Schwarzer Rabe - Fleute 1627 (Shipyard 1:96)

  • Hallo Uwe


    Die Farbe habe ich derjenigen des Bogens (Rumpf) angepasst. Zufälligerweise habe ich da von Revell etwas gefunden: Aqua, "afrikabraun". Dies passte praktisch perfekt und so musste ich nicht einmal mischen... Damit habe ich dann auch die Holzmasten bemalt.


    Hallo Gustibastler


    Uuuups. da habe ich nicht aufgepasst! Die Masten sind aber nur eingesteckt... Bevor ich sie dann im Rumpf fixiere werde ich noch die oberen Wanten und nötigen Blöcke montieren - das geht einfacher, als wenn alles am Schiff fest sitzt. Gut beobachtet!!


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hallo zusammen


    Eine Nacht drüber schlafen, sich alles angucken, dann Kaffee schlürfen und Zeitung lesen, ins Forum schauen, dann alles nochmals in Ruhe betrachten.... Und dann habe ich alles abmontiert! Weniger wegen der Zurringe sondern wegen der doch ziemlich zugeklebten Taljen. Ich hatte da mit Schnellkleber (CA) gearbeitet und der sieht nachher einfach nicht so schön aus. Eigentlich wollte ich ja Taljen, also bewegliche Teile, und keine starren "Pfosten"...


    Also nochmals von vorne beginnen - dient letztlich auch der Übung...


    Mittlerweile sehen die Wanten - so finde ich jedenfalls - besser aus, sind aber noch nicht alle fertig. Trotzdem: ein paar Bildchen.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Servus Rosmarie ,


    von wegen " die Takelage der Preussen ist dir zuviel " , das was Du uns hier zeigst is auch nicht von Schlechten Eltern :thumbsup: :thumbsup: :thumbup:


    LG Kurt

  • Liebe Freunde


    Bis jetzt ging's ja ganz schön flott voran - das dürfte sich nun doch etwas ändern in Anbetracht der nicht so ganz einfachen Aufgabe des Takelns. Zwar gibt's im Bogenset ein schönes Blatt mit dem stehenden Gut, trotzdem ist nicht immer so ganz klar, was wo und wie angeschlagen wird und wo und wie endet...


    Ich habe die letzte Zeit also mit viel Studium zweier Bücher verbracht: Mohnfeld "Enzyklopedie des histor. Schiffsmodelbaus Bd. 9 Stehendes Gut" sowie Anderson "Das Jahrhundert des Sprietsegels - das Takeln von Schiffen im Barockzeitalter 1600-1720". So langsam aber sicher werde ich schlauer, was die Sache aber nicht unbedingt einfacher macht....


    Der Bugspriet ist mittlerweile fixt montiert und die Wanten des Bugsprietmastes stehen. Die Püttingeisen sind noch nicht montiert, da ich davon ausgehe, dass ich am Schluss alles noch etwas straff ziehen muss, wenn das Fockstag angebracht ist.


    Gestern habe ich dann den Bugspriet satt verleimt und die Zurring angebracht. Damit die der Bugspriet fertig fixiert, ziemlich magere Takelage verglichen mit den späteren Schiffen...


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Kartonisten


    Heute war Jungfern-Einbinden angesagt. Insgesamt habe ich die 14 unteren Wanten-Jungfern eingebunden und zwar mit 0,25mm scharzer Angelschnur. Die Angelschnur habe ich um die Jungfern gelegt, unten zusammengedreht und mit einem Minitröpfchen Sekundenkleber fixiert.


    Die Rüsten sind auf 1mm verdoppelt und die Jungfern kommen in die Kerben an der Aussenseite. Danach wird die Vorderseite mit 0,5mm Papierstreifen verkleidet. Alles gut austrocknen lassen und dann hellbraun anmalen.


    Die fertigen Rüsten können dann an ihre Stellen auf der Bordwand verleimt werden.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Freunde


    Heute habe ich mit den Wanten begonnen. Gemäss Shipyard sind sie je 0,6mm dick und da ich kein solches Takelgarn habe, verwendete ich Garn der Stärke 0,5mm. Den Unterschied wird man wohl kaum sehen…


    Mohnfeld erwähnt unter Tipps: zuerst je das hinterste Wantenpaar sowie das dazugehörende Stag montieren und damit die Endspannung herstellen. Damit stünden dann die Masten in endgültiger Stellung und die restlichen Wanten können dann angepasst werden. Scheint mir logisch und ich werde daher auch so vorgehen.


