Sieben Weltwunder der Antike von Vyskowsky

  • Zu den zahlreichen besonders schönen Werken von Herrn Vyskowsky zählen m.E. die sieben Weltwunder der Antike (In der Antike wurden sie übrigens sehr viel bescheidener als "Sehenswürdigkeiten" bezeichnet.).


    Von den sieben Weltwundern stehen -wie allgemein bekannt ist- nur noch die Pyramiden. Antike Beschreibungen der anderen Weltwunder liegen vor, helfen aber bei der Rekonstruktion ihres Aussehens nur wenig. Bildliche Darstellungen sind lediglich vom Leuchtturm von Pharos und von der Zeusstatue im Tempel zu Olympia bekannt - allerdings auf Münzen, d.h. sehr klein.
    Vom Koloss von Rhodos und von den Hängenden Gärten sind bislang keine Überreste gefunden wurden, manche Althistoriker bestreiten sogar, dass es die hängenden Gärten gegeben hat. Sicher ist dagegen, dass der Koloss NICHT in der Hafeneinfahrt gestanden hat, sondern im Heiligtum des Helios, den er darstellt, errichtet wurde. Der Standort des Heiligtums ist umstritten, Reste des Koloss sind aber mit Sicherheit nicht mehr vorhanden.


    Vom Mausoleum von Harlikanassos existieren immerhin genaue Beschreibungen aus der Antike sowie etliche Fragmente, die in anderen Bauwerken verbaut wurden, auch lässt sich im heutigen Bodrum die Stelle, wo es gestanden hat genau bestimmen. Seit den 1970er Jahren existieren wissenschaftliche Rekonstruktionszeichnungen, die einigermaßen zuverlässig sein dürften. Abgetragen haben das in erheblichen Teilen erhaltene Mausoleum übrigens die Johanniter im Spätmittelalter, wobei alle als heidnisch angesehenen Bilddarstellungen zerstört wurden -wozu Vandalen bemühen, ein paar christliche Ordensritter tuns auch.


    Vom Leuchtturm von Alexandria gibt es etliche auch genaue Beschreibungen, auf deren Grundlage moderne Rekonstruktionszeichnungen angefertigt worden sind. Steine von ihm sind in der Festung von Kait-Bay verbaut.
    Vom Leuchtturm gibt es übrigens ein recht neues Modell von Swiat Kartonu, das gerade auf Konradus gebaut wird.


    WWW.KONRADUS.COM - FORUM MODELARZY KARTONOWYCH


    Der Artemistempel von Ehepsos, der als das Weltwunder angesehen wird, sind die in der Forschung als Tempel "D" und "E" bezeichneten Tempel, denn in Ephesos wurden mehrere Artemistempel nacheinander gebaut. Tempel"E", eine vergrößerte Rekonstruktion des einer Brandstiftung zum Opfer gefallenen Tempels "D" wurde nach über 100 Jahren Bauzeit nicht fertig gestellt. Die Lage des ehemaligen Tempels ist bekannt, genaue Textbeschreibungen erlauben eine recht gute Rekonstruktion seines Aussehens.


    Die Zeusstatue im Tempel zu Olympia schließlich ist ebenfalls von antiken Münzen her bekannt. Fundamentreste der Basis der Statue wurden gefunden, eine genaue bildliche Rekonstruktion ist jedoch nicht möglich.


    Diesen Weltwundern hat sich nun Herr Vyskowsky in den 1990er Jahren angenommen, sie erschienen alle in ABC. Die Pyramiden, die allein wenig hergegeben hätten, wurden dabei um ein Modell der Sphinx, die Zeusstatue um den Tempel, in dem sie stand, ergänzt.


    Die Pyramiden habe ich schon vor einiger Zeit gebaut und bei Herrn Wojcik konnte man eine bei GPM erschienene Ausgabe der hängenden Gärten bekommen.
    Dieser Bogen, den ich hier vorstellen möchte, liegt nun schon einige Zeit bei mir und zwar aus folgendem Grund: Zum Bogen gehören zahlreiche Bäume und Palmen, die optisch nett, aber nicht gerade überwältigend rüberkommen. Die Höhe der Bäume und Palmen beträgt 2cm. Meine Frage: Kann man Bäume und Palmen in dieser Größe aus Plastik zu einem erschwinglichen Preis bekommen?
    Das Modell selber imponiert mit immerhin 350 Teilen auf 6 Bögen. zahllose Durchbrüche und plastisch gestaltete Nischen verleihen dem Ganzen optisch viel Reiz. Der oberste Stock mit den eigentlichen Gärten wird durch Türmchen und kleine Plattformen auf Stelzen abgeschlossen.


