TITANIC, Fly, 1 : 200, Bilder vom Baufortschritt [ABGESCHLOSSEN]

  • Alles klar! :)


    Danke,Gert.


    _____________


    Nächste Tür Krähennest:



    Der Zugang zur im Mast liegenden Aufstiegsleiter.


    Die Aufnahme des Ladebaums, die auf dem obigen Bild auch zu sehen ist, war so konstruiert, dass der Baum nur mit einem Zapfen gesteckt war. Direkt oberhalb des Zapfens befand sich ein Gelenk, so dass die Neigung und damit die Auslage des Baums verändert werden konnte.


    Das Topplicht:




    Heute müssen Maschinenfahrzeuge über 50 m Länge zwei Tipplichter führen, das hintere höher als das vordere.


    Zu Zeiten der TITANIC war dies aber nicht so.
    Damals genügte ein Topplicht; festgelegt war aber schon der auch heute noch gültige "Öffnungswinkel" von 225 °. Dementsprechend war das Topplicht mit seitlichen Blenden versehen.
    Ausserdem stand es natürlich senkrecht, während der Mast geneigt war.


    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • "Eisberg direkt voraus!"


    Das Krähennest.



    Auch hier ist gegenüber dem Bogen einiges verändert.


    • Ich habe das Krähennest in der Höhe um 1,5mm gekürzt.


    • Die Stützen; hier sieht der Bogen nur 2 simple Dreiecke vor.


    • Die beiden Schapps (Telefon) sind ergänzt.


    • Ebenfalls ergänzt habe ich die Stützen für das Sonnensegel.


    Bis zur TITANIC-Katastrophe verließ man sich beim Erkennen von Hindernissen auf dem Kurs nahezu ausschließlich auf den Ausguck im Krähennest.
    Schon 1913 fand aber die erste SOLAS-Konferenz (Safety of Live at Sea) statt. Dort wurde festgelegt, dass Schiffe mit leistungsstarken Scheinwerfern auszurüsten seien.
    Solche Scheinwerfer hätten wahrscheinlich den auf dem Kurs liegenden Eisberg frühzeitig in Sicht kommen lassen.


    Hier beispielhaft die Scheinwerfer der BREMEN (1929): (Überseemuseum Bremen, Ausschnitt, gemeinfrei)

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Der Vormast mit den "Beschlägen".


    Die Stage werde ich an den Ringen, die ich bereits jetzt mit dem Mast verklebt habe, befestigen.
    An der Stenge an der Spitze des Mastes befindet sich auch schon der Ring für die Montage der Antennendrähte:


    Eine berühmte Glocke, die Alarmglocke am Krähennest:



    Bei einem der Tauchgänge zum Wrack wurde auch eine Schiffsglocke der TITANIC geborgen.
    Es kann aber nicht bislang nicht bestimmt werden, wo auf dem Schiff sich diese Glocke befunden hat: (wikipedia, gemeinfrei)

    (Das letzte Bild hat eine recht hohe Auflösung. Je nach Modem eventuell etwas längere Ladezeiten.)

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Hallo Helmut


    Ich kann deine beiden letzten Fotos nicht öffnen (das Bild der Glocke ist ok). Ich sehe ein symbolisches Icon (Berg mit fliegenden Gänsen) und ein Schloss, das sich auch beim Anklicken nicht öffnet.


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hat sich erledigt. Ich habe den Browser neu gestartet, jetzt geht es.


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andi,


    wahrscheinlich habe ich zur selben Zeit die ursprünglich sehr großen Bilder meines letzten Beitrags reduziert und neu eingestellt.


    _______________


    Der Achtermast(Großmast)


    Dieser Mast endet höher über der Wasserlinie als der Vormast und wird deswegen in der Literatur über die OLYMPIC-Schiffe vorwiegend als "Großmast" oder "Hauptmast" ("Mainmast") bezeichnet.




    An der Vorderseite hatte er eine Aufstiegsleiter, in 1: 200 75 mm lang.


