Meine Erfahrungen beim Vergrößern von Modellen

  • Meine letzten Modelle waren 1:16, daher wollte ich auch das Modell einer Feuerwehr von 1:24 auf 1:16 vergrößern. Man kann sich ja leicht ausrechnen wie groß es wird, aber wie es dann fertig war, gab es keine Vitrine dafür und musste extra angefertigt werden. Welche Erfahrungen habe ich dabei gesammelt?
    [Blocked Image: http://www.lreinhold.de/Feuerwehr/Bilder/IMG_3342.jpg

    • Zum Skalieren muss ich hier sicher nichts mehr schreiben - ich habe auf 156% vergrößert.
    • Aus 8 Seiten wurden damit 24 Seiten weil sich die schiere Größe der Teile nicht so leicht verteilen ließ
    • Genutzt habe ich CorelDraw und Photopaint
    • Gescannt mit 300 dpi ohne Einzug, also alles manuell aufgelegt, da sich durch den Einzug Verzerrungen bildeten. 300dpi waren im Nachhinein zu wenig, beim nächsten Modell werde ich 600dpi scannen
    • Ausgedruckt auf 160g Papier was sich eindeutig als zu dünn erwies. Die letzten Blätter habe ich auf 200g Papier gedruckt
    • Durch die Größe ist das Handling mit dem Modell sehr schwierig und man drückt unweigerlich die Seitenflächen ein, daher habe ich dann alle Seitenteile mit 1,5mm Karton verstärkt ohne die Klebekanten einzubeziehen.
    • Die Chassisteile habe ich zum teil aus Holz gefertigt weil Karton zu instabil war
    • Front und Dachteile habe ich aus 15mm starkem Holz geschliffen weil es nicht gelang, diese halbwegs glatt mit Karton anzubilden. Insbesondere die Rundungen nicht.
    • Aufgedruckte Linien waurden durch nochmals ausgedruckte und aufgeklebte Teile nachgebildet, da ich alles anmalen wollte
    • um es besonders gut zu machen habe ich mit Grundierungsspray begonnen und danach Farbe gesprüht. Aus unerfindlichen Gründen trocknete dabei die Sprayfarbe einfach nicht und blieb klebrig, also wurde alles mit Klarlack übermalt
    • Als Kleber verwende ich Bastelkleber von Pritt und große Mengen Super Glue cyanacrylat


    Das basteln in 1:16 ist also anders, aber macht durchaus Spaß. Das nächste Modell wird ganz sicher besser weil ich diese Erfahrungen ja jetzt habe. Es wird ein Funkpanzerwagen in 1:16 sein.
    Wer sich für bildhafte Darstellungen interessiert, die findet man hier.


    Gruß an alle
    Lothar

  • Hallo,
    das sind imponierende Modelle. Danke für die stichpunktmäßigen aufgeführten Erfahrungen. Eine Frage, scannst Du mit einem Scanner ( für A 4) oder mit einem für A 3 aus. Die Frage gilt auch für die Größe des Druckers.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Zum Scannen und Drucken nutze ich einen A4 Drucker von Epson. Den XP 830. Der hat im Gegensatz zu den HP keinerlei Probleme mit 200g Papier. Einen A3 Drucker hatte ich bislang nicht erwogen, einfach aus Platzgründen. Und ja - man muss dann schon ein wenig schieben um alles auf A4 unterzubringen. Mein nächstes Modell wird heute auf A3 geliefert, da muss man dann eben in den Copyshop



    Lothar

  • Hallo Lothar,


    Du hast also auch schon die Erfahrungen mit dem eigenen "Vergrößern" zu Hause gemacht ... nun ja, das ist ja alles ganz schön gut und schön, aber ein Vergrößern eines in 1:1 gedruckten Bogens "verdoppelt" aber auch alle Linien und nicht nur die Größe der Bauteile. Bei einer Linienstärke von 0,5 mm im 1/1-Druck kommen dann schon so eben mal ganze 1 mm Striche 'raus! :!:
    Fazit also solchen einfachen vergrößerns: man muss dann allerhand von den Linien wegschneiden und je nach dem, wie es um die Passgenauigkeit des Modells bestellt ist, manchmal auch ein oder zwei Teile "nachbestellen" ...
    Erstaunlicher Weise ist mir die Vergrößerung des Modells der Tu-154 bzw. der Zusammenbau der "Vergrößerung" relativ gut gelungen, ich musste halt nur konsequent auf 50% der Druck(er)linie schneiden ... ... ... leider habe ich dann beim Bau nicht auf korrekte Fluchtung der Rumpfnaht geachtet ... das Ergebnis war eine "schielende" Tupolew ... dieses Bild ist (glaube ich) noch in der Galerie zu sehen.


    Sachsen grüßt ... den Rest der Welt
    Euer Dieter.