    Der einzige Aspekt, der mir missfällt, sind die roten Linien auf etlichen Bauteilen, die anzeigen, dass hier Nischen aufgeschnitten werden sollen (Bild 9). Hier genügt ein einfacher Schnitt nicht. Entweder muss man mit Doppelschnitten alle roten Linien entfernen oder diese übermalen.


    Die Dimensionen sind mit 18,5 x 26,5 sowie 14cm Höhe überschaubar.

  • Leuchtturm von Pharos – Anmerkungen zum Bau



    In diesem Jahr ist es mir gelungen, noch einige der Sieben Weltwunder der Antike zu erwerben. Da ich wie gezeigt schon die Pyramiden gebaut habe, wurde das zweite in Ägypten beheimatete Weltwunder, der Leuchtturm von Pharos, angegangen.



    Allgemeine Anmerkungen
    Das Papier aus der Zeitschrift ABC ist dünn und nicht von bester Qualität. Wer kann, sollte einen Scan verarbeiten.
    Ansonsten gilt:
    A) Vorsicht beim Ausschneiden, das Papier fasert leicht aus.
    (B) Tragende Teile mit 1mm Karton hinterkleben.
    (C) Eher UHU verwenden, Weißleim ist riskant, er macht die Teile sehr labberig.


    Normalerweise fange ich gerne mit einem Titelbild vom Modell und Abbildungen der Bauanleitung an, doch ersteres gab es aufgrund der Art der Publikation nicht und die Anleitung lag mir nur als Fotokopie vor, abgescannt kaum noch aussagekräftig.



    Also direkt ins Modell, gebaut wurde von unten nach oben, d.h. entgegen der Teilnummerierung:



    Basis (Teile 27-48)


    Dies ist mit Sicherheit der komplizierteste Abschnitt des Modells. Der Große Innenhof (27) schließt an zahlreiche Teile an (Ecktürme, Mauern, Türme und Tor des Eingangsbereichs), die ihrerseits an bzw. in Teil 30 („Dach“ der Grundmauern 31 und 32) geklebt werden. Das Bild zeigt diese verschiedenen Teile, von links: Grundmauern mit "Dach" (30-32), umlaufende Mauern und Türme 28-29, 33, 36-45 und darüber der Große Innenhof (27).



    Baureihenfolge
    Die Baugruppe erst auf die Grundplatte 48 kleben, wenn die anschließenden zwei Stufen des Turms aufgeklebt worden sind.


    Konstruktionsfehler
    Diese sind leider hier, wie insgesamt recht zahlreich, aber zu kompensieren:


    Die Grundmauern 31 und 32 sind zu kurz für ihr „Dach“ 30. Schneidet man letztgenanntes nicht ca. 1mm knapper aus (was ich nicht tat), lassen sich die Grundmauern an zwei Ecken nicht zusammenfügen. Es bleibt eine Lücke von ca. 1,5mm. Leider sind die Grundmauern auch zu kurz für die Vorzeichnung auf der Grundplatte 48

    Hier müssen die Ränder passend eingefärbt werden. Insbesondere die vordere Linie passt nicht. Wenn man diese einhält, ragt die steinerne Brücke (46-47) ca. 2mm über den Rand der Grundplatte hinaus, versetzt man aber alle Grundmauern 2mm nach hinten, hat man die nachgefärbte Spur an prominenter Stelle.

    Auf Teil 46 sind zwei unnötige Knickmarkierungen und zwar jeweils die erste Strich-Punkt-Markierung, wenn man von außen nach innen geht.



    Stabilisierung und Vorgehen bei Bau
    Der Große Innenhof (27), das Dach der Grundmauern (30), die Seitenmauern (33), je zwei Wände der Ecktürme (28-29), alle Flächen der Türme und kleinen Mauern auf der EIngangsseite sowie die Grundplatte 48 wurden auf 1mm Karton aufgezogen. Was die Grundplatte angeht: Nun können zwar die Schiffe nicht mehr mit ihren Klebelaschen durch deren Schlitze geschoben werden, aber dies hätte das Wasser rund um die Schiffe ohnehin nur verunstaltet.



