rettungsinseln eingezeichnet. Wer möchte, kann sich dort auch den Plan aus dem Jahe 1907 anschauen, der die Bussard im Ursprungszustand zeigt.



    Meine Absicht


    Es gibt in diesem Forum bereits vier Bauberichte, die den Bussard so zeigen, wie das Original nach dem Umbau des Jahres 1949 aussah. Ich möchte mein Modell dagegen dem Aussehen des Schiffes nach 2009 annähern. Das Spannende dabei wird sein, dass ich das Schiff noch nie in natura gesehen habe. :cool: Im Internet und auch im Forum habe ich viele Bilder gefunden, die mir bei dem Umsetzen helfen. Dennoch bin ich für jeden Hinweis, den ich erhalte, dankbar.


    Bereits an dieser Stelle danke ich Axel für das Bereitstellen der von ihm entworfenen, ergänzenden Bauteile. Ich werde sie nutzen. Auch Fiete danke ich für die Hinweise, die er mir bereits gegeben hat.


    Zu erwähnen bleibt noch, dass ich noch kein Profi im Schiffsmodellbau bin. Mal sehen, wohin die Reise geht.


    Baubeginn


    Da ich immer wieder etwas versemmle und mit Sicherungskopien wegen eventueller Farbabweichungen nicht arbeiten möchte, habe ich mir den Bogen zweimal gegönnt.



    Wenn ich mir die Bilder der Bussard anschaue, bleibt mein Blick regelmäßig an der Brücke hängen. Irgendwie dominiert sie das Schiff, wenn man es von vorne anschaut. Wer die Verglasungen aussticheln möchte, wird bei der Brückenverglasung wegen den dünnen Streben die größte Herausforderung finden. Gleichzeitig finde ich, dass dieses Bauteil ein Blickfang ist. Da ich noch nie Verglasungen ausgestichelt habe, wollte ich an der Brücke einmal testen, wie weit ich komme. Na ja, meine Bussard sticht mit aufgedruckten Fenstern und Bulleyes in See.



    Teil zwei folgt umgehend.


    Josef

  • So, das Hochladen hat ja ganz gut geklappt. Also, es geht weiter:


    Das Spantengerüst


    Ich habe mich entschieden, die Grundplatte, das Deck und die Spanten zu verdoppeln und alle Klebelaschen abzuschneiden. Am Deck und an der Grundplatte habe ich die Kanten eingefärbt. Die Kanten der Grundplatte habe ich mit karminrot aus einen Wasserfarbkasten eingefärbt, die des Decks mit einem schwarzen/anthrazit-farbenem Aquarellstift (Farber-Castell Art Grip Aquarelle Nr. 235).


    Auf die Grundplatte habe ich innen Abschnitte einer Magnetfolie geklebt. Der Gedanke dahinter war, dass das Modell später in der Vitrine nicht so schnell verrutscht, wenn es auf eine Magnetfolie gestellt wird. Zuerst nur vorne und achtern. Ein Test ergab, dass das Spantengerüst an einem senkrechten Stück Metall nicht haftet. Dann habe ich zwischen jedem Spanten ein Stück Magnetfolie eingeklebt. Nun haftete es an einem senkrechten Stück Metall. :D Heute, rund drei Wochen später, haftet es nirgendwo mehr! :( Aber, durch das Gewicht liegt es gut in der Hand. :)




    Das Deck


    Im Forum hat Fiete berichtet, dass die Bussard heute vorne ein Stahldeck und achtern ein mit Holz belegtes Stahldeck fährt. Er stellte in Aussicht, dass in Zukunft vielleicht auch vorne das Stahldeck mit Holzbelegt wird.


    Ich finde das Holzdeck prickelnder als ein schwarzes Stahldeck. Aus diesem Grund wirft meine Bussard einen Blick in die Zukunft und fährt vorne und achtern ein Holzdeck. ;)


    Nachdem ich das Deck auf das Spantengerüst geklebt hatte, dachte ich mir: "Sagenhaft lange Decksplanken!" Also nahm ich einen Bleistift, Härte 2H, zur Hand und länge die Decksplanken auf 2 cm ab. Ein Versatz von einem Viertel sorgt für eine Wiederholung nach vier Durchgängen. Wobei mir ein Plankengang durchgerutscht ist. :( Wer findet ihn?


    Tipp: Vor dem Aufkleben des Decks die Planken kürzen (erleichtert die Arbeit :D ).




    Fortsetzung folgt


    Josef

  • Und weiter geht es:


    Aufbauten, Schotten, Schornstein und Hutzen (Teil 1)


    Fiete hat im Forum darauf aufmerksam gemacht, dass an Steuerbord das mittlere Schott am Aufbau fehlt. Die Steuerbordseite ist genauso aufgeteilt wie die Backbordseite. Mit dem Unterschied, dass der rote Brandschutzkasten nur an Steuerbord vorhanden ist. Das bedeutet, dass an Steuerbord das mittlere Schott und das kleine Schott für die Aschepütten zu ergänzen sind. An Backbord der Rettungsring.


    Abhilfe: Die Verdoppelung dieser Schotten ausschneiden und auf die Steuerbordseite des Aufbauteils so auflegen, dass sie der der Backbordseite entsprechen.


    Problem: Wenn das kleine Schott für die Aschepütten an die entsprechende Stelle an Steuerbord aufgelegt wird, verdeckt es teilweise den Rettungsring.


    Weiteres Problem: Die beiden kleinen Schotten erlauben es, die Aschepütten aus dem Schacht der Windhutzen zu nehmen. Das heißt, die Winhutzen müssen mit den kleinen Schotten fluchten.


    Ich habe mich für folgende Lösung entschieden:
    An der Steuerbordseite des Aufbaus habe ich ein Abfallstück Karton untergelegt. Dann einen Schnitt (im Bild: lila Rechteck) entlang der Vorderkante des hinteren Schotts bis zur Höhe der Unterkante des roten Kastens ausgeführt. Einen Schnitt in gleicher Länge an einer Stelle, die später von dem mittleren Schott verdeckt wird. Beide Schnitte habe ich durch einen waagrechten Schnitt verbunden, der unterhalb des roten Kastens verläuft.


    Nun hatte ich zwei identische Stücke Karton: das mit dem Rettungsring aus dem Aufbauwandteil und das aus dem Stück Abfallkarton, das darunter lag. Dieses Teil klebte ich in den Ausschnitt des Aufbauwandteils. Rückseitig mit Kopierpapier verstärkt.


    Den Rettungsring aus dem Ausschnitt der Aufbauwand stichelte ich aus. Die Verdoppelung des mittleren Schotts klebte ich über den vorderen Schnitt, die Verdoppelung des kleinen Schotts an die entsprechende Stelle und der ausgestickelte Rettungsring wanderte weiter nach vorne. Die Verdoppelung des achteren Schotts sorgte dafür, dass der Schnitt dort nicht auffällt. Den roten Kasten verdoppelte ich (sieht die Bauanleitung nicht vor). Das Teil entnahm ich dem zweiten Baubogen. Man sieht den Ausschnitt nur noch schwach rechts und links vom roten Kasten.



    Auf dem Bild sieht man links die Steuerbordseite des Aufbaus im Originalzustand. Der lila Kasten entspricht dem oben beschriebenen Ausschnitt. Mittig liegt die Backbordband des Aufbaus. Sie fluchtet mit der Vorderkante des Brückendecks (rote Linie). Das kleine Schott liegt vor der Windhutze (blaue Linie). Die Windhutze verläuft durch das achtere Schott (rote Linie).



    Auf dem Bild sieht man oben die Steuerbordseite des Aufbauteils nach dem Umbau (Nr.1) und unten die Backbordseite (Nr.2). Der Schnitt fällt kaum auf. An beiden Teilen habe ich achtern den aufgezeichneten Handlauf ergänzt (mit unterschiedlichem Ergebnis).


    Tipp: Wer möchte, kann die Tritte unter den Schotten ergänzen. Ich habe darauf verzichtet.


