Des Kaiser's Yacht METEOR I Schreiber, 1:100 FERTIG

  • Hallo zusammen,


    das Modell wurde hier schon mal gebaut und vorgestellt von Matthias.


    Meteor I (kaiserl. Yacht) von Schreiber in 1:100


    Trotzdem nun hier meine "Variante".





    Schiffe technisch auf den Geschmack gekommen, hab ich die Yacht von Kaiser Wilhelm II. auf Kiel gelegt.


    "Wilhelm" suchte 1891 nach einer Rennyacht. Er war begeisterter Segler.


    Seine Wahl viel auf die Thistle. Baujahr 1886 aus England.
    90.000 Goldmark hat Wilhelm für den Rennkutter hin gelegt.
    Der Konstrukteur, Watson, baute den Kutter dann zur kaiserlichen Yacht "Meteor 1" um.


    Hier könnt Ihr mehr über die Meteor erfahren. Auch Originalbilder sind dort zu sehen:


    LINK


    Die Masten auf dem Bogen, um genau zu sein Stengen, Klüverbaum, Großbaum, haben im Bogen einen quadratischen Querschnitt. Den Bildern auf obiger Homepage nach zu unrteilen, dürften diese Teile aber einen runden Querschnitt haben. Also were ich hier ein wenig "korrigierend" eingreifen und sie bei mir auch rund bauen.


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  • Als nächstes habe ich mir den Ständer gebaut. Damit das Schiff mal steht und ich bequem weiter bauen kann.


    Der Ständer liegt dem Bogen bei.
    Allerdings sind alle Teile nur 1x vorhanden.
    Man hat also nichts, um die Holzstruktur später auf die verstärkten Teile von hinten auf zu kleben.


    Da es recht blöd ausschaut, vorne Holz und hinten grauen Karton zu haben (man sieht eben die Rückseite der Bauteile später), ist es zweckmäßig, sich die Teile zu kopieren. So kann man wenigstens die Kopieen von hinten dagegen kleben.


    Das schaut allemal besser aus.



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  • Die Bordwände passten auch sauber drauf.
    Danach wurde alles mit einem seidenmatten Lack lackiert.
    Deshalb hat alles jetzt so nen schönen dezenten Glanz.


    Mit diesem Lack wird am Ende das ganze Schiff lackiert sein. Bis auf die Segel. Die sollen ja nicht glänzen.


    Besonderes Augenmerk lege man auf die überaus gelungene Holzstruktur (siehe Ausschnitt vom Deck auf dem zweiten Bild). Das kommt mal richtig toll raus, finde ich.



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  • Nun kam ich zum ersten "Mast".
    Wie ich inzwischen weiß, nennt sich dieser "Mast" wohl "Klüverbaum". Sollte dem nicht so sein, bitte ich die Freunde der Seefahrt, mir diesen Fehler zu verzeihen. ;)


    Jedenfall wollte ich die ganzen "Spieße" (ob die sich nun Masten oder wie auch immer nennen :oops: ) im Querschnitt rund machen. Im Bogen sind sie quadratisch. Aber ich muss offen gestehen, dass ich zum einen noch nie nen quadratischen "Mast" gesehen habe und zum anderen bilde ich mir ein, auf den Fotos der Homepage (siehe weiter vorne) sehen sie rund aus.


    Also diente mir dieser "Klüverbaum" als Testobjekt.


    Zunächst rollte ich das Bauteil vom Bogen einfach zu ner konischen Röhre.
    Hinten Ø 5mm, vorne 2,5mm. Noch passende Abdeckscheiben gemacht im Holzlook.


    Thema Stabilität.
    Einen konischen Holzkern zu schleifen, war ich, offen gestanden, zu faul.


    Also ging ich nen anderen Weg:
    Die Hülse habe ich nun mit Röllchen aus Tempotaschentuch mit Uhu gefüllt. Uhu, ein Röllchen, Uhu, ein Röllchen....


    Von ganz vorne bis ganz hinten.


    Nach dem Trocknen des Uhu ergab sich ein stabilder Klüverbaum, an dem ich ruhigen Gewissens meine Seile spannen kann. Tolle Sache, werde ich mir merken.