    Diese Leiter führte zu den an beiden Seiten des Mastes in etwa 14, 50 m Höhe montierten Deckslampen ("Docking lamps"), im Bogen nicht dargestellt:


    Kurz noch ein Tipp:


    Die Masten stehen etwa 15 mm tief in den Decks, auf einer Platte des Spantengerüsts. Die vorläufige "Tauchtiefe" hatte ich schon beim Bau der Masten mit einem Zahnstocher ausgemessen.


    Ich habe die Mastbasis nun noch einmal mit 2 Schichten Papier und reichlich Weissleim umklebt (mit leichtem Überstand nach unten), sie dann in die Decksöffnung gestellt und passend nach unten gedrückt, bis die Mastkragen korrekt an Deck anlagen.
    Wieder heraus gezogen hatten nun die "Füße" durch die Stauchung unten das genaue Maß, so dass sie nun schlüssig verklebt werden können.
    Vorher haben die Füße aber noch über Nacht trocknen dürfen.


    Und dann kommt der Moment, wo der Elefant sein Wasser lässt... :D
    Die Masten werden eingebaut, möglichst in der Fontansicht genau senkrecht und mit einer Neigung von 6 ° nach achtern.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • ...Dieser Mast endet höher über der Wasserlinie als der Vormast und wird deswegen in der Literatur über die OLYMPIC-Schiffe vorwiegend als "Großmast" oder "Hauptmast" bezeichnet...


    Moin Helmut,


    ich denke, dass das "deswegen" so nicht ganz zutrifft. In der englischsprachigen Literatur werden für die Masten einfach die Bezeichnungen für Masten wie sie bei den Seglern üblich ist auch bei maschinengetriebenen Schiffen übernommen. Und der zweite ist demnach der "mainmast", im Deutschen eben der Großmast.


    Beste Grüße


    Fiete

  • 6 ° Neigung - wie kriegt man das in etwa hin?


    Mit einem Winkelmesser lässt sich das nicht so ohne Weiteres bestimmen, da sich die Neigung ja auf den Verlauf der Wasserlinie bezieht und das Deck selbst ja auch eine Steigung hat.


    Also habe ich mir rasch dieses Hilfsmittel gebaut (als Jurist ist man mit so viel Geometrie rasch überfordert... ;) ):



    Das kleine Kartonstückchen ist gerade schwer genug, um den Faden zu straffen und das Pendeln etwas zu bremsen.


    Damit kann man arbeiten... :D

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Die empfindliche Lackierung des Mastes schütze ich, auch angesichts zur Zeit wahrhaft tropischer Temperaturen, indem ich mit Handschuhen arbeite
    (billig beim Hoflieferanten meines Vertrauens, Aldi Süd).


    Der Mast wird später durch die lange Vierfachantenne einiges aushalten müssen. Ich klebe ihn also mit 2-Komponentenkleber ein.


    Man muss recht zügig arbeiten, da der Kleber ziemlich rasch abbindet; schon nach 10 Minuten ist er buchstäblich knochenhart.
    Ganz nett ist, dass Stabilit Express mattbraun aushärtet. Eventuell herausgequollener Kleber fällt am Mastfuß so kaum auf.


    Und der Vormast steht ! (Ich muss gestehen, dass ich etwas Bammel vor diesem Bauabschnitt hatte...)


    Schön senkrecht - man kann über den ersten Schornstein recht gut "peilen"- und auch die Neigung passt einigermaßen ; er muss noch eine Idee mehr Neigung bekommen, aber das kriege ich mit den Pardunen und Stagen hin:



    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Die Masten stehen:




    Jetzt folgen erst einmal Reparaturen; ein Stag am achteren Schornstein abgerissen, Morselampe... X(
    .

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Hallo Helmut,


    auch nach 1 1/2 Jahren zeigen weder du, noch das Modell, noch dieser Baubericht irgendwelche Schwächen. Man meint immer: Jetzt kann ja eigentlich nicht mehr viel kommen. Und dann kommt doch wieder ein neues Highlight, und wenn es nur ein Telefon im Krähennest ist. Klasse!


