Wo farbrichtig drucken

  • Moin!


    bin angefangen mir Eigenkonstruktionen für die Modellbahn und musste auf unterschiedlichen Laserdruckern ausgeben.


    Die Druckergebnisse waren ziemlich unterschiedlich.


    Nun wird man immer mal einen neuen Drucker bekommen und die Patronen sind unterschiedlich.


    Wie kann man kostengünstig gleichbleibende Farbqualitäten realisieren.


    Schließlich möchte man nicht immer erst lange nachkalibrieren müsse.


    Oder gibt es einen Trick - ausser Mehrproduktiin auf Lager.


    Gruss Jan

  • Was Henryk schreibt, kann ich auch für HP bestätigen.


    Wir haben nach nun 8 Jahren einen neuen HP-Drucker (so ein recht preiswerter Alleskönner von ALDI Süd) gekauft. (Der alte tuts eigentlich immer noch, aber die Mechanik hat gelitten; er ist jetzt bei unserer Tochter, die deutlich weniger druckt als wir)


    Der neue Drucker hat einen etwas anderen Patronentyp und eine andere Software, und so sind die alten Ausdrucke minimal unterschiedlich zu den neuen. Aber mit Original-Tintenpatronen in dem selben Drucker hatte ich auch früher nie gravierende Farbunterschiede. (Und eigentlich bin ich bei Farben ziemlich kritisch!)


    Wie auch oft sonst im Leben ist da Geiz gar nicht geil; Nachfüllen bringt keine guten und vor allem gleichmäßigen Ergebnisse und Billigpatronen von Drittanbietern für unsere Ansprüche bringen es offenbar auch nicht.


    Ich glaube, Du kannst problemlos in mehreren "Schüben" drucken, wenn Du Original-Patronen verwendest. Eventuell solltest Du nach dem Einsetzen der neuen Patronen erst einen oder zwei Ausdrucke machen, bis Du auf die vorherige Qualität kommst (war jedenfalls bei meinem alten Drucker so).

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Jan,
    farbrichtig drucken ist leider nicht ganz trivial.


    Es geht darum, dass das was am Monitor erscheint, auch bei anderen Nutzern gleich ist. Und dann soll der Bildschirm mit dem Druckergebnis übereinstimmen.


    Am Monitor hast du 3 "Lämpchen" RGB. AM Drucker drei Tinten oder Toner mit CMYK. Auf der einen Seite Licht, auf der anderen Seite festes Material.



    Oberste Pflicht ist zuerst ein kalibrierter Monitor. Z.B. mit einem Spyder Express: http://spyder.datacolor.com/de…olio-view/spyder5express/


    Danach gehts an an die Kalibrierung des Druckers: http://spyder.datacolor.com/de/portfolio-view/spyderprint/


    Auch mal zum reinlesen ins Thema Farbmanagement: https://de.wikipedia.org/wiki/Farbmanagement


    Leider bin ich kein Experte auf diesem Gebiet. Aber vielleicht findet sich hier jemand, der es dir gut erklären kann.


    Viel Erfolg beim farbrichtigen drucken
    Achim

  • Ich habe es (als ein absoluter Laie auf diesem Gebiet) ganz anders „gelöst“; ich habe mir die Farbpalette (natürlich keine x-Millionen sondern nur die meist genutzten Farben – die RGB- Kodierung wird mitvermerkt) meines Grafikprogramms ausgedruckt, und zwar auf einem Karton, auf dem ich auch meine Modelle drucke. Eine ziemlich riesige Arbeit, wird aber nur einmal gemacht – so lange ich keinen anderen (neuen) Drucker habe. Wenn ich dann einen bestimmten Farbton anpassen will, vergleiche ich das was ich brauche, also was ich auf dem Bildschirm oder Foto sehe, mit dem ausgedruckten Muster. Bis jetzt hat es mit ausreichender (mit meinen Augen beurteilend) Genauigkeit hingekriegt. Für einen Amateur reicht es allemal.