    Das verstärkte Teil 30


     


    Die Grundmauern 31 und 32 werden mit ihren Klebelaschen an den dem Teil 30 unterklebten Karton angeklebt. Nach dem Trocknen können die Grundmauern an ihren Ecken zusammengeholt werden, allerdings sollten die Grundmauern unbedingt stabilisiert werden, hier bieten sich verschiedene Varianten an.
    (A) Die stabilste Variante: Die Grundmauern auf 2mm Karton kleben. Allerdings muss man sie an ihren Schmalseiten beim Ausschneiden passend anschrägen.
    (B) Ansonsten nach der Montage der Grundmauern an Teil 30 unten jeweils einen 3-4mm hohen und 1mm dicken Kartonstreifen einkleben.
    Bei beiden Varianten zusätzlich 13 auf 1mm Karton aufgezogene Kopien der Profile 34 und 35 passend getrimmt (Höhe 2mm geringer, um die Verstärkung von 30 auszugleichen, Länge m.E. ohnehin falsch bemessen) an allen vorstehenden Stellen von 30 einkleben. Diese stabilisieren nicht nur den Unterbau, sondern bieten später für die Türme und Mauern willkommene Klebeflächen.


    Die Verstärkungen der Grundmauern


     

  • Basis (Teile 27-48) (Fortsetzung 1)


    Stabilisierung und Vorgehen bei Bau


    Rundum die Türme (28/29) und Mauern (33) anbringen. Bei den Türmen ist zu beachten, dass diese ungleichmäßige Wände haben und dass die Brüstungen der oben abschließenden Teile (29) dies berücksichtigen (Bild 3). Die Wände der Türme, die an Mauerteile geklebt werden, von innen mit 1,5mm Pappe hinterkleben, um eine glatte und steife Klebefläche zu bekommen. Bei den Mauern (33) die Laschen an den Seiten durch 1,5mm Pappprofile ersetzen und die Längswand zum Großen Innenhof (27) mit 1,5mm Pappe hinterkleben.


    Bilder 1 und 2: Ein Blick von unten zeigt die zahlreichen verstärkten Teile


    Bild 4: Passproben während des Baus


    Bild 5: Die Türme erst schließen und dann die Dächer von oben einführern. Die Dächer passen stramm, aber es geht. Ich bin nur einmal von diesem Schema abgewichen und der Trum ist mir prompt satt missraten.


    Bild 6: Wenn der Verstärkungskarton erst nachträglich angebracht wird, klebe ich ihn auf eine Kopie des betreffenden Teils, so lässt sich die passende Form einfach ausschneiden.


    Bild 7: Zwischen Teil 30 und Innenhof 27 geht es eng zu. Ohne Verstärkungskarton verwand sich das dünne Papier massiv


    Bild 8: Mit dem Verkleben wurde vorne begonnen. Die hintere Mauer 33 ist nur aufgestellt


    Bild 9: Die Mauern und Türme ließen sich gut an 30 kleben, doch es ergab sich ein Versatz, der am Ende an einer Stelle mit einer Blende kaschiert werden musste

  • Basis (Teile 27-48) (Fortsetzung 2)


    Der Innenhof 27 nötigte mir im Vorfeld gehörigen Respekt ab. Trockenproben zeigten aber, dass er sich mit Ausnahme der großen Tores sehr gut an die verschiedenen Türme und Mauern schmiegte.


    Lücke am großen Tor mit vorbereiteter Blende:

     



    Lücke in einer Ecke mit Weißleim verfüllt (wird anschließend überstrichen):



    Montiert wurde der Innenhof (27) wie folgt: Er wurde ca. 3 mm oberhalb seiner Endposition eingeschoben, dann wurden die Klebflächen von unten bestrichen und anschließend wurde der Innenhof von oben vorsichtig in Position gedrückt. Diese Methode vermeidet Klebstoffschmierer weitestgehend.




    Erstes Geschoss mit Tritonen (Teile 23-26, 64), achteckiges Geschoss (Teile 18, 21-22) )



    Konstruktionsfehler
    Auf Teil 18 kommt die Vorzeichnung für das Geländer 21 überhaupt nicht hin. Es muss ein Stück von fast 3mm eingesetzt werden:


     



    Auch das Geländer 23 ist für die Vorzeichnung 24 zu knapp bemessen.



    Der Turmabschnitt 25/26 ist zu klein für die Vorzeichnung auf 27, selbiges gilt für den achteckigen Turm 21:



    Stabilisierung
    Teil 23 auf 2mm Karton ziehen


    Superung
    Die grünspangrünen Tritonen sollten schlicht verdoppelt werden. Das hätte wenig überzeugend gewirkt, weglassen wäre besser gewesen. Sie wurden auf 2mm Karton gezogen, ausgestochen und gold übermalt. Das verleiht ihnen eine angemessene Tiefe:


     

  • ... Meine Frage: Kann man Bäume und Palmen in dieser Größe aus Plastik zu einem erschwinglichen Preis bekommen?
    ...