    Fortsetzung folgt.


    Liebe Grüße an alle, die bis hierhin gelesen haben
    Josef

  • Hallo Josef,


    schön, das Du die Bussard unter die Schere nimmst.
    Zu deinem Vorhaben kann ich noch einige Bilder des Originals
    vom Sommer 2015, als die Bussard die Kanalschleuse in Kiel passierte beisteuern
    falls Du Interesse hast.
    Zu dem anderen Thema, über das wir schon geschrieben hatten bin ich auch zu
    keinem überzeugenden Ergebnis gekommen.


    Gruß


    Jürgen

  • Den Aufbau auf das Deck


    Nach den Umbauten habe ich den Aufbau auf das Deck geklebt. Die Schlitze auf dem Deck müssen genau ausgeschnitten werden. Werden die achtern Schlitze etwas länger geschnitten oder die Zapfen etwas zu schmal (was mir passiert ist), dann drängt der achtere Aufbau durch die beiden Verjüngungen nach achtern.



    Die Aufbauten sind aufgeklebt. Die Ankerklüsen auf dem Deck habe ich ausgestichelt (natürlich vor dem Aufkleben des Decks). Das vordere Spantengerüst anthrazit angemalt (Farber Castell Art Grip Aquarelle Nr. 235). Einige der Magnetfolienabschnitte auf der Grundplatte sieht man.



    Die Backbordseite mit dem ergänzten Rettungsring. Auch hier sieht man die Magnetfolienabschnitte auf der Grundplatte.



    Aufbauten, Schotten, Schornstein und Hutzen (Teil 2)


    Während die Aufbauten trockneten, habe ich mich wieder dem Problem mit den Windhutzen und den Aschepütten zugewandt. Wie weiter oben zu lesen war, sind nun Back- und Steuerbordseite des Aufbaus in diesem Bereich gleich. Beim Anbringen des kleinen Schotts für die Aschepütten an Steuerbord orientierte ich mich an der Backbordseite. Wie weiter oben zu sehen ist, fluchten die Schotten der Aschepütten nicht mit den Windhutzen. Ich habe nachgemessen. Die Windhutzen müssen ungefähr 2 mm nach vorne rücken, damit es passt.


    Fiete hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der Schornstein weiter nach vorne gehört. Er stößt unten an das Brückenhaus an. Der derzeitige Abstand im Modell beträgt 2 mm.


    Also müssen Windhutzen und Schorstein 2 mm nach vorne rücken. Das Verhältnis der Windhutzen zum Schornstein ändert sich nicht.

    Achtung: Was nun folgt nicht nachbauen!


    Ich schnitt aus dem zweiten Bogen einen Abschnitt des Brückendecks aus und klebte ihn 2 mm versetzt auf das Brückendeckteil auf. Sieht sehr elegant aus: Die Farben stimmen, Windhutzen und Schornstein rücken zusammen 2 mm nach vorne. Das Aufdoppeln sieht man nur achtern (alle Kanten habe ich eingefärbt). An Steuerbord kaschiert das Holzdeck die Aufdoppelung an Backbord das Holzdeck und die Kante und vorne stößt die Aufdoppelung an das Brückehaus.



    Das Bild zeigt das Brückendeck. Das Brückenhaus (aus dem zweiten Bogen; das aus dem ersten habe ich gleich zu Beginn versaut :D ) habe ich aufgeklebt, damit der "Flicken" bündig angeklebt werden kann. Die Kanten wurden noch nicht gefärbt. Der gelbe Pfeil zeigt auf die Stelle, an der der Radarmast angebracht wird. Da dieser 2009 nicht mehr an Bord ist, habe ich die Stelle mit Bundstiften übermalt. Der rote Pfeil zeigt den aufgeklebten Flicken. Die Windhutzen fluchen nun mit den Schotten für die Aschepütten. Der schwarze Pfeil zeigt auf die Stelle, auf der früher die Rettungsinseln gelagert wurden. Auf neueren Bildern ist dort eine Kiste ähnlich Bauteil 41 zu sehen. Diese will ich auf die übermalte Stelle kleben. Den Rest habe ich ausgeschnitten. Ich habe dann einen Flicken aus dem zweiten Bogen entnommen und eingesetzt. Die grüne Pfeile zeigen Stellen, die ich noch übermalen muss. Dort gibt es nach 2009 keine Kisten mehr sondern eine Sitzgruppe in Form eines U.



    Ich danke den Lesern nochmals für Ihre Aufmerksamkeit. Für heute ist Schluss. Ein paar Sachen habe ich noch auf Vorrat, morgen ist auch noch ein Tag. ^^


    Liebe Grüße
    Josef

  • Hallo Jürgen,


    es wäre schön, wenn Du mir die Bilder über PN schicken könntest.


    Rettungsringe stichle ich aus. Mit dem Screw-Punch habe ich schon einige verdorben, weil ich nicht richtig getroffen habe. Bei Bulleyes klappt der Einsatz des Screw-Punch besser.


    Liebe Grüße
    Josef

  • Moin zusammen,


    nachdem ich das Brückenhaus vorgezogen hatte, dachte ich mir, dann baue ich es auch fertig. Es fehlte ja nur noch das Peildeck.


    Die Brücke


    Ein Blick auf die im Forum und Internet vorhandenen Bilder zeigt, dass die Textur der Brücken-Reeling etwas schlicht gehalten ist. Zunächst dachte ich darüber nach, einen Handlauf anzubringen, um das Ganze wenigstens etwas plastischer zu gestalten. Schließlich habe ich mich mit Kantenfärben begnügt.


    Die gefundenen Bilder zeigen auch, dass


    1. die beiden seitlichen Türen des Brückenhauses Schiebetüren sind,
    2. die achtere Tür des Brückehaus nach außen nicht übersteht, sondern bündig abschließt und
    3. das Peildeck rundum über das Brückenhaus übersteht.


    Problem: Das Bauteil des Peildecks ist für einen bündigen Abschluss entworfen.


    Weiteres Problem: Die seitlichen Schiebtüren und ihre obere Führung sind außen am Brückenhaus montiert. Das bedeutet, dass die aufzudoppelnde Schiebetür und die noch zu entwerfende Führung keinen Schutz unter dem Peildeck finden.


    Man könnte nun das Peildeck neu konstruieren, damit alles zusammenpasst. Soweit wollte ich nicht gehen.


    Meine Lösung: Ich habe mich entschlossen, einen 0,5 mm breiten Kartonstreifen schwarz einzufärben und an allen Seiten außer vorne um das Peildeck herumzuführen. Die beiden seitlichen Türen habe ich nicht aufgedoppelt (obwohl entsprechende Teile im Bogen vorhanden sind). Ich wollte vermeiden, dass sie am Ende doch noch über den schwarzen "Umleimer" hinausragen. So bin ich auch um das Anbringen einer Schiebetürenführung herumgekommen.


    Wie eingangs erwähnt, halte ich die Brücke für ein das Aussehen des Modells bestimmendes Bauteil. Hier wollte ich ein absolut sauberes Ergebnis haben.



    Der schwarze "Umleimer" wird angebracht.



    Das Brückenhaus mit aufgeklebtem Peildeck. Die Kanten der Holzteile färbte ich mit einem Aquarellstift (Farber Castell Wallnußbraun Nr. 177) ein. Das Einfärben fiel etwas dunkler aus, wirkt aber harmonisch. Wer möchte, kann sein Glück mit Farber Castell Van-Dyck-Braun Nr. 176 versuchen (Ohne Gewähr!).



