Schutzlack mit Pinsel auftragen - welchen

  • Habe hier einiges gelesen über UV Schutzlack aus der Spraydose. Mir kommt jetzt bei einem Modell aber erstmalig die Idee, einen Schutzlack zu nutzen den ich nicht sprayen will weil ich dabei nicht garantieren kann dass alle Ecken erreicht werden und auch Glasscheiben im Spiel sein werden. Bislang habe ich meine Modelle immer farblich mit Pinseln lackiert. Den Kübelwagen Typ 82 den ich jetzt aber am Wickel habe kann ich nicht bemalen weil zu viele Details verloren gingen - siehe Foto die Tarnbemalung und kleine Beschriftungen.


    [Blocked Image: http://www.lreinhold.de/Typ%2082/Bilder/IMG_2709.jpg]


    Daher die Frage, ob jemand Erfahrung hat mit dem Auftragen von Schutzlack mit Pinseln und welcher Lack dafür genommen werden sollte. Vermutlich ist ein wasserbasierter Lack da ja eher kontraproduktiv?


    Lorei

  • Hallo Lorei,


    das Problem hatte ich auch, habe gerade das Polnisches Schnellboot „ORP Odwazny“ unter der Schere, will es RC fähig machen. Benutze dafür von Revell den Emaillack Klar glänzend. Den Lack verdünne ich, er zieht dann sehr gut ins Papier ein. Papier wellt sich nicht. Vorher aber bitte an einen Reststück ausprobieren, das Papier wird zuerst etwas durchscheinend, nach der Trocknung ist aber wieder alles beim alten. Der Farbton wird aber etwas dunkler wie vor der Bemalung.


    Gruß Udo

  • Hallo Udo,


    löst dieser Lack den Kleber? Diesen Effekt hatte ich mal mit Nitrolack. Den Lack gibt es vermutlich auch matt - werde gleich mal danach suchen. Glänzend ist ja für ein militärisches Modell nicht passend.
    Wie bist Du eigentlich mit der polnischen Anleitung zurecht gekommen? Eine Online Übersetzung ergab bei mir nur Kauderwelsch.


    Lorei

  • Gibt es überhaupt UV-Schutzlack in Dosen?


    Hier dürfen ruhig Namen und Bezugsquellen genannt werden.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin allerseits,


    Gibt es überhaupt UV-Schutzlack in Dosen?


    Gibt es. Ich nehme schon seit einigen Jahren "Marabu UV-Schutzlack matt", Artikelnummer 2308 18 000 (400ml-Dose). Der Lack ist auch in glänzend zu erhalten. Wenn der Auftrag auf dem kompletten Bogen vor dem Zusammenbau erfolgt, düften damit die genannten Probleme


    den ich nicht sprayen will weil ich dabei nicht garantieren kann dass alle Ecken erreicht werden und auch Glasscheiben im Spiel sein werden


    nicht auftreten. Im Nachhinein hilft bei Glasscheiben oder entsprechenden Nachbildungen evtl. ein Abdecken. Nicht erreichbare Ecken sind m. E. zu vernachlässigen, zumal sich der Lack sehr gut verteilt.


    Lieferanten lassen sich über das Internet finden, Fentens Kartonmodellbau gehört auch dazu (http://www.kartonmodellbau.de/…/de_DE/?ObjectID=49328851).


    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Lorei,


    Benutze als Kleber Pritt Bastelkleber und UHU Flinke Flasche, habe bisher keine Probleme gehabt. Nimm bitte den Klarlack glänzend, den Lack unbedingt verdünnen, in der Dose ist dieser viel zu dick, nach der Trocknung ist das Papier weiterhin matt. Vorher halt mal den Verdünnungsgrad an Reststücken ausprobieren. Dem Mattlack von Revell empfehle ich nicht, nach der Trocknung kann evtl. michiger Schleier zurückbleiben.
    Ob der Lack UV beständig bei Papier ist ist, weiß ich nicht. Benutze aber Revell Emailfarben bei all meine anderen Modellen (Plastik,Holz, GFK) und habe bisher keine Vergilbung feststellen können.
    Zu der Bauanleitung, ist ein Bogen von Drafmodell und eine einfache deutsche Übersetzung ist dabei.


    Gruß Udo

  • Hallo,
    ich kann nur aus eigener Erahrung den von Gustv in Posting 5 erwähnten Spray als positiv bestätigen.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Gordon,


    Dein Tipp erschien mir überzeugend und ich begann schon zu bestellen - bis ich das hier las: (Zitat aus der Website)


    Lascaux /Transparentlack UV


    Transparenter Schutzlack zur
    Optimierung der Licht- und Wetterechtheit. Durch den eingebauten
    UV-Schutz wird das System gegen kurzwellige Strahlen stabilisiert.


