Kranich - Schwimmfähiger Schützenpanzerwagen der NVA (Maßstab etwa 1:25)

  • Zitat aus dem Bogen von 1963: "Das Modell dieses schwimmfähigen Schützenpanzerwagens gehört zur Standardausrüstung unserer Nationalen Volksarmee. Er wird eingesetzt als Aufklärungs- und Kommandofahrzeug. Seine Panzerung schützt die Besatzung vor dem Feuer aus Infanteriewaffen und ist splittersicher. Seine hohe Marschgeschwindigkeit und sein relativ weiter Fahrbereich zeichnen ihn besonders aus. Flüsse und Seen bilden für diesen Wagen keine Hindernisse. Einige technische Daten: Besatzung 3 oder 4 Mann, Marschgeschwindigkeit an Land 60 - 70 km/h, Marschgeschwindigkeit im Wasser etwa 15 km/h, Fahrbereich etwa 400 km."
    Die Modellkonstruktion ist von Gerhard Stieff, die Titelzeichnung von Hans Räde. Der Preis damals: 0,90 DM.



    Auf 4 DIN A 4 Bögen verteilen sich 83 Teile, die Konstruktion kann gut und gerne heute als "sehr einfach" gelten.


  • Wie das Auto in der von Gerhard Stieff vorgesehenen Form aussieht, verdeutlicht meine Skizze (entspringt "virtuellem Basteln" mit CorelDraw).



    Und das Vorbild sähe ungefähe so aus, wie im Baubericht BRDM (MODELIK) von Meister Hogges



    Ein Riesenunterschied, wenn ihr mich fragt. Warum? Das mag der Deibel wissen, meine Vermutungen reichen von strikter Geheimhaltung seitens der Russen, äh, pardon, Sowjetischen Genossen, bis hin zu schlicht nicht besser wissen. Aber dass es dasselbe Auto sein soll, scheint schon klar, das beweist ja das Tiltelbild.

  • ... der ich einst auch mal war, hatte sich vor ungefähr 45 Jahren schon mit diesem Modell beschäftigt. Und ich kann mich an zwei Hürden beim Bau erinnern. Zum Ersten der Wellenabweiser mit der Teilenummer 11, für den ich Schwierigkeiten mit den zugehörigen Streben hatte. Mir war damals einfach nicht klar, dass das Teil in hochgefahrenem Zustand anzubauen war, ich hatte es dann einfach frontal gegen das Fahrzeug geleimt, so wie es auf dem Titelbild zu sehen war. Zum Zweiten die Räder, deren Innenflächen rund "3 mm tief auszustechen" waren. Keine hatte mir sagen können, wie das funktionieren soll und so blieben die Räder eben so glatt, wie sie waren.
    Das alles war mal in den Sommerferien in den 60er Jahren. Das fertige Modell gibt es schon lange nicht mehr und auch kein Foto davon.
    Jetzt, letzten Sommer, hatte ich so irgendwie Lust genug, mich nochmals mit dem Bogen, den ich schon recht lange in meinem Fundus habe, zu beschäftigen.
    Aber so in militärischem Grün behagt mir das ja nicht recht, das habe ich ja schon öfter angemerkt, und daher kam ich auf die Idee ein spaßiges Freizeit-Amphibienmobil draus zu zimmern: das "Badeboot Olga".
    Diese kleine Skizze kann verdeutlichen, was mir da vorschwebt.


  • Ein Riesenunterschied, wenn ihr mich fragt. Warum? Das mag der Deibel wissen, meine Vermutungen reichen von strikter Geheimhaltung seitens der Russen,


    hi pappenbauer,


    ich denk mal da hat der "deibel" wenig oder gar nix mit zu tun. die kranich modellbögen wurden ja seinerzeit für eine bestimmte zielgruppe entwickelt. das modell sollte mit wenigen überschaubaren schritten zusammengebaut werden. sicher blieb die detailtreue bei vielen dieser modelle auf der strecke. aber hallo, dass ist aus der heutigen sicht doch normal. welcher stepke mit 9 jahren wollte (...und vielleicht auch sollte ;-)) wissen, ob die schaniere der fahrerlucken den richtigen abstand hatten oder die antenne die richtige länge hatte. der schwimmwagen war auch einer der ersten modelle, die ich auch vor ca. 45 jahren zusammen"duosant" habe. und wenn die karre dann ordentlich gegen das tischbein gefahren wurde, hab ich mir zwei leere bierflaschen geschnappt und für 60 pfennig einen neuen bogen geholt. ;-))


    und was sollte denn bei diesen kisten noch geheimgehalten werden ? die standen teilweise samstags (damals war es ja noch ein halber werktag) zur großen waschaktion auf "jedem" betriebsgelände rum. aus heutiger sicht würde ich sagen, dass es vermuitlich bei dem bogen der "mig-23" diese übertriebene "geheimhaltung" gepaart mit unwissenheit gab. ersten ist das modell nicht wirklich die mig-23 sondern stellt eher die mig-25 dar. und das fehlende fahrwerk tut das übrige.


    heute mit der detailversessenheit eines betagten modellbauers interessiert mich der bogen des schwimmwagen von modelik schon. dennoch, ein gelungener versuch, dieses fahrzeug real darzustellen.


    beste(nsee`r grüße)


    dett

  • Guten Tag Dett,


    Deine Argumente sind schon alle richtig. Sehe ich nicht anders. Allerdings bezog sich meine Bemerkung nicht auf die geringe Detailvielfalt, sondern mehr auf das Gesamtbild. Konstrukteur Gerhard Stieff hat seinerzeit etliche Fahrzeuge gestaltet und dabei meist die Proportionen und die typische Erscheinung des jeweiligen Autos recht gut getroffen. Anders hier, die Proportionen stimmen nicht, der SPW ist zu kurz, zu breit, der Aufbau ist hinten viel zu kurz, das Heck stimmt überhaupt nicht. Irgendwie wirkt das Ganze ziemlich frei erfunden. Das meinte ich.


