Uboot Typ VII C / 41, Thai Paperwork (ecardmodels), 1 : 72, Bilder v. Baufortschritt

  • Psst, nicht weitersagen


    - aber gestern hätte ich das Boot fast in der Tonne versenkt ... Natürlich wäre das dann eine völlige Überreaktion gewesen. Aber zu was ist Mann nicht alles fähig, wenn Mann in Wut ist ?


    ;)


    _________


    Gut, nach einer gepflegten Hopfenkaltschale und aufmunterndem Zuspruch von meinem Fischstäbchen (Achtung, Lübecker Insider...) habe ich dann Teile der Bordwand des Überwasserrumpfs demontiert und neu ausgedruckt.
    Ebenfalls neu ausgedruckt (wie praktisch so eine CD doch ist!) habe ich die beiden Decksteile, allerdings auf 140 gr-Karton.


    Und der Berg- und Talbahn an Oberdeck bin ich mit Rasierklinge und Schleifpapier zu Leibe gerückt. Das Deck ist also draufgeblieben, aber glattgeschnitten und -geschliffen; quasi rasiert.


    Jetzt die fehlenden Bordwandteile wieder angesetzt und dann die Deckteile auf das vormalige Hügeldeck geklebt (Höhenzuwachs um 0,2 mm).


    Und nun bin ich (fast, besser gehts halt immer) zufrieden... :) :



    In meinem nächsten Leben würde ich die hellgrauen Bordwandteile erst ankleben, nachdem das Deck montiert ist. Das scheint zu besseren Ergebnissen zu führen.


    Übrigens: Das sich in der Schnorchelwanne sammelnde Wasser konnte im vorderen Teil der Wanne sofort durch die seitlichen Flutschlitze in der Überwasserbordwand wieder abfliessen. Es hat so also kaum die Stabilität des Bootes beeinflusst.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Helmut,


    mit viel Mühe und Konzentration habe ich deine überarbeitete Version mit der ersten verglichen und kann jetzt sagen: Du hast das Deck tatsächlich verbessern können :thumbup: .


    Und nun bin ich (fast, besser gehts halt immer) zufrieden...


    Nun lass es gut sein. Du solltest es nicht übertreiben, ist allerbest so. Ich bin noch mehr beeindruckt als vorher (mehr geht jetzt aber nicht).


    Weiterhin gutes Gelingen
    Gustav

  • Hallo Helmut


    Gratuliere !
    Erste Hürde genommen. Der Turm ist jetzt relativ leicht zu bauen. Richtig spannend wird es wieder beim Bau der Wintergärten. Die Drahtteile sind dann wieder über eine Schablone zu bauen und anzupassen.


    Schöne Grüße von einem der an diesem Teil auch fast verzweifelt wäre... ;(:D

  • Moin Gustav,


    danke, dass Du mich auf den Boden des realen Kartonmodellbaus zurückgeholt hast! :)



    Hadu und Michael:


    Danke fürs Daumendrücken!


    _________________


    So, jetzt aber erst mal dringend ein paar kleine Tipps für Sonnenkatzen und andere Nachbauer (oder heissen die jetzt alle einfach "Follower" ?).


    Das Deckteil 2 hat es vor allem deshalb in sich, weil sich dort die Schnorchelwanne befindet. Wer meint, er könnte diese Wanne in das Spantengerüst einkleben und dann einfach das Deck draufpappen, erleidet Schiffbruch.
    Die Position der Wanne muss unbedingt nach dem Deck ausgerichtet werden; eventuell muss am Spantengerüst großzügig nachgeschnitten werden (bei mir war es jedenfalls so).


    Also habe ich die Wanne zuerst unter das Deck geklebt und gut trocknen lassen.


    Wichtig für die korrekte Position der Wanne: Der vordere Abschluss des Hydraulikzylinders (ragt über Deckniveau hinaus) muss direkt an das vordere Ende des entsprechenden Deckausschnitts anstoßen, sonst hauts nicht hin.


    (kooklik, stark vergrößert aus der Bauanleitung)


    Erst wenn die Verklebung Wanne / Deck ausgehärtet ist, sollte diese Baugruppe aufgeklebt werden.