    Beste Grüße
    Uwe

  • Hallo Helmut,


    das sieht ja wieder mal hervorragend aus. So wird meine MM-T nie aussehen, aber ich kann da einiges von dir abschauen :D


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Uwe,


    danke!
    Ich freue mich immer wieder neu,dass dieser (fast) ewiglange Baubericht so viel Interesse findet.


    Hallo Riklef,


    genau dafür ist diese teilweise sicher zu ausführliche Darstellung gedacht.


    BTW: Wo sind eigentlich die Nachbauer, die die TITANIC in 1: 100 oder noch größer entstehen lassen wollen ? ;(


    _____________


    Ein wenig beachtetes Detail - das Vierkantholz zwischen Großmast und Achterkante Aufbau, gedacht für die eventuelle Montage eines Sonnensegels im Bereich der 2.Klasse-Promenade:


    (im Bogen nicht dargestellt)

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Ja, Günter, langsam ist das Ende absehbar. :)


    Demnächst steht die Takelung an.


    ______________


    Ein markantes Anbauteil am vorderen Mast war der Kamin der Mannschaftskombüse (eventuell wurde dort aber auch für die im Vorschiff untergebrachten 3. Klasse-Passagiere gekocht).


    Der Kamin hatte an seiner Basis einen Rauchsammler (der wohl auch als Abscheider für Wasser gedient hat). Oberhalb des Sammlers war das Rohr abgeknickt, damit es den Matrosen im Krähennest nicht so müffelte...
    Am oberen Ende wies das Rohr einen kleinen Kragen auf und konnte dort durch eine Kappe verschlossen werden. Es war mit 2 Abstandhaltern am Mast befestigt,einer etwas unterhalb des Endes, einer knapp unterhalb der Mitte des geraden Teils des Rohres.


    Das Rohr besteht bei mir aus 1,5mm starkem Blumensteckdraht (der sich viel leichter in Form biegen lässt als vergleichbar dicker Stahldraht). Der Rauchsammler ist ein Stück 3 mm dicker Rundstab, am oberen Ende mit einer ausgerundeten Kappe aus Papier versehen.


    Im Bogen findet sich eine Schablone für das Rohr; der Rauchsammler fehlt allerdings.


    Das Gebilde nach der Grundierung:


    Und angebaut:

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Vielen Dank, Jochen :)


    ___________________


    Takelung Vormast:


    Ich finde, dass die recht weit verbreitete Angst vor dem Takeln von Kartonmodellen eigentlich unbegründet ist. Wenn der Mast stabil genug ist und man das richtige Takelgarn verwendet und vor allem sich vor dem Start überlegt, wie man vorgehen möchte, ist das gut hinzukriegen.


    Ein Mast verhält sich im Modell im Grunde nicht anders als das Original.
    Ohne die Abspannung mit Wanten und Stagen fällt er irgendwann um ... Na ja, da ist der Modellmast dem echten meistens sogar in der Festigkeit voraus...


    Jedenfalls erhält ein Mast seine Stabilität "durch Zug und Gegenzug"; jeder Abspannung muss ein Äquivalent gegenüber stehen.
    Dieses Prinzip bestimmt dann im Grunde auch die Vorgehensweise beim Modell-Takeln.


    Ich beginne immer unten, in diesem Fall mit dem Wantenpaar, das in der Nähe des Krähennestes befestigt war ( Vormast - Unterwant).
    Wenn man darauf achtet, beim Spannen nicht zu viel Zug auszuüben und den Mast nicht zu verziehen, kann das nicht schiefgehen. Immer paarweise bauen, zeitgleich beide Seiten!



    Da die Unterwanten einen leichten Zug nach hinten ausüben, sollte man als nächstes ein nach vorn laufendes Stag montieren, möglichst in vergleichbarer Höhe am Mast (eben wegen des Gegenzugs!).


    In diesem Fall ist es der "Preventer", bei den OLYMPIC-Schiffen ein doppeltes Stag.