    Als erstes habe ich steuerbords das Paar Seitentakel (Hanger) um das Masttop gelegt und mit einer Zurring festgemacht. Danach folgte dasselbe backbords. Als nächstes folgte das hinterste Wantenpaar steuerbords, ebenfalls um das Masttop gelegt und per Zurring festgemacht. Die Zurrings sind mit Sekundenkleber fixiert. Die Seitenhanger habe ich entsprechend kürzer abgeschnitten, damit es keine Verwechslung gibt.


    Einbinden der Wanten-Jungfer: Die ungefähre Länge der Wante wird ermittelt und dann mittels Krokodilklemme eine Schlinge festgemacht. Um diese Schlinge herum folgt mit feinem Faden die Zurring (konnte ich leider nicht fotografieren, da ich beide Hände fürs Arbeiten brauche…). Als nächstes habe ich die Jungfer mit stumpfer Pinzette in die Schlinge hineingehalten, Zug gegeben, so dass sie „hält“ und dann mit der linken Hand die Zurring zur Jungfer hingezogen und gleichzeitig angezogen. Klingt etwas kompliziert, geht aber eigentlich ganz gut. Zum Schluss Jungfer so drehen, dass die Löcher stimmen und die Zurring äusserlich mit verdünntem Weissleim fixieren.


    Als nächstes wird die untere Jungfer von unten mit Schnellkleber fixiert und das helle Garn für das Takel eingefädelt. Den Knopf am Anfang habe ich ebenfalls mit verdünntem Weissleim fixiert.


    Da bei der Wantenjungfer nur die äussere Zurring fest verklebt ist, kann die Länge der Wanten noch nachjustiert werden, man muss dabei nur aufpassen, dass die Jungfer nicht hinausfällt. Tut sie das doch, ist es auch nicht weiter schlimm, einfach wieder einlegen und Zurring zur
    Jungfer hin schieben. Trotzdem sind die Wantenjungfern stabil genug eingebunden, dass ein leichter Zug durchaus möglich ist. Die Takel sind voll beweglich und werden erst später fixiert.


    Bis heute Abend sind die hintersten Wanten beidseits an den Masten montiert.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hallo Rosmarie,
    Das schaut doch alles toll aus. Zu dem Garn ob 0,5 oder 0,6mm ist wirklich nicht zu erkennen. Hast du Takelgarn genommen oder normales "profanes" Nähvarn genommen.
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Hallo Uwe


    Habe da vor ein paar Monaten das Takelgarn, das zum Victory-Bausatz (Caldercraft) geliefert wurde, nicht mehr gefunden und alles neu bestellt. Ebenso bei den Jungfern und Blöcken. Mittlerweile ist das "verlorene" natürlich wieder aufgetaucht und ich habe jede Menge Takelgarn, Blöcke und Jungfern in Reserve - auch nicht schlecht, wenn man plötzlich Lust auf Kartonschiffe bekommt... Man muss nur Kompromisse bei der Dicke des Garns machen. Aber ich denke mit 0,25mm, 0,5mm, 0,75mm und 1mm in schwarz sollte das stehende Rigg des Raben zu bewältigen sein. Und Unterschiede von 0,1mm sieht eh kein Mensch.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Kartonisten


    Als nächstes habe ich alle Wanten am jeweiligen Masttop eingehängt, jeweils mit Zurring fixiert. Unten sind sie noch frei hängend, ich habe sie, damit ich sie später nicht verwechsle an den jewiligen Püttingeisen leicht fixiert.


    Danach machte ich mich an die Arbeit mit den Stagen. Zuerst das Grossstag: Am oberen Ende machte ich mit Zurring ein kleinest Auge, dann einfädeln und zuziehen, bis die Länge stimmt, Markieren der Stelle für die Maus und alles wieder weg. Da in diesem Massstab wirklich alles sehr klein ist, habe ich auf eine korrekte Maus verzichtet und statt dessen eine Art dicke, kurze Zurring fabriziert.


