Ich habe beim Stöbern in den alten Zeitschriften von Modellbau Heute (DDR) folgenden Leser-Tipp gefunden.
Modellbau Heute, Heft 11'83, Seite 23
QuoteDisplay MoreFertigung von Relings und anderen Aufbauten auf Miniaturmodellen
Nach wie vor ist die Herstellung der Reling beiMiniaturmodellen ein Problem. Während sie bei der schon stark stilisierten Darstellungsweise des Maßstabes 1:1000 recht problemlos weggelassen werden kann, ist dagegen im Maßstab 1:500 das Fehlen der Reling schon ein Mangel, der sich auf den Gesamteindruck eines sauber gebauten Modells störend auswirkt.
Als Ausgangsmaterial dient durchsichtige dünne Folie aus Klarsichtfolien-Taschen, die in Schreibwarengeschäften zu kaufen sind. Außerdem werden eine sehr spitze Reißnadel und zwei Stahlblechstreifen (mindestens 1,4 mm dick, 20 mm breit mit unbedingt sauberen und parallelen Längskanten) benötigt.
Zuerst werden beide Streifen ohne Abstand nebeneinander auf die Folie gelegt und so die erste Linie mit der Reißnadel gezogen. Die Nadel ist dabei so zu halten, dass sie sich nicht nur in die Folie eindrückt, sondern einen ganz feinen Span abhebt. Das ist nicht durch Druck zu erreichen, sondern durch die Stellung der Nadel, die aber während des Anreißens nicht verändert werden darf. Jetzt wird der hintere Streifen festgehalten, der vordere etwas abgerückt, ein Stück Zeichenkarton (oder mehrere, je nach Abstand der Durchzüge) hochkant dazwischen gestellt, der erste Streifen wieder mittelmäßig fest angedrückt und die nächste Linie gezogen.
Auf diese Art und Weise sollten bei einer Reling mit vier Durchzügen mindestens 25 Linien gezogen werden. Die Relingstützen werden dann mit einem Anschlagwinkel über alle 25 Linien gezogen, anschließend wird das gesamte Feld mit Tusche überzogen und wieder abgewischt. Es bleiben hauchdünne Linien.
Die einzelne Reling wird durch Knicken nach der nicht geritzten Seite heraus getrennt.Die beste Arbeitsweise muss durch eigene Versuche ermittelt werden. Bei genügender Genauigkeit können so Relings, Leitern, Grätings u. a. bis zum Maßstab 1:1000 hergestellt werden; die Anfärbfarbe ist beliebig.
Die Reling wird dann mit verdünntem Nitrolack (farblos) auf Deck stumpf angeklebt, wobei sich bei längeren gekrümmten Stücken der Bau von Haltevorrichtungen nicht umgehen läßt.
Mit diesem Verfahren wurden von mir beim Modell des Kreuzers ,,Oktjabrskaja Revolutia" im Maßstab 1:500 verschiedene Relings, ein Gittermast, Antennen, Treppen mit Geländer und anderes hergestellt.
Uwe Lüttge
Dazu muss ich sagen, dass ich das selbst noch nicht gemacht habe und es mir eigentlich auch nur schwer vorstellen kann. Anscheinend wird aus der Folie eine Form hergestellt und die Tusche bildet dann die eigentliche Reling.
Wenn jemand Lust hat das mal auszuprobieren, kann er ja gerne seine Ergebnisse hier schildern.
Oder jemand bestätigt mir, das Tusche tatsächlich solche stabilen Eigenschaften entwickelt, wenn sie austrocknet, und ich geb dem Ganzen eine Chance. Ich hab mein ganzes Leben noch nie mit Tusche gearbeitet.
Viel Spass und Erfolg