  • Hallo Dieter,


    das ist zweifelsohne richtig! Zwei Modelle habe ich bislang vergrößert und bei beiden entschloss ich mich dann, diese zu lackieren weil es nicht gelang die Linien mit Kantenfärben unsichtbar zu machen. Das ist also auch noch eine wichtige Erfahrung - man kommt um das Lackieren nicht herum weil eben die Kanten nicht mehr passgenau sind.


    Mir fällt übrigens imer mehr auf, dass sich hier viele Rentner im Forum tummeln. Ist ja auch klar, dass dies nun mal ein schönes Hobby ist für einen Pensionär. Allerdings habe ich in der Zeit des hektischen Berufslebens irgendwie mehr geschafft beim Basteln. Vermutlich weil man schneller gebastelt hat. Und - Rentner haben ja keine Zeit.


    Gruß
    Lothar

  • Meine Vorgehensweise bei Umskalierung; das Bild in ein Vektorbildbearbeitungsprogramm (CorelDRAW oder CAD) einfügen, vergrößern (in meinem Fall um Faktor 1,515 beim Wechseln von 1:50 auf 1:33), Konture der Teile neu Zeichnen (die Dicke der Linien ist damit so, wie ich es will) und mit Farbe füllen, die Größe (Länge) der benachbarten Teile prüfen und gegebenenfalls korrigieren – fertig!
    Viel Aufwand, aber mir macht das Spaß. :)

  • Hallo Erleuchteter (lustiger Dienstgrad :D )


    Die Umrisse von etwa 1000 Teilen zu vektorisieren geht ja sicher mit den entsprechenden Tools vielleicht noch schnell, Manche kann man ja auch nur duplizieren. Aber wie machst Du das mit den vielen in den Teilen aufgedruckten Details? Bei Flugzeugen gibt es da vielleicht auch so einiges. Vektorisierst Du das gesondert und klebst Du das später auf? Das Füllen mit Farbe hat ja viele Vorteile, da die Kartondrucker meist nicht mit Offset drucken und das blöde Pixelmuster ja auch vergrößert wird. Aber alle Details dann auch zu vektorisieren und neu einzubringen stelle ich mir sehr aufwändig vor?? Auch wenn CAD und Photoshop Spaß machen und wir als Pensionäre Zeit haben sollten.
    Das Modell das ich jetzt baue (Panzerfunkwagen 250-3) hat nicht nur mehr als 1500 Teile sondern auch bereits gealterte Oberflächen. Das nachzubilden wäre ja fast unmöglich.


    Gruß
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    alles „was geht“ (was aus meiner Sicht Sinn macht) wird vektorisiert, bei Flugzeugen ist es auch (in der Regel) nicht so viel. Viele Details (z.B. ein Bild, Logo) oder Texturen kann man als jpg-Bild aus dem Original (oder speziell für diesen Zweck separat nachgemacht) in CAD-Bild einfügen, wenn man es „geschickt“ macht, sieht man nicht einmal die Konturgrenzen. So habe ich es z.B. mir meiner IL-18 gemacht und so mache ich es jetzt mit der B-767.
    Und als Rentner hat man zwar nicht unbegrenzt Zeit, aber doch ziemlich viel, insbesondere, wenn Modellbau eine Leidenschaft ist... :cool:

  • Servus Lothar!


    Ich mache das genauso wie Henryk. Alle Teile werden händisch vektorisiert - nur eingefärbt werden die Teile nicht. Alle Details werden als Linie dargestellt. Durch die Verwendung eines Laserschneiders werden diese Linien dann auch gleich für das Schneiden od. (als Markierung für die Lackierung) werden mit dem Laser graviert.


    P.S.: Offsetdruck wird in der Regel auch gerastert. Jedes Druckverfahren, daß die Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz verwendet muß für andere Farben mal mehr oder weniger rastern. Beim Siebdruck hingegen arbeitet man mir Schmuckfarben - hier wird jede verwendete Farbe separat angemischt und als einzelne Schicht gedruckt. Daher ist dieses Verfahren bei vielen verwendeten Farben nicht realisierbar, bzw. zu teuer. Allerdings gibt es beim Siebdruck dann auch keine Rasterung - Pixel zu sehen. Ein Beispiel dafür sind die Geli Flugzeugbogen, bei denen das Silber mit Schmuckfarben gedruckt wird (wurde).


    LG
    Josef

  • Wird ein "blödes Pixelraster" sichtbar handelte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit beim Original um einen Offsetdruck... die Rasterung eines Laser- oder Tintenstrahldruckes erfolgt völlig anders, und wird bei Vergrößerungen viel weniger sichtbar als die Aufrasterung von Offsetdrucken.