    Aufbauten, Schotten, Schornstein und Hutzen (dritter und letzter Teil)


    Als ich mich über das aufgeklebte Peildeck, die gefärben Kanten und die Lösung mit den Windhutzen und dem Schornstein so richtig freute :P dachte ich mir: "Wie geht es an dieser Stelle weiter? Schau doch einmal in die Bauanleitung." Dann war der Schrecken groß: Wer an Backbord den Niedergang zum Brückendeck aufentert, der rennt gegen die Windhutze! Die Bilder im Forum und Netz angeschaut: Die Windhutze gehört weiter nach achtern! :cursing: Mein Blick wanderte vom Modell Richtung Rundablage. Besser, eine Nacht darüber schlafen. ;(


    Am nächsten Morgen ging es dann doch nicht in die Rundablage sondern an das Verschlimmbessern. Offenbar ist es so, dass man an dieser Stelle des Modells nicht alles haben kann. Die Bilder im Netz zeigen, dass die Vorderkante der Windhutze an Backbord mit dem achteren Ende des Niedergangs abschließt. Dies bedeutet, dass am Modell das Schott für die Aschepütte nicht mit der Windhutze fluchtet.


    Dass die Windhutze den Niedergang fast unbenutzbar macht, fällt jedem Betrachter auf, dass sie nicht mit dem kleinen Schott fluchtet, fällt nur den Insidern auf. Also müssen beide Windhutzen wieder dahin, wo Peter Brandt sie vorgesehen hatte. Das Verhältnis zwischen den Windhutzen und dem Schronstein ändert sich dadurch (wollte ich vermeiden).


    Die weißen Markierungen wollte ich nicht einfärben (sonst hätte ich mir den gesamten Aufwand mit dem "Flicken" sparen können). Ich nahm mir den Reservebogen vor und drückte den Screw-Punch soweit in den Karton, dass er nur wenige Hundertstel Millimeter eindringen konnte. Er hatte die oberste Papierschicht des entsprechenden Bauteil angestanzt. Mit einem Skalpell hob ich diese Kartonschicht ab, legte sie mit dem Druck nach unten auf die Schneidmatte und schabte den Karton mit dem Skalpell so dünn, wie es ging. Dann kam etwas vom Klebestift drauf und der runde Flicken wanderte an seine vorgesehene Position. Et voilà: Der Flicken ist kaum zu sehen, die weiße Markierung war verschwunden und meine Welt wieder in Ordnung.



    Die roten Pfeile zeigen auf die aufgeklebten Flicken, der gelbe auf die übermalte Position für den gelben Radarmast. Ansonsten sieht man die schwarze Umrandung des Peildeck. Die grünen Pfelie zeigen Übermalungen mit einem Aquarellstift. Mehr dazu weiter unten.


    Tipp: Wer den Schornstein nach vorne rücken will, sollte die Bilder im Forum genau anschauen und die Windhutzen dort einbauen, wo sie Peter Brandt vorgesehen hat. Ob man die weiße Markierung für den Schornstein achtern einfärbt oder überklebt, muss der Modellbauer entscheiden. Fiete hat Bilder vom Schiff hier eingestellt:
    Seezeichendampfer BUSSARD, Detailaufnahmen
    Für den Schornsteinbau ist das fünfte Bild interessant. Es zeigt zum Einen, dass der Schornstein an Deck nicht rund ausläuft (was vielleicht das Einfärben der weißen Markierung überflüssig macht, wenn man ihm umkonstruiert) und zum Anderen seitlich ein paar Stahlplatten, die sich am Modell durch Aufdoppeln darstellen lassen (und so das Überkleben des achteren Teils der weißen Markierung rechtfertigen würden).



    Je nach Lichteinfall sieht man die runden Flicken nicht mehr oder nur kaum. Beim Einfärben von Bauteilen habe ich bemerkt, dass je nach Licheinfall die aufgetragene Aquarellfarbe nicht auffällt, im Vergleich zum Druck zu matt ist oder den weißen Karton durchschimmern lässt. Daher fand ich das Ausbessern mit einem Flicken optimal.


    Als nächstes folgt mein Angstgegner: das Ankleben der Bordwände. :S


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin,


    nun erreicht mein Baubericht die Gegenwart. In diesem Teil geht es um die Bordwände. Manches Modell ging bei mir anschließend in den Abfalleimer. Ich habe bis hier her vorgearbeitet, weil ich meinen ersten Baubericht nicht mit einem Abbruch krönen wollte. Alles, was nach diesem Teil folgt, ist sozusagen "live". Dies bedeutet auch, dass es danach langsamer voran geht.


    Die Bordwände


    Bevor die Bordwände an das Spatengerüst angeklebt werden sind noch zwei Aufbauten auf das Deck zu kleben.



    Abweichend von der Bauanleitung habe ich die vordere und achtere Aufbauwand verdoppelt, um mehr Auflagefläche beim Aufkleben des nachfolgenden Decks zu erhalten. Die Klebelaschen (grüne Pfeile) musste ich noch wegschneiden. Hätte ich vorher machen sollen ... Die Bauanleitung sieht vor, den Brandschutzkasten als Alternativteil aufzukleben. Damit es etwas plastischer und realitätsnaher wirkt, habe ich den Kasten verdoppelt, die Kanten karminrot eingefärbt und danach auf das Teil aufgeklebt. Man könnte darüber nachdenken, ob eine Verdreifachung dem Vorbild nicht noch näher kommt. Das Bild zeigt auch, dass unter den Schotten im schwarzen Teil eine Linie die Stelle markiert, an der die Trittstufen anzukleben wären (siehe weiter oben im Baubericht).


    Fiete hat dankenswerter Weise Bilder eingestellt, die zeigen, dass rechts und links von dem Vorsteven zwei Rollen angebracht sind. Nach einigem Überlegen habe ich von einer Umsetzung abgesehen. Die Bordwand an dieser Stelle ein Stück aufzutrennen, kein Problem. Den Durchmesser der Rollen schätze ich so, dass er am Modell ca. 0,5 mm betragen würde. Dies hat mich dann abgeschreckt. Vielleicht geht es ein Modellbauer mit mehr Erfahrung einmal an.


    Die Bordwände des Modells weisen nur achtern zwei Einschnitte auf. Einer davon wird später durch eine Scheuerleiste verdeckt. Sieht also nicht zu schwierig aus. Damit hier nichts daneben geht, habe ich die Teile gut vorgerundet, auf der einen Seite eines jeden Einschnitts einen dünnen Papierstreifen innen mit Weißleim als Lasche aufgeklebt, das Ganze über Nacht trocknen lassen und noch einmal vorgerundet. Dann habe ich den ersten Einschnitt zusammengeklebt (verdünnter Weißleim) und wieder über Nacht trocknen lassen. Danach den zweiten Einschitt. Ein paar Tage später wurde dann der Rumpf geschlossen.


    Achtern hatte ich etwas Überstand. Vor- und Achtersteven habe ich mit Auqaurellfarbe eingefärbt (Farber Castell Art Grip Aquarelle Nr. 235).



    Die Bauanleitung sieht vor, dass der Vor- und der Achterstven verstärkt werden (Bauteile 20 und 20a). Auf den Bildern im Internet fällt die Verstärkung des Achterstevens kaum auf. Ich habe mich entschlossen, die Bauteile zu verwenden. Achtern erhoffe ich mir eine Verbesserung.



    Im Nachhinein bin ich der Meinung, dass es besser gewesen wäre, anstelle von Bauteil 20 am Vorsteven ein Stück Papier auf die Naht zu setzen und einzufärben. Mich stören die waagrechten Einschnitte. Ohne Bauteil 20 sah der Vorsteven eleganter aus. Am Achtersteven sieht es besser aus. Dort habe ich Bauteil 20a vor dem Ankleben rückseitig mit dem Skalpell dünner geschabt. Alles in allem hätte es schlimmer kommen können.


    Tipp: Prüfen ob der Einbau der Teile 20 und 20a erforderlich ist. Am Original ist achtern keine Verstärkung zu erkennen. Am Vorsteven hilft vielleicht ein einfacher Papierstreifen weiter.


    Tipp: Der obere Teil der Ankerklüse besteht aus einem Wulst. Mit etwas geschick lässt sich dies vielleicht umsetzen. Zudem verstärken zwei Platten die Bordwand dort, wo die Flunken des Ankers an sie stoßen.


    Auf die Umsetzung der Tipps habe ich verzichtet.