    Den Ausschnitt im Deck für das Schnorchel-Abgasrohr habe ich nach vorn hin um 2 mm erweitern müssen.


    Vor dem Festkleben sollte auch nochmal die ungehinderte Funktion der Aufstell-Hydraulik geprüft werden. Ich musste im hinteren Bereich des Decks den Ausschnitt etwas größer schneiden, weil dort die in der Gabel sitzende Achse anstieß.


    Die sehr genaue Position des Schnorchels (bzw. damit seiner Wanne) ist wichtig, weil, wie schon mal erwähnt, der Schnorchel im aufgerichteten Zustand durch eine Gabel am Turm gehalten wird und so gehalten muss er dann genau senkrecht stehen.


    Das Deck hat auch keinerlei Überlänge!
    Das Ende zu Teil 3 muss auf dem Spant aufliegen, sonst wird das 3. Deckteil nicht genau auf die Auskragung der Bordwand im Bereich des Wintergartens passen.


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Das Deckteil 4 ist das Heck; in der Bauanleitung ist es als Teil 5 bezeichnet.


    Es macht aber Sinn, diese Fläche als nächstes anzukleben (siehe unten):



    Das Deck wäre dann mit Teil 5 zu schließen.
    Leider war es bei mir aber einen Millimeter zu kurz... :evil:


    Das kann natürlich am Ausdruck liegen.
    Wahrscheinlicher ist aber, dass sich diese Lücke aus der nach meinem Geschmack ein wenig eigenwilligen Verbindungstechnik zwischen den einzelnen Rumpfsegmenten ergeben hat.


    Eine Überlänge dieses Bauteils wäre jedenfalls nicht schlecht gewesen. So musste ich flicken:



    Wenn sich erst bei dem Fixieren des Heckteils des Decks dieser fehlende Millimeter gezeigt hätte, wäre wohl ein Ausgleich kaum möglich gewesen.
    Also Glück gehabt. ;)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Jedenfalls ist jetzt das Deck drauf, und es sieht eigentlich recht gut aus:


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Helmut,


    ärgerlich mit dem fehlenden MM.


    Was kommt eigentlich auf die vier kreisförmigen Markierungen im grauen Feld auf dem Deck vorne?


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    ja, das ist ärgerlich.
    Aber glücklicherweise fällt es kaum auf, wenn man nicht speziell darauf achtet.


    ...


    Was kommt eigentlich auf die vier kreisförmigen Markierungen im grauen Feld auf dem Deck vorne?


    Da kommen "Rettungskapseln" hin - na ja, zumindest deren Deckel.


    Wenn ich das richtig herausgefunden habe, waren beim VII C / 41 in diesen Kapseln aufblasbare Rettungsflöße.


    Hadu hilf - weisst Du Genaueres dazu?

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Helmut,
    ich sehe Dir gern zu. So exakt und sauber gebaut! Und das bei jedem Modell, das Du zeigst. Immer wieder ein Genuss, zuzusehen! :thumbup:
    Gruss
    Johannes

  • Moin zusammen,


    jupp Helmut, da waren in 4 druckfesten Behältern 5-Mann-Schlauchboote drin.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Ihr drei,


    danke für Euer Interesse am Entstehen dieses Grauen! Mit seiner Länge von fast 1 m macht das Modellchen schon was her... :)


    ________________


    Inzwischen habe ich mit dem Turm angefangen:



    Der Turm wird separat gebaut, so dass es handlich bleibt.


    Unter die achtere Flakplattform wird eine Lasche geklebt. Der jetzt dort noch erkennbare kleine Spalt verschwindet, wenn die untere Turmverkleidung vollständig ist.


    Auf dem Foto sieht man auch recht gut, dass selbst die von mir gebaute Version "Basic Grey" dezente Alterungsspuren aufweist (zum Beispiel der "Möwenschiet" auf den Satteltanks).

