Nun waren die einzelnen Bauteile fertig und sie konnten übereinander verleimt werden.
Die letzten Bilder zeigen das sichtlich zufriedene Kampanjedeck mit der (aufgelegten) Gräting und einem Maßstabswürfel zum Größenvergleich.
Nach diesem Gewaltakt will ich's für heute "gut sein" lassen. :] Sonst erblinde ich noch! 8)
Euer Renee
Konstruktions- und Baubericht der Fregatte "Roter Löwe" 1597 - fertig!
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- Completed
- Reinhard Fabisch
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Moin zusammen...
Nachdem sich meine Augen erholt hatten und meine Feinmotorik wiederhergestellt war, viel mir ein Detail auf, das ich bisher noch nicht bedacht hatte. Die Höhe des Rostes über Deck. Sicher, bei der Maiblume war ich genauso vorgegangen, aber warumm nicht verbessern? Man könnte die Höhe durch Einlassen in's Deck reduzieren. Gedacht getan.
Ich schnitt also den Rand des Unterbaues bis fast auf die obere, abdeckende Papierschicht ein und entfernte diese Streifen. Das mußte allerdings sehr behutsam geschehen, wollte ich den Rand ja nicht ganz abschneiden. Für die Einpassung in's Deck, hab ich den Decksausschnitt konisch beigeschnitten und die Kanten nachgefärbt. Gefällt mir deutlich besser.
Anbei noch ein Vergleich zur Gräting des Maiblümchens. Bild 4)
So motiviert ging's dann auch bald an die zweite Gräting auf der Kuhl des Großdecks. -
Genau wie bei allen anderen Grätings bisher, begann das verdoppelte Papier durch das Ein- und Ausstechen zu fransen.
Das ist bei den ersten Löchern noch nicht so tragisch, im Verlauf wird die Sache jedoch immer "labberiger" und das Ausdrücken erschwert sich zunehmend. Ich sann also auf Abhilfe. Das Sekundenkleber zum "Härten" eingesetzt wird ist hinreichend bekannt. Warum also nicht die Papieroberfläche damit etwas Wiederstandsfähiger machen?
Zum Auftragen hab ich ein Stück Schaumstoff verwendet, mit dem ich den Kleber zu einem gleichmäßigen dünnen Film verstreichen konnte.
Nachdem ich die Ober_ und Unterseite so behandelt hatte ging's gleich besser. Und scharfes Werkzeug tut Not. Mein Stichel wurde also noch einmal geschliffen und anschließend, zum besseren Gleiten durch den Schnitt, - poliert. -
Bald schon war der Erfolg meiner Maßnahmen zu erkennen und die Fertigung der Grätings schritt voran. Meine Erfahrungen des Einlassens anwendend, wurde auch hier der Rand eingeschnitten und entfernt.
Bevor ich aber zur letzten Grätings schritt wollte ich mal etwas anderes machen und mich gleichsam erholen.
Die Verzierungen rechts und links an der Reling über dem Kastell mußten noch gefertigt und angebracht werden. Da diese einem Kringel nich unähnlich sehen, hab ich erst mal zwei Stück gerollt. Dabei verjüngt sich der 0,5mm Pappstreifen auf den ersten 15mm von innen 6,5 auf 3mm. -
Hallo, Reinhard,
dein Baubericht ist super. Ich verfolge ihn mit sehr großem Interesse.
Leider gibt es in diesem Forum nur wenige Kartonbauer, die ein Segelschiff bauen.
Ich bin mir sicher dass durch deinen Baubericht einige auf den Geschmack kommen werden auch einen Segler zu bauen.Weiterhin viel Erfolg,
juerg_s
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Hi juerg...
Das freut den alten Kaptain aber! Danke!QuoteLeider gibt es in diesem Forum nur wenige Kartonbauer, die ein Segelschiff bauen
Hmm, kennst Du denn ein Forum in dem diese Richtung mehr zum Zuge kommt?