    Dann einfach weiter nach oben arbeiten, wiederum immer paarweise (beide Seiten!) und auf jeder Ebene auch die Abspannung nach vorn und nach achtern in einem Abschnitt (ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt; also zum Beispiel nach der Montage des Vorstags die beiden zugehörigen Backstagen, nach Anbau des Vorstegestags - ganz oben - auch die Vorstenge - Backstagen).


    Ein sehr gutes Diagramm für die Takelung der TITANIC findet man auf der Seite von Titanic-model.com KLICK !


    Zum Schluss habe ich das Signalstag gesetzt, zwischen Schornstein #1 und dem Vormast.


    Alle Wanten und Stagen mussten "dichtgesetzt" werden können; hierfür befanden sich (ausser am Signalstag) unten sogen. "Wantenspanner", hier dargestellt durch doppelte schmale Papierstreifen, 0,5 mm breit und 4 mm lang.



    Spätestens beim Takeln sollte sich der Kartonmodellbauer mit Sekundenkleber anfreunden. Sehr gut zum Verkleben der "Augen" ("Schlingen") eignet sich Sekundenkleber, der gute Fließeigenschaften hat (also "viskos" ist), andererseits aber auch nicht zu dünnflüssig ist.
    Gesichert habe ich die Verklebungen dann noch durch einen Auftrag von Weissleim. Kleine Knoten zu machen ist dann nicht mehr nötig, das Ganze hält auch so.


    Fertig bis auf die "Kletterwanten":


    Das Vorstag und vor allem das Vorstengestag haben einiges an Zug auszuhalten (wie beim Original auch), weil an den Stengen die vierzügige Antenne zwischen den beiden Masten hängen wird.
    Entsprechend stabil muss der Bugbeschlag ausfallen.
    Hier habe ich mit schmalen Blechen gearbeitet, das Innere des "Horns", die Gabel und der Triangel bestehen aus Neusilberblech.


    Ausserdem müssen ja Rose und Jack einen würdigen Platz bekommen, oder?



    In dem Cameron-Film waren diese Beschläge schwarz, wohl wegen der besseren optischen Wirkung. Tatsächlich waren sie bei der TITANIC aber weiss.


    Noch kurz zur Farbe der Wantenspanner: Die Spanner für die Backstagen, deren Fußpunkte auf dem vorderen Welldeck an der Innenseite der Schanz lagen, waren ebenfalls weiss. Alle anderen waren schwarz.


    Das Signalstag:


    Soweit (bis auf die "Kletterwanten") das Stehende Gut des Vormastes.


    Es bestand aus galvanisiertem Stahldraht und hatte deshalb eine hellgraue, silbrige Farbe: ((c) titanic-model.com)


    Bei mir ist es hellgraues Serafil.
    Dies kommt dem echten Eindruck auch unter Berücksichtigung des Scale-Effekts wesentlich näher als schwarzes Garn; in schwarz wären die Takeldrähte im Gesamteindruck des Modells viel zu dominant.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • phhhhhhhhhh....da fehlen mir echt die Worte, Helmut!


    Deine Ausführungen sind mal wieder erstklassig, ich bin von den Socken :thumbsup:


    Freundliche Grüsse und schönes WE
    Peter

  • Moin Helmut,


    nach langer Zeit möchte ich mich mal wieder zu Wort melden. Meine Begeisterung sowohl über Deine Arbeiten an der Titanic als auch über Deine Bauberichte haben nicht etwa nachgelassen, sondern eher noch zugenommen.


    Zum 1.033. Beitrag hätte ich mich fast schon zu dieser vielleicht etwas missverständlichen Aussage: "Der Mast wird später durch die lange Vierfachantenne einiges aushalten müssen. Ich klebe ihn also mit 2-Komponentenkleber ein." äußern wollen, weil der Mast doch nur auf Druck und nicht auf Biegung belastet wird. Nun aber lieferst Du mit der gründlichen Beschreibung Deiner Vorgehensweise die richtige Begründung. Einfach perfekt und für jedermann+frau bestens nachvollziehbar. Das symmetrische paarweise Voranschreiten würde ich eher drillingsweise nennen.


