Das große Orlik Formel-1-Projekt (zweiter Versuch)

  • Aah, verstehe
    Na dann mal wünsch ich Dir Nerven aus Stahl.
    Muss mal selbst bei einen meiner Modelle mit Sprüh oder Pinsel Lack drübergehen (bis auf Reifen oder gewollt matte Teile )
    LG Sascha

  • Auch Reifen oder andere matte Teile können mit farbigem Matt-Lack bzw. Klarlack matt überzogen werden ;)

    Gruß aus Ostfriesland, Ralf

  • Das Cockpit ist jetzt fertig, allerdings ist der Sitz noch nicht eingeklebt, weil ich erst sehen will, an welches Karosserieteil er im Endeffekt angepaßt werden muß. Das Lenkrad ist leider nicht so ganz fest und läßt sich nach links und rechts drehen. Das habe ich verbockt, weil ich als Lenksäule einen gekürzten dünnen Nagel (nicht saugfähig = Kleber schlecht :huh: ) eingebaut habe, anstatt die vorgesehene Papierlenkstange zu benutzen. Letztendlich wird das aber nicht weiter stören, weil das Bauteil im Großen und Ganzen stabil an seinem Platz sitzt. Danach kamen die Seitenkästen an die Reihe, die nicht, wie bei allen anderen Formel-1-Autos, die ich gebaut habe, seitlich angeklebt, sondern in das Spantenskelett eingepaßt werden. Das Ding ist echt eine hochinteressante Konstruktion 8o Schließlich habe ich das ganze Gerüst zusammengeklebt. Hat alles wunderbar gepaßt :thumbup:

  • Als Nächstes ging's ans Bauen der Auspuffrohre. Diese Dinger bereiten mir in letzter Zeit riesige Schwierigkeiten. Nach einigem Gebiege habe ich sie noch so einigermaßen hingekriegt. Im fertigen Modell werden sie aber fast unsichtbar sein, somit ist die ganze Sache nicht weiter tragisch. Dann habe ich das Spantengerüst mit seinem Deckel versehen, was leichte Korrekturen am nun gelben Bereich am Heck erforderlich machte. Ich bin mal gespannt, wie eng es später bei der Montage der Hinterradaufhängungen zugehen wird. Das sieht jetzt schon nach leichtem Platzmangel aus, ist aber alles von der Bauskizze genau so vorgesehen. Mal sehen, das wird noch was werden...
    Schließlich habe ich die "Tapete" für den vorderen Bereich der Spantenkonstruktion gebaut. Hier mußte ich gar nix schleifen, alles hat auf Anhieb sehr gut gepasst, allerdings sind nun überall am tapezierten Bereich minimale bis leichte Ungenauigkeiten aufgetreten, die ich hoffentlich im weiteren Bauprozeß irgendwie verschwinden lassen kann.

  • Momentan tapeziere ich die Seitenkästen. Die Sache verläuft extrem hakelig und es sind unglaublich viele Anpassungen und Umbiegungen notwendig, obwohl ich bisher im Großen und Ganzen ziemlich präzise gearbeitet habe. Da ich mit den "Orangenschalenkonstruktionen" nicht ansatzweise ein ansehliches Ergebnis erzielen kann, wird alles weggeschliffen und acrylisiert. Wenn ich mir den russischen Probebau ansehe, habe ich sowieso nur die Wahl zwischen sichtbaren Orangenschalenfaltungen und offensichtlichen Pinselstrichen. Da eine absolut perfekte Bauweise an dieser Stelle nicht möglich ist, habe ich mich für Letzteres entschieden. Richtig problematisch baut sich die Wölbung hinten am Seitenkasten, die ist auch in der Bauskizze nicht hinreichend abgebildet und auch auf den Fotos vom Probebau gibt es keine Hinweise, wie es von unten aussehen soll. Da das Ergebnis so einigermaßen passt und die Stelle am Original derart rund ist, daß man sie aus Papier gar nicht 1:1 umsetzen kann, bin ich aber erstmal soweit zufrieden. Den Sitz habe ich jetzt mal eingeklebt, weil das Loch, durch das ich ihn montieren kann, mit jedem weiteren Bauabschnitt schrumpft. Ich habe ihn soweit wie möglich oberhalb an der Cockpitrückwand angepasst.