Vielleicht könnte man da mal mit den Augen klau'n? Ansonsten fühl ich mich hier recht wohl!
Gruß ReneeHab gerad' mal in der Galerie Deinen Segler bewundert. Nicht so ganz das Jahrhundert in dem ich mich so tummele - aber hervorragend gebaut! - muß ich mir gleich noch mal näher anschauen!
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Nachdem diese fummelige, aber Augenschonende Arbeit getan war, ging ich die letzte Gräting auf dem Kastelldeck an.
Es ist dies die kleinste und entsprechend fix war das Teil auch fertig. Abschließend noch ein Gesamteindruck vom derzeitigen Stand der Dinge.
Und nun? Treppen oder Balkon, das ist hier die Frage!
Allen weiterhin gutes Gelingen, Renee -
und nun noch was für die Statistiker unter uns...
das waren für die Grätings auf dem Kampanjedeck bestehend aus
Unterbau: 108 lange plus 100 kurze = 208 Schnitte
Rost: 261 Durchbrüche mal 4 kleine Stiche plus 8 größere für den Niedergang und die Takelung des Großmastes = 1052 Schnitte
Rahmen: 48 lange Schnitte für die Einfassung
sowie je 4 zum Auschneiden der Außenkontur = 12 Schnittesowie die Grätings auf der Kuhl des Großdecks bestehend aus
Unterbau: 100 lange plus 100 kurze = 200 Schnitte
Rost: 300 Durchbrüche mal 4 kleine Stiche = 1200 Schnitte
Rahmen: 40 lange Schnitte für die Einfassung
sowie je 4 zum Auschneiden der Außenkontur = 12 Schnitteund die Grätings auf dem Kastel bestehend aus
Unterbau: 20 lange plus 16 kurze = 36 Schnitte
Rost: 60 Durchbrüche mal 4 kleine Stiche plus 4 größere für die Takelung des Fockmastes = 244 Schnitte
Rahmen: 16 lange Schnitte für die Einfassung
sowie je 4 zum Auschneiden der Außenkontur = 12 SchnitteInsgesammt also:
1320 Kampanjedeck
+1452 Großdeck
+ 308 Kastel
sage und schreibe 3080 Schnitte nur für die Grätings -
Moin Löwenfans...
Die Frage Balkon oder Treppen wurde mit 1:0 für den Balkon entschieden.
Mein Programm (CorelDraw), in dem ich die Einzelteile konstruiere, zeichne und drucke machte mir zwar mächtigen Ärger, aber schließlich war die Arbeit getan.
(seit heute morgen weiß ich übrigens, das ein Treiber den Ärger verursachte) Nun ging's wieder mal an's ausschneiden, verdoppeln und gegebenenfalls anpassen.
Angepasst mußte der Handlauf der Balkonbrüstung werden.
Das die Oberkannte der Rückwärtigen Begrenzung NICHT in einem 90° Winkel abschließt hatte ich glatt bei der Kontruktion übersehen.
Aber alles noch einmal machen? ;(Ich entschied mich für NEIN, nicht notwendig.
Wenn man die Schräge mit Weißleim auffüttert und damit abrunden kann, bemerkt niemand den "Lapsus" und obendrein sähe es gar nicht schlecht aus.
So fügte ich in den Abenstunden des gestrigen Tages als letzten Arbeitsgang eine Lage Weißleim auf den Handlauf und legte mich schlafen.
Heut morgen war das Geländer soweit abgebunden, das ich es mit Acryl überstreichen konnte.
Ich denke das geht so in Ordnung ;)und wende mich nun verstärkt den Seitenteilen zu. -
darf mann das g wort schreiben??
einfach nur geil!
sieht sowas von echt holz mäßig aus...............respekt -
Hi Mainpirat...
Schön das Du vorbei schaust. :]
Klar bring ich das Boot mit nach Duisburg.
Ihr sollt Euch den Fortschritt ja nicht nur am Bildschirm ansehen.
Mal schau'n wie weit ich komme, fertig wird's aber kaum werden.