  • Hallo Henryk,


    deine Vorgehensweise finde ich clever und praktikabel :thumbsup:


    Wenn du deine Farbpalette noch bei einem guten Bilderdienst (der kalibrierte Maschinen hat; dm?) ausdrucken lässt (ohne Bildoptimierung) und dann das Foto mit deinem vergleichst, kannst du auch sehen wie weit dein Monitor von den Anderen abweicht.


    Was auch möglich, und nicht zu teuer wäre: Den Monitor mit einem Tool zuerst zu kalibrieren und dann nach Deiner Methode vorgehen. Sollten dann die Farben zwischen Monitor und Ausdruck nicht passen, sich einen entsprechenden Farbfilder Basteln, der am Bildbearbeitungsprogramm über die eigene Kreation gelegt wird, so dass dann der Drucker die Passenden Farben liefert. Diese Methode mussten wir zuhause einmal anwenden, als Monitor und Druck farblich gleich sein mussten, aber zeitlich kein Kalibrierungstool für den Drucker zu bekommen war. (Und für den einen Anwendungsfall damals es auch zu teuer war).


    viele Grüße
    Achim

  • Hallo Henryk,
    die Art, wie der Drucker Farben ausgibt, sind im sogenannten ICC-Profil festgelegt. Die Drucker müssen identische Profile haben. Außerdem spielt der Farbraum eine Rolle. Dieser legt fest, wie die Farben in der Datei abgespeichert werden. Gebräuchlich sind RGB und sRGB. Drucken ist eine Wissenschaft für sich! Ich habe schon Fachbücher gesehen, bei denen eine identische Neuaflage ganz andere Farben bei den Abbildungen zeigte!

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    Gruß


    Günter

  • Begründet auf meiner Berufserfahrung als Mediengestalter (bzw. Reprograf) und Digitaldruckoperator kann ich ganz klar sagen: Wirklich dauerhaft farbecht drucken geht mit Desktopdruckern nicht. Punkt.


    Man kann sich wie oben mehrfach beschrieben mit Farbtafeln helfen, aber bei einem Druckerwechsel hilft das nicht wirklich, denn dann müsste man bei dieser Methode ja die Dateien wieder an den Drucker anpassen.


    Die Treiber von Desktopgeräten lassen ein echtes Farbmanagement nicht zu. Dazu bemötigt man Profiequipment, ab ca. 15.000 Euro aufwärts zu bekommen. Diese Geräte müssen zum einen kalibriert, zum anderen vor jedem Einsatz auf das zu bedruckende Gut linearisiert werden. Bei jeder neuen Papiercharge und jedem Patronenwechsel muss die Kalibrierung kontrolliert weerden. Bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen ebenso.


    Ganz wichtig: NICHT in RGB oder sRGB arbeiten! Damit überlässt man dem Drucker die Farbumsetzung in CMYK, und das bei Desktopgeräten vom User her normalerweise nicht beeinflussbar. Das Ergebis ist daher immer Zufall. Stets beim erstellen der Daten schon im CMYK Modus arbeiten, damit fällt dann diese unkontrollierte Konvertierung weg. Außerdem kann man als "Normaluser" dann evl. nötige Farbangleichungen besser vornehmen: Ist der Druck zu magentalastig, dann nimmt man Magenta eben weg. Ist der Druck bei RGB Daten zu magentalastig, dann muss man in allen drei Farbkanälen Änderungen vornehmen und außerdem wissen, wie sich spezifische Änderungen beim RGB auf die Umsetzung in CMYK auswirken. Ohne Softwareunterstützung bekommen das selbst die meisten Profis nicht hin, ambitionierte Laien daher noch weniger.


    ICC Profile funktionieren auch nur dann, wenn man in der Lage ist, messtechnisch erstmal ein Eingangsprofil der 1:1 Ausgabe des Druckers zu erstellen, auf dem basierend dann entsprechende Farbmanagementsoftware (z.B. die EfiColor Suite) die nötigen Anpassungrn zum gewünschten Zielprofil errechnen kann. Spektralfotometer kosten rund 10.000 Euro, doe Software fängt bei rund 8.000 Euro an.


    Das beste wäre, solche Drucksachen Profis zu übergeben. Damit meine ich nicht den Copyshop um die Ecke, sondern eine Druckerei, die auch Digitaldruck anbietet.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

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