ISU-152 / Modelik / 1:25 - FERTIG!

  • Baubericht_140


    Mit dem selben Verfahren wird ein wenig Rost aufgebracht. Die ersten acht Kettenglieder, die ich bemalt hatte werden die Reserveglieder; da ist schon ein recht rostiges Aussehen OK. Bei diesen Teilen handelt es sich jedoch um die Laufkette und bei der ist mit Rost sehr sparsam umzugehen. Außerdem sollte Rost nur an Stellen vorhanden sein, die keine Berührung mit dem Boden oder anderen Teilen des Laufwerks haben.


  • Baubericht_142


    Der letzte Farbakt ist die Behandlung der Stollen mit Silber aus dem Schulmalkasten (ein sehr empfehlenswertes hochglänzendes Silber). Diese Stellen haben permantenten Kontakt mit dem Untergrund und sind daher im Original immer blank und hochglänzend, geradezu wie poliert. Um den Hochglanzeffekt etwas abzuschwächen bin ich nocheinmal mit der rotierenden Bürste drübergegangen.


  • Baubericht_144


    Die Drahtstücke sollten 22 mm lang sein und werden bei 23 mm abgezwickt. Der überschüssige Millimeter verschwindet beim Abschleifen der Enden, die auch sanft abgerundet werden, um das Einfädeln zu erleichtern. Verklebt werden muß der Draht nicht, da er von sich aus recht straff sitzt.



    Der Zeitaufwand für 12 Kettenglieder war alles in allem etwa 7 Stunden. Die kompletten Ketten mit insgesamt 188 Einzelgliedern werden also einige Zeit in Anspruch nehmen, doch ich glaube, das Endergebnis lohnt den Zeitaufwand.


    Liebe Grüsse vom


    Josef

  • Hi Josef,
    vielen Dank für diesen Kurs in Lackierung und Alterung. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wieviele unterschiedliche Farben, Mittelchen und Pülverchen du so auf Lager hast.
    Gruß
    Jan

  • Eins weis ich ich tus NIE wieder!!!! ein Modellbaubericht von dir ansehen
    da könnte ich alles was ich bis jetzt mit meinem Steinzeitwerkzeug gebaut habe in die Ecke, treten oder das Papiermodell bauen gleich ganz sein lassen
    so Demoraliesiert mich das.
    es ist für mich unbegreiflich und der reine !!! WAHNSIN !!! was du aus dem Werksstoff Papier "Karton" rausholst
    BUHUHUHUHUHU SCHLUCHTS HEULLLLL ;(;(;(;(;(;(;(;(;(;(;(

  • Jetzt wart ich nur noch drauf, dass du dir eine kleine Stahlgießerei zulegst und die nächsten Kettenglieder selbst gießt :D


    Grüße
    Robert

  • Da bereits wieder alle Superlative vergeben sind , bleibt mir wie immer nur die Bewunderung Deiner Arbeit. Klasse Josef , freue mich schon auf den Baufortschritt.
    Grüße aus unserem neuen Domizil in Vaihingen/Enz.

  • Hallo Freunde!


    Recht herzlichen Dank für die motivierenden Worte, die kann ich im Moment sehr gut gebrauchen.


    Jan:
    Sehr zum Leidweisen meiner besseren Hälfte, hab' ich einen sehr ausgeprägten (prähistorischen) Drang zum Jäger und Sammler. Neben den Bausätzen, sammle ich auch interessante Werkstoffe, Werkzeuge, Farben und alles, was irgendwie zum modellbauen taugt ... ein bißchen Platz ist noch vorhanden. :D


    Gerald:
    Das ist eine sehr gute Frage, da hätte ich auch gerne eine Antwort. Die reine Arbeitszeit könnte man sich leicht ausrechnen, taugt aber nicht viel - ist eine Frage der Motivation, wie immer bei langweiligen, gleichen Bauteilen. Aber ich schätze mal so zwischen 2 - 6 Wochen. ?(


    gustibastler:
    Nun tu' nicht so, der Bericht von Deiner Bismarck zeigt doch hervorragende Fähigkeiten. Weiterhin viel Geduld und Ausdauer dafür! =D> =D> =D>


    Robson:
    Wirst lachen, habe ich mir wirklich schon überlegt, allerdings aus Keramikmasse od. Ähnlichem. Die meiste Arbeit macht jedoch die Färberei - und da hätte ich mir nicht viel erspart, also bin ich beim besten, aller Werkstoffe geblieben.


    Andreas:
    Ich hoffe, in Deinem neuen Domizil ist viiiiiiiiiiiiiiiiel Platz für Modellbau und Modelle. :]


    Servus vom


    Josef

  • Hallo Josef,


    falls Dir ein Wort für die Steigerung von "Supermegageil" einfällt, dann wende das doch bitte auf Dich an... ;)


    Gruß,
    Christoph

  • Baubericht_145


    Da ich gefragt wurde, wie man den Kartonbaufeind Wasser und Feuchtigkeit artfremd einsetzten kann, will ich mal das Ergebnis einer kleinen Übung zeigen.
    Bei der Herstellung von Papier spielt Wasser eine wichtige Rolle und ist daher grundsätzlich gut verträglich. Durch Feuchtigkeit wird Papier elastisch, weich und in Grenzen auch verformbar. So ist es z.B. möglich, Papier im feuchten Zustand ein wenig zu dehnen. Ein Beispielteil wurde auf ColoCopy (160 g/m²) ausgedruckt und vermessen. Der Streifen ist genau 74 mm lang.