    So, bis hier habe ich von meinen Vorarbeiten berichtet. Ab jetzt geht es in Echtzeit und etwas langsamer weiter. Ich danke für die Aufmerksamkeit.


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin,


    heute bin ich etwas weitergekommen. Zuerst wollte ich das Brückendeck zu einem vorläufigen Abschluss bringen und danach habe ich auf dem Deck achtern noch etwas weitergebaut.


    Brückendeck


    Das Brückendeck habe ich wegen des Vorverlegen des Schornsteins und dem Abstimmen der Position der Windhutzen mit den kleinen Schotten vorgezogen. Hinter dem Brückenhaus befindet sich an Steuerbord ein kleiner Kasten (Teil 25a).


    Vielleicht kann mir jemand sagen, welche Funktion der Kasten an Bord erfüllt?


    Zuerst habe ich ihn ausgeschnitten und alle drei Faltungen auf der Rückseite des Teil gerillt. Das Knicken ging schwer von der Hand, an der Oberkante musste ich auf der Vorderseite nachrillen. Das Ergebnis war nicht hinnehmbar. :cursing: Aber ich wusste auch sofort, was ich falsch gemacht hatte, Also den Reservebogen gezückt und noch einmal von vorne. Wieder auf der Rückseite rillen. Aber dieses Mal oben und an den Seiten Überstände lassen! :thumbsup: Dann geknickt und danach die Überstände abschneiden. Seht selbst:



    Oben Teil 25a gebaut nach der Methode abschneiden, rillen, knicken und kleben. Unten Teil 25a mit Überstand ausgeschnitten, gerillt und bereits gefaltet.



    Die roten Pfelien zeigen keinen optimalen Verlauf der Knickkante und der Seitenwände beim ersten Versuch. Ein deutlich besseres Ergebnis beim zweiten Versuch (grüne Pfeile).



    Teil 25a von vorne: Das Nachrillen auf der Vorderseite hat den Druck beschädigt (roter Pfeil). Ob sich dies mit Nachfärben beheben lässt? Beim zweiten Versuch wurde nur die Rückseite gerillt. Das Papier bliebt auf der Vorderseite unbeschädigt (grüner Pfeil).


    Nun mussten noch die Markierungen für die Kisten (Bauteile 43, 43a und 43b) auf dem Deck verschwinden. Auf Abbildungen in vorangehenden Beiträgen erkennt man, dass ich es mit einem Aquarellstift versucht habe. Das Ergebnis befriedigte mich nicht. Also auf zum PAPIERSPALTEN! :cool: Zuerst schnitt ich aus dem Reservebogen einen Streifen von 2 x 15 mm aus dem Deck aus. Dann spaltete ich den Streifen mit einem Skalpell auf.



    Aufspalten eines Kartonstreifens


    Den bedruckten Teil schabte ich mit dem Skalpell auf der Rückseite so dünn wie möglich und klebte ihn auf das Deck auf. Die "Flicken" sieht man etwas mehr als jene, die die Windhutzenmarkierungen verdecken. Dies ist nicht weiter schlimm, denn später kommt an diese Stelle eine Sitzgruppe in U-Form.



    So sieht die Baugruppe derzeit aus. Sie wandert nun in meine Kleinteile-Kiste. Später wird sie mit dem Rumpf verklebt.

  • Auf Deck arbeite ich mich von außen nach innen vor und folge nicht der Bauanleitung.



    Innenschanz


    Die Innenschanzverkleidung lies sich problemlos verarbeiten. Ich habe zu Beginn die Klüsen (auch an der Bordwand und natürlich gleich nach dem Ausschneiden :) ) ausgestichelt. Nun dienen sie mir als Orientierung, damit die Innenschanzverkleidung deckungsgleich angebracht wird. Vorne klappte es 1:1. Achtern hatte ich an beiden Seiten ca. 0,5 mm Überstand. An Steuerbord fehlten mir zum Aufbau hin dagegen 4 mm. Macht nichts: Ankleben, die fehlenden 4 mm aus dem Reserveboden entnehmen und alles ist gut. Woran es lag? Keine Ahnung!



    Die Führung des Seils/der Kette zum Ruderquadranten


    Zuerst eine Frage: Weiß jemand, ob es sich um ein Seil der eine Kette handelt?


    Vom Ruder läuft eine Kette/ein Stahlseil achtern direkt am Schanzkleid entlang zum Ruderquadranten. Peter Brand hat für jede Seite vier Umlenkrollen (Bauteile 29e) konstruiert, die die Führung übernehmen. Die Kette bzw. das Seil ist im Baubogen nicht enthalten. Sie/Es verläuft zwischen den Schanzkleidstützen und dem Schanzkleid. Also erst das Seil/die Kette und die Bauteile 29e, dann die Schanzkleidstützen.


    Eine Kette oder einen Seilersatz sieht der Baubogen nicht vor. Auf einem Bild im Forum habe ich eine schwarze Abdeckung gesehen, unter der die Kette (das Seil) entlang lief. Wie immer kann ich das Bild hier nicht zeigen (Urheberrecht). Also: selbst ist der Modellbauer. 0,5 mm x 150 mm aus einem Abfallstück Karton abgeschnitten, schwarz eingefärbt, richtig abgelängt und auf den Wassergang aufgeklebt. Danach die Bauteile 29e nach verdoppeln, ausgeschnitten, Ränder eingefärbt (war nicht einfach) und vor das Seil/die Kette geklebt. Fertig! 8o



    Das Achterdeck an Steuerbord: Oben erkennt man den eingesetzten 4-mm-"Flicken". Zu erkennen ist auch der schwarze Seil-/Kettenersatz und die davor aufgeklebten Umlenkrolle (Bauteile 29e).


    Auf eine Fortführung zum Ruderquadraten verzichte ich: Einerseits verdeckt hier die Gräting alles. Andererseits verläuft die Kette/das Seil (fast) an Deck und der Ruderquadrant (Bauteil 29) wird durch die Bauteile (29a und 29b) etwas höher liegen. Ich weiß nicht, wie die Kette/das Seil dorthin geführt wurde. ...und dann ist da noch die Gräting. Also, was soll es.



    Das Bild zeigt den derzeitigen Bauzustand.


    So, dies war es für heute.


    Viele Grüße und ein Dankeschön an alle Leser, denen dieser Beitrag gefallen hat.
    Josef

  • Moin Josef,


    ich erspare mir (und Dir ;) ) mal das "Däumchen-Gewitter", das hier eigentlich fällig wäre. Ebenso wie Axel machst Du aus diesem, nuja, nicht ganz optimalen Bogen ein richtig gutes Modell. BZ! :thumbup:


    Weiterhin gutes Gelingen wünscht
    Fiete

  • Hallo Josef,
    das rillen und falten solch kleiner Teile ist (für Normalmotoriker) immer mit Problemen
    verbunden.
    Auch Karton verhält sich bei solchen Aktionen wie Blech, soll heißen man kann es
    nicht scharfkantig abkanten.
    Ich persönlich bin schon dazu übergegangen Teile entlang der Knicklinien in ihre
    Einzelteile zu zerlegen und anschließend wieder stumpf zusammenzukleben.
    Dabei versuche ich immer die Hauptansichtsseite als durchgehende Fläche zu behalten und
    die Klebenähte an nicht so exponierte Stelle zu legen.
    Kleine Kästen wie den Brandschutzkasten z.B. klebe ich denn auf entsprechend starken Karton
    und umklebe die Kanten mit farblich passenden Normalpapier.
    Um Deinen Baubericht nicht zu stören, sende ich mal ein paar Bilder meiner
    Versuche als PN.


    Liebe Grüße


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    den Gedanken, anstelle des Rillens und Knicken einfach abschneiden und stumpf verkleben, finde ich gut. Die kleinen Kisten (zum Beispiel Bauteil 41) kommen noch. Eine Gelegenheit zum Ausprobieren.


