Hallo Gemeinde,
nach der Gambier Bay habe ich mir die Derflinger vom HMV-Verlag als nächstes Objekt ausgewählt.
Für mich ist es eine zweifache Premiere: Erstmals keine polnische Konstruktion und zweiten ein Modell, welches im Maßstab verändert wurde.
Zunächst einige Daten zu dem Schiff:
Großer Kreuzer DERFFLINGER
Lebenslauf
Ergänzungsbau Grosser Kreuzer K, Erteilung des Bauauftrages an Blohm & Voß, Hamburg 1912, Kiellegung im Januar 1912. Der Stapellauf erfolgte am 14. Juni 1913, allerdings blieb der Schiffskörper nach kurzem Rutschen hängen. Trotzdem wurde der Neubau getauft, und zwar durch den Generaladjutanten des Kaisers und Kommandierenden General des XVII Armeekorps in Danzig, General der Kavallerie August von Mackensen. Nach weiteren Versuchen kam das Schiff schließlich am 12. Juli 1913 zu Wasser. Die DERFFLINGER gehörte zu einer Klasse von drei Gro0en Kreuzern, ihr Entwurf wies manche Ähnlichkeiten mit den Linienschiffen der K.ÖNIG- Klasse auf und war in der Tat in Anlehnung an diese entstanden. Von der Ästhetik her waren es die schönsten Schiffe der Kaiserlichen Marine. Im Frühjahr 1914 verlegte der neue Kreuzer mit einer Werftbesatzung von Hamburg aus durch die Nordsee um Skagen herum nach Kiel zur Endausrüstung, und stellte am 1. September 1914 für Probefahrten in Dienst. Nach Ende der Erprobungen und der damit verbundenen Ausbildung der Besatzung sollte das Schiff ab Ende Oktober zur I. AG stoßen. Aufgrund eines Turbinenschadens war DERFFLINGER aber erst ab November 1914 einsatzbereit, und nahm erstmalig am 20. November an einem Vorsto0 gegen die englische Ostküste teil. Auch am 16./17. Dezember 1914 war sie dabei. Während der Doggerbank-
schlacht am 24. Januar 1915 musste auch sie schwere Treffer einstecken, von denen einer dem auf der SEYDLITZ ähnelte. Im Gegensatz zu dieser kam es hier jedoch zu keiner Explosion. Am 14. Februar 1915 war sie wieder einsatzbereit und beteiligte sich an den Vorstö0en im März, April und Mai. Am 28. Juni kam es zu einem Schaden in der Turbinenanlage, die erforderlichen Erprobungen nach Wiederherstellung wurden in der Ostsee absolviert. Ab 31. August war DERFFLINGER wieder in der Nordsee und nahm an den Vorstö0en vom 23. Oktober und 24. November 1915 teil. Auch bei den Vorstö0en am 6./7. März und 24./25. April 1916 war sie dabei. Im Verlauf der Skagerrakschlacht ist ihr unter anderem die Beteiligung an der Versenkung der britischen Schlachtkreuzer QUEEN MARY und INVINCIBLE zuzuschreiben. Sie selbst erhielt 17 Treffer aller Kaliber und kehrte mit rund 3000 t Wasser im Bauch zurück. Sie verscho0 in der Schlacht 385 x 30,5-cm- Granaten und 235 x 15-cm-Granaten. Vier ihrer Geschütze fielen durch Treffer aus. Die ersten Reparaturen wurden bei der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven gemacht, dann verlegte sie nach Kiel in die Howaldtswerke, wo sie bis zum 15. Oktober 1916 verblieb. Ende November 1916 war sie wieder einsatzbereit. In den nachfolgenden Jahren bis zum Kriegsende nahm sie sporadisch an Vorstößen in die Nordsee teil, der letzte fand am 23./24. April 1918 statt. Im November 1918 lief auch die DERFFLINGER nach Scapa Flow, wo sie am 21. Juni 1919 durch Selbstversenkung ihr Ende fand. Das Wrack wurde 1923 durch die Admiralität an Cox k Danks Ltd. verkauft, die es schliess1ich 1933 an Metal Industries Ltd. weiterverkaufte. Die Bergungsarbeiten begannen um 1938, die Hebung gelang erst um 1946. Das Wrack wurde mit Schleppern nach Faslane verbracht, wo es am 15. November 1946 eintraf, um verschrottet zu werden. Die Glocken der DERFFLINGER und des Linienschiffes FRIEDRICH DER GROSSE wurden am 30. August 1965, anläss1ich des Besuches der Fregatte SCHEER der neuen Bundesmarine, in einer feierlichen Geste überreicht und nach Deutschland überführt.
Bauwerft Blohm & Voß, Hamburg
Bauauftrag 1912
Baunummer 213
Kiellegung 30. März 1912
als Ergängzungsbau K
Stapellauf 14. Juni 1913 (dabei rutschte der Neubau nicht ins Wasser,
zweiterVersuch am 12. Juli 1913, der glückte
Indienststellung 1. September 1914
Vermessung: BRT ca 16700
Verdrängung: Konstruktion (t) 26600
Einsatz (t) 31200
Länge (m) 210
Breite (m) 29
Tiefgang: Einsatz (m) 9,56
Antriebsleistung
Konstruktion (WPS) 63000
Maximal (WPS) 76634
Bei Wellendrehzahl (u/min) 280
Geschwindigkeit (kn) 25,5 26,5
Brennstoffvorrat
Maximal: Kohle (t) 3500
Öl (t) 1000
Fahrbereich (sm:kn) 5600 : 14
Baukosten (Mio Mark) 56
Abteilungen 16
Doppelboden (% der Länge) 65
Besatzung 44 Offiziere, 1068 1138 Mann
Bewaffnung 8 x 30,5cm L/50
12 x 15cm L/45
2 x 8,8cm Flak ( ab 1916)
4 x 50cm Unterwassertorpedorohre