Hallo Freunde
Schaden macht klug, wie man so schön sagt.
Meine Probleme mit Nacken und oberem Rücken haben mich gelehrt, unter Anderem den Arbeitsplatz zu überprüfen und diesen entsprechend anzupassen. Ebenso meine eigene Haltung. Ich möchte Euch kurz zeigen, auf was ich nun achte, und wie ich mir den Platz zurechtgelegt habe, um zumindest hier prophylaktisch etwas zu unternehmen. Vielleicht dienen die Ideen dem einen oder anderen von Euch. Viele jedoch werden denken "mann, dat is doch wohl klär, nä?", dann ist auch gut
Vorausschicken möchte ich, dass ich KEINEN höhenverstellbaren Tisch habe und einen solchen auch nicht anschaffen werde. ich kenne mich, ich würde ihn die ersten beiden Bastelabende für jede Handlung paar cm nach oben stellen, dann wieder paar mm nach unten und spätestens am dritten Abend wäre es mir zu blöd Und für das Geld kann ich mir paar schöne Bögen leisten.
1. Der Stuhl (nicht der auf dem Klo ):
Ich habe schon seit Urzeiten einen Moove von Stocke. Es muss nicht dieser sein, aber z.B. ein Keilkissen hilft enorm, nicht einzuknicken. Mein Stuhl ist wohl das Non plus Ultra und sollte, wenn man richtig darauf sitzt schon die halbe Miete sein.
2. Die Haltung: Ich zumindest sacke sehr schnell ein beim Basteln. Die Folge: ein runder Rücken, ein eingeknicktes Becken und fast schon einen Quasimodo-Buckel.
Richtig wäre: den Stuhl leicht nach vorne neigen. Das Becken mit der Lendenwirbeln sollte ca einen 80 bis 90 Grad-Winkel zur Sitzfläche bilden. Der Rücken setzt sich in einer Geraden zu den Lendenwirbeln fort, der GESAMTE Oberkörper neigt sich somit nach vorne zur Arbeitsfläche. Die Halswirbelsäule sollte keinen Bogen zur Arbeitsfläche bilden. Vielmehr sollte der Kopf alleine geneigt werden, so dass (bei vielen von uns) ein Doppelkinn entsteht.
Idealerweise bilden auch die Knie einen rechten Winkel, die Beine sollten nicht nach hinten hinter dem Stuhl verschränkt sein oder so. Da hilft der Stokke doch einiges, hier muss man die Füsse vorne haben, sonst koppt man um
3. Die Arbeitshöhe: Diese ist ja immer mal wieder anders. Einmal arbeitet man am Dach eines Gebäudes, einmal im Wasserlinienbereich am Spantengerüst, also auf ganz unterschiedlichen Höhen am Modell. Hat man keinen höhenverstellbaren Tisch (oder nutzt diesen nicht) heisst das, man hat die Augen immer wieder auf einer anderen Höhe.
Ich habe mir dazu vorerst mal drei verschieden hohe Podeste aus Abfallholz gebaut. In den Höhen von 5, 7 und 12cm. Diese erlauben es mir, dass Modell(-Teil) auf die mir angenehmste Höhe zu stellen, damit ich mich nicht verrenken muss. Die Podeste habe ich so gebaut, dass auch die Tiefe unterschiedlich ist, somit kann ich sie auch auf die Hinterkante stellen und erreiche damit drei weitere Höhen.
Ich denke, dass man mit diesen kleinen aber wichtigen Massnahmen sich den Bastelalltag ein wenig komfortabler gestalten kann und auch keine solchen Beschwerden bekommt. (ich hoffe es zumindest. Und für das Geld dass man dann nicht für einen Therapeuten braucht wissen wir Kartonmodellbauer schon einige Alternativen...
Falls Ihr andere Ideen oder Ergänzungen habt, zeigt sie doch auch, wir möchten ja nicht die Physioterapeuten und die Orthopäden sponsern, oder?
Ich wünsche Euch allen ein Beschwerdefreies Basteln und bis bald mal wieder.
Freundliche Grüsse
Peter