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin Josef,


    Du hattest geschrieben, dass Du nach hinten zu knickende Bauteile von der Rückseite her rillst.
    Ein besseres Ergebnis erzielst Du, wenn Du diese von vorn rillst (auch wenn das den Druck beschädigt). Den Knick kannst Du dann mit Kanten färben kaschieren. So erhältst Du aber eine saubere Knickkante.


    Ich hatte vor einiger Zeit ein kleines Modell gebaut (den Schlepper "Vulcan" vom HMV) und daraus auch ein Tutorial für bestimmte Bautechniken gemacht (Runden, Rillen, Ätzteile usw.). Schau doch mal rein ;)


    Viel Spaß weiterhin, Deine Umsetzung und den Bericht finde ich wirklich klasse :thumbsup:


    Grüße


    Lars

  • Hallo Jürgen,


    das Zerscheiden eines Bauteils an den Knickkanten mit anschließendem stumpfen Verkleben habe ich nicht vergessen. Ich möchte es an den Kisten ausprobieren, die auf das Brückendeck gehören. An dem Bauteil 17, das ich heute verbaut habe, traue ich mich dies wegen der kleinen Schnippselchen nicht zu.



    Hallo Lars,


    danke, dass Du mich auf Dein Tutorial aufmerksam gemacht hast. Von seiner Existenz habe ich bisher nichts gewußt. Ich eben noch nicht so lange im Forum angemeldet. Ich habe mir Deine Tipps durchgelesen. Da ist einiges dabei, das ich anwenden werde!



    Hallo zusammen,


    heute war bei mir die Zeit knapp bemessen (praktisch wie immer unter der Woche). Die Hinweise von Jürgen und Lars zum Rillen auf der Vorderseite bewegten mich dazu, mir den kleinen Store (Bauteil 17) vorzuköpfen, der sich achtern an Steuerbord befindet.



    Zuerst habe ich das Bauteil auf der Vorderseite gerillt, dann mit dem Skalpell ausgeschnitten, wobei ich die zu faltenden Teile verlängert habe. Nach dem Falten habe ich die Überstände abgeschnitten und alles stumpf verklebt. Dann ging es an die Endmontage:



    Der kleine Store ist an Bord. Die Vergrößerung zeigt, dass das Rillen den Karton an den Kanten etwas gespalten hat. Ohne die Vergrößerung fällt dies aber nicht auf. Bei dem weißen Bauteil entfällt das Kantenfärben. :)


    Morgen geht es an die Scheuerleisten.


    Liebe Grüße und den Hinweisgebern noch einmal vielen Dank :P
    Josef

  • Hallo zusammen,


    heute ist es an der Außenseite des Rumpfes weitergegangen. Die Scheuerleisten habe ich - wie im Baubogen vorgesehen - verdoppelt. Nach dem Trocknen habe ich sie ausgeschnitten und die Kanten eingefärbt. Heute wurden sie mit verdünntem Weißleim aufgeklebt. Nach kurzer Trockenzeit wurde die zweite Lage aufgeklebt. Eine ruhigere Hand wäre schön gewesen. Dann noch einmal Nachfärben und fertig.


    Bei meiner Bilderrecherche sind mir vier senkrechte Eisen auf der Steuerbordseite aufgefallen. Sie sitzen über der Scheuerleiste auf Höhe des Arbeitsbootes und sorgen dafür, dass die Scheuerleiste das Wassern des Arbeitsbootes nicht behindert. An Backbord gibt es sie nicht. Ich habe daraufhin die Pläne auf http://www.digipeer.de noch einmal angesehen. Auf dem Generalplan von 1906 ist zu sehen, dass früher sowohl an Back- als auch an Steuerbord ein Rettungsboot vorhanden war. Nach dem Umbau nach dem Krieg wurden die alten, schwenkbaren Davids abgebaut und an Steuerbord die heute noch vorhandenen Davids montiert. Die vier Eisen sind jedoch in dem Bestandsplan aus der Nachkriegszeit nicht eingezeichnet. Sie müssen später angebracht worden sein.


    Nun gut, heute sind sie vorhanden und da ich den heutigen Zustand darstellen möchte, mussten sie angebaut werden.Dafür habe ich eine Streifen Karton ( 1 mm x 15 mm) ausgeschnitten und eingefärbt. Danach habe ich 3 mm lange Stücke abgelängt und über den Scheuerleisten an die Bordwand des Modells geklebt. Die Position habe ich den Bildern aus dem Netz entnommen.



    Die Steuerbordseite: Zu sehen sind die vier Streifen, die über den Scheuerleisten angeklebt wurden.



    Als nächstes ist mir aufgefallen, dass die Bussard am Heck einen Fender fährt. Peter Brandt hat an dieser Stelle Bauteil 22d vorgesehen, das wohl den Fender darstellen soll. Ich habe es als Fender nicht erkennen können. Also ging es an das Selbstbauen. Ich habe den Fender frei entworfen. Bei der ersten Anpassprobe ist mir aufgefallen, dass er - im Vergleich mit dem Fender auf den Internetbildern - etwas groß geraten ist. Nun ja, irgendwann muss der Fender auf der Bussard ersetzt werden und vielleicht fällt der neue etwas größer aus :D



    Der selbstgebaute Fender am Heck.


    Wie immer erlaube ich mir den Hinweis, dass ich die im Internet von mir gefundenen Bilder hier nicht zeigen kann (Urheberecht). Ich hoffe doch, dass die beiden Modellbilder ausreichend zeigen, was ich meine.


    Damit sind die Arbeiten am Rumpf außerbords beendet. Zeit für ein Fazit.

  • Die Außenseite des Modellrumpfes ist damit - bis auf den Anker - vollständig.


    Ich möchte diese Baugruppe mit einem Fazit abschließen.


    Wie schon eingangs zu lesen ist: Ich bin kein Profi im Schiffsmodellbau. Ein Experte wird sicherlich zu einem anderen Urteil kommen. Ich schreibe also eher von Armateur zu Armateur.



    1. Der Zusammenbau


    Die Paßgenauigkeit finde ich sehr gut. Ich habe beim Bauen die Klebelaschen abgeschnitten, die Bodenplatte und das Deck verdoppelt und musste somit die Spanten um zwei Kartonstärken einkürzen. Dabei sind Toleranzen unausweichlich. Beim Zusammenbau gab es dennoch keine Probleme.


    Achtern sind in jeder Rumpfhälfte zwei Schlitze zusammenzufügen. Stumpfes Verkleben auf einer glatten Fläche - wie es die Rumpfhälften sind - ist heickel: Patzer fallen sofort auf. Die Lösung, einen der beiden Schlitze hinter der Scheuerleiste zu verbergen, finde ich entgegenkommend. :)


    Beim Verschließen des Rumpfes arbeitete ich mich von vorne nach achtern durch. Am Ende gab es einen geringen Überstand. Also auch hier wurde an Toleranzen gedacht. Wer hier dennoch eine Lücke hat, findet in Bauteil 20a Trost. Mein Tipp: Das Bauteil aufspalten, damit es nicht so dicht aufträgt. :)


    Konstruktiv ist der Rumpf meiner Meinung nach eine gelungene Sache. Nicht zu schwierig zu bauen.



    2. Die Vorbildtreue


    Wie bereits erwähnt, zeigt das Modell die beiden Rollen am Vordersteven nicht. Ob dies übersehen wurde oder bewusst weggelassen wurde, um den Bogen einfacher zu halten - sie sind halt nicht da.


    Bauteil 20 - eine Verkleidung des Vordersteven - lässt diesen recht wuchtig geraten. Ein einfacher Streifen auf die vordere Stevenkante könnte genügen.


    Was mich verärgert sind die beiden Bulleyes, die auf jeder Seite etwas achterlicher als mittschiffs fehlen. Wer alle Verglasungen ausstichelt, kann den Fehler beheben. Die Anderen müssen den Fehler halt hinnehmen. Schade! :(


    Ob man nun am Heck einen Fender anbringt oder nicht finde ich nicht so wichtig: Es ändert nichts an der Vorbildtreue. Auch die vier Eisen an Steuerbord (siehe oben) sind irgendwann einmal am Original angebracht worden. Dass sie im Baubogen nicht vorhanden sind, ist sicher nicht Peter Brandt oder dem Verlag anzulasten. Es ist ein Extra, mit dem jeder sein Modell individuell gestalten kann.