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Helmut,


    jetzt, wo Du darauf hinweist:

    "Möwenschiet" auf den Satteltanks


    verstehe ich es und es gefällt mir.

    dezente Alterungsspuren


    Dezente Dinge brauchen eben auch entsprechend empfindsame Empfänger. Manchmal fehlt mir wohl noch etwas Sensibilität, vielen Dank für den Hinweis!


    Viele Grüße
    Gustav

  • Hallo Gustav,


    dieses Modell wird ein VII C-Boot abbilden, wie es wohl nur unmittelbar beim Auslaufen ausgesehen hat.
    Bei der Heimkehr, wenn sie überhaupt glückte, hatten viele Boote eigentlich aus heutiger Sicht auf den ersten Blick nur noch Schrottwert und wurden gleichwohl, vielfach nur notdürftig repariert, wieder eingesetzt.


    Ich möchte hier einen Film empfehlen, der in wohltuend sachlicher Weise die Härte (und letztlich die Aussichtslosigkeit und das Grauen) des Ubootkrieges im 2. Weltkrieg zeigt.
    Der Film ist unter maßgeblicher Mitwirkung von Herbert A. Werner, ab Mitte 1944 Kommandant von U 415 und danach von U 953, entstanden. Werner ist auch Autor des lesenswerten Buches "Die eisernen Särge".


    Nehmt Euch einfach mal 50 Minuten Zeit für diesen Film. Es lohnt sich, wenn sich auch einige Filmausschnitte wiederholen und nicht immer in genauem zeitlichen Bezug zum gesprochenen Text stehen.


    http://www.youtube.com/watch?v=aXTpsI_ar2Q

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin zusammen,


    ja Helmut, da gebe ich Dir recht - das erwähnte Buch sollte sich jeder Interessierte mal zu Gemüte führen, der die Lebensumstände der U-Boot-Fahrer verstehen will,
    und Buchheims "Boot" nicht als die Bibel zum Thema betrachtet. Eine Kritik hierzu lass ich mal besser.


    Übrigens, die Rettungsmittel an Bord, angefangen bei den paar Flössen vorne über die Tauchretter und Schwimmwesten waren halt doch eher Alibi und Selbstberuhigungsmittel. Bitter.


    Die Farbe eines Bootes frisch aus der Überholung trifft das Modell sehr gut. Mit Salzwasserschlieren und der üblichen Abnutzung finde ich es lebendig und
    somit auch realistisch dargestellt.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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  • Ja, die Wirkung dieser sehr dezenten Alterung ist sehr gut, Hadu. Ganz gleichmäßig in 2 Grautönen würde wahrscheinlich recht steril wirken.


    _______________


    Inzwischen ist es am Turm weitergegangen.


    Im Turm ist eine Holzverkleidung dargestellt. Diese hatte den Zweck, zu verhindern, dass das "Ölzeug" der Turmbesatzung gegebenenfalls am Metall festfriert.



    Auf diesem Kanal tritt jetzt erst mal Ruhe ein.


    Auf mich warten aktuell "höhere" Aufgaben ( ;) ), nämlich der Kontrollbau des Ende April nächsten Jahres im Passat-Verlag erscheinenden Feuerschiffs AMRUMBANK ( "DEUTSCHE BUCHT" ), konstruiert von Wilfried.


    Aber es ist hier nur eine Sendepause. Irgendwann geht es auch mit diesem Boot weiter.


    Danke für Euer bisheriges, reges Interesse.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Ich habe die Bautätigkeit an Kookliks Boot wieder aufgenommen.


    Hier der aktuelle Stand:



    Der "Spaß an der Freud" wird ein wenig getrübt durch den Umstand, dass der Wellenbrecher (Y 15 und Y 16) zu kurz ist. An der BB-Seite fehlt ein Millimeter, an der Steuerbordseite fehlen fast 2...
    Auch der Wind-und Spritzwasserabweiser (Y 13) ist etwas kurz ausgefallen; er hätte ruhig je Seite rund einen Millimeter länger sein können.



    Wie war das noch:
    "Ein Modell ist baubar, solange es etwas zum Abschneiden gibt..."
    Das Modell ist auf jeden Fall baubar, aber solche Ungenauigkeiten sind leider doof.


