Untergrund Flugdeck

  • Hallo Dioramenfans,


    ich hatte schon mal an anderer Stelle erwähnt, für 1:33 Flugzeuge (z.B.: Yak 38 und/oder Ka 25) etwas Flair zu erzeugen. Dem Ziel bin ich etwas näher gekommen, wobei das eigentliche Bauen der Modelle bisher glänzlich fehlt.


    Als Vorlage für das Flugdeck muß das gescannte Teil des Flugdecks der "Nowo" (Fly Nr. 104) herhalten. Ich benötigte 2 Programme allesamt Open Source: Inkscape und PosteRazor (den Entwicklern herzlichen Dank und tiefen Respekt für deren Arbeit).


    Zuerst ist Inkscape gefragt:


    Bild 1: Zuerst wird die Scan-Vorlage als Bitmap importiert. Diese Funktion ist unter Datei|Importieren zu finden. Eine Eigenart hat Inkscape, es importiert so als wäre 90 dpi die richtige Auflösung. Ich habe die Vorlage mit 400 dpi gescannt. D. h.: die Vorlage kommt um den Faktor 4,44 zu groß heraus.


    Bild 2: Man muß mit der Funktion Transformation (Reiter: Maßstab) 22,5 % Verkleinern.
    Nun liegt die Vorlage im Maßstab 1:1 vor (so wie eben gescannt wurde).


    Bild 3: Nun werden die Konturen der Vorlage mit den Zeichenwerkzeugen nachgezeichnet (hier übertrieben rot dargestellt).


    Bild 4: Sind alle Konturen nachgezeichnet worden, kann man mit dem Füllen der Flächen mit Farbe beginnen. Es wird der eine oder andere fragen, warum so umständlich, rin in Gimp oder Photoshop und hochskaliert. das Problem ist der Maßstab 1:200 man muß also um den Faktor 6 vergrößern, jede krumme Linie kommt dann auch umso "schöner" heraus. Außerdem macht die Bildgröße im Rechner, dann ein Problem (bei dem Beispiel hier: 1 m x 1,2 m)


    Bild 5: Jetzt das fertig eingefärbte Bild um den Faktor 6 vergrößert.

  • Jetzt zum 2. Teil des Geschehens:


    Bild 1: die entstandene Vektorgraphik wird nun als Bitmap exportiert, damit das nächste Programm PosteRazor noch mit dem Bild arbeiten kann, musste ich die Auflösung auf 150 dpi begrenzen (wir sprechen schließlich von einem 1,2 qm großen Bild!). Inkscape kann nur im png Format exportieren, das kann aber von PostRazor gelesen werden.


    Bild 2: Nun wird das Bild in PosteRazor geladen.


    Bild 3: PostRazor zerlegt fachgerecht unser Bild auf 30 DIN A4 Blätter (inkl. wählbarer Überlappung) und gibt das Ganze als pdf-File (sic!) aus.


    So fertig ist die kleine Gebrauchsanweisung.

  • Hallo Trägerfans,


    fertig ist das Teil-Flugdeck. Manöverkritik:


    1) Die Drucke wurden auf einem Laserdrucker im Copyshop angefertigt. Auf den großen Flächen fällt der Farbverlauf besonders negativ auf.


    2) Die Überlappung war ein Fluch, meine handwerklichen Künste zu bescheiden, ich hätte besser ohne Überlappung gearbeitet, na ja im nächsten Leben weiß ich es besser.


    3) es ist mir schon klar, dass an der Seite wo das Flugdeck weitergehen würde, KEIN Wasser ist.


    4) Es hätte schlimmer kommen können für den ersten Versuch.

  • Hallo Gerald,


    Ich bin zwar nicht der Fan von Dioramen,aber alleine deine Idee und die Umsetzung finde ich einfach toll.
    Vor allem auch deshalb,weil Du gezeigt hast das man gute Ergebnisse auch ohne teure Profisoftware hinbekommt.



    Beste Grüße
    Günni

    Kartonbau.de
    ...mein Forum

  • PosteRazor ist gut, es gefällt mir sehr! Er schafft Bilder von großen Punkten. Es ist eine interessante Technik, aber wenn ich genau vergrößertes Bild drucken möchten, verwenden ich diese Poster Drucker.

  • Vielen Dank Gerald,


    ich habe immer noch den Aufzug der "Essex Class Carrier" in 1:33 in meinem Konstruktionordner. Dein Projekt animiert mich daran wieder einmal weiter zu machen.


    Zu Punkt 2) habe ich noch einen Vorschlag. Mach Dir Passmarken und klebe die Bahnen wie beim Tapezieren übereinander. Dann schneidest Du an den Passmarken durch, entfernst die überstehenden Teile und bekommst einen genau passenden Stoß. Das kann man theoretisch sogar freihand schneiden.


    Der Farbton des Decks ist wirklich sooo grün?


    Servus und sei weiterhin so kreativ.


    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Posterdruck wird schon relativ günstig (ab ca. 30 €) angeboten, man erspart sich dann das mühsame zusammenkleben.

  • Bild 3: Nun werden die Konturen der Vorlage mit den Zeichenwerkzeugen nachgezeichnet (hier übertrieben rot dargestellt).

    Um gerade Linien bzw. rechteckige Objekte (wie hier z.B. die Fahrbahnmarkierungen, Bild 1) nachzuzeichnen, drehe ich das Bitmap vorher noch in einen rechten Winkel (Bild 2). Das hat den Vorteil, dass sich die Objekte dann schnell per "Rechtecke und Quadrate erstellen (F4)" nachzeichnen lassen (Bild 3) und man nicht jedes Objekt einzeln mit 4 Linien "umrunden" muss.

  • Tolle Idee....


    Ich wäre anders vorgegangen… Wellpappe ausgemessen und zurechtgeschnitten… darüber dann die weiße Seite einer Tapete, dann die Linien aufgezeichnet und entsprechend angemalt. Oder mit einer Airbrush gespritzt. Sicherlich könnte die Feuchtigkeit eine Rolle spielen… aber kostet fast nichts das mal so au zuprobieren….

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  • Hallo Dioramenbildhauer,


    erstmal vielen Dank für Eure Tips und Würdigung des Tröts. 2,5 Jahre nach seiner Entstehung, das schreibe ich ohne Häme aber mit Erstaunen.


    racepaper, Deine Idee ist natürlich die Naheliegendsteste und mit sehr viel Charme behaftet, aber für einen für wie mich der nach der Devise lebt, wieso einfach wenn es kompliziert geht, kommt sowas nicht in den Sinn.


    @Rene Pinos, ob es original so grün ist, weiß ich nicht, aber im Modell schon, ok eher blaugrün (wie im 1. Bild der 1.post). 1: 33 ein Flugzeugaufzug eines Flugzeugträgers? Wow, und dann so detailliert wie Deine berühmte Strassenbahn? Ja sehen mögen!

    Herzliche Grüße
    Gerald

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