    Als nächstes kam der Stagkragen an die Reihe: oben in der Mitte des Garn Jungfer mit Zurring einbinden. Beide Teile des Garns entsprechend ablängen, unten durchs entsprechende Loch und wieder hoch, dann per Zurring fixieren.


    Als letztes wurde im Stag die Jungfer eingebunden und dann das Takelreep eingefädelt.


    Sämtliche Zurrings sind mit verdünntem Holzleim fixiert, die Takel selber aber noch völlig flexibel und auch nicht angezogen.


    Nach dem Gross- folgte das Fockstag und am Schluss das Besanstag. Bei letzterem war ich froh, dass die Wanten noch nicht steif gesetzt sind, andernfalls wäre ich da nicht mehr einfach hingekommen (an die Junger,
    die am Mast angeschlagen ist).


    Liebe Grüsse
    Rosmarie




    Fotos:


    1 Gesamtübersicht


    2 Grossmast-Stag, unterer Teil mit Takel und Stagkragen


    3 Besantstag


    4 Grossmast-Stag

  • Sehr faszinierend, Rosemarie, mit welcher Sachkenntnis und mit wieviel Leichtigkeit Du an diesem Modell baust.


    Und das wird wieder, wie auch bei Deinen anderen Modellen, ein herausragend schönes Modell !

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Freunde


    Übers Wochenende habe ich weiter am Rigg des Raben gearbeitet. Als erstes habe ich die Seitentakel steuerbords montiert. Dazu habe ich
    jeweils zuerst die Hanger montiert und unten je einen Doppelblock eingebunden. Als nächstes habe ich den Takel hergestellt: Den unteren Einerblock habe ich in einen Stift mit Oese eingebunden (auf den Haken habe auf Grund des kleinen Massstabs verzichtet). Danach habe ich das helle Garn (0,1mm) eingefädelt. Wo das freie Ende dann letzlich angeschlagen wird, muss ich noch herausfinden - provisorisch habe ich esmeist um die Reling gebunden.


    Als nächstes habe ich die je hinterste Wante sowie die Stage steif gesetzt - provisorisch - und über Nacht so ruhen gelassen. Heute habe ich sie dann definitiv steif gesetzt, die Enden über den Jungern um die Wante gewickelt und mit halben Schlägen festgebunden - aber noch nicht verleimt. Ich werde sie vorläufig so lassen, bis alle Wanten montiert sind, dann nachjustieren und erst dann verkleben.


    Zum Schluss habe ich die Püttingeisen verklebt und angefangen, die restlichen Wanten in Jungfern einzubinden und die Taljereeps einzufädeln
    - weit bin ich aber noch nicht gekommen. Wie immer, ist alles noch nicht verklebt.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Kartonisten


    In den letzten Tagen war ich immer wieder an der Arbeit am Raben. Zuerst habe ich alle Wantenjungfern eingebunden, an sich recht einfach, kniffelig war nur, alle gleich lang hinzubekommen - und zwar auch dann, wenn Zug drauf ist. Ich habe sie daher zwar fest eingebunden aber nicht verklebt, so kann ich immer nachjustieren. Danach gings ans Einfädeln der Taljereeps und dem sanften Anspannen der Wanten. Ich habe die Reeps "ordnungsgemäss" aber noch provisorisch befestigt (daher sind auch noch nicht alle gleich schön). Festgeklebt wird erst, wenn alle Wanten, Stage, Pardunen etc. steif gesetzt sind.


    Nach den Wanten der Untermasten habe ich die Stengenwanten am Fockmast angeschlagen aber noch nicht weiter behandelt...


    Als nächstes habe ich am Fockpast die beiden Pardunen oben am Stengenkopf angeschlagen und den Doppelblock eingebunden. Auf Höhe der Rüste bohrte ich ein Loch, darin habe ich die Oese für den unteren Block eingeklebt. Danach konnte das Reep gesetzt werden.