    Die Seitenwände des Turms hatten bei mir die Neigung, an der achteren offenen Seite auseinander zu streben. Deshalb habe ich dort, wie schon vorn an der Bordwand in Höhe des Schnorchelkopfes, Aluminiumstreifen eingebaut.


    Für die nicht ganz so VII C-Kundigen eine kurze Erläuterung, was man in der Aufsicht so sieht:


    Oben an der Backbordseite befindet sich die "Garage" für das Funkmessgerät "Hohentwiel FuMO 61", an der Steuerbordseite ist die Aussparung für den versenkbaren Peilrahmen zu erkennen.
    Achtern am Turm erkennt man an jeder Seite einen durch Gitter verschlossenen Lüftungsschacht.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Als nächste Baugruppe habe ich mich nun der recht aufwändigen Reling des sogenannten "Wintergartens" zugewandt, und zwar zunächst der der unteren Plattform.


    Hierzu enthält die Bauanleitung aussagekräftige Zeichnungen



    und Schablonen.



    Auf dieser Grundlage lassen sich die einzelnen Bauteile recht einfach zurechtschneiden und -biegen:



    Verwendet habe ich 0,8 mm Messingdraht.


    Es sieht recht filigran aus,


    aber leider auch nicht unbedingt stabil. :S


    Eigentlich wollte ich die Verbindungen löten, und das wäre wahrscheinlich auch die deutlich haltbarere Verbindung für die Drähte gewesen. Kooklik hat aber eine ganz gut brauchbare Hilfskonstruktion aus Karton entworfen. Damit schied Löten leider (zunächst) aus und ich habe es mit Kleben versucht (Sekundenkleber und nach dessen Aushärten zusätzlich Weissleim, um eine etwas zähere Verbindung zu erhalten).


    Mal sehen, wie stabil das Ganze im Ergebnis wird. Vielleicht muss ich ansonsten doch noch auf das Löten zurückkommen...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Helmut,
    Wenn Du dem Weissleim genug Zeit zum Aushärten lässt, dürfte die Verbindung stabil genug sein. Ich habe da recht positive Erfahrungen gemacht. Mit dem Löten von so feinen Verbindungen dagegen :wacko: . Ich versuch´s schon nicht mehr.
    Du kannst ja mal eine Probelötung machen, vielleicht :rolleyes: ?


    Viele Grüße
    Gustav

  • Ich glaube, dass Du recht hast, Gustav.


    Die Verbindungen sind inzwischen schon recht fest. Ob ich noch etwas Löten werde - mal sehen.


    Hier die beiden Relingteile der achteren Plattform und der dazu gehörende Handlauf:



    Jetzt darf das Gebilde erst einmal ordentlich aushärten.


    Guten Wochenstart!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo Achim,


    Popcorn und Cola holen... :)


    ______________


    Inzwischen ist der untere Teil des Wintergartens fertig, bis auf ein paar kleinere Schleifarbeiten an den Verbindungsstellen. Als nächstes ist die Reling des oberen Wintergartens zu bauen.


    Ich werde alle Relingteile in einem Rutsch lackieren, da ich die Farbe anmischen muss und Farbunterschiede vermeiden möchte.



    Mal probeweise aufgelegt:


    Nach der Bauanleitung soll auf dem Handlauf der unteren Reling ein Bügel montiert werden (Z 16):



    Dieser Bügel ist auf einer Werftzeichnung des Typs VII C / 41 abgebildet; er sollte sollte offenbar den Schwenkbereich der 3,7 m-Kanone nach unten begrenzen, um einen versehentlichen Beschuss des Bootskörpers zu verhindern.
    Tatsächlich habe ich aber keine Fotos eines UBootes gefunden, das diesen Bügel tatsächlich zeigt. Alle mir (und Hadu) bekannten Bilder zeigen die Reling ohne dieses Anbauteil.
    Ich habe mich daher entschlossen, den Bügel wegzulassen und gehe davon aus, dass der Richtbereich der 3,7 an der Waffe selbst begrenzt worden ist.


