3. JSP / Potsdam, 1:250, cfm Verlag - Teil 52

  • Hallo,


    endlich ist es so weit: Ich trau mich an meinen ersten dicken Dampfer! Nach meinem 5. Schiffmodell in 1:250 glaube ich genug Übung investiert zu haben.
    Die Potsdam von CfM soll es sein. In diesen Bausatz habe ich mich schon vor einer Weile verguckt. Er ist von Reinhold Hahn konstruiert, und das sieht man auf den ersten Blick, wie ich meine. Die für diesen Konstrukteur typische Konstruktionsweise von Hand hat einen besonderen Charme, der nicht zu vergleichen ist mit Modellen, die als 3D Modelle am Computer entstanden sind. Letztere finde ich teilweise atemberaubend schön, aber die Reinhold Hahn Modelle haben es mir trotzdem angetan. Ich habe noch ein paar weitere davon im Fundus: Prinz Adalbert, Feldmarschall, Präsident und das Souvenir aus Bremerhaven: der Dampfer Kanal.
    Doch nun zur Potsdam:


    Es gibt zu diesem Modell bereits einiges hier im Forum: ein "Frisch ausgepackt" von Michael Diekmann:


    http://www.kartonbau.de/wbb2/thread.php?threadid=9504


    Ein PMP von Manfred Urschel:


    http://www.kartonbau.de/wbb2/filebase.php?fileid=35&lim=50


    und diverse Fotos von Ausstellungen, stellvertretend sei hier das herrliche Modell von Klaus Gilles auf der "Zamma" in Oberhausen 2007 genannt:


    http://www.kartonbau.de/wbb2/thread.php?threadid=10358=0&page=2


    zur Geschichte der Potsdam:
    Stapellauf am 16. Januar 1935 bei Blohm und Voss, ursprünglich für die HAPAG bestimmt ist sie dann doch beim Norddeutschen Loyd in Dienst gestellt worden. Die beiden Schwesterschiffe Scharnhorst und Gneisenau wurden gleich bei der Deschimag in Bremen für den NDL gebaut.
    Die drei werden gewöhnlich als Schwesterschiffe bezeichnet, die Potsdam ist aber auf den zweiten Blick schon recht unterschiedlich. Sie ist etwas kleiner und viele kleine und größere Details sind unterschiedlich. Wie die Scharnhorst hatte die Potsdam einen Turboelektrischen Antrieb. Das war damals etwas ganz neues (Scharnhorst war das erste deutsche Handelsschiff mit Turboelektrischem Antrieb) Die Gneisenau wurde mit herkömmlichem Turbinenantrieb ausgestattet, um Vergleiche zwischen den Schiffen anstellen zu können.
    Scharnhorst und Gneisenau wurden erstmals mit einer neuen Bugform, der sogenannten "Maierform" ausgestattet. Dabei wurden die Spanten im Vorschiff keilförmig angeordnet anstatt der bis dahin gängigen steilen Anordnung. Diese Bugform wirkte sich günstig bei langen Wellen von vorn aus und verringerte unangenehme Stampfschwingungen. Potsdam erhielt dagegen einen Wulstbug.
    Alle drei Schiffe wurden im Ostasiendienst eingesetzt. Die Reise nach Schanghai dauerte beträchtlich länger als eine Atlantiküberquerung. Alein die Strecke Genua Schanghai dauerte 23 Tage. Von Bremen nach Yokohama war man über einen Monat unterwegs. Um die lange Reisedauer möglichst angenehm zu halten waren die drei Schiffe außergewöhnlich großzügig ausgestattet. Wintergarten, mehrere Pools, hohe Räume mit großen Fenstern. Selbst die Decks für die Unterbringung der Besatzung waren so hoch oberhalb der Wasserlinie angeornet, daß man auch bei schlechtem Wetter die Fenster geöffnet lassen konnnte, was bei Tropenfahrt ein nicht zu unterschätzender Komfortfaktor war.
    Der Ostasiendienst machte auch großzügige Ladeeinrichtungen notwendig. Das Schiff verfügte über große Laderäume mit 11mx5,5m Luken für normales Sperrgut, weitere Laderäume für gefrorenes (-25°C) und Obst/Gemüse (0°C), sowie Öltanks für Süßöl, Holzöl, etc. Als Ladegeschirr standen für Schwergut ein 50t und ein 25t Baum, für mittelschwere Ladung vier 10t Bäume und zusätzlich 18 weitere Ladebäume von je 3-5t zur Verfügung.
    Nach Kriegsausbruch befand sich die Scharnhorst in Japan und wurde in Kobe aufgelegt. Sie wurde später an Japan verkauft und zum Flugzeugträger Shinyo (japanisch: Kondor) umgebaut. Gneisenau und Potsdam wurden als Wohnschiffe in Hamburg verwendet. Für beide Schiffe gab es ebenfalls Pläne, sie zu Flugzeugträgern umzubauen, doch dazu kam es nicht. Die Gneisenau lief auf eine Miene und sank. Die Potsdam wurde zunächst nach Gotenhafen (heute Gdynia) verlegt und diente zu Kriegsende als Flüchtlingstransporter. Unversehrt wurde sie nach dem Krieg den Engländern zugesprochen und als "Empire Jewel" zum Truppentransporter. Recht bald wurde sie erneut umbenannt in "Empire Fowey". Unter diesem Namen diente sie als englischer Truppentransporter bis ins Jahr 1960. Dann wurde sie an die Pan-Islamic Steam Ship Company verkauft, welche sie als "Safina-E-Hujjaj" für den Pilgerverkehr zwischen Pakistan und Jedda, Saudi Arabien, einsetzte. Ab 1964 befuhr sie auch die Linie Pakistan - Hong Kong, ab 1965 Pakistan - Ost Afrika. Außerdienststellung 1966.
    Erst 1976 erfolgte die Verschrottung.