  • Auf dem ersten Foto ist zu sehen, mit welchen Komponenten das passende Grün zusammengemischt wird. Das nächste Projekt war der andere Seitenkasten, da gingen einige Stunden bei drauf und ich werde trotzdem nach dem Trocknen nochmal zwei Schichten Farbe abschleifen und eine auftragen. Das Anmischen der Farbe ist keine Freude, weil man nie zweimal das gleiche Ergebnis erzielt, auch, wenn die grobe Richtung eigentlich so stimmt :wacko:
    Generell war ich mir meiner Sache auf der anderen Seite etwas sicherer, weil ich das Ding ja schon mal gebaut habe. Die Wölbung hinten war aber nochmals ziemlich übel, wenn auch nicht so schlimm, wie beim ersten Versuch. Die "Orangenschalen"-Teile sind mir links etwas besser gelungen, da ich aber keine zwei völlig unterschiedlichen Seiten haben will, habe ich sie auch hier runtergeschliffen und mit Farbe nachmodelliert.

  • Die "United Colors" können mich langsam kreuzweise. Ich bin sowas von fertig mit grün zusammenmischen, auftragen, wegschleifen, nochmal mischen, auftragen, usw. Am Ende habe ich aber den perfekten Farbton getroffen. Und die Aufbauten, die jetzt noch fehlen, sind zum Glück alle gelb und brauchen im besten Fall auch kein Acryl mehr.
    Nach der absolut nervenraubenden Farbodyssee habe ich nun die vordere Karosserieabdeckung und die interessante, hochgebogene Cockpitumrandung gebaut. Das Teil ist beim russischen Probebaubericht komplett gelb, bei meinem Orlik-Bogen allerdings obendrauf schwarz. Also habe ich mal wieder Originalfotos gesichtet. Dabei kam heraus, daß wohl damals beide Varianten zum Einsatz kamen. Somit habe ich beruhigt meine schwarze und absolut originalgetreue Umrandung gebaut und an die große Abdeckung angeklebt. Die Anpassung des Karosserieteils hat mich dann bestimmt zwanzig Minuten gekostet, letztendlich passen aber alle Farbstreifen gut aufeinander.

  • Ich fand Deine bisherigen Versuche auch schon toll.


    Giebt es da vielleicht eine Nummer oder Coder der Farben?
    Bei BMW zum Beispiel giebt es die Farben (des rot dunkelblau hellblau Logos) zu bestellen.
    Wenn mann das rot und hellblau 1zu1 mischt ergibt es das dunkelblau.
    Hilft Dir zwar nix, wäre sicher auch viel zu umständlich.
    Vielleicht ergibt das Gelb Grün, auch genau das Blau. Ob mann es dann auf Papier umsetzen kann ist eine andere Frage.


    LG Sascha

  • Sascha, ich kaufe keine Farben. Ich nehme einfach das, was ich bei meiner Frau so finde :cool: Das ganze Thema eignet sich auch richtig gut zum endgültig Durchdrehen. Das Benetton-Grün kann man auch nicht aus jedem beliebigen Grünton mischen, sondern genau aus Diesem hier. Vielleicht aber auch noch aus Gelb und Blau :huh: Generell sollte man Farbarbeiten auch nur bei Tageslicht machen, habe ich bei diesem Modell hier auf die ganz harte Tour gelernt :cursing: Ich habe es nämlich schön spät abends bei Neonlicht begrünt, um dann am nächsten morgen festzustellen, daß ja die Farben gar nicht übereinstimmen. Generell ist die ganze Geschichte ein einziges großes Spektrum mit fließenden Übergängen. Man kann sich dem passenden Farbton mit minimaler Zugabe einer Mischfarbe annähern und mit noch einem weiteren winzigen Schritt wieder völlig von ihr entfernen. Hat ein Bißchen was von der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Nach der ausgiebigen Grünkatastrophe kann ich aber einhundertprozentig bestätigen, daß Papier definitiv geduldig ist. Es ist schon erstaunlich, wie viele Durchgänge von Farbe Auftragen und dann wieder Abschleifen der Werkstoff so mitmacht.

  • Alst Nächstes habe ich den oberen Teil der Karosserie gebaut. Rückhaltloses Vertrauen in die Bauskizze ist bei diesem Modell nicht zu empfehlen, das steht spätestens ab jetzt fest. Man muß einfach wachsam sein, die Teile genau betrachten und sich selbst überlegen, wie man alles zusammenflicken könnte. Das gefaltete Segment im oberen Bereich des Bauteils sollte laut Plan ohne jegliche Klebelaschen auf Kante geklebt werden ?( Habe ich natürlich anders gelöst und eine gebogene Klebehilfe eingezogen :cool: Des weiteren sind im Bauplan die vorhandenen, separaten, Klebelaschen zum Verbinden der Bauteile nicht eingezeichnet und ich bin auch einmal schön in die Falle getappt und mußte den vorderen Bereich ziemlich unklug animprovisieren.
    Das fertige Teil hat dann doch Acrylfarbe benötigt, aber nur Zitronengelb und das auch noch direkt aus der Flasche. Nix da mit Anmischen :thumbsup: Ich habe dem Bauteil zum Abschluß gleich zwei Schichten Klarlack spendiert, was die Sache dann optisch ziemlich aufgewertet hat.

