Küstenminensucher LINDAU, Klasse 320, Bundesmarine, 1:250, Eigenkonstruktion - Abgeschlossen!

  • Moin Wilfried,


    schon erstaunlich , was man alles auf so einem kleinen Schiff unterbringen kann. Bringt aber echt Leben in die Hütte.


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin, moin!


    Nachdem ich nun schon länger aus Flensburg und dem schönen Schleswig-Holstein zurück - danke Jochen - ja, auch ich habe mich gefreut und werde mich zukünftig wohl noch ein wenig mehr dort oben einbringen - habe ich mit dem oberen Teil des Mastes begonnen; der Plan gibt noch ein paar Anregungen was den unteren Teil oberhalb der Plattform angeht, den habe ich mit der zweiten Plattform auch noch komplett aus Karton erstellt. Nach rückseitiger Behandlung mit UHU plast flüssig - ließ es sich perfekt ausschneiden.
    Der Rest ist daß, was ich als Modellbau bezeichne; Maße und Proportionen erspüren und dann mit entsprechendem Material nachvollziehen.
    Ich hatte 0,75, 0,5 und 0,25 - jeweils Millimeter - Kohlefaserstäbe mit einem matten Grundierlack eingefärbt und dann vermesseen, angehalten, und drauflos geklebt. Kittifix und manchmal auch eben mit UHU stark sicher nachgearbeitet.
    Soll ich jetzt sagen, daß mir der Mast bis dato eine Menge Spaß bereitet hat? JA! Und daß ich überhaupt kein Interesse hege, dieses nun in Karton zu reproduzieren - JAAAAA!
    Vorher hatte ich noch das Peil-/Brückendeck mit der Reling komplettiert und auch die beiden Signälerstände - natürlich nur Neusilbermaterial - geformt und unten mit einer Plattform versehen, angebracht.
    Bevor ich die Positionslichter vergaß, wurden sie ebenfalls gezeichnet und angeklebt; die Latüchten mache ich jetzt immer aus unsichtbaren Stecknadeln ... geht prima ... auch hier ist Karton nicht mehr die erste Wahl .... :D
    Ankerketten und das Spillteil - Ketten von Weinert mit der Bestell-Nummer 9318 sind hier erste Wahl.
    So, nun genug Gequatsche .. hier die Bilder ...




    Und bevor hier wieder Begehrlichkeiten auftauchen - nein, eine Veröffentlichung ist für die nächste Zeit nicht geplant; ich habe einfach kein Interesse daran, wenn man meine Rumpfkonstruktionen bei bereits veröffentlichten Modellen hernimmt, um Baupraktiken, die nicht zielführend sein können, zu probieren.
    Es gibt eine ernst gemeinte Anfrage, meine LINDAU in fünffacher Größe als Modell erstehen zu lassen - damit kann ich mich anfreunden.


    Mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Hallo,
    das ist eine Augenweide für den Kartonmodellbau geworden. Klein, aber mit einem ganz besonderen Oho. Man soll nicht meinen, was auf ein so kleines Modell an Details passt.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Kartonale Wiedergutmachung
    Schiffe sind keine Menschen, aber viele sagen, Schiffe hätten eine Seele. Wenn das so ist, dann kann man die Seele eines Schiffes auch verletzen, z.B. indem man es fortwährend in einem ungünstigen Licht darstellt. Genau das haben wir Kartonmodellbauer (ich eingeschlossen) jahrzehntelang getan. Kaum ein Modellbaubogen ist meines Wissens öfter gebaut worden als der des Lehrmittelinstituts vom Küstenminensuchboot.
    Ganz im Gegensatz zu dem schnellen Minensuchboot, das in der Tradition der deutschen Räumboote entwickelt wurde, machte das Küstenminensuchboot keine gute Figur. Es war keine Eigenentwicklung, sondern die deutsche Version des von der Nato empfohlenen Bluebird-Typs der US-Navy. Die ersten 5 Boote der LINDAU-Klasse kamen mit dem Geburtsfehler eines zu schweren Deckshauses zur Welt, das dann zurückgebaut werden musste. Dieser Rückbauzustand war die Vorlage des Wilhelmshavener Modells, das, aus welchen Gründen auch immer, einen viel zu großen Schornstein bekam.
    Während sich der Rückbau des Deckshauses auf die Proportionen des Schiffes schon positiv bemerkbar gemacht hatte, trifft das erst recht auf die Verlängerung des Rumpfes um 2,10m zu. Diese Verlängerung erfolgte ab 1960, also nur 3 Jahre nach der ersten Indienststellung der LINDAU. Deshalb gibt es von der LI-Version auch kaum Fotos.
    Viele Schiffe erleiden das Schicksal von Umbauten, die in aller Regel zur ästhetischen Verhunzung beitragen. Bei den Minensuchern der LINDAU-Klasse war es eindeutig nicht so. Sie sind lange Jahre in einem optisch viel schöneren Zustand unterwegs gewesen, als wir sie als Kartonmodell gebaut haben.
    Auch wenn Wilfried´s Modell ein Einzelstück bleibt, es hat sich um die Wiedergutmachung des seelischen Schadens am Küstenminensuchboot der Lindau-Klasse verdient gemacht.


    Henning

  • Moin liebe Kartonmodellbauer,


    Henning, irgendwie haben sie eine Seele und viele tun es als Aberglaube ab. Dem ist aber nicht so, denn es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sind rational nicht zu erklären.


    Ich zitiere Wolfram zu Mondfeld :


    „ Schiffe sind nicht nur von Menschenhand erbaute und gesteuerte Fahrzeuge, sie sind lebendige Wesen mit unverwechselbarem Charakter, unverkennbar eigenen Gewohnheiten und einen ganz persönlichen Schicksal.
    Schiffe haben eine Seele!


    Dieses hat nichts mit Gefühlsduselei zu tun. … „


    Hier lasse ich das Zitat enden.


    Quelle: Schicksale berühmter Schiffe; Dezember 1983. Koehlers Verlag Herford


    Viele Grüße aus Handewitt
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

    Edited once, last by Shipbuilder ().

  • Moin, moin!


    an dieser Stelle ein Dankeschön für den Beitrag von Henning; er rennt insofern offene Türen bei mir ein, weil ich bei allen Modellen, die ich zu zeichnen in der Lage bin, dem Original ein Denkmal aus oder in Karton setzen möchte. Immer abhängig davon, was mir an Unterlagen zur Verfügung steht. Schiffe werden von Menschen bewegt und belebt; diesen gilt auch bei meinem Abbild vom Original der allergrößte Respekt. Dies umso mehr bei den Minensuchern, wo es in den Anfängen richtige Knochenarbeit war; manchmal ist es auch das Original, was mich in seiner Form anspricht - umso schöner, wenn Geschichte des Originals da auch noch eine gewichtige Rolle spielen.
    Ich investiere ein gehörig Maß an Zeit in Besuche bei Plangebern, Bildankäufen und Recherchezeit für meine Modellideen. Oftmals geht der Weg über Besatzungsangehörige und Bildgeber, die nicht genannt sein wollen.
    Ich denke, es ist hier auch Zeit, diesen einmal zu danken - obwohl ich nicht weiß - ob sie hier mitlesen?


    Kommen wir also zur letzten Stufe der Wiedergutmachung an einem Original ... der Fertigstellung.





    Bei vielen Bauberichten kommt jetzt ein Nachklapp auf den Baubogen - ich kann hier keinen schreiben, weil es ihn nicht gegeben hat. Was es gegeben hat, sind viele Fotos, ein Generalplan - der aber zum Schluß beim Mast leicht versagt hat - und mein Einsatz, hier einen Minensucher zu schaffen, der den Namen verdient.
    Hilfreich war die SCHÜTZE-Platine aus dem Passat-Verlag - gezeichnet von Peter Hurler - sowie seine telefonische und persönliche Anteilnahme an diesem Projekt.
    Ich bin sicher, daß hier noch viel mehr möglich gewesen wäre - nur wie mir ein Künstler in einem anderen Zusammenhang einmal sagte - man kann auch ein Bild totmalen ...
    Und - manchmal setzt auch das Material die Grenze, die man nicht überschreiten sollte.
    Ich bedanke mich bei Euch für das Interesse an diesem Bericht und mache jetzt erst einmal Sommerpause.