    Ich freue mich schon auf den demnächst in Aussicht stehenden krönenden Abschluss der Bauarbeiten und ein passender Abschlusskommentar ist mir bereits eingefallen ;)


    Beste Grüße aus Guatemala,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Helmut,


    allein deine Takelage ist ein Meisterstück für sich 8o
    Was für ein "Takelgarn" nutzt duu denn?


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Jan,


    du hast recht :whistling:
    Habe das nicht als den Typ erkannt.
    Danke :)


    LG
    Riklef


    PS: hebae gerade mal geschaut - welche Stärke muss man da nehmen? 10, 20? Und als Farbe steht da nur eine Nummer - von 118 möglichen Farben.
    Wollte daher wissen, welchen Faden genau Helmut genommen hat.

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


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    Im Bau:
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    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Hallo Peter,


    danke herzlich...Aber da kommt noch ein bisschen was...


    Moin Manfred,


    Ja, "drillingsweise" wäre vielleicht richtiger gewesen. :)
    Aber ich freue mich, dass es mir offenbar gelungen ist, das Prinzip verständlich darzustellen.
    Herzliche Grüße nach Guatemala - schmeckt der Kaffee dort besser als bei uns ??


    Hallo Riklef,


    das ist ein Garn von Amann, Serafil 120/2 (sehr fein, 120m dieses Garns wiegen etwa 1 gr), Farbnummer 0415, zu beziehen zum Beispiel über neocreo.com (früher fadenversand.de).

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Moin Günter,


    dieses 200er wird bestimmt kein Einzelstück bleiben. Hier liegen zum Beispiel noch die NOMADIC in 200 und auch die CAP SAN DIEGO...


    ______________


    Das Modell soll die TITANIC in dem Zeitraum zwischen Southampton und Queenstown darstellen.
    Die Tragödie ermöglicht dem Modellbauer, das Modell fast genau so zu bauen, wie das Schiff zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat. Während bei vielen Schiffen Unmengen von Bildern existieren, die sich oft nicht genau datieren lassen und das betreffende Schiff in unterschiedlichen Ausrüstungszuständen zeigen, aber keine einwandfreie Festlegung auf einen bestimmten Stand ermöglichen, gibt es von der TITANIC naturgemäß nur vergleichsweise wenig Fotos.


    Hierdurch lässt sich aber zum Beispiel genau bestimmen, wie die Takelung zwischen Southampton (dem Beginn der Reise), in Cherbourg und vor Queenstown/Irland ausgesehen hat.


    (wikipedia)


    Markant war eine Takelung eines Ladeseils, das bis Queenstown vom Vormast (Höhe Beschlag des Preventers) über das Brückenhaus bis vor den ersten Lüfter gespannt war (dort befanden sich zwei hierfür vorgesehene Decksaugen - natürlich auch bei mir... :D ).
    In dieses Ladeseil war eine Kette eingeschoren, und an dieser Kette hingen (jedenfalls in Cherbourg) noch 2 kreisförmige Blöcke mit Ladeseilen ("Runners").




    (Ein weiteres Ladeseil mit 3 solchen Blöcken war in Southampton zwischen dem Vormast und dem Bugbeschlag gespannt, offenbar aber bereits vor dem Auslaufen in England abgenommen worden.)


    Weiteres Laufendes Gut gab es an den beiden Vorstagen:
    Am Topvorstag (oder auch: "Vorstengestag") war ein Travellerblock mit dem zugehörigen Fall (und Downholer) befestigt, im Topp durch einen Block umgelenkt und an der Steuerbordreling der Back befestigt.
    Dieser Block trug bei Bedarf die Ankerlaterne (2 äussere Führungsleinen aussen und das Fall zum Setzen der Laterne).



    Am darunter liegenden Vorstag befand sich ein weiterer Metallblock mit einem Fall. Dort konnte eine Bogenlampe eingehängt werden, die zusätzliches Licht beim Laden und Löschen oder für sonstige Arbeiten auf der Back geben konnte.