    (Laub-)Bäume gibt es im Modellbahnbereich als "Büsche" im Maßstab 1: 220.
    Aber wirklich schön finde ich sie nicht.


    Man kann sie aber relativ einfach selber machen. Im Netz gibt es viele Anleitungen dazu, zum Beispiel bei Tante Google unter "modellbäume selber machen".


    Das müsste auch mit Palmen gehen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Obere Geschosse mit Leuchtfeuer und Poseidon-Statue (Teile 1-17, 19, 65)



    Jetzt fehlten noch die abschließenden drei Geschosse: Ein Achteck mit Bögen, eine Säulenreihe mit der Schale für das Leuchtfeuer in der Mitte und ein von einer Poseidonfigur gekröntes, enormes Spitzdach.


    Gleich der unterste Abschnitt bereitete ganz erhebliches Kopfzerbrechen. Zu einer glatten Lösung bin ich nicht gelangt.


    Die zu verbauenden Teile:


    Die acht Wandungen 19 werden in die Ausschnitte von Teil 17 geklebt und verleihen diesem so die nötige Tiefe. Den oberen Abschluss bilden die (zuvor stabilitätshalber auf Bastelkarton gezogenen) rückseitig zu verklebendenden Teile 15 und 16. Die Basis wiederum Teil 18


    So weit, so gut. ABER: WO und WIE soll da Teil 20 reinpassen???????? Richtig, innen in Teil 18 gibt es eine freie Fläche, doch dafür ist 20 VIEL zu groß:

    (Passprobe mit Kopie)


    Die umlaufende Beschriftung "17+18" auf Teil 20 ist auch nicht hilfreich, wahrscheinlich ein Anleitungsfehler, es soll wohl "17 + 19" heißen.


    Die Anleitung hilft leider nicht:



    Wie man es auch dreht und wendet, ich bin nicht drauf gekommen, wie mit 20 zu verfahren ist. Am Ende habe ich das Teil so zugeschnitten, dass es die freie Fläche innen in 18 verdeckte (und mich dabei beim ersten Schneiden verrechnet, so dass ich außen anflicken musste:




    Danach habe ich den Bogengang erstellt (Bilder 5 bis 8), es sieht alles ganz manierlich aus, aber Teil 20 hat gewurmt.


      



     

  • Obere Geschosse mit Leuchtfeuer und Poseidon-Statue (Fortsetzung 1)


    Oberhalb des Säulengangs gab es eine salopp gesagt tortenförmige Zwischenschicht, die an zwei Mängeln litt:


    Ihr Band (13) war nicht nur viel zu labberig sondern auch ca. 5mm (!) zu kurz. Dasselbe gilt für Band 5 weiter oben (selbe Zwischenschicht). Es musste je ein entsprechendes Stück eingeflickt werden.
    Zur Stabilisierung wurden passend ausgeschnittene Bänder aus Bastelkarton hinterklebt.


     

    Hier sieht man die Reparaturen am Beispiel der "Torte" 5-7. Ein Streifen Bastelkarton ist zur Stabilisierung eingeklebt, die Klebezacken an Teil 5 wurden entfernt und der Deckel wurde als zusätzliche Stabilisierung oben eingeklebt (Bild 2).




    Der eingeflickte Abschnitt, schon recht erheblich, der Fehler hier.



    Es folgte die Säulenreihe


    Die Vorzeichnungen für die je 8 Löcher in den Scheiben 7 und 8 sind deutlich zu klein. Man muss nicht den vom Kreuz (= Symbol für „Ausschneiden“) markierten inneren Kreis, sondern den äußeren Kreis ausstechen



    Das folgende Bild zeigt noch vier falsch ausgeschnittene Kreise:




    Teil 9 dürfte als Schablone dienen. 3mm Rundprofile sind als Kern etwas zu klein, wenn man die Säulen ca. knapp 1mm schmaler schneidet, kommt es glatt hin.



    Obwohl das Papier dünn ist, lassen sich die Säulen 10 nicht glatt rollen, es gibt viele feine Knicke


    Mir stand nur eine Fotokopie der ursprünglichen Anleitung zur Verfügung, aus der sich die Montage nicht immer einfach ablesen ließ. Teil 6 ergibt nur einen dünnen Ring, der auf die Rückseite von 7 geklebt wird. Er bildet dann eine Einfassung, in die Teil 5 geklebt wird:


     



    Teile 14 und 15 haben dieselbe Funktion.