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

    Edited once, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Moin Wilfried,
    schön, dass Du uns am Werdegang dieses tollen Modells hast teilnehmen lassen. Ich beneide Dich um die Gabe, solche Modelle zu konstruieren. Bei mir reicht es gerade so fertige Bögen zu bauen. Aber so sind eben die Geschicke unterschiedlich verteilt. Ich bedaure zwar, dass Du eine Sommerpause machst, Da ich Deine Berichte zu gerne lese, aber ich gönne sie Dir von Herzen. Ich hoffe, dass Du dann später wieder mit voller Schaffenskraft einsteigst und wir hier wieder mitlesen können.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Moin Wilfried,


    vielen Dank für die Vorstellung der Entstehung deiner Lindau, ich kann mich da nur Jochens Worten anschließen.


    Für mich fällt dieses Modell in die Spitzenklasse des kartonalen Schiffsmodellbaus, eine konstruktive und handwerkliche Komposition wie sie nur selten zu sehen ist, ein Genuß für meine Augen. Ich habe die Hoffnung, dass wir noch mehr von Dir zu sehen bekommen und wünsche Dir eine Sommerpause mit auch in dieser Beziehung kreativen Ideen.


    Herzliche Grüße
    Gustav

  • Hallo Wilfried,


    da bleiben mir fast die Worte bzw. die Buchstaben weg!


    Das ist ein herrliches Modell und die Konstruktion und der Bau anschaulich beschrieben.


    Danke!

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Moin, moin zusammen!


    der Respekt gebietet es mir, erst einmal denen zu danken, die sich hier mit persönlichen Äußerungen gemeldet haben; auch denen, die durch das Anklicken eines hier möglichen Sympathiesignals mir eben jenes zu verstehen gegeben haben - auch denen gebührt mein Dank und die Wertschätzung.
    Wenn ich also das Dutzend der Bekunder als mögliche Kunden für einen Baubogen nehme, so sage ich mal ganz trocken - dafür würde ich nicht einmal das Programm aktivieren um hieraus eine Reproduktion entstehen zu lassen - mit allem, was ein Baubogen so braucht - inklusive Anleitung.
    Insofern statuiere ich, manchmal macht man sich mit der Neukonstruktion eines Denkmals aus damaliger Zeit nicht nur Freunde in der Gemeinde der heimeligen Bastler ...


    Schön, wenn man mal einen Testballon versucht hat ... ich werde mich also in Zukunft sehr zurückhalten, was meine öffentlichen Aktivitäten angeht und nur für einen kleinen Freundeskreis tätig sein ...


    mit einem lieben Gruß und schöne Ferienzeit
    Wilfried

    Edited once, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Moin Wilfried,


    was meinst Du damit?


    Insofern statuiere ich, manchmal man sich mit der Neukonstruktion eines Denkmals aus damaliger Zeit nicht nur Freunde in der Gemeinde der heimeligen Bastler ...


    Schön, wenn man mal einen Testballon versucht hat ... ich werde mich also in Zukunft sehr zurückhalten, was meine öffentlichen Aktivitäten angeht und nur für einen kleinen Freundeskreis tätig sein ...


    Es wäre schade, Deine Bauberichte sind sehr lesenswert.