  • Die kleinen Bauteile, die später Teile der Vorderradaufhängung tragen werden, sollen doch tatsächlich einfach auf Kante geklebt werden. Ich habe natürlich noch ein kleines Kartonfragment zur Stabilisierung eingesetzt. Auch diese Teile habe ich nachverschlimmbessert und dazu dann doch nochmal GRÜN ANGEMISCHT :wacko: War aber diesmal nicht so schlimm. Ich kann nur langsam kein Grün mehr sehen :D
    Als Nächstes beschäftige ich mich jetzt gerade mit den hinteren Radaufhängungen. Eigentlich habe ich die Dinger schon gefühlt tausendmal völlig problemlos gebaut, allerdings besteht hier die Besonderheit, daß man die Aufhängungen durch eine Karosserieblende hindurchbauen muß. Dadurch ist es fast unmöglich, die beiden Klebepunkte im Fahrzeuginneren anständig zu sezten. Also habe ich, nach ausgiebiger Beobachtung der Konstruktionsweise, das obere Aufhängungsteil zuerst angebracht und dann das Karosseriefragment auf das untere Stückchen Aufhängung "aufgefädelt", um so zum Einen den Klebepunkt zu erreichen und zum Anderen die Karosserie schließen zu können. Das war dann alles kein Problem mehr, allerdings ist die Anpassung der Klebelaschen in diesem Bereich überhaupt nicht lustig.

  • Zur Zeit bin ich durch Zeitmangel etwas ausgebremst. Darüber hinaus baue ich gerade kleine Fitzelteile, was zwar einen Baufortschritt erzeugt, allerdings eher in unauffälligerem Maße. Somit habe ich gerade das etwas miese Gefühl, DASS ES ÜBERHAUPT NICHT VORAN GEHT MIT DER ELENDEN KARRE :D
    Nichtsdestotrotz konnte ich die Halterung für den Heckflügel bauen, inklusive Befestigungsschrauben. Die sind mal wieder so klein, daß sie nicht auf die Pinzette passen. Hier bin ich genauso verfahren, wie bei den Knöpfchen im Cockpit: Zahnstocher in den Leim tauchen, Teil dranheften und mit Hilfe des Skalpells an seinen Platz pappen. Kanten habe ich hier nicht angemalt, weil die Schrauben sowieso aus einem helleren grau bestehen und ich mit der Maßnahme nur alles versaut hätte.
    Als Nächstes habe ich mal eine Radaufhängung gebaut, allerdings noch ohne Bremse. Die Aufhängungen sind bei diesem Modell sehr gut umgesetzt. Man baut jeweils eine "Außenscheibe" in doppelter Papierlage und klebt die vertikale Oberfläche dann auf Kante. Läßt sich an sich sehr schön bauen, allerdings ist ,bei dem länglichen Teil mit den angezeichneten weißen Flächen, links und rechts vertauscht. Das ist aber relativ egal, da man überstehendes weiß an der falschen Stelle später einfach mit Edding übermalen kann. Bei vergleichbaren Modellen hat man oft ein völlig verwinkeltes Teil mit winzigen Klebelaschen, da ist das hier echt um Längen besser.
    Als Achse benutze ich für jede Fahrzeughälfte ein separates Stück Draht, das dann jeweils schon im inneren Aufhänungsteil endet, weil ich zur Befestigung der Räder später einen noch dünneren Draht benötige, der dann in die Bremsscheibe eingelassen wird.

  • Ich habe mich nun auch um die letzten Karosseriewölbungen gekümmert. Die seltsam geformten Teile werden einfach auf Kante geklebt, was aber ganz gut von der Hand ging. Dann habe ich entschieden, daß es an der Zeit ist, die Nase anzukleben. Das Kleinteil, daß später die Vorderradaufhängung festhält besteht aus fünf winzigen Fragmenten. Die Seitenteile habe ich mit 0,5 mm Karton verstärkt, was das Bauen natürlich erleichtert hat. Schließlich habe ich mich endlich mal um die Bodenplatte samt Diffusor gekümmert. Mit einer Kombination aus Bauskizze und Fotos aus dem russischen Baubericht ließ sich auch dieses Teil sehr geschmeidig bauen, allerdings bedurfte es einiger Anpassungen. So mußte ich beispielsweise die Seitenkästen etwas "aufbiegen", damit sie auf dem Unterboden an der richtigen Stelle sitzen. Meine völlig verpfuschten Auspuffrohre konnte ich ebenfalls ziemlich gut in den Diffusor reinkaschieren. Die ganze Schlamperei an dieser Stelle ist jetzt fast unsichtbar :thumbup: Nach getaner Arbeit muß ich feststellen, daß der gesamte Rumpf gerade ist. Ich nehme an, daß daran die Spantenbauweise Schuld ist. So ein kerzengerades Chassis habe ich noch nicht gebaut, bei den anderen Autos war immer irgendetwas minimal verzogen.

