Ankerketten schwärzen

  • Hallo Freunde,


    es gibt zwar fertig brünierte Ankerketten im Handel, die Auswahl bei Natur-Messing-Ketten ist jedoch größer und auch günstiger.


    Mit wenig Aufwand kann man das Schwärzen der Ketten auch selber erledigen.


    Hierzu braucht man erstmal eine geeignete Kette - hier eine Auswahl von http://www.steba.org/. [Bild 1]. In diesem Fall hat die unterste Kette die richtige Stärke.


    Dann braucht man Schwarzbeize. Die gibt es für Messing und für Stahl - hier die Messing-Variante, ebenfalls von Steba [Bild 2]. Sollte es aber auch direkt beim Hersteller geben.


    Zur korrekten Verarbeitung gehört jetzt das Erwärmen der Beize auf knapp unter 100°C - unter Beachtung aller Sicherheitshinweise.


    Die Variante des einfachen Mannes - einfach die Kette (nach vorheriger Entfettung -> siehe Ätzteile) für 'ne halbe Stunde in der Beize abhängen lassen [Bild 3].


    Bild 4 zeigt das Ergebnis - kein tiefschwarz, sondern eher so ein "Gammel-Ton". Genau das, was eine etwas mitgenommene Ankerkette so braucht.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo


    Welche Behälter sollten zum erwärmen der Beize benutzt werden?
    Geht da ein alter Email-Topf oder ist unbedingt Glas zu verwenden?


    Ist die Beize dann verbraucht bzw. wie entsorgt man die ?

    mit freundlichen Grüssen


    Gerd

  • Moin Geda,


    ich denke, das Gefäß muß die Temperatur aushalten und nicht aus Metall sein - andere Anforderungen sind mir nicht bekannt.


    Die Beize ist danach nicht verbraucht, sie kann einige Male wiederverwendet werden.


    Entsorgung über die örtliche Schadstoffsammlung.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Besten Dank


    Mal sehen wenn ich das Bestellte von Steba bekommen. Da wird ja dann sicher auch ein Beschreibung dabei sein.

    mit freundlichen Grüssen


    Gerd

  • Hallo,


    Habe mir auch die Messeing-Schwarzbeize von SEAMANN zugelegt und muß sagen das es echt spielend leicht geht.
    Eine Beschreibung liegt der Beize bei so das man keine fehler machen kann.
    Ich habe einen alten Topf genommen dort Wasser erhitzt und darin ein kleines Glas mit der Beize gestellt.Ketten hineingelegt und ca. eine halbe Std. gewartet.Das Ergebnis ist super, hänge nochmal ein Bild dran.
    Wie Michael ja schon schrieb wird die Beize über die Schadstoffdammlung entsorgt.Die genaue Kennzeichnung hierfür findet man auch auf der Beschreibung.


    Wollte hier auch meine Erfahrung schreiben aber das eigentliche kommt ja noch.
    Wenn ihr die Beize haben möchtet dann schreibt direkt SEAMANN an.Der Kontakt ist super freundlich und der Versand sehr fix.
    Monntag hatte ich den Brief mit dem Geld an SEAMANN geschickt,Dienstag kam per E.Mail die Bestätigung und Mittwoch war die Beize schon da.
    Ihr müsst die 15 Euro Mindestbestellwert nicht einhalten.Er macht es auch so.


    Ich habe die Erlaubnis von SEAMANN das hier zu schreiben.Hatte ihn gefragt, nicht das jetzt alle Member dort anfragen dachte ich aber es ist für ihn ok.
    Er hatte in der E-Mail geschrieben wenn viele jetzt bestellen dann stellt er mich als aushilfsweise ein :D

  • Hallo und guten Abend,


    da muss ich doch meinen Senf noch dazugeben. Immerhin habe ich eine Ausbildung im Sektor Chemie absolviert. Ist zwar immerhin schon 20 Jahre her aber ein wenig ist doch noch hängengeblieben:


    Diese sogenannte "Beize" dürfte schlicht Natronlauge sein, um versendet werden zu können nicht ganz so hochkonzentriert. Da gibt es nämlich Sicherheitsvorschriften bezüglich des Versandes chemischer Flüssigkeiten.


    Die Natronlauge oxidiert das im Messing enthaltene Kupfer zu Kupferhydroxid, chemisch Cu(OH)². Wahrscheinlich ist diese "Beize" auch noch mit einem Katalysator versehen der den Effekt beschleunigt wenn etwas aus Kupfer oder Messing in die Flüssigkeit gelegt wird.


    Natronlauge ist nicht sehr aggressiv gegenüber Kunststoff. Erstaunlicherweise wird Glas (!) chemisch angegriffen. Daher wird diese Flüssigkeit auch wohl nicht in Glasbehältern versendet werden und sollte auch nicht in diesen aufbewahrt werden. Über einen längeren Zeitraum wird sich sonst die Flüssigkeit eintrüben und an Wirkung verlieren wenn sie in einem Glasgefäß aufbewahrt wird. Läßt man sie offen steht und das Wasser verdunstet steigt die Konzentration. Natronlauge besteht aus Natriumhydroxid (NaOH) und Wasser, und dieses Natriumhydroxid ist ein reiner Feststoff. Andererseits handelt es sich um eine hygroskopische Substanz, die also Feuchtigkeit anzieht.


    Man kann sie also jederzeit wieder verdünnen. Aber bitte Vorsicht: Konzentrierte Natronlauge ist sehr aggressiv und dies besonders gegenüber Schleimhäuten. Die hygroskopische Wirkung entzieht sofort Wasser und verursacht bei Benetzung der Augen schlimmste Schäden, schlimmer als im Volksmund populäre Säuren.


    Viel Spass beim einfärben!


    Axel

    Das Unvollendete liegt in der Natur.


    Es ist eine große Kunst, ja Weisheit, im richtigen Moment aufzuhören.


    Wir sollten uns alle vor dem Perfektionismus in acht nehmen.