    Zum vorläufigen Schluss (für heute) kam das Stengenstag des Fockmastes. Oben wie gehabt anschlagen, dann an richtiger Länge den Block einbinden. Das Takel hier war komplizierter als üblich: Unter dem Sprietmast gibt's einen angeschlagenen Block, ebenso einen auf dem Bugspriet weiter hinten. Das Reep wird dann dreieckförmig angelegt.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie


    Fotos:


    1 sogenannter Wantensalat - oder weshalb braucht es so viele Schnüre...
    2 Wantenjungfer einbinden - das wichtigste Utensil: Krokodilklemme klein
    3 Wantentaljen
    4 Wanten privorisch steif gesetzt
    5 Fockmast mit gesetzter Pardune
    6 Fockmars mit unteren Jungfern
    7 Fockmast mit Fockstag
    8 Fockstag - spezielles Takel am Bugspriet

  • Liebe Freunde


    Das stehende Gut des
    Fockmastes ist so gut wie fertig, es fehlen noch die Webleinen. Die mache ich aber ganz am Schluss, solange nur Wanten stehen, kann man mit Pinzette noch zwischendurchgreifen, nachher geht auch das kaum mehr. Die Enden der Taljenreeps der Pardunen sind noch nicht verklebt, die jetzige Methode überzeugt mich noch nicht restlos.


    Hingegen sind die Unterwanten, Fock- und Grossstag definitiv steif gesetzt und verklebt. Die Wanten der Stengen sind wie die Pardunen noch provisorisch steif gesetzt.


    Nach dem Fock- kam der Grossmast an die Reihe. Zuerst Stengewanten, dann Stenge-Pardune einhängen. Blöcke an den Pardunen montieren, dann die Taljen, unten mit Oese in Bordwand und anspannen. Und immer darauf achten, dass nichts krumm gezogen wird.


    Ziemlich kniffelig war dann das Montieren des Grossstenge-Stags, das via Block durch die Fockmars läuft und am Mastfuss mit Talje befestigt wird. Der obere Teil war noch einfach, eine echte Herausforderung war aber die kleine Talje, wobei das Reep jeweils durch den Stagkragen des Grossstags gefädelt werden muss. Dann die Oese ins Loch und das Reep anziehen bis der obere Block durch den Stagkragen hindurch ist und die richtige Spannung hergestellt ist.


    S'ist ein ziemlich langer Abend geworden....


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Hallo, Rosmarie,


    ich verfolge mit großem Interesse Deinen Baubericht. Es ist nicht einfach ein historisches Schiff in so einem kleinen Maßstab zu takeln (ich bin mir noch nicht sicher ob ich meinen Mercury mit Masten, Rahen und Takelung darstellen will).
    Aber die Bilder von Deinem Fleute geben mir Mut.


    Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und natürlich noch mehr Bilder.


    Jürgen

  • Hallo Jürgen


    Die Mercury unbedingt mit Masten und Takelage! Alles andere sieht meiner Meinung nach irgendwie "amputiert" aus, sofern es sich nicht um ein sogenanntes Admiralitätsmodell handelt, bei dem dann aber der komplette Spantenaufbau gezeigt wird. Ich habe mir inzwischen alle 1:96er Shipyard-Modelle gekauft und habe ernsthaft im Sinn, sie alle zusammenzubauen. Historische Segler sind einfach eine Augenweide. Bei der Mercury gibt's - so viel ich weiss - einen Lasercutsatz für die Masten, und da sind dann all die feinen Teilchen (Mars, Salinge) schön ausgestichelt - sehr nützlich!


    Zum Takeln: Mit den Shipyard-Papier-Blöcken habe ich mich nur kurz herumgeschlagen - sie sind nicht meine Sache. Ausserdem sind v.a. die Jungfern optisch nicht so schön (zu flach). Und da die Masten eh aus Holz sind, sehe ich nicht ein, weshalb man nicht aus Holzblöcke verwenden soll. Am Raben verbaute ich bisher 2mm und 2,5mm Jungfern, dazu 1mm Einerblöcke, 2mm Zweierblöcke; dazu Takelcarn (Caldercraft) sowie normalen Bindfaden für die Zurrings. Das Einbinden der Jungfern geht mit den kleinen Krokodilklemmen (Foto) recht einfach. Auch die Blöcke lassen sich mit etwas Übung eigentlich ganz gut einbinden, notfalls zuerst eine Seite ankleben (Superglue flüssig aus der 0,45mm Spritze), dann die andere Seite, dann oben die Zurring. Für die Taljenreeps nehme ich 0,2mm Takelgarn und das geht sehr gut durch die kleinen Löcher (allenfalls Löcher mit Miniahle etwas weiten).