  • Baubericht_146


    Gesetzt den Fall, dieser Bauteil ist etwas zu kurz, wird er ganz einfach mit der Airbrush etwas befeuchtet und dann in die Länge gezogen. Statt einer Airbrush kann man auch einen Zerstäuber (Pumpspray) verwenden, wichtig ist eine möglichst gleichmäßige Befeuchtung. Papier zeigt eine ganz erstaunliche Fähigkeit - einmal befeuchtet wird es größer (länger), aber nach dem trocknen schrumpft es wieder auf die ursprüngliche Größe. Die Ungleichmäßigkeit dieses Effekts durch unterschiedliche Faserdichten kennen wir alle, ist sie doch nichts anderes als das Wellen und Verziehen des Papiers. Um nun eine Größenänderung zu erzeilen muß das Papier beim Trocknen fixiert werden, damit es sich nicht zurückziehen kann. Bei meinem Versuch habe ich den Streifen befeuchtet, dann mit dem Finger das eine Ende auf der Schneidunterlage festgeklemmt und das andere Ende relativ fest gezogen. Dabei merkt man ganz deutlich eine gewisse Elastizität des Papiers, so ähnlich wie bei einem sehr starken Gummiband. Die geringe Feuchtigkeit ist recht rasch verdampft und zusätzlich kann man den Streifen noch mit einem Gewicht beschweren.


  • Baubericht_147


    Eine Kontrolle nach diesem Test ergab eine Längenänderung um 1 mm auf 75 mm. Grundsätzlich verwende ich diese Methode allerdings nicht so, da wäre ein neues Ausschneiden des Teils mit etwas Zugabe einfacher und schneller. Aber bei einem Schiffsdeck kann man das schon recht gut verwednen. Ein Rand (ca. 1-2 cm) des Decks wird an Ort und Stelle verklebt, dann befeuchtet, gezogen und fertig geklebt. Bis zum Trocknen fixieren (schnell anziehenden Kleber verwenden) und schon hat man ein Problem von 1-3 mm elegant beseitigt. Noch besser ist diese Lösung für ein altbekanntes Problem bei Flugzeugrümpfen. Da hat man einen Sektor fertig, die Verbindungslasche und den Rumpfspant eingebaut und dann paßt das nächste Segment nicht dran, weil es zu klein ist. Da ist mit schleifen oder schneiden nichts zu machen. Mit der Feuchtmethode kann man allerdings den zu kleinen Rumpfteil noch retten. Ausprobieren ist jedenfalls angesagt, denn die Längenausdehnungen des Papier sind recht schwer zu kontrollieren und ein ursprünglich zu kleiner Teil, der dann auf einmal zu groß ist, verursacht doppelten Ärger. Also lieber etwas weniger Wasser und nachbessern, als zu viel und dann doch alles neu machen.


  • Baubericht_148


    Um zum ISU zurückzukehren, gleich eine praktische Anwendung der Feuchtmethode. Die Achsabdeckungen der Stützrollen sollen mit kleinen Halbkugeln aus Papier gemacht werden. Beim Laserbausatz sind dafür zwei Scheibchen dabei, die rund geschliffen werden sollen. Ist mir zuviel Arbeit, geht auch einfacher. Ein ausgestanztes Papierscheibchen wird befeuchtet und mit Hilfe einer Kugelpunze und einer Kugelanke unter Druck verformt. Zur Not geht das auch mit einer Kugel auf einem Stück Moosgummi, wird allerdings faltiger.


  • Hallo Josef!


    Ich bin begeistert! Deine Lackiertechnik ist genial! Wenn ich die Bilder so sehe, überleg ich mir doch glatt, ob ich meine Plastikmodelllackierutensielien wieder auspacke, obwohl der Lackgestank und der Aufwand beim Bemalen ein Grund für mich war, zum Kartonmodellbau zu wechseln.


    Eine Frage habe ich auch: Würdest du Hoheitsabzeichen/Markierungen auf dem Karton auch übermalen, wenn's denn welche gäbe? Wie würdest du diese in dem Falle wieder aufbringen? Oder suchst du dir Modelle ohne Kennzeichnungen aus?

    Gruß
    Matthias


    Ein gerechter Mensch ist nicht derjenige, der keine Ungerechtigkeit begeht, sondern der, welcher, wenn er ungerecht sein könnte, es nicht sein will.

  • Servus Meffes!


    Danke schön für Dein Lob (Verbeugung). Da ich früher ja auch dem Plastikmodellbau gefrönt habe, ist alles notwendige Werkzeug und Wissen um die Anwendung ja vorhanden. Nun versuche ich das Beste von beiden Welten zu vereinen und möglichst einzigartige Unikate herzustellen (was mir manchmal auch ansatzweise gelingt - positiv oder negativ :) ).