    Dies war es. Als nächstes sind die Schanzkleidstützen dran. Wenn ich mir die Futzelchen anschaue, wird mir ganz anders. :S


    Viele Grüße
    Josef

  • ... Auch die vier Eisen an Steuerbord (siehe oben) sind irgendwann einmal am Original angebracht worden. Dass sie im Baubogen nicht vorhanden sind, ist sicher nicht Peter Brandt oder dem Verlag anzulasten. Es ist ein Extra, mit dem jeder sein Modell individuell gestalten kann. ...


    Moin Josef,


    zunächst mal der Hinweis, dass es sich dabei nicht um "Eisen", sondern um massive Holzblöcke handelt. Siehe auch angehängtes Bild.


    Was das "Anlasten" anbelangt, die Klötze waren bei Piets Besuch an Bord auch schon dran, müsste er also mitbekommen haben... Ich denke, Dein zweiter Satz dazu trifft es auf den Punkt. ;) Ohnehin hat dieser Bogen so viel Verbesserungspotenzial, da kann sich ein versierter Modellbauer ordentlich austoben...


    Weiterhin viel Spaß damit wünscht
    Fiete

  • Hallo Josef,
    verfolge deinen BB immer mit großem Interesse und finde hast bis jetzt alles gut umgesetzt.
    Was mich allerdings etwas stutzig macht, sind die Platten im Vorschiffbereich bzw. deren Teile
    unterhalb der Scheuerleiste, konnte ich bisher nirgends entdecken.
    Diese Seite kennst du sicherlich enthält einige sehr schöne Detailaufnahmen.
    https://www.maritimes-viertel.…durch-kanal-und-schleusen


    Vor den Schanzkleidstützen braucht Dir nicht bange sein, darfst nur beim ausschneiden und anbringen nicht atmen. :whistling:
    Weiterhin viel Glück bei deinem Vorhaben


    Jürgen


    P.S. PN an dich

  • Moin Fiete,


    danke dafür, dass Du klargestellt hast, dass es sich um Holzklötze handelt. Auf Deinem Bild sehen sie recht mächtig aus. Ich habe sie auf einem anderen Bild "entdeckt", auf dem sie mir nicht so wuchtig aussahen und habe mich daher damit begnügt, sie durch einen einfachen Streifen anzudeuten.


    Moin Jürgen,


    auf dem Bild, das Fiete in diesem Baubericht eingestellt hat, ist auch zu erkennen, dass ganz vorne eine Platte über der Scheuerleiste angebracht ist und unter ihr eine etwas längere Platte (wie auch im Modell). Die etwas weiter mittschiffs über der Scheuerleiste angebrachte Platte sieht man auch. Die Platte darunter entspricht im Modell leider nicht der Platte auf dem Bild von Fiete. Im Modell ist die untere Platte länger als die über der Scheuerleiste. Auf dem Bild scheint die untere Platte etwas nach achtern versetzt. Dies scheint es auch eine Abweichung zwischen dem Original und dem Bogen zu sein.


    Deinen Link habe ich aufgerufen. Bild 006 belegt, dass ein Rettungsring auf der Backbordbrückennock innerbords vorhanden ist. Auf dem Bogen ist er auch an dieser Stelle eingezeichnet. Bisher habe ich keinen anderen Beleg dafür gefunden.



    Moin zusammen,


    leider war meine Werft heute geschlossen. Ich hoffe, dass morgen dort die Arbeit wieder aufgenommen wird.


    Viele Grüße an alle
    Josef

  • Moin zusammen,


    weiter ging es auf dem Weg von außen nach innen: Die Schanzkleidstützen standen auf dem Aufgabenzettel.


    Ich verbaute die Schanzkleidstützen aus dem Lasercut-Satz. Die Farbe des Lasercut-Kartons weicht bekanntlich von der Farbe des Baubogens ab. Als erstes habe ich deshalb die Vor- und Rückseite der Schanzkleidstützen mit einem weißen Stift (edding 751 creative) aufgehellt. Dann wurde jede Stütze einzeln verarbeitet. Nach dem Heraustrennen überfärbte ich mit dem Stift die Schmauchspuren an den Kanten. Dann klebte ich die Stütze mit Sekundenkleber auf das Deck.


    Damit war die Pflicht aus der Bauanleitung erfüllt, nun kam die Kür: Die Reeling wirkte auf mich ein wenig "unfertig". Eine Bilderrecherche im Netz ergab, dass die Reeling der Bussard mit einem schmalen, schwarzen Handlauf abschließt. Also muss ein schwarzer Handlauf an Bord: Ich schnitt einen geraden Streifen von ca. 0,7 mm Breite aus dem Karton und färbte ihn schwarz. Zuerst verklebte ich den Streifen achtern und zwar mit wasserverdünntem Weißleim, den ich auf die Reeling auftrug. Der wasserhaltige Kleber weichte den Streifen etwas auf und so gab es auch keine Probleme in den Rundungen.



    Der Handlauf wird angeklebt. Man sieht auch, dass ich die Kleinteile der Runderanlage schon aufgeklebt habe (bevor sie verloren gehen).



    Am Bug verkompliziert sich das Ganze: Über den Schanzkleidstützen verläuft der Handlauf innen weiter. Dazu schnitt ich einen noch schmaleren Streifen ab, färbte ihn schwarz und verklebte ihn zunächst auf den vorderen vier Schanzkleidstützen. Als nächstes verklebte ich den etwas breiteren Streifen von der Schiffsmitte aus vor zum Bug, wo er auf den schmaleren Streifen traf. Schließlich klebte ich einen schmaleren Streifen auf der Oberkante entlang vor zum Bug.


    Nach einer kleinen Pause habe ich den kleinen Ausschnitt dem Original etwas Näher gebracht: einen kleinen weißen Streifen (1 x 3 mm) innen angeklebt und darauf noch ein Stückchen schwarzen Kartons. Genauer bekomme ich es nicht hin.


    Zum Schluß verschloss ich den gewaltigen Vordersteven mit einem Stückchen schwarzen Kartons. Dass der Vordersteven an dieser Stelle nicht vorbildgerecht ist, habe ich bereits erwähnt. Ich habe mich für diese Lösung entschieden.



    Ich hoffe, dass diese Aufnahme von der Innenseite an Steuerbord das Geschreibene verdeutlicht.



    Das Ganze noch einmal aus einer anderen Perspektive.



    Die Backbordseite des Bugs im derzeitgen Zustand.


    Dies war es für heute.


    Ich danke für die Aufmerksamkeit und grüße alle Leserinnen und Leser
    Josef

  • Moin zusammen,


    wie Eingangs erwähnt, geht es bei mir langsam voran. Aber ich bin ein Stück weitergekommen. Jedes Mal, wenn ich in der zurückliegenden Woche auf den Baubogen blickte, sah ich die Teile der Rettungsinseln mit ihren schwarzen Linien. Ich habe schon viele Rettungsinseln (im Original) gesehen, manche waren schneeweiß andere leicht cremefarben, aber keine hatte so schöne schwarze Linien ...


    Heute sind auf der Bussard drei Inseln vorhanden, eine davon ist zudem etwas größer. Für die beiden anderen Inseln könnte ich die Teile aus dem Baubogen verwenden. Dies bedeutet aber immer noch, ich muss eine selbst konstruieren! ... und dann sollten auch alle gleich aussehen! ... und dann sind da noch die schwarzen Linien ...


    Also habe ich mich auf der Werft umgesehen und das folgende Rettungsinseln-Rezept gefunden :D


    Für eine "Standard"-Rettungsinsel baue man eine Röhre von 6,5 mm Länge. Dazu nehme man ein Stück Abfallkarton 9,5 mm x 6,5 mm.