    Auf
    folgenden Untergründen sollte Transparentlack UV nicht verwendet
    werden: Zementfaserplatten oder Zementsubstraten, hochalkalischem
    Silikatputz oder alkalischen Farben. Die Verarbeitung von
    Transparentlack UV erfolgt wie die des normalen Transparentlacks. Zu
    beachten ist, dass stets mindestens zwei Anstriche, je 25 % mit Wasser
    verdünnt, aufzubringen sind. Dadurch wird eine genügende Schichtdicke
    und damit die erwünschte UV-Absorptionswirkung erreicht. Zwischen den
    Anstrichen ist eine Trockenzeit von ca. 6 Stunden zu beachten.


    Ein
    UV-Schutz wird nur durch eine Schlusslackierung erreicht; ein Zusatz
    von Transparentlack UV zu den Farben ist wirkungslos. Transparentlack UV
    kann selbstverständlich auch für Innenanwendungen eingesetzt werden,
    ist aber für diesen Bereich nicht unbedingt erforderlich.


    Zitatende


    Ich vermute also, dass das Wasser den Karton wellen dürfte und bin daher nun eher zurückhaltend.


    Und auch Danke an Udo. An den milchigen Schleier von Revell Lack erinnere ich mich auch. Den Effekt hatte ich bei einem Bootsmodell und bin dann anschließend sehr entäuscht gewesen weil ich alles wieder schleifen musste. War glücklicherweise ein Holzmodell.


    Dann bleibt wohl doch nur der Weg mit dem mehrfach empfohlenem Spray.


    Lorei

  • Hallo Lore,


    ja stimmt, das klingt nicht gut….. Ich habe zu Hause noch einen stinkenden = lösemittelhaltigen Firnes rumstehen, kann ich gerne heute Abend mal schauen, was das noch war - wenn ich ihn finde…. ?( :D


    War auch jeden Fall zum Streichen.
    Denn lösemittelhaltig ist die Revell Farbe ja auch - Mensch habe ich das geliebt! :D :thumbup:
    Ich sag dir morgen bescheid!


    Grüße Gordon

  • meine Lacke sind Acryllacke von Vallejo...


    zuerst immer eine Lage Mattlack ( weiße Teile - Flugzeugrümpfe - werden sonst sehr transparent) außerdem ist der sehr schnell trocken.


    Danach kann mit Seidenmatt oder Glänzend das entsprechende Finish erfolgen.


    Anlösen der Klebstoffe gibt es dabei auch nicht (auch Laserdrucke lösen bei Acryllacken nicht an)


    Gruß Helmut

  • Hallo Freunde
    Dann will ich mich mal zu Wort melden. 1. Vorsicht mit dem Acryllack von Lascaux, der ist wasserhaltig! 2. Der Nitrolack schädigt die Bronchien, und löst die Verklebungen. mein Rat wäre, Die einzelnen Blätter des Bogens vor dem Zusammenbau mit dem Spray behandeln, oder eine Vitrine mit einem UV Schutzglas verwenden. Ich habe mir in einem Billigmöbelgeschäft vergleichbar mit IKEA vor einiger Zeit 2 Hängevitrinen gekauft, die vorne als Abdeckung eine Schiebbare Glasscheibe besass.
    Diese Scheibe habe ich durch eine nicht reflektierende und 92% UV Strahlen absorbierende Scheibe ersetzt. das selbe Prinzip kann man in verschiedenen Grössen aus handelsüblichen Regalbrettern aus dem Baumarkt selbst herstellen.
    Grüsse Nik

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
    Petrojarl Cidade de Rio das Ostras JSC skaliert auf 1:250
    Hellcat, Halinski

  • Hallo Helmut,


    der Hinweis auf Vallejo war aus vielerlei Hinsicht sehr interessant und ich habe mir unter vallejo.de mal die riesige Palette angesehen. Da sind ja Sachen dabei, wirklich interessant. Aber alles immer nur ausdrücklich für Plastik und nicht für Karton. Ein reines transparentes UV Lackprodukt fand ich aber nicht.


    Und der Hinweis auf eine Glasscheibe klingt zwar unwirklich, scheint aber durchaus eine Möglichkeit zu sein.