    Der Panzer hat zwar keine Hoheitsabzeichen, aber Markierungen hat er schon (und die sind schon übermalt - gundiert). Neben einem Pfeil mit Strich auf der Frontpanzerung, hat er noch zyrillische Schriftzeichen auf den Seiten. Die werde ich entweder mit selbstgemachten Abziehbildern machen oder (wahrscheinlicher) aufsprühen. Die Masken dafür werde ich mir ätzen.


    Liebe Grüsse vom


    Josef

  • Baubericht_157


    Aus dieser Perspektive sieht man den Versatz der Radachsen, der in unterschiedlichen Radabständen für die rechte und linke Seite resultiert. Bei normaler Betrachtung fällt das eigentlich nie auf. Bei den Antriebsrädern wurden noch zwei Winkelkonstruktionen aufgeklebt über deren Zweck ich mir nicht ganz sicher bin, vermute aber eine Hilfestellung beim Ketten aufziehen.



    Nun geht es wieder weiter mit Rädern, Ketten, Rädern, Ketten .... wie öde! Bis zum nächsten Mal Euer


    Josef

  • Josef,


    ich bin enttäuscht! Deine Drehstabfederung ist nicht funktionsfähig? Tstststs ;)
    Endlich geht es weiter!


    Gruß,


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Josef,


    Quote

    Aus dieser Perspektive sieht man den Versatz der Radachsen, der in unterschiedlichen Radabständen für die rechte und linke Seite resultiert.


    Wie ist diese Anmerkung von Dir zu verstehen? Meinst Du, das soll nicht so sein? Bei den 'Achsen' handelt es sich ja eben um keine Achsen, sondern (wie Du richtig sagst) um Drehstäbe. Jedes Rad hat seinen eigenen Drehstab und somit seine eigene Federung, von daher dürfte dieser Versatz vom Konstruktuer gewollt sein, da die Drehstäbe von gegenüberliegenden Rädern auch beim Original leicht versetzt gewesen sein dürften. Oder habe ich Dich falsch verstanden?


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Ja, ja Simon - Du hast schon recht und auch richtig verstanden. Ich wollte nur auf die interessante Tatsache hinweisen, daß die Seiten unterschiedlich sind und das bei normaler Betrachtung niemanden auffällt. Genausogut könnte man ein Auto auf der einen Seite rot und auf der anderen Seite grün lackieren, solange man nicht herumgeht, fällt es nicht auf, da man nie beide Seiten gleichzeitig sehen kann.


    Josef

  • Hallo Josef,


    nun verstehe ich - sei nicht gram, ich brauchte doch bloß etwas länger ... ;)


    Schönes Wochenende,


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo!


    Ich könnte mir vorstellen, daß beim Original die Drehstäbe der jeweiligen Achse bis zur gegenüberliegenden Bordwand reicht und eben dort befestigt sind. Das könnte den Versatz erklären.

    Gruß
    Matthias


    Ein gerechter Mensch ist nicht derjenige, der keine Ungerechtigkeit begeht, sondern der, welcher, wenn er ungerecht sein könnte, es nicht sein will.

  • hallo fuchsjos!


    wie sieht es aus, wenn du dich mit der detailierung nicht mehr zurückhaltst??? machs bitte nicht, dann können wir nichts mehr vom original unterscheiden! :D :D :D


    glückwünsche von mir, superarbeit! robert

  • Servus fuchsjos,


    die Winkel, die in den Zwischenraum der Antriebsräder reichen, dienen dem Zweck der Reinigung des Zwischenraumes. Sammelt sich dort Schlamm/Dreck an, wird dieser mit der Zeit immer mehr und wird durch die Kette immer mehr verdichtet. Das Zeug wird hart wie Beton (wer schonmal Ketten geklopft hat, weiß wovon ich spreche). Dadurch entsteht die Gefahr, daß die Kette nicht mehr in den Zähnen der Antriebsräder, sondern auf der Dreckauflage läuft und irgendwann geworfen wird.
    Die Ketten werden bei diesem Typ Ketten (Bolzen) einfach per Seil aufgezogen, mit einem Kettenbolzen verbunden und dann am Leitrad nachgespannt.

    Servus


    Thomas


    "There is every possibility that things are going to change completely."


    Captain Tennant "Repulse" 9.12.1941

    Edited once, last by Spee ().

  • Hallo,
    Das Phänomen der unterschiedlichen Radstände ist übrigens auch beim Renault 16 zu sehen.
    Die hinteren Räder sind dort ebenfalls an hintereinander angeordneten Torsionsstäben drehstabgefedert.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

  • Hallo Freunde!


    Danke für die lobenden Anerkennungen, werde mich auf jedenfall weiter bemühen. Danke auch für die Informationen - man lernt ja wirklich nie aus. Wegen dem Achsen (Rad-) Versatz - wie ist das eigentlich bei den deutschen Schachtellaufwerken gelöst worden (Panther aufwärts); glaube mich erinnern zu können, daß die auf beiden Seiten gleich aussehen.


    Servus vom
    Josef