    Die Röhre verschließe man mit zwei Deckel von ca. 3,0 mm Durchmesser. (Ich habe sie mit dem Screw-Punch-Bit 3,0 mm ausgestanzt.)


    Für die Sicken nehme man einen Papierstreifen von 0,5 mm Länge.



    Zur Darstellung der vier Sicken wird der Papierstreifen (0,5 mm) auf die Röhre geklebt.




    Anschließend wird die quer verlaufende Sicke mit dem 0,5 mm breiten Paperstreifen dargestellt. Der Papierstreifen umrundet die Röhre zweimal.




    Die fertige Rettungsinsel an Deck und zwar ungefähr an der Stelle, an der sie später auf einer Halterung lagert.


    Fazit:
    Das Modell einer Rettungsinsel besteht üblicherweise aus drei Bauteilen. Hier sind es acht. Es war nicht einfach die Papierstreifen aufzukleben. Wenn ich etwas sauberer gearbeitet hätte, wären weniger Klebstoffflecken zu sehen.
    Die selbst gebaute Insel wirkt plastischer als die Baubogeninseln. Die schwarzen Linien, die die Sicken darstellen sollen, wurden durch Sicken ersetzt. Ob sich der Aufwand lohnt?


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin,


    oben zeigte ich, wie ich eine Rettungsinsel "scratch" gebaut habe. Eine der Schwierigkeiten dabei besteht darin, die Sicken in regelmäßigen Abständen auf die Röhre zu kleben.


    Um dem abzuhelfen habe ich die Deckel und die Röhre als Bauteile gezeichnet:



    Ja, zuvor nörgelte ich wegen der schwarzen Linien an den Rettungsinseln herum und nun konstruiere ich eine Rettungsinsel mit schwarzen Linien. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Die schwarzen Linien helfen, die Papierstreifen in gleichmäßigen Abständen auf den Röhre zu kleben!


    1. Also die Deckel so auf die Röhre kleben, dass die schwarze Linie auf die Nahtstelle der Röhre zeigt.


    2. Aus 80gr.-Kopierpapier einen Streifen von ca. 0,5 mm herausschneiden (je schmäler desto besser).


    3. Den Papierstreifen viermal auf die Röhre kleben und zwar so, dass jeder Streifen eine schwarze Linie überdeckt! Und schon sind sie weg, die schwarzen Linien :)


    4. Für die Quersicke den gleichen Papierstreifen zweimal um die Rettungsinsel kleben. Er muss dabei die schwarze Linie an den Deckeln überdecken.


    Also genauso, wie im Beitrag zuvor dargestellt. Nur dieses Mal eben mit Hilfslinien.


    Auf der folgenden pdf-Datei sind papiersparend 25 Rettungsinseln enthalten. 21 davon orientieren sich an den Maßen einer "Standard"-Rettungsinsel. Die vier zu Beginn der zweiten Zeile sind um ein Viertel breiter als die anderen (Ich benötige für die Bussard auch eine breitere). Aber die anderen 21 lassen sich auch für andere Schiffsmodelle verwenden.


    Und ach ja, das blaue Rechteck an jeweils einem der Deckel soll das Logo eines deutschen Rettungsinselherstellers darstellen. :D


    Also: viel Spaß beim Rettungsinselbauen ...


    Rettungsinseln.pdf


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin zusammen,


    die Woche über war die Zeit knapp bemessen. Morgen steht mir mehr Zeit zur Verfügung. Aber ich war nicht untätig!


    Mit diesem Beitrag bin ich an einem Scheidepunkt angelangt: Alles, was bisher beschrieben wurde, bezieht sich auf die Bussard nach dem Umbau zu Beginn der 1950er Jahre. Nun habe ich mir die Ladeluke (Bauteile 32 und 32a) vorgeknöpft. Da ich die Bussard so darstellen will, wie sie seit 2009 aussieht, habe ich zum ersten Mal aus diesem Grund Änderungen an einer Baugruppe vorgenommen.


    Heute ist die Ladeluke mit einer blauen Persenning bedeckt. Darauf sind zwei schwarze Eisen mit der Halterung für das Arbeitsboot angebracht. An Backbord befindet sich auf der Luke ein Notausstieg, der von der Persenning nich verdeckt wird, und an der Seite in rot ein Anschluss für einen Schlauch. Bilder kann ich leider und wie immer keine zeigen (Urheberrecht).


    Das Ganze setzte ich so um:



    Zunächst baute ich die Luke nach Bauplan zusammen. Dann schnitt ich aus 80gr.-Kopierpapier ein Rechteck aus, das etwas größer als der Lukendeckel war. An einer Ecke schnitt ich eine Aussparung für den Notausstieg heraus. Das Papier klebte ich auf den Lukendeckel, bog den Überstand nach unten um und klebte auch ihn fest. Nach dem Trocknen färbte ich die "Persenning" mit blauer Wasserfarbe (ultramarin und etwas weiß) ein.


    Ein Reststück Abfallkarton vervierfachte ich und schnitt ein Stück von ca. 2,5 x ca. 2,8 mm aus. Die Ränder des Kleinteils umklebte ich mit einem Streifen 80gr-Papier. Anschließend färbte ich den Deckel mit rötlichem helioblau (Farber Castell Albrecht Dürer 151) und die Seiten mit schwarz ein. Fertig war der Notausstieg.


    Die beiden Eisen für die Halterung des Arbeitsboots fertigte ich aus einem 0,5 mm breiten Streifen 80gr.-Kopierpapier, den ich schwarz einfärbte, und auf die Luke klebte.


    Die Halterung klebe ich erst dann auf die schwarzen Streifen auf, wenn das Motorboot an Bord geht, gegen Ende des Bauberichts.


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin zusammen,


    anbei zwei Bilder, die den derzeitigen Bauzustand zeigen:



    Wie ihr seht, habe ich einige "Kleinteile" auf das Deck montiert. Auf dem Vorschiff sind dies der kleine, weiße Kasten vor der Ankerwinde, der Niedergang, das Oberlicht, die Luke und achtern das Oberlicht, der Ruderquadrant und der kleine, weiße Kasten vor dem Ruderquadranten. Für den Ruderquadranten benutzte ich das Lasercutteil nicht. Er wird später durch die Gräting verdeckt. Zwischen dem Aufbau und dem achteren Oberlicht sieht man einen kleinen Spalt. Irgendwie war das Teil kürzer als vorgesehen. Ich entschied mich dafür, das Teil achtern mit der Markierung auf Deck abschließen zu lassen. Später verdeckt die Sitzbank den Spalt.


    Axel, danke dafür, dass Du das Oberlicht und die Poller neu konstruiert hast und allen zur Verfügung stellst. Danke! :thumbsup:


    Als nächsten werde ich die Brücke und das Brückendeck auf dem Schiff befestigen. Auf dem Hauptdeck fehlen nun noch die Winden, die Masten, die Sitzbank und die Gräting. Die Teile hebe ich mir für später auf.



    Daher an dieser Stelle mein Fazit zum Hauptdeck:


    1. Der Zusammenbau:
    Nach wie vor lobe ich die Paßgenauigkeit des Bogens. Alle Teile passen ohne wenn und aber zusammen!


    2. Vorbildtreue
    Der Baubogen bezieht sich auf den Zustand nach dem Umbau zu Beginn der 1950er Jahre. Damals war auf dem Vorschiff ein Holzdeck vorhanden. Dies wird auch in Bauteil 12 dargestellt. Positiv hebe ich dabei hervor, dass man bei der Darstellung auch an die Leibungen an der Luke, dem Oberlicht, dem Niedergang und den Winden gedacht hat. Schade, dass man sie bei dem Pollern vergessen hat. Dies muss der Modellbauer in Kauf nehmen. Dass die Planken keine Stöße ausweisen, kann dagegen mit einem Stift behoben werden. Einfach mit einem Sift die Planken absägen. :D Selbsthilfe ist auch bei dem Oberlicht (Bauteil 34) gefordert. Es entspricht nicht dem Vorbild. Axel hat ein Vorbildgerechtes konstruiert und in seinem Baubericht zum Download bereit gestellt. Dort findet man auch ein Download für vorbildgerechte Poller. Noch einmal: Danke!