    technische Daten:
    Unterscheidungssignal: DOQS
    Länge über alles: 193m
    Tiefgang: 8,85m
    Brutto Rauminhalt: 17518 BRT
    Maschinenleistung: 26000PS elektrische Leistung, erzeugt mit zwei Turbogeneratoren
    Geschwindigkeit: 23 kn maximal
    Passagiere: 134 1. Klasse; 138 2. Klasse
    Besatzung: 275


    Zum Modell:
    Konstrukteur: Reinhold Hahn
    Verlag: CfM
    Bestellnummer: 71014
    Maßstab: 1:250
    Länge: 77 cm
    Bogen: 31
    Bauteile: 2049 (Angabe des Verlags)
    Bauweise: Wasserlinienmodell


    Der Bausatz beinhaltet 10 Seiten Bauteillisten mit Beschreibung aller Bauteile und 20 Seiten Montageskizzen, von denen ich noch nicht beurteilen kann, ob ich mit ihnen allein zurecht komme.
    Auf dem Umschlag sind mehrere Fotos des Schiffes abgedruckt, sie zeigen das Schiff jeweils als Potsdam, Empire Fowey und Safina-E-Hujjaj.
    Alle Relingteile sind extra gedruckt. Ich habe vor die Reling mittels Ätzteilen darzustellen. Außerdem werde ich wann immer es sich als günstig erweist Ätz- und Laserteile einsetzen. Im Verlaufe des Baus werde ich entsprechend darüber berichten.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

    Edited 49 times, last by bond25 ().

  • Hallo,


    ich bin schon sehr gespannt................


    Gruß


    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Hallo,


    @bär:
    Danke für die guten Wünsche!


    Michael:
    ich auch :prost:


    Der Kiel ist gelegt!
    Doch der Reihe nach, mein erster Arbeitsschritt:
    Bei jedem neuen Schiff lese ich mir Wilfrieds Kompendium "Ein Schiffsrumpf entsteht - von Anfang an" durch, für den ich Wilfried gar nicht oft genug danken kann und dessen Lektüre ich jedem immer wieder empfehle. Den Artikel habe ich schon so oft gelesen, daß ich sicherlich keine neuen Erkenntnisse mehr gewinne, jeder Schritt kommt mir inzwischen logisch und richtig vor. Allerdings ist es beruhigend und hilfreich eine solche Anleitung zu haben, auf die man sich stützen kann. Der Bau eines Rumpfes ist bei mir noch lange nicht zur Routine geworden, zu leicht begehe ich noch Fehler aus reiner Flüchtigkeit und Ungeduld. Das Lesen von Wilfrieds Artikel bringt eine systematische und geduldige Arbeitsweise mit sich, die auch entspannend wirkt und ein gutes Ergebnis mit sich bringt.


    PS: Wilfrieds Artikel war einmal als PDF-Download erhältlich. Inzwischen finde ich die Datei nicht mehr bei Kartonbau.de, man kann aber immer noch das entsprechende Thema mit Kommentaren aller Teilnehmer lesen:


    Ein Schiffsrumpf entsteht - von Anfang an!