    Der Deckel der Feuerschale (12) wurde geöffnet, die Schale selbst innen farbig angelegt:


  • Obere Geschosse mit Leuchtfeuer und Poseidon-Statue (Fortsetzung 2)



    Jetzt konnte der letzte Abschnitt des Gebäudes folgen: die Turmspitze. Diese hat einen etwas zu geringen Durchmesser für die Scheibe 4, die sie unten abschließt. Der Rand von 4 muss rot gefärbt werden (Bild 1). Die Spitze, die diese abschließende kleine Plattform (3) sowie die Statue des Poseidon (65) wurden mit Goldfarbe überstrichen. Um der Statue mehr Körper zu verleihen, wurde sie vervierfacht auf Abfallkarton aufgeklebt und dann ausgestochen. Der Sockel der Statue wurde dreidimensional gestaltet und ebenfalls golden überstrichen (Bilder 2-3).

  • Schiffe (Teile 49-63)


    Damit war es fast geschafft, aber die 4 winzigen beigegebenen Schiffe konnten nicht so bleiben: Die Schiffsrümpfe haben keinen Körper. Man sollte ein selbst erstelltes Hauptdeck einziehen, das hebt den optischen Eindruck.
    Die Masten (einer fehlt ohnehin im Bogen) sollten aus Draht oder dünnen Polysterolstäben hergestellt werden.
    Es sollte eine Takelage mit gezogenem Gussast angebracht werden.


    Eine kleine Anmerkung: Die beiden Kriegsschiffe halte ich für recht klein geraten, wenn die maßstäblich sind, dann wäre das rote Dach oben ca. 35 Meter lang, also 7-8 Stockwerke hoch. Die beiden Handelsschiffe wiederum sind in Relation zu den Kriegsschiffen m.E. deutlich zu groß.


    Bild 1: Ein Schiffsrumpf. Der Rammsporn wurde bereits um die Hälfte gekürzt, auch der Rest ragt noch schräg nach oben, was vollkommen ahistorisch ist. Mast und Segel sind in Vorbereitung. Die Gitter über der linken Rumpfhälfte stellten einen Aufbau auf dem Schiff dar, den ich so auf keiner Abbildung eines antiken Kriegsschiffs gesehen habe. Noch massiver ist er auf dem zweiten Kriegsschiff (Bild 2). Den habe ich wegfallen lassen.
    Bild 3: Das selbstgeschnitzte Deck. Grundlage war die Rezerwa der alten "Fuso" von Oriel.
    Bild 4: Die Kriegsflotte hat Segel gesetzt.
    Bild 5: Rückseitiges Einfärben ist durchgehend erforderlich
    Bild 6: Loch für den Mast
    Bild 7: Mast verankert

  • Zum Abschluss Bilder des fertigen Leuchtturms.

     



     


     




    Fazit
    Die Optik des fertigen Leuchtturms ist gut, aber m.E. nicht überwältigend. Dies liegt am obersten Drittel des Baus. Hier stimmen für mich die Proportionen nicht. Das achteckige Bogenrund ist gegenüber dem Säulenkreis, der die Feuerschale umschließt, zu kurz geraten, das Dach in knallrot wirkt ebenfalls überproportioniert.


    Das weiche Papier und etliche Konstruktionsfehler verlangen dem Bastler durchgehend eine hohe Wachsamkeit ab.

  • Der Koloss von Rhodos – Anmerkungen zum Bau


    Endlich habe ich mich zu einem weiteren Weltwunder entschieden. Da ich spontan den Säulenorgien des Zeustempels in Olympia und des Artemistempels in Ephesos nicht zugeneigt war, wurde das am wenigsten aufwändige Modell angegangen.


    Aus der Anleitung geht hervor, dass der Koloss auch das erste Modell der Serie war.



    Einige historische Anmerkungen vorweg: Der Koloss von Rhodos stand nicht -wie oft behauptet wird- am Hafen bzw. überspannte mit seinen Beinen die Hafeneinfahrt. Er stellte den Stadtgott Helios dar und war nach übereinstimmender Ansicht der Althistoriker in dessen Tempel aufgestellt.

    Das Modell lehnt sich stark an der Freiheitsstatue an, indem es auf die Beine verzichtet und diese hinter einem Umhang verbirgt. Dies entspricht mit Sicherheit nicht dem Original. Niemals wäre ein männlicher Gott derart dargestellt worden, auch sprechen antike Quellen davon, dass die Figur bei dem fatalen Erdbeben in den Knien eingeknickt sei.