    Falls jemand ein Foto hat, der diesen Bügel zeigt oder falls jemand zu diesem Punkt sonst weitere Informationen hat - bitte immer her damit. :)
    Das gilt auch für einen solchen Begrenzungsbügel (wie heissen diese Bügel eigentlich richtig?) an der Achterseite der oberen Reling.


    Ich bin für jede Information zu dieser Frage dankbar, insbesondere dazu, wie der Richtbereich der 3,7 cm-Kanone begrenzt worden ist.


    Noch eine Anmerkung dazu:


    U 995 in Laboe hat diese Bügel. Das Boot scheint mir aber auf den Stand Anfang 1945 zurückgebaut worden zu sein, und ich bin nicht sicher, ob das mit diesen Bügeln korrekt ist. Fotos von Booten im Einsatzzeitraum mit diesen Bügeln für die 3,7 habe ich nicht gefunden.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Ping --- Ping --- Ping...


    Gibt es hier in der Gemeinde niemanden, der etwas über die Bügel (die den Schwenkbereich des Rohres der 3,7 cm-Flak begrenzten) auf der Reling von VII C / 41 - Booten weiss?
    Es geht um den sogen. Turmumbau IV.


    Uboot-Experten, wo seid ihr?


    Muss man sich hier eigentlich alles selber zusammensuchen? :D

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Popkorn :) ist das deutsche Popcorn aus Bio Mais ohne Genmanipulation ,ganz und gar gepopt nach dem Reinheitsgebot für Popkorn :D


    Auszug aus dem Buch Vom Original zum Modell Seite 26 :
    Als zweites und gleichzeitig letztes Boot der Oderwerke Stettin stellt U 822 am 1. Juli 1944 in Dienst. Anstelle der 3,7-cm-Flak
    ist übergangsweise ein weiterer 2-cm-Zwilling eingebaut. Die ab Frühjahr 1944 angebrachten Richtbegrenzungen für die 3,7-cm-Flak sind bereits vorhanden.



    Text wie gesagt aus dem Buch Vom Original zum Modell U-Boot Typ VIIC ISBN 3-7637-6002-4 (Wenn der Auszug so nicht erlaubt ist bitte löschen.Danke )

  • Moin zusammen,


    das hat mich jetzt auch nicht in Ruhe gelassen. Ich habe dutzende Bilder angeschaut und gelesen.


    Diese Richtbegrenzungen (Stahlrohrrahmen) sind bei weitem nicht bei alllen Booten Turmumbau IV dran.


    Die Frage, ob die 3,7er Geschütze selbst interne mechanische Höhen/Seiten-Begrenzungen (über die Richtspindeln/-scheiben) haben, kann Helmut wohl beantworten.


    Bei den häufig verbauten 2cm-Vierlingen ist das wohl so, zumindest legen die Fotos das nahe, zumal das untere Rohr-Paar beim Vierling sehr niedrig liegt.
    Es liegen mir Fotos vor, wo die Richtbegrenzungen bei 3,7ern und 2cm Zwilling NICHT angebracht sind (U953).


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin Helmut,


    ich habe da was gefunden. Vor Jahren kaufte ich mir das Heft "Vom Original zum Modell: Uboottyp VII C" von Fritz Köhl und Axel Niestle, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1989. Darin eine Zeichnung mit Bügel, dann zwei recht unscharfe Photos mit Bügel auf dem unteren Wintergarten, dahinter aber keine 3,7-Flak, sondern 2cm, eine Doppel-, eine Einzel-Flak. Ich denke, das wird Dich nicht weiter interessieren. Dann aber dieses Bild: U 826 am 11.5.1945 vor Loch Eriboll nach der Kapitulation. Das Bild zeigt eindeutig eine 3,7-Flak, gut zu erkennen am Pivot, am Rohr und am beigeklappten Schutzschild. Und am oberen Wintergarten ist auch ein merkwürdiger Bügel zu erkennen.


    Schöne Grüße


    Jochen

  • Hallo Helmut,


    dein Modell ist sehr, sehr gut gebaut. Aller erste Sahne was du da rausholst.