    Viele Grüße
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin Wilfried,


    dein Résumé hat bei mir die Erinnerung an die Aussprüche ehemaliger Kollegen geweckt, wie z.B. "wenn Du dich auf andere verlässt, dann bist Du verlassen" oder " wenn Du auf die Hilfe anderer hoffst, dann bist Du hoffnungslos". Ich denke dabei aber auch an einen Dozenten, der angesichts der uninteressierten Gesichter vor ihm sagte "dass ich hier eine Vorlesung halten muss, ist Perlen vor die Säue gewirfen, ich halte sie aber trotzdem". Mir hat die Vorlesung gefallen, ich habe mich darüber gefreut, dass er sie halten musste.
    Ich selbst mache nur noch etwas aus eigenem Antrieb, wenn es mich zufriedenstellt. Für meine Zufriedenheit auf die Unterstützung oder Anerkennung anderer Menschen zu hoffen habe ich schon lange aufgegeben, auch hier im Forum. Wenn ich Anerkennung und Unterstützung bekomme, freue ich mich. Da bin ich schon mit wenig zufrieden, da ersetzt dann auch die Qualität die Quantität. Die Auffassungen und Ansprüche sind diesbezüglich aber sicher individuell unterschiedlich und auch abhängig von dem Aufwand zur Erstellung der Beiträge, viel Arbeit sollte da auch seinen entsprechenden Lohn bekommen.


    Lieber Wilfried, egal ob oder wie viel ich noch von Dir lesen werde, meine Wertschätzung hast Du auf jedem Fall.


    Liebe Grüße
    Gustav

  • Moin, moin Wilfried,


    da schließe ich mich Gustav`s Ausführungen - insbesonders sein letzter Satz - vorbehaltlos an. Das Modell der LINDAU überzeugt durch und durch...in Bauausführung, Detaillierung und vor allen Dingen in den Proportionen. Dein Baubericht war mir von Anfang an eine große Freude.....das Ergebnis mit den vielen gelben Schwimmern ist ist bestechend :thumbup: !


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Wilfried,


    es wäre nun wirklich zu schade, wenn dies von Dir mit viel Liebe und Akriebie ins Leben gerufene, kartonale Kleinodium gleich wieder in der großen Kiste des Vergessens verschwinden würde. Schließlich handelt es sich um die seit Jahren überfällige Erneuerung des inzwischen stark in die Jahre gekommenen, ausgesprochen schlichten WHV-Modells dieses Minensuchers.


    Mein Statement daher:


    Menn tau! :thumbsup:


    lg.


    Tommi

    Papier ist geduldig - und ich auch....jedenfalls meistens :thumbup:

  • Hallo Wilfried,


    Ich habe erst über das Schwesterforum über Dein neues Schiff gehört und möchte an dieser Stelle doch posten, dass ich es sehr schade fände auf Deine sehr schönen Konstruktionen der alten Budesmarine verzichten zu müssen. Da ich überwiedgend auf den Bereich der historischen Segelschiffe fixiert bin, stolpere ich bei meinen Besuchen hier nicht immer über Deine Tätigkeiten, doch fände ichg es äußerst schade, wenn ein solch gut konstruiertes Schiff nur noch Deinem engstenFreundeskreis bekannt würden.


    Gruß
    Fritz

  • Wenn ich also das Dutzend der Bekunder


    Hallo Wilfried,
    die Argumentation ist arg dünn, das merkst Du selber oder?
    Wenn Dein Baubericht gelichzeitig eine Marktrecherche sein soll, dann musst Du das dazuschreiben. Wenn Du nur nach Komplimenten fischst, auch.
    Aber diese ewige, ich mach was und wenn keiner zuckt, versteck ich es wieder, ist langsam abgedroschen und es langweilt.
    Wenn Du Bock hast, tus, ansonsten lass es.


    Gruß
    Jan

  • hallo Wilfried,,
    ich komme gerade aus dem Urlaub zurück und bin erfreut über deinen Minensucher..
    Das er mir total gefällt ist doch klar,aber ich verstehe manches nicht was Du da schreibst.
    Alle Deine Modell wecken Begehrlichkeit bei mir , so natürlich auch dieses Modell .
    Ich wünsche Dir eine schöne Sommerpause und hoffe , dass wir anschließend von Dir mehr sehen,bzw.lesen.
    Liebe Grüße Harald Steinhage