    Die Teile 39 bis 41 stellen den Zipfel eines Umhangs dar - auch das halte ich für ahistorisch.



    Allgemeine Anmerkungen

    • Das Papier aus der Zeitschrift ABC ist dünn und nicht von bester Qualität. Wer kann, sollte einen Scan verarbeiten. Verbaut man das Original, müssen viele tragende Teile durch das Hinterkleben von Karton stabilisiert werden. Ansonsten gilt: (A) Vorsicht beim Ausschneiden, das Papier fasert leicht aus. (B) Tragende Teile mit 1-2mm Karton hinterkleben. (C) Eher UHU verwenden, Weißleim ist riskant, er macht die Teile sehr labberig.
    • Unbedingt die beigegebene Anleitung durch ein Übersetzungsprogramm laufen lassen. Als ich vor 8 Jahren den Leuchtturm von Pharos baute, hatte ich noch keinen Zugriff auf ein Programm, dass eine auch nur erträgliche Übersetzung produzieren würde, mittlerweile ist das zum Glück kein Problem mehr.
    • Wer die Anleitung studiert, erhält auch recht bald die Information, dass das Teil 35 gestrichen wurde und kann die Suche danach einstellen.

    Die Bildanleitung besteht aus den üblichen Explosionszeichnungen und steht mir nur als mäßige Kopie zur Verfügung:




    Der Koloss (Teile 1-41) (44 + 4 = 48 Teile)


    Die Anleitung gibt eine nicht der Teilnummerierung folgende Vorgehensweise vor und gibt z.T. auch die Reihenfolge an, in der einzelne Abschnitte der Teile zu verkleben sind. M.E. sollte man sich daran halten, ich habe jedenfalls beim ersten „ich-kann-das auch so“-Versuch schnell Schiffbruch erlitten.


    Was sollte grundsätzlich bei der Figur beachtet werden?


    M.E. sollte man sich einen Ausdruck eines Farbscans hinlegen. Viele Teile des Koloss´ sind ziemlich unübersichtlich. Der Scan zeigt einem nicht nur, wo die Knicklinien verlaufen, sondern auch, welche anderen Teile an die Abschnitte des aktuellen Teils geklebt werden.


    Wie bei der mittelalterlichen Stadt gibt es einige Hilfslinien, die auf der Rückseite von Teilen einzuzeichnen sind und zwar bei: 1, 3, 5 (Linie A-A).


    Zunächst wird der Oberkörper erstellt (Teile 1-6, 10, 3x27)

     

    Hier einige der Hilfslinien, die angeben, wo später das stabilisierende Teil 10 eingebaut wird.


    Teile 3 und 5 verbunden:

       



    Teil 4 wird hier eingesetzt:



    Teil 2 bildet den linken Arm:

    Dieses Teil habe ich nach einem fehlgeschlagenen Versuch zuerst an Teil 1 und erst dann zusammen mit Teil 1 an Teil 3 geklebt.



    Teil 1 - an den Rändern zahlreiche Angaben, welche anderen Teile dort anzubringen sind:



    Die Teilgruppe 1/2 bei der Montage an die Teilgruppe 3-5:


  • Es entsteht ein Torso, der die spätere Figur allenfalls erahnen lässt:

     



    Innen wird zur Stabilisierung das mit den drei Laschen 27 geschlossene Teil 10 eingeklebt - ich habe ihm zur Sicherheit noch eine Lage Pappe spendiert:


     



    Es folgen Arme, Hände und der Kopf:



    Die Lasche 7 bringt die erforderliche Klebefläche für den Unterarm 8.


    Der linke Unterarm und die linke Hand in Arbeit:




    Der montierte Unterarm 8:





    Der rechte Arm erfordert einiges an Knicken:



    Auf keinen Fall den Unterarm 14 schließen, bevor man ihn anbringt, sonst lassen sich die Klebelaschen des Oberarms 13 nicht anpressen. Ich hatte nicht daran gedacht und war gezwungen, den Unterarm wieder zu öffnen.


     

  • Der rechte Arm ragt unten etwas in den Zwischensockel 17 hinein. Deswegen muss seine recht große Klebefläche angepresst werden - was zur Folge hatte, dass der weiche Karton oben einsackte:



    Hinten blieb nach dem ersten Verkleben ein Spalt, der später mit Weißleim verklebt wurde:



    Ein Blick auf die leichte Kollision mit dem Zwischensockel:




    Zum Kopf: Haarpracht und Strahlenkrone erschienen mir auch verdoppelt noch zu dünn, es wurde eine Schicht fester Bastelkarton eingezogen:



    Die sonstigen Teile im Überblick:



    Der Kopf weist leider zwei Fehler auf. Der erste ist mir bei Vyskowskys Modellen schön öfter aufgefallen, z.B. bei Dachgauben:


    Der Ausschnitt für die Nase ist bedeutend zu groß:


    n.b.: NICHT wie ich es tat, erst den Kopf schließen und dann die Nase einkleben - ein unangenehmes Gefummel.