    Korrektur: gefunden! hier gibt es die PDF Version:


    Wie ein Schiffsrumpf entsteht - PDF


    Jetzt endlich zur Kiellegung der Potsdam:
    Das Schiff verfügt über eine Grundplatte, die aufgrund des DIN A4 Formates in drei Teile geteilt ist. Beim Zusammenfügen der drei Teile fiel mir eine leichte Ungenauigkeit auf (siehe Foto 1), die Längslinien haben einen leichten Versatz von etwa 0,5 mm. Ich habe die Teile so zusammengefügt, daß die Außenkontur des Schiffes passt (auch hier gibt es minimale Abweichungen), die Linie des Hauptspantes passt dann nicht 100%. Diese Fehler sind offensichtlich auf die Konstruktionweise von Hand zurückzuführen, die Präzision der am Computer generierten Modelle ist von Hand einfach viel schwieriger zu erreichen. Ich rechne nicht damit, daß diese Ungenauigkeiten zu ernsthaften Problemen führt, fühle mich jedoch ermahnt äußerst präzise und weit vorausschauend zu arbeiten: immer wieder Passproben vor dem Verkleben, Folgefehler durch unpräzises Arbeiten abschätzen, etc.
    Bisher habe ich die Grundplatte zusammengefügt und den Hauptspant aufgeklebt. Der Hauptspant ist ebenfalls dreigeteilt. Ich hatte die Befürchtung, beim Zusammenfügen des Hauptspantes durch geringste Fehler eine nicht vollständige gerade Wasserlinie zu erreichen. Bei der Länge des Hauptspantes wollte ich da kein Risiko eingehen. Ich habe daher die drei Teile zuerst auf die Grundplatte geklebt und erst am Schluß mit den Verbindungslaschen den Hauptspant zusammengefügt. Das hat gut funktioniert, die Reihenfolge beim Verkleben war: vorderer Teil, hinterer Teil, mittlerer Teil. Durch diese Reihenfolge wollte ich sicherstellen, daß an Bug und Heck keine Überstände entstehen. Falls Ungenauigkleiten aufgetreten wären, hätte ich durch Anpassung des Mittelteils noch korrigierend eingreifen können. Dies hat sich dann allerdings nicht als notwendig herausgestellt.
    Jetzt schneide ich die Spanten aus und füge das Spantengrüst trocken zusammen. Verkleben werde ich das Skelett erst, wenn es komplett die Passprobe bestanden hat.
    Die Bilder mit der Gesamtansicht sind leider unbefriedigend, da ich keine Glasplatte besitze, die groß genug ist, habe ich die Grundplatte auf den Schreibtisch meiner Holden geklebt :P, dadurch habe ich mir allerdings die Möglichkeit genommen, eine gute Perspektive zum Fotographieren zu bekommen. Die Lichtverhältnisse sind auch nicht so toll, die heutigen Bilder sind total verrauscht. Bis der Rumpf fertig ist, wird es leider nur "schräge" Fotos von der Gesamtansicht geben, denn lösen werde ich die Grundplatte jetzt nicht mehr. Hmm, vielleicht hätte ich doch fragen sollen wegen des Schreibtisches... :O

  • Hallo,


    vielen Dank für den Link "Wie entsteht ein Schiffsrumpf". Habe ihn mir gleich abgespeichert. Es gibt ja auch Anfänger, die für den Ausdruck dankbar. sind.


    Viele Grüße


    Hans-Jürgen

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Hallo,


    es geht fast schon richtig los...


    Das aufgedoppelte Schott ist das erste Bauteil, welches man später (hoffentlich) auch sehen kann.


    Beim zweiten Bild deutet sich eine schwerwiegende Entscheidung an. Soll ich, oder soll ich lieber nicht: Alle Fenster und Bullaugen ausstechen???
    Bei meinen bisherigen Schiffen waren die Fenster meist noch in überschauhbarer Menge vorhanden. Das Ausstechen dauerte nicht allzu lange, aber bei diesem Schiff ist es schon etwas anderes. Hinzu kommen all die Sprossenfenster und die Verglasung der geschlossenen Promenade muß so geschehen, daß man klar und deutlich die dahinterliegenden Strukturen erkennen kann. Andererseits müsste bei allen anderen Fenstern das Spantengerüst geschwärzt werden, damit man nichts weißes durch die Fenster hindurchblitzen sieht. Bei meinem Bautempo wäre dieses Unterfangen sicherlich geeignet eine mehrjährige Baustelle zu erschaffen. Vielleicht sollte ich es einfach lassen und einfach mit den graphisch dargestellten Fenstern weiterarbeiten. Es ist wohl besser so.