    Die Bögen vorher zu lackieren entfällt leider da ich schon etliche Module fertig habe. Diese wollte ich nun einfach einzeln mit einem Pinsel lackieren. Wie es scheint bleibt nur die Möglichkeit das UV Spray zu nutzen. Alle wasserlöslichen Farben bringen ja die Gefahr mit sich, dass sich der Karton verformt. Bei den Reifen ist das aber schon wieder schwierig. Sie sind mit Rubber Black von Tamiya auf Gummi getrimmt und da ließe sich nur mit Pinsel arbeiten.


    Ich bin nun schon am Überlegen, ob ich das gesamte Modell doch anstreiche und die kleinen Aufdrucke über Abziehbilder danach wieder aufbringe. Den gesamten Bogen hatte ich zuvor eingescannt.


    Lorei

  • Hallo Lore,
    da habe ich mich wohl nicht genau genug geäußert:


    Bei Vallejo gibt es auch keine UV-Lacke.
    Aber die Lösungsmittelfreien Lacke und Farben (Kantenfärben bei mir seit über 10 Jahren nur mit Vallejo - durch die Pipettenflaschen lassen sich die Farben sehr gut und genau mischen) sind deutlich weniger Umwelt- und Gesundheitsbelastend als Lösungsmittelhaltige. Die Haftung auf Karton ist hervorragend, die Farbei bleibt da wo sie hin soll und saugt sich nicht durch das Papier.
    Und wenn die Lacke durchgetrocknet sind, kann auch mit einem anderen Produkt eine zweite Lackierung erfolgen.


    Gruß Helmut

  • Moin Lore,



    Moin Lore,
    schau mal hier: http://www.boesner.com/farben/…lfirnis-mit-uv-schutz</a>
    Das gibt es zwar nur zum Sprühen, aber man könnte die nicht zu behandelnden Stellen zunächst abdecken und dann mit feinem Pinsel nachbehandeln. Gegebenenfalls kann man das Zeug auch in ein Mini-Fläschchen sprühen, und dann mit dem Pinsel weiterarbeiten. Jedenfalls hätte man UV-Schutz, Vergilbungsschutz und Tintenstrahldruckverträglichkeit in einem, einen Versuch wäre es wohl wert.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Manfred,


    den Lieferanten kannte ich noch nicht. Klingt interessant was es da alles gibt. Ist aber eben auch ein Spray. Und mit Versuch kluch zu werden ist jetzt genau mein Ziel. Habe mir farblose Lacke von Revell und auch dieses Spray bestellt. Blöd ist bloß, dass man nicht einfach mal an einer Stelle des Modells probieren kann. Ich werde es also generell auf bedrucktem Papier testen müssen. Meine bisherigen Erfahrungen sagen mir, das man nur eine Art von Anstrich je Modell nutzen kann. Viele übereinander bergen Risiken.


    Ist aber schon echt seltsam, dass es nach all den Jahren Modellbau nichts geben soll was man mit dem Pinsel problemlos auftragen kann als farblosen Lack.


    Lothar

  • Moin Lothar,


    das Problem dürfte wohl eher darin liegen, einen UV-Schutzlack in Dosen (nicht Spraydosen) zu finden, den man gefahrlos auch auf Papier anwenden kann.
    Klarlacke gibt es viele, aber die wenigsten haben einen integrierten UV-Schutz - worauf es ja hier ankommt.
    Lacke auf Nitro-Basis kann man nehmen, denn die Bronchen greifen sie nur bei extrem empfindlichen Leuten oder bei ständiger Anwendung an.
    Aber mittlerweile gibt es gute Lackierer-Masken. Man muss dann aber immer noch für gute Lüftung sorgen :whistling:


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Leute,


    Ich habe mir einfach mal alle die hier noch in der Diskussion verbliebenen Lacksorten bestellt und ausprobiert.


    Im Ergebnis bin ich weg von der Idee unbedingt einen UV Schutzlack zu nehmen. Der Marabu Lack hat keine sehr feine Düse und ist statt matt leicht glänzend. Mein persönlicher Favorit ist nun Revell. Der lässt sich mit Pinsel auftragen, ich muss nichts abdecken und er ist dermaßen matt, dass er die leider manchmal doch nicht vermeidbaren Klebereste völlig kaschiert. Allerdings lösungsmittehaltig. Aber für ein Modell übersteht man das mal. Revell kaschiert auch am besten die ebenfalls manchmal unvermeidlichen Kantenfärbungen. Ähnlich ist übrigens der Lack von Model Master. Model Color enthält zu viel Wasser und wellt.


    Lothar