    Auf die Aufbauten auf dem Hauptdeck bin ich schon zu Beginn ausführlich eingegangen. Auch hier gilt: Selbsthilfe!


    Unter dem Strich: alles passt und was nicht passt, lässt sich beheben - der Rest fällt nicht auf.


    Mir bleibt noch, den Lesern für Ihre Geduld zu danken und die Freude auf das Brückendeck.


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin zusammen,


    zu allererst bedanke ich mich für das fleißige "Gefällt-mir"-Drücken. Danke schön!


    Im letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass es nun an das Brückendeck geht. Wie ich schon vor Wochen geschrieben habe, gilt es, die Brücke sauber zusammenzubauen, weil ich meine, dass der Blick des Betrachters dort zuerst haften bleibt. Und was kommt nach dem Brückenhaus? Richtig: Der Schornstein und die Windhutzen. Eine Macke am Schornstein verdecken je nach dem die Windhutzen, die den Schornstein flankieren. Aber: Mängel beim Zusammenbau der Windhutzen sieht man sofort. Sie stehen an exponierter Stelle auf dem Deck. Also gilt es auch hier sauber zu arbeiten.


    Mal sehen, wie sauber ich sie hingekomme ..., dachte ich mir und los ging es.


    Kurz gesagt: Die kleinen Bauteile 40a und 40b trieben mich fast zur Verzweifelung. Von den vier Windhutzen aus den beiden Bogen habe ich zwei geschrottet. Mal spaltete sich der Karton beim Runden, mal klappte es mit dem Verkleben nicht so, dass ich zufrieden war. Was tun? Da mir die Teile so langsam ausgingen, habe ich mich entschlossen, mir die Arbeit durch eine Selbstkonstruktion zu erleichtern.


    Ich scante die letzten, verbliebenen, noch nicht begonnenen Windhutzenteile. Dann schob ich in einem Bildbearbeitungsprogramm die Teile 40b und 40a auf das Teil 40, entfernte fast alle schwarzen Linien und färbte das Ganze gelb ein. Nach dem Ausdrucken fragte ich mich, ob sich mit dem schlechten Ergebnis überhaupt passable Windhutzen bauen liesen.




    A: Originalteile. B: selbst entwickeltes Bauteil: Die roten Pfeile zeigen auf die von mir als störend empfundenen Hilfsmarkierungen (oben) und Ringe (unten) der Originalwindhutze. Die grünen Pfeile: keine Hilfsmarkierungen, keine schwarzen Ringe. Außerdem habe ich sauberer gearbeitet :)


    Wie das Bild zeigt, ist es mir gelungen, aus dem schlechten Scan Windhutzen zu bauen, mit denen ich zufrieden bin.


    Auf dem Bild sieht man zudem, dass das von mir gewählte gelb nicht dem Originalton entspricht: Linke Windhutze Originalbauteil, zweite von links: das Gelb aus dem Drucker. Alle anderen Windhutzen habe ich dann links gebaut, also mit der gelben Seite nach innen.




    Die weißen Windhutzen habe ich gelb (Chromgelb hell Farber Castell 106) eingefärbt. Dieser Farbton kommt dem aus dem Bogen ziemlich nahe. In der Mitte eine Original-Windhutze, rechts und links eingefärbte Windhutzen.




    Danach innen noch etwas rot aufgetragen und fertig war die Windhutze. Die beiden Besten werde ich später verbauen.


    Unter dem Strich bleibt festzuhalten:


    Schiebt man die Teile 40, 40a und 40b zusammen, rundet man nach dem Ausschneiden alle drei in einem Arbeitsgang. Hilfsmarkierungen sind nicht notwendig, da die Verbindung der Teile das Ausrichten überflüssig macht. Die obere Krümmung der Windhutzen gerät allerdings nicht so rund wie bei den Originalteilen. Dies hängt davon ab, wie breit der Steg zwischen den ehemaligen drei Teilen ausfällt: je schmaler der Steg, desto besser das spätere Aussehen. Das Verbinden der drei Teile hat mir die Arbeit vereinfacht. Das Ergebnis ist - im Vergleich zu meinen Versuchen mit den Originalteilen - besser ausgefallen.


    Das beste Ergebnis erreicht man meiner Meinung nach, wenn man die Originalteile linksherum verbaut, also mit der gelben Seite nach innen. Die Hilfsmarkierungen sind nicht sichtbar, die beiden schwarzen Ringe - ich finde sie an den Windhutzen der echten Bussard nicht - sind auch nicht sichtbar. Meine Fähigkeiten reichen derzeit dazu nicht aus. Ist eher etwas für die Profis. Nach dem Zusammenbau kommt allerdings noch das Einfärben.


    So, dies war es für heute.


    Viele Grüße
    Josef

  • Hallo zusammen,


    über das Einfärben der Windhutzen habe ich gestern geschrieben, dass die verwendete Farbe der Originalfarbe des Baubogens nahe kommt. Dies lies mir keine Ruhe. Heute habe ich mich beim Castell-Farber-Dealer meiner Wahl noch einmal umgeschaut. Etwas Paßgenaues fand ich nicht, aber eine weitere Farbe, die dem Farbton des Originalbogen etwas mehr gleicht:



    Das Bild zeigt den Originalfarbton des Bauteils 40 der Windhutze (Nr. 1), darunter folgen Farber-Castell Strohgelb 102 (Nr. 2) und das gestern verwendete Farber-Castell Chromgelb hell 106 (Nr. 3),


    Das Chromgelb erscheint mir etwas zu kräftig. Das Strohgelb etwas zu hell, aber der Originalfarbe näher. Ich habe daher heute die Windhutzen mit der neu gekauften Farbe Strohgelb übermalt.


    Allen Kantenfärbern und Windhutzenmalern empfehle ich daher das Strohgelb oder sich die Farbe selbst zu mischen.


    Viele Grüße
    Josef

  • Moin zusammen,


    auch in der vergangenen Woche war meine Freizeit knapp bemessen und so langsam wie der Bau voranschreitet, wird meine Bussard dieses Jahr nicht mehr fertig. :(


    Aber: ein wenig weitergekommen bin ich schon - das Brücken- bzw. Bootsdeck ist angebaut. Bereits zu Beginn habe ich das Brückenhaus zusammengebaut und so gesehen hat sich mit wenig Arbeit das Aussehen des Tonnenlegers ziemlich geändert.


    Dieses Mal bin ich auf erste Passungenauigkeiten gestoßen, wobei ich nicht nachvollziehen kann, wie sie zustande gekommen sind. Zunächst habe ich an den Stützen aus dem Lasercutsatz mit dem bereits erwähnten edding 751 die Schmauchspuren übermalt. Nachdem die Stützen angeklebt und getrocknet waren, habe ich das Deck auf den mittleren Aufbauten ausgerichtet und angeklebt. Nach dem Trocknen habe ich das Bauteil mit den seitlichen Aufbauten und der Reeling verklebt.


    Bereits bei der "Anprobe" fiel mir auf, dass das Bauteil nicht bündig mit der Reeling abschließt sondern diese überlappt. Den genauen Überstand konnte ich nicht ermitteln und schätze ihn auf ca. 0,5 mm an Back- wie an Steuerbord. Ich überlegte hin und her. Am Ende griff ich zur Schere und kürzte das Teil auf beiden Seiten ein. Das Ergebnis fiel unterschiedlich aus. Ganz zufrieden bin ich nicht. :(


    Na ja, weiter geht es ...



    Bildausschnitte, die den Zustand an Steuer- und Backbord zeigen.




    Hier der derzeitige Bauzustand. Sieht schon anders aus! :)


    Wenn jemand weiß, wie man solche Passungenauigkeiten am besten behebt, wäre ich für den Fingerzeig dankbar.


    Viele Grüße
    Josef