    Ansonsten: Es ist keine Hexerei, braucht aber etwas Geduld - aber als Modellbauer hast du das ja sicher!


    Liebe Grüsse
    Rosmarie


    Nachtrag: Jürgen, ich hab' mir soeben den Baubericht der Bellona angesehen - Grossartig und wunder- wunderschön! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Also wer das so baut, so schön und so detailliert, der bringt's auch im etwas kleineren Massstab fertig.


    Vielleicht muss man dann einfach "Kompromisse" beim Detaillierungsgrad machen. Ich halte es da etwas wie W. Zimmermann in "Das etwas andere Schiffsmodell" . Er ist ein Verfechter des "realistischen" Modellbaus und prägte die Formel: G = D x M (G= Detaillierungsgrad, D= Betrachterdistanz, M=Massstab). Bei einem Massstab von 1:96 MUSS das Model alle Details zeigen, die man aus der Sehdistanz von (0,35 x 96 ) 33,5m beim Originalschiff noch sieht; alle weiteren Details sind freiwillig und tragen nichts zum realistischen Modell bei. Der Wert 0,35m entspricht der normalen Sehdistanz zu einem Modell z.B. in einer Vitrine.
    Ich habe also bewusst auf die Kleidung der Wanten etc. verzichtet, ebenso auf's Ritzen der Planken, auf die kleinen Haken, die Mäuse und so das eine oder andere Mikro-Detail. Wenn man es machen will, dann geht's auch bei dem Massstab noch.

  • Hi Rosemarie...
    Deine Fleute "Schwarzer Rabe" verfolge ich schon seit Anfang an und bin fasziniert von dem, wie Du zu Werke gehst.
    Das verlangt mir den höchsten Respekt ab! Nun schreibst Du aber:
    "Am Raben verbaute ich bisher 2mm und 2,5mm Jungfern, dazu 1mm Einerblöcke, 2mm Zweierblöcke"
    Jetzt bin ich total durch den Wind und ich frage Dich:
    Wo bekommt man soo kleine Jungfern und Blöcke wohl her?
    Das kleinste was mir im Zubehörhandel untergekommen ist, waren 2mm Blöcke und Jungfern nicht unter 3mm.
    Ein begeisterter Zuschauer!
    Gruß Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Renee


    Wer sucht, der findet - googel sei Dank! Seit ich im Herbst 2011 mit dem Modellbau (Holz) angefangen habe, verbringe ich Stunden um Stunden im Internet auf der Suche nach ganz bestimmten Dingen wie Tools, Teilchen etc. Ich habe es längst aufgegeben in einem Laden zu suchen, ebenso suche ich nicht in der Schweiz sondern international. Also, die 2mm Jungfern gibt's bei Billings in den USA. Die 1mm Einerblöcke verkauft Jerzy Bin, der übrigens die weitaus schönsten Blöcke überhaupt verkauft - echt realistische. Die Mini-Krododilklemme (ca. 3-4cm lang) fand ich auch nur in den USA...Ausserdem: wer beim grossen deutschen Modellbauhändler kauft, zahlt zu viel; besser beim Hersteller kaufen, und der kommt häufig aus Italien oder aus den USA. Falls Du wieder einmal etwas suchst: Nicht verzagen, Romi fragen (PM!).


    Gruss
    Rosmarie

  • Hallo, Rosmarie,


    Danke für die Tipps. Vor allem die Formel für Detalierungsgrad finde ich sehr interessant. Es ist tatsächlich oft so, dass manche
    Details eines Models auch in Abstand von 30 cm kaum oder garnicht zu sehen sind. Obwohl es sehr viel Mühe kostet sie darzustellen (z.B. Ringe und Kausche für die Taue an den Lafetten usw.) aus diesem Grund sollte man sich genau ueberlegen ob man Zeit und Mühe in solche Details investieren will.


    Ich habe noch einige Fragen:


    Wie gehst Du bei der Takelung vor. Ich meine gibt es einen Plan in dem auch die Reihenfolge (vor allem fuer das laufende Gut) festgelegt ist ? Bei Bellona fand ich es immer praktisch.