    (Faul derf'sch sei, bloß ned bleed! :lol: )


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  • Die Aufbauten waren "gemütliche Bastelei".
    Ich habe lediglich die Luken auf dem ersten und vorletzten "Häuschen" noch extra drauf gesetzt. -Beim vorletzten Häuschen mit den Schienen zum auf schieben. Denn diese Luken bietet der Bogen nicht als Bauteil an. Die sind einfach nur auf das jeweilige Dach des Häuschens aufgedruckt.


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  • Dann war "Werkzeugbau" angesagt.


    Eine schöne Zugabe des Bogens ist die "Vorrichtung" um die Wanten zu "knüpfen".


    Dieses Teil baut man sich erst mal. -Komplett mit Karton verstärkt.


    Dann soll man Fäden quer und dann längs rum wickeln. Auf alle Kreuzungspunkte zweier Fäden einen Tropfen Weißleim.
    Wenn das trocken ist, wird das komplette Fadengebilde mehrmals mit Weißleim eingestrichen, bis die Fäden steif sind.


    So erhält man unten und oben an der Vorrichtung jeweils eine Wante.


    -So zumindest die Theorie. :pfiff: :kratzen:


    (siehe auch die Skizze aus dem Bogen, die ich Euch abfotografiert hab)


    Die Vorrichtung hab ich gebaut. Lass sie jetzt erst mal trocknen.
    Dann kann ich die Wanten machen, damit die fertig sind, wenn ich soweit bin, dass ich sie brauche.



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  • Der erste Versuch ging daneben...





    Die "Knoten" werden saumäßig dick, wenn man den Weißleim pur aufträgt.


    Diese Lektion hab ich dann eben selbst gelernt.


    Unten seht Ihr mein Resultat. Das erste Wantenpaar. -Das inzwischen verschrottet ist. :tschau:


    Der neue Anlauf schaut bisher schon besser aus. Ich hab alles mit verdünntem Weißleim gemacht. Lassen wir uns überraschen.



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  • So, der zweite Versuch ergab wieder Tropfen an den Schnittstellen.
    Das Problem ist offenbar, dass der verdünnte Klebstoff dort irgendwie zusammen läuft (Kapilarwirkung?) obwohl ich ihn sehr dünn aufgetragen hab.


    Ich werde jetzt dann als nächstes zwei Dinge versuchen:


    1) Die Fäden vorher anfeuchten.
    Weil Wasser auf einem sehr trockenen Tuch unter Umständen auch Tropfen bildet, wenn das Tuch
    etwas feuchter ist, dringt das Wasser aber sofort ins Gewebe ein. Und das soll mein Kleber ja auch
    tun. Eindringen in den Faden bevor sich Tropfen in den Schnittstellen bilden können.


    2) Wenn obiger Versuch nix bringt, versuch ich es mit Sekundenkleber. Der ist sehr dünnflüssig und
    dringt vielleicht schneller ein als er Tropfen bilden kann.

  • Es hat geklappt!


    Ich habe mir nen recht dünnflüssigen Sekundenkleber besorgt. (siehe Bild)


    Damit bin ich einfach die Längsfäden entlang gefahren.
    Kurz trocknen lassen und dann vorsichtig raus schneiden.


    Seht selbst...


    Keine Tröpfchen und die Teile sind schön steif geworden.



    Alles im Lot auf dem Boot, alles in Butter auf dem Kutter!



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  • Der Mast steht! :yahoo:


    Der untere Teil vom Mast ist im Bogen ohnehin rund. Da musste ich also nicht viel machen. Innen hab ich ihn wieder mit Tempotaschentuch gefüllt. Wie den Klüver auch.


    Der obere Teil ist im Bogen 4- eckig. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass er rund sein muss. So sehen die Bilder im Internet jedenfalls aus. Finde ich. Also hab ich den rund gewickelt. Auch wieder gefüllt mit Tempotaschentuch.


    Die Metallringe um den Mast sind übrigens nicht nur aufgedruckt, sondern einzeln aufgeklebt. Wie im Bogen vorgesehen.


    Die "Querstange" unterhalb des oberen Mastes ist im Bogen einfach nur flach. Die hab ich auch rund gemacht und ein Stück Draht mit rein geklebt.