    Den Wintergarte würde ich so bauen wie es der Konstrukteur so vorgesehen hat. Diese Filigranität des Wintergartens mit diesem Bügel gibt der doch so "einfachen Konstrukion" eines solchen Bootes einen richtigen Kick.


    Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht mit diesem bis jetzt erstklassig gebauten Boot.


    Gruß
    Frank

  • Achim, Hadu, Jochen und Frank,
    vielen Dank für Eure hilfreichen Informationen. Solche Nachforschungen sind irgendwie das Salz in der Suppe beim Modellbau, finde ich.


    Am letzten Donnerstag habe ich meinen 90-jährigen Vater für eine Routineuntersuchung zum Arzt gefahren.
    Eher beiläufig habe ich ihm dabei von Fortschritten beim Bau dieses Modells berichtet. Spontan erklärte er mir, wie die Richttechnik bei der 3,7 Flak funktioniert hat (mein Vater war ab 1942 Angehöriger der U-Lehrdivision in Pillau und wurde dann nach freiwilliger Meldung auf einen KFK ins Schwarze Meer versetzt).
    Danach war das Seitenrichten zunächst durch simple Nocken begrenzt, die das Einschwenken in den Deckungsbereich verhinderten. Die Flak konnte dadurch aber nicht nach vorn oben schiessen.
    Als die Alliierten begannen, den Flakschutz der Boote durch das Anfliegen von vorn zu durchbrechen, gab es zunächst Versuche, abhängig vom Seitenrichtwinkel auch den Höhenrichtwinkel zu beeinflussen (durch eine Schubstange an der Wiege), um zumindest teilweise den "Toten Winkel" der Flakwirkung zu verkleinern.


    Schließlich wählte man (ab 1944) die einfachste Lösung, nämlich die Bügel auf und an der Reling. Diese Schutzeinrichtung gegen eigene Waffenwirkung am Bootskörper war leicht in den Stützpunkten nachzurüsten. Fast jedes Boot hatte danach eine individuelle Bügelkonstruktion, vor allem bei den Bügeln, die den Turm schützen sollten.


    Ich finde diese Geschichte um die Richtbegrenzungen ausserordentlich interessant. Am meisten hat mich aber beeindruckt, wie genau sich mein Vater, der nie viel vom Krieg erzählt hat, an diese Details erinnern konnte!


    Nunmehr habe ich den Bügel, der das Beschiessen des eigenen A....es verhinderte, angebaut; die untere Reling ist damit fertig:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut


    Tolle Reling! Das droht mir bei meinem RC-Modell auch dmnächst :S

    Am meisten hat mich aber beeindruckt, wie genau sich mein Vater, der nie viel vom Krieg erzählt hat, an diese Details erinnern konnte!

    Das waren für mich die Wertvollsten Momente mit meinem Grossvater. Er hat viel von früher erzählt (er war JG 1898).
    In der Schule haben wir kaum was über die Kriege "gelernt", aber mein Grossvater hat mir sehr viel vom Generalstreik 1918 erzählt...leider war ich damals (als er es erzählte) noch ein Kind und habe das meiste wieder vergessen...) DAS ist Geschichtsunterricht !


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Hallo Achim,


    danke für die Blumen. Ob das aber wirklich so sauber aussieht wie gedacht wird sich erst zeigen, wenn ich das Teil mit Sprühfarbe grundiert habe. Erst dann kann ich sehen, ob die Verbindungen nicht zu massiv wirken. Unter Umständen ist dann noch Nacharbeit erforderlich.


    Vielen Dank, Peter.


    Die Schweizer waren ja auch kein kriegerisches Völkchen. In Deutschland ist das Thema "Kriege" im Geschichtsunterricht deswegen sicher etwas präsenter.
    Aber "Kriegsgeschichten" waren zu Hause nie ein Thema.


    __________________


    Montagehilfe "Oberer Wintergarten" (Tipps für Nachbauer).