    Habe bei Jerzy Bin nur 2mm-Blöcke gefunden (als kleinste Blöcke). Müssen sie nachgearbeitet werden (z. B. feilen ) ?


    Danke,


    Jürgen

  • Hallo Rosemarie,
    vielen Dank für den Betrahtungsabstand, somit relativieren sich viele Details.
    Es wird ein wenig leichter und auch die unchristlichen Flüche nehmen ab. :D
    Blõcke der Blöckchen mit der Größe 2mm benutze ich von Shipyard und habe noch keine schlechte Erfahrungen gehabt.
    Preislich sind sie ja allemal eine Alternative. Dass bei den Jungfern die `Rundungen ist dek ich vertretbar.


    Betrachtungsabstand und so....


    Doch zurück zu deinem Dampfer erst wird immer mehr zur Augenweide.Vielleicht kann man ihn ja irgendwann mal live und in 3D sehen.
    Ich frei mich auf mehr
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Gerd-Renee: Also, die 1mm Blöcke haben sich nach genauem
    Nachmessen als 2mm Blöcke entpuppt – sorry – die verbauten Blöcke hatte ich
    schon etwas kürzer geschliffen…. Aber die 2mm Jungfern sind kein Bluff, die
    gibt’s wirklich, bei Billings in den USA.





    jürgen: Richtig, die kleinsten Blöcke bei Jerzy Bin sind
    2mm, ich habe die verbauten etwas kürzer geschliffen, das aber schon längst
    wieder vergessen. Grundsätzlich musst du die Blöcke die JB verkauft nicht
    nachbearbeiten, die sehen eh superschön und realistisch aus. Sie sind hell,
    können also beliebig gebeizt werden. Sie sind allerdings schwer einzubinden, da
    eben oval und nicht eckig. Aber mit Sekundenkleber aus der 0,45mm Spritze geht’s.
    Erst eine Seite ankleben, dann die andere, dann oben Zurring.



    Takelage: Ich halte mich bei der Takelung v.a. an den
    gesunden Menschenverstand und versuche zuerst das zu machen, was dann auch „zuhinterst“
    ist. Ansonsten mehr oder weniger gemäss Mondfeld, von vorn nach hinten.
    Allerdings nicht konsequent. Bezüglich laufendes Gut bin ich noch beim Studium
    diverser Bücher, denn die Gebrauchsanleitung (Zeichnungen) des Shipyard-Verlags
    sind diesbezüglich nicht immer klar, jedenfalls nicht für einen
    Takelage-Neuling wie ich einer bin. Hab’s aber langsam im Kopf wie das dann
    sein sollte. Anfangen werde ich vermutlich mit der unteren Rah des Fockmastes,
    dann die obere, dann dasselbe am Grossmast. Danach wieder Buch lesen betreffend
    hinterstes Segel (Lateiner). Und am Schluss dann der Bugsprietmast. Noch bin
    ich mir nicht darüber im Klaren, ob ich Segel setze oder nicht – und erst wenn
    mir das klar ist, kann ich beginnen.





    Uwe: stimmt, preislich sind die Blöcke etc. von Shipyard
    unschlagbar. Nur: wie klebst du die Dinger zusammen??? Hab’s versucht, alles
    dünne mit Leim bestrichen (so dass die Löcher nicht gefüllt sind),
    zusammengelegt, angedrückt, trocknen gelassen. Und dann vielen 2 von 3 Dingern
    wieder auseinander. Das war das Signal für Holz!





    Ob man den Raben live und in 3D sehen kann? Klar, entweder
    hier in Wil oder dann voraussichtlich in Radolfszell. Wenn nicht irgendetwas Unangenehmes
    passiert, werde ich dort sein – mit dem Raben. Fertig wird er voraussichtlich
    noch nicht sein, aber das stehende Gut ist bis dann wahrscheinlich komplett
    inkl. Webleinen.





    Liebe Grüsse



    Rosmarie

  • Hallo zusammen




    Bevor es hier eine Baupause gibt - mir ist das Takelgarn ausgegangen und ich warte auf die Lieferung - noch die neuesten Bildchen.