Mit einem lieben Gruß, Renee -
Schluß für Heute...
Auch die Seitenteile waren mit Sorgen behaftet. Irgendwie war ich wohl gestern nicht so ganz fit.
Ich hatte glatt die Dicke der Bodenplatte bei den inneren Verzierungen unterschlagen.
Das sollte sich nun rächen, sie wehrten sich heftig. Kurz entschlossen hab ich sie mal mit meinem Skalpel bekanntgemacht. Nun ging's.
Den Handlauf hab ich dann wieder mit der erprobten Aufleim-Metode gerundet und nach dem Trocknen gestrichen.
Nun wurden die Seiten an die rückwärtige Brüstung angepasst und verklebt.
Zwischendurch wurden die Balkonstützen gefertigt, eine eher lästige Arbeit, die aber die gleiche
Sorgfald erfordert. Die vorderen Endstücke des Balkons erforderten dann nochmal mein ganzes Geschick.
Ich hatte sie noch nicht gezeichnet, weil sie an den Balkon, sowie an den Rumpf angepasst werden mußten.
Dazu hab ich den, auf den Rumpf aufgesteckten, Balkon gegen einen Kartonstreifen abgezeichnet.
Beim Einskannen in Corel kam's wieder zu Problemen. Die Datei ließ sich nicht drucken und
nach einem Neustart noch nicht einmal öffnen. -
Nach einigen Versuchen hab ich dann die Corel-CD eingelegt und den Reparatur-Modus angewählt.
Nun klappt's wieder und ich hoffe das sich meine Probleme damit erledigt haben.
Und nun endlich konnte der Balkon angebaut werden. Ich hoffe Ihr seit mit dem Ergebnis zufrieden.
Also für heute reicht's mir, morgen ist auch noch ein Tag.
Gut's Nächt'le, Euer Renee -
Hallo Hagen und Knappe...
Das feut mich aber mächtig, das Euch mein Boot gefällt. :]
Und die ( aber die natürlich auch) "barocken Formen" liebe ich ganz besonders.
Anbei noch zwei bislang unveröffentliche Fotoserien mit ebendiesen Formen.
Mit einem lieben Gruß an die Nibelungen, Euer ReneeSerie 1)
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Serie 2)
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Moin Reinhard,
lange war ich still, doch nun - als motivierender Rückenklopfer gedacht - ein einfaches
Bravo!
Viele Grüsse
Michael -
Moin Moin Reinhard,
jetzt möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Also ich habe deinen Baubericht nicht ganz gelesen, um ehrlich zu sein Ich habe nur mal hier und da reingeluschert. Aber was Ich da gesehen habe finde ich wirklich toll.
Meine Baustelle sind die alten Segler ja nicht gerade, auch wenn ich die Hornblower und Co Romane liebe, aber beim Bauen bin ich dann doch eher in anderen Epochen zu Hause. Ich habe allerdings aus zwei Gründen für die alten Segelmodelle einen besonderen Platz in meinem Herzen, der erste ist der das mein Vater mal eine alte englische Galeone gebaut hat (schlag doch mal Seite 11 in deinem Mondfeld auf, dann siehst du das Modell das ich meine. Gebaut hat er das Modell aus Kirschholz und Komplett selber, sogar die Kanonenrohre hat er damals aus Messing gedreht. Da habe ich natürlich als kleiner Junge immer mal über seine Schulter geschaut.) und der zweite Grund ist ganz einfach. Die alten Segler waren/sind aus Holz, genau wie Papier. Ich finde da schließt sich der Kreis
Also nochmals, du lieferst hier eine ganz tolle Arbeit ab, Ich freue mich wirklich auf das Endergebnis.Gruss
Olli -
Tja
Da muss ich einfach sagen :
Super
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Danke für den Rückenklopfer, Michael...
Wie's auschaut hat's auch schon geholfen! Und auf das fertige Modell freut sich nicht nur der Olli.
Wie geht's nun weiter?