    Der Mast ist im Moment mal nur auf's Deck gestekt. Also noch nicht verklebt.



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  • Der Mast ist nun soweit fertig.


    Um den richtigen Winkel der "Stangen" gegenüber dem Mast zu erhalten, hab ich als Schablone die entsprechenden Segel verwendet.


    Angeklebt mit 2-Komponentenkleber (UHU Plus 2 Minuten). Damit halten sie bomben fest.


    Die kleine "Spitze" oben auf dem Haupmast nimmt später mal die Fahne "Gott mit uns" auf. Da dieser "Fahnenmast" zwar in der Bauanleitung auftaucht, jedoch nicht als Teil vorhanden ist, hab ich dafür einfach ein Stück Draht genommen.


    Das zusätzliche Segel, das Backbord ist (siehe Pfeil auf dem Titelblatt) werde ich wahrscheinlich weg lassen. Da es für meinen Geschmack die elegante Form der Yacht etwas zerstört. Denke mir, das fand eh nur Verwendung bei wenig Wind. Ähnlich einem Spinacker. Oder irre ich da? Auf dem Fotos im Internet ist es jedenfalls auch nirgends gesetzt.



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  • Moin zusammen,


    @Elger, das ist der ausgebaumte Spinnaker, da liegst Du absolut richtig.


    Bei den Gaffelkuttern ist das schon sehr schön zu machen, aber dafür muss an der anderen Schiffsseite ebenfalls der Baum (unterste Querstange) weiiiit gefiert, also rausgelassen werden.


    Von vorne gesehen also wie eine riesige Segelpyramide. So, wie Du den Baum und Gaffel gesetzt hast, geht ein Spinnaker garnicht, also eh egal...grins...


    Superschön, echt tolle Sache. :yahoo:


    Frohes Schaffen


    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

    Edited once, last by haduwolff ().

  • Danke, Hadu. Dann passt das ja soweit, wie ich mir das denke. -Glück gehabt! ;)



    Heute früh hab ich dann noch das erste Segel gesetzt.


    Ich hab's, wie vorgesehen, "angenäht". Am Segel sind Punkte, wo man den Faden durch ziehen soll.
    Zugegeben, der besseren Stabilität wegen, hab ich ein paar unterstützende Tröpfle Klebstoff dran.


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    Und damit verabschiede ich mich dann ins Wochenende! :prost:


    Das Zelt hab ich heute Mittag schon am See aufgebaut. Und da lassen wir es uns jetzt dann einfach vollends gut gehen.



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    Edited once, last by Elger Esterle ().

  • Ein bissle was konnte ich dann heute doch noch machen.
    Die Segel sind gesetzt. -Und zwei der Fahnen. Die mussten jetzt einfach auch noch sein.


    Dann hab ich noch ein paar Strippen gezogen und die Wanten hin gemacht.


    Was die korrekte Takelung angeht:
    Die Strippenskizze im Bogen lässt, für mich, doch das eine oder andere Rätsel offen.
    Abgesehen davon, dass die paar Seile im Bogen sicher auch nur ne "Fantasietakelung" sind.


    Ich werd mich an die Skizze im Bogen halten, weil ich nix anderes habe. Und wo der Bogen keine Lösung anbietet, mach ich einfach so, dass es ins Gesamtbild passt und wenigstens einigermaßen logisch ausschaut.


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  • Hallo Elger,


    die Flaggen müsstest Du noch ein wenig anders ausrichten:
    da der Wind bei Deinem Modell von vorne/Backbord kommt, müssen die Flaggen nach hinten/Steuerbord auswehen!


    Ich hab' mal ein Bild angehängt, da kommt der Wind von vorne/Steuerbord - die Yachten segeln "auf Backbordbug hoch am Wind"!


    Viele Grüße - Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Also dann stimmt die Reichsflagge in etwa.
    Na mal sehen, ob die die "Gott mit uns" noch etwas drehen kann.


    -Danke für die Info.

  • Hallo Elger!


    Gefällt mir sehr, Deine Meteor! Ist gleich bei mir auf die Wunschliste gekommen!


    Grüßle - Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Hallo Ulli,


    schön!
    Dann kommt ja vielleicht bald noch eine dazu... ;)


    Freu mich drauf!