    Übrigens können natürlich auch beim Offset Sonderfarben verwendet werden - ebenso kann im Siebdruck Euroskala (also 4c-Druck) zum Einsatz kommen. Das ist unabhängig vom Druckverfahren.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Hallo Leute,
    aus Euren klugen Hinweisen ergibt sich als Excerpt folgender Erfahrungsschatz:
    - Nach dem Scan werden alle Teile in den Umrissen und Aufdrucken vektorisiert
    - Die Farbfüllungen werden ersetzt durch digitale Farben oder bei Josef so belassen


    - in Josefs Superlabor werden die Teile dann per Laser geschnitten entlang der Vektoren die eine entsprechende Markierung tragen
    - "blöde Pixelraster" (da habe ich ja was angestellt) werden eigentlich abgeschwächt durch das Scannen und Drucken
    Praktisch hätte ich da viele hundert Teile manuell vektorisieren müssen und auch wenn die Vorteile einer Vektorisierung klar auf der Hand liegen - wer hat denn dazu die Muße??? Macht Ihr das wirklich so???
    Hinsichtlich der Farbfüllungen und natürlich auch der Linien erhebt sich für mich nun noch ein neuer abzufragender Erfahrungswert: Mit welcher Auflösung scannt Ihr denn???
    Meine letzten beiden Modelle die ich vergrößerte, habe ich mit 300dpi gescannt weil ich sie ja ohnehin lackieren wollte. In den Scans sieht man aber sehr deutlich, dass das Pixelraster des Offsetdruckes zwar vergrößert ist, aber auch vermutlich durch die Auflösung 300 dpi verschwimmt.
    Nun habe ich das mal mit dem Scan des aktuellen Modells auf A2 Format und mit 600dpi verglichen. Leider sind die Dateien alle so um die 60MB groß so dass ich sie hier schlecht einstellen kann, aber klar sichtbar ist, das das Pixelraster sehr sauber sichtbar ist wenn man zoomt, also nicht verschwimmt. Wenn man es dann aber mit dem Tintenspritzer ausgibt wird es deutlich vergleichmäßigt, auch bei einem 600dpi Druck.
    Ich würde daraus den Erfahrungswert erkennen, das man beim Vergrößern wohl generell mit 600dpi scannen sollte und damit dann auch druckt in der gezoomten Version.
    Und was die Werkstatt von Josef betrifft: Er hatte mir mal verraten, dass er auch mit 3D Druck arbeitet, und nun auch noch mit Laserschnitt!!!!???? Wow!!! In Österreich muss es ja dicke Gehälter geben??? Oder er macht es heimlich in der Werkstatt seines Chefs :)


    Gruß
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    die „blöden Pixelraster“ entstehen bei mir (bei der von mir benutzten Methode) überhaupt nicht, da ich nur die Umrisse vektorisiere und es dann mit Farben fülle – das „Original“ (also das, was in ein Vektorprogramm eingefügt wird) wird nach der Vektorisierung gelöscht. Mit anderen Worten; es wird nicht das Original skaliert ausgedrückt, sondern die Vergrößerung selbst 1:1 gedruckt. Auch wenn ich das vektorisierte Bild „1000 Mal“ vergrößern würde, würde es keine Pixelrasterung verursachen, weil es keine Pixel gibt!
    Jeder entscheidet aber für sich selbst, was er mag und womit/wie er arbeitet.
    Ich scanne mit einer Auflösung von 300 dpi, das reicht aus, um „die Kurven“ korrekt darzustellen. Ein Scann mit z.B. 600 dpi würde so eine große (DIN A4) jpg-Datei generieren, dass ich die Datei nicht in (mein) CAD-Pogramm einfügen konnte – d.h. das eigentlich schon, dann konnte ich aber so eine große Datei nicht im Vektorprogramm speichern, also auch nicht nach erneuter Öffnung bearbeiten.

  • Hallo Henryk,
    diesen Thread hätte ich mal vor meinen Skalierungsversuchen betreiben sollen. Mir ist schon klar, dass eine Vektorisierung mit Farbfüllung die Qualität stark verbessert hätte. Und ich glaube auch, dass bei diesem Verfahren 300dpi zum Scannen ausreichen wenn man eine Umrißvektorisierung anstößt. Natürlich ist die Farbfüllung dann auch ein wichtiger Punkt indem man eine hohe Gleichmäßigkeit durch exakte RGB Werte erzielen wird.
    Ich habe das auch so verstanden, dass Du dann danach das dahinter liegende JPG löscht. Damit wird ja dann auch eine erhebliche Reduzierung der Dateigröße erreicht. Meist ist so eine Vektordatei dann ja nur noch maximal 1MB groß.
    Man muss sich natürlich mit einem CAD Programm gut auskennen! Und möglicherweise auch noch mit Photoshop. Ist also nicht nur Papier schnipseln!
    Wenn ich allerdings die A2 Scans meines aktuellen Modells sehe, glaube ich nicht, dass man die vektorisieren könnte da hier schon Alterungen in den Farbfüllungen enthalten sind an denen ein Vektorprogramme möglicherweise scheitern würde.
    Gruß
    Lothar