    So siehts jetzt aus:


    Die Traveller-Leinen bestehen aus dem gleichen Material wie die "Painter Lines" an den Schornsteinen; hierzu habe ich eine Gardine geplündert...
    Die Ladeseile an den kreisförmigen Blöcken sind aus dem bekannten Serafil 120/2, Farbe "beige", Farbnummer 1222.
    Die kreisförmigen Blöcke stammen aus der wunderbaren Ätzplatine "HAMMONIA 2", die Peter Hurler entworfen hat. Die Blöcke passen praktisch genau, obwohl sie eigentlich im Maßstab 1 : 250 gehalten sind.


    Als nächstes werde ich den Ankerkran mit seiner Takelung versorgen.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Moin Helmut,
    mir scheint, Du schlägst (und das auch noch erfolgreich, was das "Ende" angeht) einen anderen Detailfetischisten, an den ich gerade denke, noch um Längen. Ich bin immer wieder fasziniert und danke im Übrigen auch über Deine "Aufklärungsarbeit" was die Reihenfolge der Takelung angeht.
    Gruß aus Kiel,
    Kurt

  • Moin Helmut,
    ich bewundere aufrichtig Deine Takelkunst! Auch wenn ich sie teilweise hinkriegen würde, wäre sie durch meinen Tatter bedingt im nächsten Schritt wieder kaputt! Aber so ist das eben - somit erfreue ich mich an Deinen Modellen!
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Moin Helmut,


    die Takelung ist in jeder Hinsicht Klasse. Besonders gefällt mir das (sicherlich mühsame) Auftrennen des offensichtlich etwas steifen Serafils an den Blöcken, um die Umlenkung realistisch darzustellen.


    Beste Grüße aus dem sonnigen Hannover,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moin Jochen,


    "Tatter" ? Da hilft doch rechtzeitig ein Flens ...
    Danke Dir!


    Hallo Manfred,
    HANNOVER? Kurzer Besuch in der Heimat?


    Mit "Auftrennen" meinst Du wahrscheinlich die Darstellung der Taljen, oder?


    Das sind jeweils 4 einzelne Fäden, einzeln an die recht winzigen Blöcke angeklebt.


    Ansonsten ist nämlich das Takeln mit Serafil bei so kleinen Rundungen kaum möglich, da es doch dann recht widerspenstig wird. (Man kann allerdings dies in engen Kurven unterbinden, wenn man sich dem Faden vorsichtig mit einer heissen Nadel nähert,ohne ihn allerdings zu berühren.)


    Vielen Dank !


    _______________



    In das Signalstag waren 2 Blöcke eingespleisst. Sie waren die Umlenkung für die beiden Flaggleinen, von denen die hintere an der "abgeknickten" Brückenschanz an Steuerbord, die andere gegenüber an Backbord belegt war.
    An den Flaggleinen wurde zum Beispiel das Signal "H" oder die "British 1808 Pilot Flag" gesetzt, wenn ein Lotse an Bord war (möglicherweise Southampton und Cherbourg).



    Zwei weitere Flaggleinen liefen durch einen Doppelblock im Masttopp. Da sie aber an aber den noch nicht gebauten Wanten belegt waren, folgen die später.
    Und dann gabs noch eine Flaggleine "über die Toppen", von Bug bis zum Heck laufend, für die Flaggengala. Die wurde auf der TITANIC nur einmal gesetzt, bei der Übergabe an die White Star Line. Diese Leine hatte zwischen den Masten noch zwei Abspannungen, um ein Schwingen über diese große Strecke ( rund 176 m (!) ) zu unterbinden.
    Auch hierzu später im Text... :)


    Übrigens kann man eine solche vollständige Takelung auch bei einem 250er-Modell umsetzen... ;)

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • Moin Helmut,
    was Du da an Takelkünsten samt gründlicher Recherche dazu zeigst, ist ja nich' schlecht...
    Aber glauben, dass das alles so richtig ist, kann ich es erst, nachdem Du den Flying P-Liner PREUSSEN getakelt hast. Und zwar nicht nur mit dem stehenden sondern auch dem laufenden Gut... :pinch:^^:rolleyes::thumbsup:
    Gruß aus Kiel,
    Kurt

  • Aber glauben, dass das alles so richtig ist, kann ich es erst, nachdem Du den Flying P-Liner PREUSSEN getakelt hast.