  • Beim Benetton gibt es nun, im Gegensatz zum Ferrari, eine dekadente, hochdetaillierte Bremsanlage. An den Teilen habe ich ganz gut meinen Modellbau-Lernfortschritt bemerkt. Fragmente in dieser Größenordnung bereiten mir gar kein Kopfzerbrechen mehr, ich baue die Dinger jetzt einfach so weg :thumbup: Zum Befestigen der Räder habe ich einen dünnen, mit Plastik ummantelten, Draht gefunden, dessen Klebeeigenschaften absolut unterirdisch sind. Also habe ich ihn umgebogen und, unter Zugabe einer gewissen Menge Bastelleims, in der Bremsscheibe versenkt. Jetzt sind zwar die Achsenstummel, die die Räder halten, nicht mit der Radaufhängung an sich verbunden, aber die Klebekraft vom Bastelleim sollte ausreichen, um das Gewicht des Fahrzeuges zu tragen. Ich hab' ja auch diesmal ohne Blei gebaut :D

  • Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die Daumen-Hoch-Fraktion!


    Die vordere Radaufhängung ähnelt in ihrer Konstruktion dem hinteren Exemplar sehr; Die Seitenwände werden in doppelter Papierlage gefertigt und die vertikalen Elemente dann einfach drumgelegt. Lediglich die Lufteinlässe für die Bremskühlung werden recht fummelig auf Kante geklebt. Für die Lenkstangen habe ich eine Büroklammer zerlegt, wie ich es einst beim Williams FW 15 auch schon gemacht habe. Die Befestigung der Radaufhängung an der Bremsanlage gestaltet sich recht umständlich. Es ist alles so ausgelegt, daß die Elemente mit gekürzten Nägeln bzw. Stecknadeln befestigt werden. Wenn man geschickt ist, kann man es wahrscheinlich so bauen, daß die Vorderräder "lenkbar" bleiben. Da ich nicht geschickt bin, habe ich alles gerade ausgerichtet und zusätzlich zu den Nägelchen ordentlich Kleber draufgeschmiert :D
    Da ich momentan mal wieder erheblich unter Zeitmangel leide, habe ich ganze drei Tage am Frontflügel rumgewerkelt :wacko: Dieses Exemplar ist sehr viel einfacher zu bauen, als der Flügel vom Ferrari :thumbup: Auffällig ist, daß der Jordan von 1991, der '92er Benetton und der '93er Williams verblüffend ähnliche Frontflügelkonstruktionen aufweisen. Ich werde das, wenn ich die Zeit dazu finde, beizeiten nochmal fotografisch dokumentieren...

  • Am Ende so eines Bauprozesses bekommt man es immer nochmal mit Gefrickel in epischem Ausmaß zu tun. Damit das diesmal nicht so ist, habe ich die Mikroteile zuerst gebaut und mir für ganz zum Schluß den Heckflügel aufgespart. Eine der schönsten Beschäftigungen auf diesem Planeten liegt darin, einen gebogenen Draht symmetrisch korrekt auf Papier zu kleben und zwar so, daß die Ausrichtung beider Spiegel möglichst zueinander paßt :cursing: Am Ende ging es dann irgendwie, man darf die Stelle jetzt halt nicht mehr berühren. Ich gehe mal davon aus, daß ich hier mit Sekundenkleber besser gefahren wäre, allerdings hatte ich gerade keinen da und wollte eigentlich ganz gerne das Modell noch zu Ende bauen. Also habe ich diese hirnlose Akrobatik mit Weißleim durchgeführt, was wahrscheinlich nicht die intelligenteste aller Möglichkeiten war :huh: Der Bau der übrigen Teile verlief ansonsten recht unspektakulär. Die beiden Antennen, die auf den Seitenkästen sitzen, habe ich aus kopflosen Stecknadeln gebastelt, die ich zuerst in Zitronengelb und dann, nach einer kurzen Trockenphase, in Klarlack getaucht habe.


    Jetzt ist das Auto fertig und kann da bewundert werden, wo ich alle fertigen Rennwagen poste (siehe unten ;) )

  • Ich fühle mich zwar jetzt bereit für den Bau von noch komplexeren Modellen, aber ich mache jetzt hier bei diesem Projekt erstmal Pause, weil ich noch eine Rechnung mit dem Arrows A 18 von Oriel offen habe und es mir da ganz gewaltig in den Fingern juckt :D Der Tyrrell läuft ja nicht weg.