Zum "warm up" gab's heute morgen schon mal einen besonderen Leckerbissen. Die Verzierung über dem Heckspiegel.
Dazu hab ich mal in Einzelschritten festgehalten, wie ich das mache. Aber nicht nur für's Puplikum - Nein -
Auch für mich, damit ich mich beim nächten Mal besser hineinfinden kann.
Zunächst mal aus 0,5mm Karton ausschneiden und die erste Kontur (z.B. mit Spucke) befeuchten.
Nun den ersten Kringel rollen und mit Sekundenkleber fixieren. Ruhen lassen und das nächste Teil ebenso vorarbeiten.
Jetzt den zweiten Kringel soweit mit der Pinzette vorformen (vorher wieder befeuchten), bis sich der Karton spalten will.
Das geschieht ohne unser Zutun, weil die Strecke/Länge der inneren Kontur kürzer als die der Äußeren ist.
Ab dieser Aufwerfung sollte nun der Karton bis zum Ende weiter gepaltet werden.
So lange der Streifen noch feucht genug ist geht das mit einer stupfen Klinge / Messerrücken ganz gut.
Nun lässt sich auch der zweite Kringel eindrehen und fixieren. -
Abschließend noch färben, anbauen, fertig. :]
Und nun warten eine Menge KLeinteile auf mich!
Gruß an alle, Renee -
Hallo René,
ich muss zugestehen, dass der soweit fertige Rumpf der Fregatte einfach umwerfend aussieht, echt Klasse!
servus
frettchen
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Zum Abschluß für Heute hab ich noch das Gangspill mit seinen Rippen und den Löchern für die Spaken
(einsteckbare Griffhölzer zum Drehen des Spills) sowie zwei Halsklampen für die Großhalsen gebaut.
Diese wurden damals oft kunstvoll geschnitzt und ich hab das, durch den Löwen ermutigt, auch mal versucht. -
Während der Leim beim Zusammenbau fest wurde, fielen so als Überbrückung noch ein paar Verstärkungen für die Bordwand ab.
Das war's im Moment, Euer Renee -
Gestern war wegen des schönen Wetters Baupause, zugunsten einer Rollertour.
Zum Wochenabschluß also nichts Besonders.
Eigendlich nur noch ein paar Fotos der angebauten Kleinteile.
Als da sind: Eselshaupt mit Fahnenstange, der Kolderstock und das Ruderhäuschen,
Auf- und Niedergänge, sowie die Tore vom Großdeck in's Kastell und die Änderung des darüberliegenden Geländers. -
Wobei mir das "Holländische" Eselshaupt wohl die meisten Schwierigkeiten bereitete.
Für die folgenden, die auf den eigentlichen Masten sitzen, muß ich die Herstellung nochmal grundlegend überdenken.
Gruß, Renee -
Hi Peter...
Quotedas dieses Schiff aus Karton ist, das glaubt dir kein Mensch
Da magst Du Recht haben (Danke), aber ich schätze aus Holz wär es in dieser Größenordnung noch um etliches schwieriger.
Papier und Karton sind auf jeden Fall ganz toll zu bearbeitende Werkstoffe.
Und wenn's trotz aller Mühen rein gar nichts werden sollte, hier ist der Abort, die Latrine, in der sich das Boot dann selbst versenken kann!
In diesem Sinne, Renee -
Hallo Reinhard,
ich finde dein Modell genial, diese viele Arbeit für jedes kleine Detail aber man sieht den Unterschied. Einfach Toll. Da werde ich noch viel üben müssen bis ich soweit bin. Mach weiter so!!mit vielen Grüssen
Martin -
Wieso habe ich diesen Baubericht erst jetzt entdeckt.
Wirklich absolut super.
Ganz besonders begeistert mich noch folgendes.
Das von Dir genannte Buch "Risse von Schiffen..." ist bestimmt aus dem Hinstorff Verlag Rostock .