    Jau Kurt,


    Helmut knüpft uns schwindlig.:thumbsup:


    LG
    René

    Demokratie ist alternativlos!


    An opinion without 3.14 is an onion. You'll understand.

  • Hallo Helmut,
    sozusagen von "großem zu kleinem Pelztier" kann ich Dir nur die größte Hochachtung für die Takelung ausdrücken. :thumbup:


    So eine Präzision brauch ich gar nicht erst zu versuchen!! :whistling:


    Historische Genauigkeit gepaart mit kunstvoller Handfertigkeit ergeben einen höchsten ästhetischen Genuss... Wenn ich es mal so ausdrücken darf!


    Freue mich schon auf Weiteres!! ;)


    Beste Grüße
    Joachim

  • Es wird wieder einmal Zeit für ein


    "gehts noch, oder was?"


    Das Wort perfekt wird bis in alle Ewigkeit mit deinem Modell in Verbindung gebracht werden. Das ist wie ein ewiger Weltrekord, der nie mehr von jemanden gebrochen wird.


    walter

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • Liebe Baubericht-Mitverfolger und -Kommentatoren,


    danke für die freundliche Anerkennung! :)


    Das freut den Werftchef doch sehr!


    __________________


    Das Stehende Gut des achteren Mastes ist komplett:


    Die "Beschläge" für die Fußpunkte hatte ich ja schon in einer früheren Bauphase gesetzt, als es noch einfach war, an die entsprechenden Positionen heran zu kommen. Das Takeln vor allem am achteren Schornstein gelingt am besten nach Genuss einer größeren Menge Beruhigungstees...


    Hier von achtern nach vorn:


    Auch beim Original befand sich auf dem Aufbau von Schornstein #4 mittig eine Relingstütze.
    Das bedeutete, dass das Stag über einen Hahnepot an den doppelten Fussbeschlag geführt werden musste: Am linken Bildrand sieht man die Befestigung des (doppelten) achteren Preventers.


    Ich halte die Erläuterungen vielleicht manchmal etwas zu knapp.
    Also: Bei Fragen bitte melden... :)

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • N'Abend Helmut,


    wenn ich mal wieder sehen will, wie die Titanic tatsächlich ausgesehen hat...


    ...dann schaue ich hier vorbei. :thumbsup: Einfach Spitze!


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Helmut,


    Deine Takelarbeiten sehen wirklich ganz große Klasse aus. Ich versuche mir etwas davon abzuschauen. Meine Frage an Dich betrifft die Befestigungspunkte der Stage und Leinen. In Beitrag Nr. 1026 kann ich zur mastseitigen Befestigung Ringe mit kleinen Ösen erkennen. Wie hast Du diese denn hergestellt?


    Für die decksseitige Befestigung hast Du auch mit Ösen gearbeitet. Gibt es hier Besonderheiten zur stabilen Verankerung zu beachten?


    Und wie spannst Du das Serafil zwischen diesen Punkten? Benutzt Du vielleicht einen speziellen Knoten, den man zuziehen kann damit die Leine stramm wird?


    Gerne höre ich von Dir.


    Viele Grüße aus Hamburg
    Matthias

  • Hallo Helmut,


    allererste Sahne, deine Takelung. Du hast den silbernen Antennendraht angesprochen. Beim Angelzubehör gibt es Stahllitzen ab 0,4 mm zum Herstellen von Vorfächern. Die sehen sehr fein aus, sind aber etwas zu dick für Antennendrähte. Für andere dickere Abspannungen sollten die aber einigermaßen passen.


    Immer wieder gerne dein Beobachter.


    lg
    Jürgen