    Hier ist dem Konstrukteur offenbar die Systematik beim Erstellen der Bauanleitung etwas entglitten.
    Die Einzelteile und die Montagezeichnung:



    Tatsächlich aufgebaut wird dieses Gestell nur aus den Teilen X 5 (unten), X 6 (Mitte), X 7 (oben) und den Spanten X 4.
    Dabei wird der größere Spant 4 (rechts oben auf dem Bild) von der Vorderseite aus (also bei den Teilen 5, 6 und 7 auf dem Bild "oben") eingeschoben. Erst wenn dieser Spant 4 mit den Teilen 5 - 7 verklebt ist, sollte man die beiden seitlichen, aus dem Trapez geteilten kleineren Spanten 4 an den Seiten einsetzen.
    Die Spanten 8 habe ich nicht benötigt. X 9 gibt es nicht.


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Fertig:



    Die Reling ist vorbildentsprechend unsymmetrisch. BB vorn wird sie weiter aussen, an der Verkleidung für das "Hohentwiel FuMO 61" befestigt werden. An der Steuerbordseite wird sie achtern am Lüftungsschacht angeklebt.


    Die Stützen an den Seiten habe ich etwas geknickt; auf einigen Originalfotos sind solche leicht gewinkelten Stützen zu sehen.
    (Und auch an dieser Stelle: Kein VII C-Boot dürfte einen anderen genau geglichen haben.)


    Tatsächlich haben sich diese "Knicke" aber schon daraus ergeben, dass die Platte X 6 (der Montagehilfe) etwas zu breit ist, wenn man die Stützen ohne den Knick anbauen möchte.
    Wem eine gerade Stütze lieber ist, der muss bei X 6 die BB- und die Sb-Seite um jeweils einen Millimeter einkürzen, damit die mittleren Relingzüge etwas nach innen rücken können.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hi Helmut


    :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    Klasse wie du das zusammengeschraubt hast. Habe im Stillen erstmal mitgezittert, da ich hier auch fast dem Teil Flügel angeklebt hätte. Habe damals die Drähte an der Jig festgeklebt und dann mit Niedrigtemperatur Lot gelötet. War ein einziger Kampf da sich so mancher Draht gleich wieder locker gemacht hat... :cursing: Auf die Idee das mit Kleber zusammen zu fummeln bin ich nicht gekommen. Aber perfekt das das so gut geklappt hat.


    Bitte weiter so...... :thumbup:

  • Hallo Michael,


    danke für Deinen motivierenden Kommentar. :)
    Inzwischen habe ich mit dem Verkleben noch etwas experimentiert und benutze jetzt "UHU Alleskleber strong and safe". Die Verbindungen werden dadurch etwas feiner; wie haltbar sie sind, wird sich erst noch zeigen müssen.
    Allerdings müssen sie ja auch keine größeren Belastungen aushalten, und die paar Erschütterungen, wenn das Modell transportiert wird (zum Beispiel am nächsten Wochenende zur Interscale in Stolberg) werden sie schon tolerieren, denke ich.


    Mit den Baufortschritten geht es zur Zeit recht langsam voran.


    Hier die beiden Niedergänge von der oberen zur unteren Flakplattform:


    2 weitere Niedergänge führten von der unteren Plattform auf das Deck des Rumpfes. Die und den oberen Richtbegrenzer- Bügel will ich noch bauen, und dann geht es erst einmal an das Lackieren der Messinggebilde.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ...und hier die beiden noch fehlenden Niedergänge und der obere Richtbegrenzer:



    Jetzt geht es in die Lackiererei; Fortsetzung folgt...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Grundiert mit Seidenmatt weiss (billiger Lack aus dem Baumarkt).
    Entfetten nicht vergessen!


    Jetzt erkennt man gut, ob man ausreichend sauber gearbeitet hat und ob die Klebestellen nicht vielleicht zu massiv ausgefallen sind.





    Ausserdem ist die Endfarbe ja ein sehr helles Grau, und da ist Weiss immer eine gute Grundlage. Das Abmischen des Farbtons halte ich so für einfacher.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin zusammen,


    dicke Klebestellen sind nichts anderes als FETTE SCHWEISSBATZEN! Da habens die Jungs von der Werft einfach zu gut gemeint :D


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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