Dieses Buch besitze ich seit über 35 Jahren und als Jungspund hatte ich einige vergebliche Bauversuche unternommen ( ist einfach an der ungenügenden Ausdauer und fehlender Materialien- naja, eben DDR typisch, gescheitert).
Nun baust du ein Modell aus diesem Buch in KARTON.
Einfach genial. -
Hallo Löwenfreunde...
Die Position der Latrine hab ich aus dem Buch "Schiffsmodelle von W. zu Mondfeld" und war wohl nicht ungewöhnlich. Auch wenn es für uns heute eher so scheint.QuoteDas von Dir genannte Buch "Risse von Schiffen..." ist bestimmt aus dem Hinstorff Verlag Rostock
Das Buch stammt tatsächlich aus diesem Verlag und das Modell wird möglicherweise nicht das letzte bleiben. Aber erst mal schau'n wie das mit der Takelage wird. Ansonsten freu ich mich über jeden Zuschauer der den Weg zu diesem, auf den ersten Blick "unscheinbaren", Modell findet. :]
Euer Renee -
und weil's so selten zu sehen ist...
Noch einmal die Latrine. Diesmal mit Abflußrohr!
Als Zugabe noch die Vorschau auf's Kommende. Die Konstruktion des Kranbalkens.
Bis die Tage, Renee -
n'Abend...
Heute wurden die Kranbalken gefertigt und montiert. Sicher, das erscheint kaum der Rede wert.
Aber wenn man bedenkt, das so ein Balken aus neun Einzelteilen besteht, relativiert sich der Eindruck. -
Inzwischen sind noch die Rüsten und Knechte (änlich wie die Kranbalken gefertigt) hinzugekommen - das Meiste scheint am Rumpf jetzt getan.
Unklar ist mir im Moment, ob ich noch ein paar Nagelbänke und/oder Kreuzhölzer auf Deck anbringen muß.
Dazu würde ich gern Eure Meinung erfahren. An der Bordwand wäre z.B. zwischen den Kanonen noch Platz.
Und irgendwo muß das laufende Gut ja belegt (festgemacht) werden.
Die Kanonenrohre und Stückpforten möchte ich erst nach dem Anbringen der Rüstjungfern montieren.
Dazu werde ich wohl, genau wie bei der Mayflower, Ketten verwenden.
Und ab nun rücken die Jungfern ins Rampenlicht.
Euer Renee -
Oh weh, (Schande über mein Haupt) ich vergaß die Position der Knechte zu erwähnen.
Also, sie stehen unter den abgedeckten Grätingsfeldern nahe der jeweiligen Masten. Großknecht und Fockknecht.
Sie dienten zum Heißen der Unterrah.
Das "Käschtle" zeigt eine :DKleinteile-Vorschau. -
Halo, Reinhard,
gibt es in den Bauplänen keine genaue Angaben wo die Nagelbänke an der Bordwand befestigt werden , ich meine einen Belegplan für das laufende Gut?
Ich glaube es ist schwierig vorauszusagen an welcher Stelle genau das Tauende belegt wird.
So war es zumindest bei mir. Ich habe keinen Belegplan und als ich das Probemodell gebaut habe musste ich einiges vom laufenden Gut an der anderen Stelle belegen als geplant.Andererseits muß man sich überlegen ob es gut durchführbar ist später die Nagelbänke l zu befestigen. Man hat zwar genaue Stelle , aber vieles steht im Weg und man bekommt es nicht sauber angebracht.
Aus diesem Grund werde ich bei dem Nächsten Modell darauf achten dass ein vernünftiger Belegplan vorhanden ist.
Und sonst : dein Löwe gefällt mir mit jedem weiteren Bild immer mehr.
Schöne Grüße,
juerg_s
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Hallo Renee,
Dein im Werden befindliches Modell ist ein Lehrstück für jeden Erbauer historischer Segelschiffe.
Korrekte Takelpläne wird es bei so alten Schiffen kaum geben. Entscheidend dürfte gewesen sein, dass sich laufendes Gut nicht schamfilend kreuzte und dass gleichartige Leinen auf den Nagelbänken der verschiedenen Masten (zur sicheren Handhabung etwa auch bei Dunkelheit) möglichst gleichartig belegt waren.