    Hier die eingeklebte Nase, unter ihr musste aus einer Verdopplungsfläche ein Flicken eingesetzt werden:



    Oberherum schließt der Kopf trotz zahlreicher Knicke und Laschen exzellent. Doch der "Heiligenschein" lässt sich nur schwer so weit aufschieben, dass sich zwischen ihm und der Oberseite des Kopfes keine Lücke ergibt.



    Und unten - oh ja, die Haarpracht ragt deutlich über den hals hinaus und muss entsprechend gekürzt werden.



    Hinten wird es üppig:




    Teil 28 (unten) soll stabilisieren und zugleich Blitzer vermeiden:



  • Das gelingt eher weniger:




    Farblich angepasst:



    Das edle Haupt von hinten:




    Kopf und Hände werden jedoch zunächst beiseite gelegt.


    Es folgt zunächst eine das Oberteil unten abschließende Platte und dann das Unterteil mit zwei abschließenden und formgebenden Platten.


    Teile des Unterbaus:


    Dieser lässt sich unproblematisch zusammensetzen. Hier eine Stellprobe:


     



    Die Platte, die die obere Hälfte unten abschließt, wurde Schritt für Schritt verklebt, am Ende blieb ein Überstand, der sich leicht entfernen ließ:





    Das Gegenstück, das den Unterbau oben abschließt, passt exakt:




    Derzeit ist noch die unten abschließende Platte in Arbeit. Dann werde ich wohl zuerst den Unterbau auf die Platte des Sockels kleben, weil man beides so sehr gut zusammenpressen kann.


    Der Sockel und die kleine Hafenlandschaft sollten keine großen Probleme darstellen. Die beiden kleinen Schiffe im Hafen dürften mehr Aufmerksamkeit erfordern.




    Johannes: Vielen Dank für das Verschieben zu den "Bauberichten" !

  • 2) Hafenbecken, Kaimauern und Sockel des Kolosses (Teile 42-47, 67, 68) (7+6 = 13 Teile)


    Der Sockel hat es in sich. Die auf die Rückseite von 45 zu zeichnende Hilfslinie bleibt zum guten Teil unsichtbar, weil hier der Druck der Rückseite der Zeitschrift schwarz ist. Nach dem Zusammenfügen von 45 soll hier der äußerst fragile Rahmen 44 eingeklebt werden.



    Dann soll in den so entstandenen unteren Teil des Sockels der eigentliche Sockel 43, der zuvor oben mit der Plattform 42 abgeschlossen wurde, eingeschoben werden und auf Teil 44 ruhen. Das erschien mir zu unsicher.


    Hier der äußerst fragile Rahlen 44 probehalber eingeschoben:


     


    Ich habe Teil 44 weggelassen und stattdessen innen in 45 bis exakt zur Hilfslinie reichende 2mm dicke Pappen geklebt. Das hat erstens dem unteren Sockel eine große Stabilität verliehen und zweitens eine bombenfeste Auflage für den oberen Sockel 43 geschaffen.


    Ein Blick ins Innere: Auf den eingeklebten Teilen aus 2mm Pappe (s/w) ruht das Sockelteil 43 (buntes Teil) glatt auf (Die Überstände verschwinden mit dem Verkleben):



    43 konnte nun eingeschoben werden und Seite für Seite verklebt werden. Hierbei musste jeweils innen mit UHU die Unterkante von 43 auf die durch den Karton gebildete Stufe geklebt werden und dann außen mit Weißleim der obere Rand der Verblendung von 45 an 43 geklebt werden. Hierbei musste vor dem Durchtrocknen des UHUs innen der Spalt außen vorsichtig aufgedrückt werden, damit der Weißleim möglichst exakt appliziert werden konnte.


    Das Ergebnis:



    Ach ja, oben auf den Sockel sollte auf Teil 42 schon die untere Hälfte der Statue geklebt werden. 42 mit einer 1mm Pappe zur Stabilisierung zu hinterkleben, ist ratsam.