    Das stehende Gut ist fast fertig - es fehlen nur noch die Webeleinen. Ich bin mir noch nicht restlos sicher, in welcher Farbe ich die dann
    mache. Das helle Takelgarn ist mir fast etwas zu hell und ausserdem etwas zu steif (0,1mm), was bei den kleinen Webleinen eher ein Nachteil
    ist. Schwarzes, dünnes Garn, das mir gefällt, habe ich bislang noch nicht gefunden. Also eventuell selber färben. Ich habe verschiedene
    Takelgarne bestellt, mal sehen, ob das was passendes dabei ist.


    Bis dann gibt's Pause - ich habe momentan sowieso etwas genug von Fäden ziehen....


    Die Stengewanten habe ich montiert - nichts besonderes zu berichten. Ausser dass das Jungferneinbinden mittlerweile ganz flott von Hand geht -
    Übung machts....


    Als letztes habe ich noch den Backstag des Sprietmastes montiert - hier wird's wohl ein Problem geben. Einerseits sollte der "stehen", d.h.
    angezogen und straff sein, andererseits sollte aber das Fockstag nicht nach vorne gewölbt werden.... Mal sehen, vielleicht kommt noch die
    ultimative Idee - fest geklebt sind die beiden Enden noch nicht.


    Hier also die drei neuesten Bilder, eines davon leider etwas verwackelt....


    Liebe Grüsse


    Rosmarie

  • hey Rosmarie


    Das ist mal wieder so ein Modell, wo der "Kinnladen-runterfall-Smiley" fehlt.
    Erstklassig! Mein Respekt, überhaupt vor allen, die diese historischen Schiffe mit allem Drum und Dran bauen!


    Freundliche Grüsse aus dem winterlichen Interlaken
    Peter

  • Liebe Kartonkleber


    Nach etwas Pause und Erholung vom Fädenziehen geht's weiter mit dem Raben. Die noch fehlenden Belegnägel habe ich inzwischen eingesetzt. Die Hauptarbeit gilt aber nach wie vor dem stehenden Gut.


    Nach längeren Überlegungen und dem Ausprobieren von verschiedenem Takelgarn habe ich mit dazu entschlossen, für die Webleinen doch das helle, d.h. das selbe wie für die Taljenreeps zu verwenden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Webleinen mit dem hellen Garn zu stark hervorscheinen und ich habe daher dunkleres versucht. Nur hätte das dann die Folgen gehabt, dass 3 Farben von Garn verwendet würde, und das hat mich dann auch nicht überzeugt. Also "klassisch" hell fürs laufende Gut und schwarz fürs stehende.


    Trotz des kleinen Massstabs habe ich die Webleinen richtig geknüpft, also mit Webleinenstek. Langweilige Arbeit, sieht man von den ersten paar Knöpfen ab, bei denen man sich noch konzentrieren und nachschauen muss wie sie richtig gehen. Danach "Laufbandarbeit", mit Pinzette, ermüdend für die Arme und Augen. Aber immer 2-3 Webleinen, dann Pause, dann wieder 2-3. Dann geht's. Mittlerweile mag ich den Webleinenstek - sieht schön aus. Zwar sind die Knöpfe etwas gross für den Massstab, aber einfach aufkleben, gefällt mir nicht.... und wenn schon Knöpfe, dann die richtigen.....


    Die Knöpfe sind bislang nur an den äusseren Wanten verklebt, die Webleinensteks sind "frei" von Leim und können noch nachjustiert werden. Mal sehen, ob ich sie dann auch wirklich verklebe. Sie sollten auch so halten.


    Liebe Grüsse
    Rosmarie

  • Liebe Kartonisten


    Hurrah! Das stehende Gut ist komplett!


    Mittlerweile habe ich den Webleinenstek im Griff - und wie.... Und sehr viel Lust auf was anderes!


    Bevor ich mich nun ans laufende Gut mache - gibt es eine längere Pause. Ich möchte den Raben nämlich so - und nicht mit angefangenen Rahen etc. - in Radolfszell präsentieren.


    Zudem bin ich mir noch nicht darüber im klaren, ob ich Segel montieren soll oder nicht. Für Segel spricht das Gesamtbild, dagegen der Massstab.
    So feine Segel wie sie es sein müssten, lassen sich kaum herstellen. Und jeglicher Stoff ist letztlich zu dick für ein Segler in diesem Massstab. Also wahrscheinlich doch ohne Segel. Oder trotz allem mit - weils so schön aussieht??? Was meint Ihr???