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Hallo juerg...
Meine Schwierigkeit liegt darin, das ich frei nach dem Buch "Risse von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts" konstruiere und baue.
Das einzige Material das mir zur Verfügung steht, sind die drei Zeichnungen und die anderthalb Seiten Text.
Ok - diverse Internetseiten und die freundliche Begleitung/Beratung der Zuschauer kommen hinzu.
Zwar gibt es wohl einen Bau und Takelplan von einem Holzmodell zu kaufen, aber so um die 40,- sind auch 'ne Menge Geld dafür.
Gruß, Renee -
Hi Wiesel - DANKE - das hat mich jetzt so angespornt, das ich mich kopfüber in die Jungfern getürzt habe! :]
Los geht's...
Wie schon bei dem "Maiblümchen" praktiziert, werde ich nur die kleinen Jungfern selber herstellen.
Die größeren kann man im Zubehörhandel erwerben. Allerdings habe ich die Vorgehensweise inzwischen etwas modifiziert.
Konstruieren und Drucken sind ja noch gleich, aber nun kommt's.
Das gedruckte und auf ca. 0,6mm verdoppelte Papier wird als nächstes mit meinem selbstgebauten Viertelrund-Stichel an zwei Seiten vorgestanzt.
Noch nicht ganz ausstechen, so lässt es sich besser handhaben!
Nun werden darauf die, mit der Lochzange ausgestanzten Ronden ca. 1,0mm Dick, geklebt.
(zum Herausdrücken aus der Lochzange nehme ich eine zurechtgebogene Stricknadel von gleichem Durchmesser) Ausschneiden, plätten, zur Seite legen. -
Diese geplätteten Teile haben nun eine Stärke von etwa 1,5mm, sodaß wir bei der fertig gebohrten und bemalten Jungfer auf 2,4mm kommen werden. Die gekaufte "große" Jungfer liegt da etwa bei 2,7mm. Diese so behandelten "Halb- bzw. Dreivierteljungfern" (die kleine Ronde ist übrigens für die Nut, um das Befestigungstau später aufzunehmen) können nun auf die verbliebenen Außenteile geklebt werden. Beim Zusammenbauen der Segmente, den Sekundenkleber nicht zu sparsam einsetzen, so erhält er die Möglichkeit in den Karton einzudringen und ihn etwas zu festigen.
Nach dem Aushärten können die so gefügten Teile gebohrt werden. In diesem ersten Versuch, hab ich die Jungfern vorher mit zwei Schnitten um das aufgeklebte Dreieck herum vorgestanzt.
Aber das lässt sich auch nach dem Bohren (Durchmesser 0,8mm) bewerkstelligen. Wohlmöglich sogar besser?! Ausstanzen, plätten, ferig!
Sieht schon beinahe wie eine Jungfer aus. -
Und jetzt endlich kommen auch die Pinselquäler zu ihrem Recht. Es kann nach Herzenslust bemalt werden.
Da durch das Plätten und Anstreichen die winzigen Löcher für die Talje (Vebindungsleine zwischen Rüst- und Wantjungfer)
kaum mehr zu sehen sind, sollten sie als letzten Arbeitsgang noch einmal mit einer Nadel nachgestochen werden.
Ich melde mich wieder wenn's Änderungen gibt bzw. wenn meine benötigten 36 Jungfern fertigestellt sind.
Und nun viel Spaß beim Jungfernbau!
Wünscht Euch Renee -
Hallo, Reinhard,
habe hier etwas gefunden . Vielleicht kannst du es gebrauchen. Dein Schiff ist glaube ich aus dieser Epoche. Hier ist zwar ein Schiff mit Sprietmast beschrieben aber die Belegstellen waren doch mehr oder weniger standardisiert (s.Text)
Quelle: Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderts von K. Marquardt
Schöne Grüße,
juerg_s