    Die obere Kante des Sockels mit dem Unterteil der Statue:


    Ist der Sockel solchermaßen hergestellt, bereiten Grundplatte 47 (auf 2mm Karton geklebt) und die Kaimauern (46, 67,68) keine Probleme. Das große Teil 46 wurde innen mit 1mm Pappe verstärkt.


     


    Ich habe zuerst den Sockel mit Teil 46 verbunden und dann beides auf die Grundplatte geklebt.



    Dabei zeigte sich, dass die Markierungen auf der Grundplatte nicht mit Sockel und Teil 46 zur Deckung zu bringen waren. Beides musste gut 1 mm verschoben werden, um zu passen.



    Nachdem Sockel und Kaianlagen fertig waren, konnten die oberen Teile des Kolosses aufgesetzt werden. Dabei zeigte sich, dass es gut gewesen wäre, im Übergang zwischen Unter- und Oberteil die dünnen auf Klebelaschen ruhenden Platten durch eingeklebte Platten aus 1mm Pappe zu ersetzen (und die Klebelaschen wegzulassen), denn bei mir waren die beiden Platten nicht plan und wiesen nur an den Rändern eine kleine Kontaktfläche auf.


  • Beim fertigen Koloss habe ich einmal den Gewandzipfel aufgelegt:






     


    Weia! Das sieht aus wie ein diensteifriger Oberkellner - weglassen !


    Jetzt geht es an die -sehr frei nach antiken Vorbildern gestalteten- beiden Schiffe.

  • 3. Schiffe im Hafen (Teile 48-70)



    Das Kriegsschiff (48-61, 63) (18+6)

    Zuerst alle Teile ausschneiden und die Kanten färben.


    Alle blauen Flächen können weggeschnitten werden (Durchbrüche im Geländer und in der Stützkonstruktion)



    Der Rumpf (48-52) wird zusammengesetzt, eventuelle sich ergebende Überstände (beim Einkleben der Innenwände) nach dem Trocknen entfernt und der absurd nach oben zeigende Rammsporn umgebaut, so dass er im Wasser liegt.


    Die Teile des Rumpfes:


    Der fertige Rumpf, über ihm die Masthalterung 53, kleinere Farbretuschen sind noch erforderlich:


    So ist der Rammsporn vorgesehen - damit kann man nur Löcher in die Luft bohren:


    Som sieht er beim fertigen Schiff aus:



    Die Stützen des Oberdecks (57), die Teile 54-56 und 58 werden ausgeschnitten, zusammengefügt und angebracht. Falls die blauen Felder ausgeschnitten werden, müssen die an sie stoßenden Laschen der Teile 58 passend verkleinert werden.




    Das Oberdeck aufgesetzt - erinnert irgendwie an Kaga oder Akagi. Vielleicht fliegt ja gleich Ikarus ein:


     


    Mast und Rahe (60-61) werden nach der Schablone gefertigt, die Stufe im Mast sollte entfallen. Man kann die Rahe aus einem Stück Holz oder Polysterol passend zuschleifen oder einen dünnen Draht nehmen, das sieht auch gut aus.



    Das Segel in zwei Teile geschnitten und die Hälften jeweils auf recht dicken Bastelkarton aufgeklebt werden, so dass es eine angemessene Tiefe bekommt. Die beiden Hälften passen sehr mäßig aufeinander.


  • Das montierte Geländer, zugleich wird deutlich: plan liegt das Schiff nicht auf.


    Der gesetzte Mast - Sekundenkleber kam hier zum Einsatz:


       


    Nachdem der montierte Mast durchgetrocknet ist, kann aus gezogenem Gussast Einiges an Takelage angebracht werden.


     

  • Das nicht plan aufliegende Kriegsschiff auf die Grundplatte zu stellen war keine Option. Nur mit reichlich Weißleim und Anpressen war es auf die Grundplatte zu bringen.


    Hier einige Bilder vom Bauzustand, der Platz im Hafenbecken ist knapp bemessen, mal sehen, ob das Handelsschiff -das immerhin mit vollem Segel daherkommt- hier noch realistisch eingebaut werden kann.


     


    Das zweite Bild zeigt ein leichtes Einsacken. Es wäre ratsam gewesen, auch die Mauern der Kaianlage mit Karton zu hinterkleben.



       




    Und das Schiff am Kai:


     



     




     



    Wei man sieht, ist es nicht sehr originalgetreu. Das Oberdeck liegt viel zu hoch, bzw. es fehlt zwischen Oberdeck und Bordwand eine Verkleidung, die nur Platz für die herausragenden Ruder lässt, auch müsste das Oberdeck von einer Reling umgeben sein.