    Nun habe ich hin und her überlegt, ob nicht der Originalität wegen der MODELIK-SPW die angesagtere Ausgangsbasis für meine "Olga" wäre, bin aber zu dem Schlusse gekommen, dass die ursprüngliche Idee ja war, genau den Kranich-Bogen noch mal zu basteln. Also habe ich ihn mir eingescannt, mittels CorelDraw nachgezeichnet und dabei Farbe und Aussehen meinen Vorstellungen angepasst.



    Dabei bin ich weitgehend dem Original gefolgt, habe nur an der Rückwand den Antriebspropeller, der da fehlte, ergänzend aufgedruckt.

  • ...vielleicht hat der gerhard damals für seine vorherigen modelle den "aktivisten" bekommen und nach einer gelungenen "brigadefeier" den schwimmwagen konstruiert. ;-))) daher sind die leichten verschiebungen auch erklärbar ;-)))) sozusagen ein würdiger "beitrag zur dritten parteikonferenz" ;-)))))


    und du tust recht, den alten kranich mit neuem outfit zu bauen. ich wünsch dir viel spass.

  • von den einzelnen Bauschritten habe ich keine Fotos gemacht, der Bau zog sich auch so die letzten 4 oder 6 Wochen hin und an sich hatte ich keinerlei Bericht vorgesehen - nun ja, jetzt hat mein Geltungsbedürfnis doch gewonnen. Ich habe in das erste Bild mal ein paar von den Original-Teilenummern eingefügt.


  • hallo pappenbauer,


    echt starkes teil, deine olga ;-)))
    das nicht bezifferte teil neben teil 9 ist wohl ein sprungbrett ? wenn ja, geniale idee ;-))))



    beste(nsee`r) grüße


    dett

  • Das nicht bezeichnete Teil neben Teil 9 sollte die Nummer 34/35/36 haben und soll der Auspuff sein und ich hab vergessen es zu bezeichnen.
    Richtig aber ist, dass ich ein Sprungbrett angebaut habe, sowie eine Badeleiter und anderes. Das kann man auf den Bildern alles entdecken. Aber das Auto ist auch noch nicht fertig, Rettungsring und Anker fehlen noch und vielleicht fällt mir ja auch noch mehr Unsinn ein.


  • Ich habe noch ein paar Kleinigkeiten gebastelt und fotografiert.
    Zum Beispiel die Räder, die habe ich gegenüber der Kranich-Version ein wenig aufgehübscht. Keine Ahnung, ob in solcher Größe Weißwandreifen beschaffbar sind. Meine "Olga" hat jedenfalls welche. Mit der Aufschrift "Pappenbauer" und der Größe "08/15", leider kann man das kaum lesen, da war der Tintenstrahldrucker wohl überfordert.



    Auf den Wellenabweiser habe ich so einen Kussmund draufdrapiert - wo habe ich sowas eigentlich schon mal gesehen?



    Und dann habe ich dem Teil auch noch einen Klappanker und zwei Rettungsringe spendiert. Die Persenning über der Motorhaube hat sich Gerhard Stieff so ausgedacht. Ich habe sie lediglich aufgedoppelt und mit einer textilen Textur versehen - sieht man aber auf dem Bild nicht recht.


  • ...leider kann man das kaum lesen, da war der Tintenstrahldrucker wohl überfordert.


    Hallo pappenbauer,
    das ist kaum zu beurteilen, da das Foto (die Fotos) ziemlich unscharf ist. Ich würde den höchsten für Deine Kamera möglichen Blendewert einstellen – wegen der Schärfetiefe. :)

  • ...würde den höchsten für Deine Kamera möglichen Blendewert einstellen...

    ...ich ja auch - nur, ich kanns nicht. Die Kamera ist neu und nicht teuer und fremd für mich und ich habe keine Ahnung, ob man sowas bei dem Ding überhaupt machen kann.
    Ach ja, ich und meine Fotos, es ist schon ein Graus.
    An sich wollte ich noch ein paar andere Bilder vorführen, aber traue mich gar nicht mehr, Besser sind die auch nicht, nur vielleicht so ein bisschen... anders

  • ...die einfach gezeigt werden müssen. Dann lasse ich euch auch mit dem Auto in Ruhe, es gelte jetzt als fertig.
    Ein Blick in den Innenraum (den ich komplett neu erfunden habe) zeigt uns die relativ einfache Ausführung.



    Die Sitze habe ich vom DKW übernommen, Armaturenbrett und Lenkrad sind vom Opel P4.



    Kleinigkeiten beleben das Gesamtbild



    Die von Panzerchen geforderte Badenixe war wohl auch kurz da.



    Ein letzter Blick, dann kann das Auto irgendwo hinten ins Regal.