    Liebe Grüsse


    Rosmarie

  • Hi Rosmarie...
    Dein Boot schaut wirklich Phantastisch aus!
    Und wie mühsam es ist bis dahin zu kommen, kenn ich aus eigener Erfahrung.
    Bau die Fleute meinetwegen auch OHNE Segel. Wär mal 'was Anderes.
    Aber doch hoffendlich mit Rahen!
    Rruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Die Fleute sieht phantastisch aus, Rosemarie!
    Ganz toll gebaut!


    Segel?
    Ich habe mir die Frage damals bei der PREUSSEN auch gestellt - und schließlich auf Segel verzichtet.
    Verzichtet auch, weil es schwierig ist, ein Schiffsmodell überzeugend unter Segel darzustellen (Krängung usw.). Man könnte Papier (mit Tee entsprechend auf "alt" getrimmt) verwenden und hätte dann das Problem mit der Materialstärke nicht.


    Aber: Siehe oben...


    Dazu kommt noch, dass Segel den Blick auf einen großen Teil der filigranen Takelung "verstellen".


    Ich würde sie also weglassen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Danke schon mal für die Anregungen. Ich bin mir immer noch unschlüssig - habe aber noch viel Zeit zum Überlegen. Vor Mitte Mai wird die Takelage des Raben nicht angefasst.


    Renee: Nur keine Angst, Rahen kommen noch, ebenso jede Menge "Schnüre". Ich möchte das laufende Gut möglichst komplett haben. Und dein Argument hat was, das Schiff ohne Segel darzustellen, wäre wirklich was anderes... Die meisten hier im Forum machen es ja mit Segel....


    Peter: Mit Segel ist verlockend - und auch wieder nicht.


    Wiesel: Ich tendiere auch zur Darstellung ohne Segel - habe mich aber noch nicht restlos entschieden. Gemäss Mondfeld (siehe unten) dürften die Segel eine max. Dicke von höchstens 0,03mm haben




    W. von Mondfeld erwähnt, dass die historischen Originalsegel
    auf grossen Schiffen zwischen 3mm (Unter- und Marssegel) und 1,8mm (alle
    anderen) dick waren.Für den Raben im Massstab 1:96 ergäbe das dann max. 0,03mm. Da ist mit Sicherheit jeder Stoff und wohl auch das meiste Papier zu dick,
    wobei ich nicht weiss, wie dick eine Lage eines Taschentuches ist. Und undurchsichtig sollte das Segel ja auch noch sein. Und dann wären da ja noch die Kleider darzustellen, dazu ein Liektau anzulegen, dann die Reffbänsel und und und....


    Da baut man massstabgetreu und müht sich mit filigranen Streifchen und
    Teilchen ab, um eben alles schön im Massstab darzustellen, sucht die
    kleinsten Blöckchen und Jüngferchen und dünnsten Garne, um auch die
    Takelage möglichst massstabgetreu hinzukriegen. Und dann setzt man
    furchtbar dicke Segel ein.... irgendwie unlogisch.

  • hallo Rosemarie,
    Ich möchte mich auch in die Diskussion einmischen. es stimmt, so ohne Segel sind natürlich die Feinheiten der Takelage erst richtig zu erkennen. Aber irgendwie schaut das Schiff dann auch ein klein wenig "nackich" aus. Als Material kannst du ja Seidenpapier benutzen. Ganz undurchsichtig sind die Segel ja auch nicht, im Gegenlicht schimmert doch immer etwas durch.
    Aber ob mit oder ohne Segel, dein "Dampfer" ist ne richtige Augenweide,mal schauen wann ich mit meinem Hähnchen deinen Bauzustand erreiche.


    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Hallo Rosmarie,


    ich habe die Segel aus Taschentuchbatist gefertigt. Ist schön dünn, aus 100% Baumwolle und läßt sich mit Teebrühe auch schön leicht tönen. Die Nähte der Bahnen habe ich mit Bleistift eingezeichnet (bei kleinen Maßstäben), bei großen habe ich sie mit der Hand eingenäht. Die Ränder sind vor dem Ausschneiden und gegen das Ausfranzen mit stark verdünntem Holzleim gestärkt worden.


    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)