  • Da haben wir den Salat! So etwas nennt sich wohl Beratungsresistenz. Warum in aller Welt tue ich mir das an?
    Ich sehe die Sache so: Mit viel Aufwand versuche ich ein glaubwürdiges Schiffmodell zu erschaffen. Das es aus Karton ist, ist für mich eigentlich eher zweitrangig, der Eindruck des Modells ist entscheidend. Darum verwende ich auch Ätzteile, Laserteile, Holzstäbe, etc. wann immer es sich anbietet. Und es ist nun einmal so, daß die gedruckten Fenster den Gesamteindruck für meinen Geschmack stören, da hier zu offensichtlich wird, daß das Modell aus Papier ist. Der Aufwand, der mir nun bevorsteht, wird mir wahrscheinlich noch den ein oder anderen mehrfarbigen Fluch entlocken, aber das Ergebnis wird mich hoffentlich entlohnen.


    Die Bullaugen habe ich übrigens wie bei mir üblich mit einem Tropfen Wicoll "verglast".

  • Nachdem ich an diesem Wochenende mehrere Stunden für den Modellbau reservieren konnte und beinahe mehr am Stück geschafft habe als in einem gesamten halben Jahr zuvor, kann ich nun auch ein Bild des Spantengerüsts präsentieren. Es ist noch nichts verklebt, damit fange ich jetzt in aller Ruhe an. Wenns fertig ist, melde ich mich wieder.


    (Aus bekannten Gründen ist das Bild nicht sonderlich toll ;()

  • Quote

    Original von bond25
    Da haben wir den Salat! So etwas nennt sich wohl Beratungsresistenz. Warum in aller Welt tue ich mir das an?
    Ich sehe die Sache so: Mit viel Aufwand versuche ich ein glaubwürdiges Schiffmodell zu erschaffen. Das es aus Karton ist, ist für mich eigentlich eher zweitrangig, der Eindruck des Modells ist entscheidend. Darum verwende ich auch Ätzteile, Laserteile, Holzstäbe, etc. wann immer es sich anbietet. Und es ist nun einmal so, daß die gedruckten Fenster den Gesamteindruck für meinen Geschmack stören, da hier zu offensichtlich wird, daß das Modell aus Papier ist. Der Aufwand, der mir nun bevorsteht, wird mir wahrscheinlich noch den ein oder anderen mehrfarbigen Fluch entlocken, aber das Ergebnis wird mich hoffentlich entlohnen.


    Die Bullaugen habe ich übrigens wie bei mir üblich mit einem Tropfen Wicoll "verglast".





    ........wie war das noch mit der Büchse der Pandora;)


    Gruß


    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Hallo,


    Michael, jawohl, die Büchse ist geöffnet, es gibt kein Zurück mehr...


    der aktuelle Stand:
    das Spantengerüst wird gerade schrittweise verklebt. Das wird noch eine Weile dauern.
    Während der Trockenzeit habe ich mich mit den Fenstern beschäftigt. Mit CorelDraw habe ich eine Vorlage erstellt, auf der alle im Bausatz vorkommenden Sprossenfenster dargestellt sind. Diese Vorlage habe ich auf einer Klarsichtfolie ausgedruckt. Wo immer nötig klebe ich diese Folie hinter die Fensteröffnungen.
    Das zweite Bild zeigt den ersten Anwendungsfall. Leider sieht man auf dem Bild auch den nicht immer perfekten Druck, die braune Fläche ist etwas aus dem Türrahmen gerutscht. Dies fällt auf dem Foto natürlich besonders ins Auge.

  • Hallo,


    Das Spantengerüst ist so gut wie fertig, die Decks müssen noch aufgeklebt werden, zuvor mußte allerdings das B-Deck im Vorschiff ausgerüstet werden.
    Wie man auf dem Foto erkennen kann, gibt es eine kleine Paßungenauigkeit an einer der Aufbauwände. Da hier später fast nichts mehr zu erkennen sein wird, nehme ich die Sache ausnahmsweise gelassen hin.
    Die vier Stützen sind erst einseitig angeheftet, komplett befestigt werden sie erst, wenn das Backdeck aufgeklebt ist. Auch die Streben am Mastfuß werden erst dann endgültig verklebt.
    Die Paßgenauigkeit des Spantengerüst ist befriedigend. Es gibt Spanten, die beidseitig ein wenig über die Grundplatte hinausragen und es gibt solche, die auf beiden Seiten etwas kurz geraten sind. Richtig problematisch ist das alles aber nicht.


    Eine mittlere Katastrophe ist denoch eingetreten ;(, ich hätte es wissen müssen... :rolleyes:
    Ich mußte den Schreibtisch räumen. Das Spantengerüst war zwar bereits ztwei Tage durchgetrocknet, denoch hat die Übung - Klebestreifen lösen, Schiff von der Schreibtischplatte heben, Schiff auf einen Regalboden umsetzen - gezeigt, daß nun die Grundplatte nicht mehr exakt eben verläuft (vielleicht war ja auch der Schreibtisch schief?). Ich werde versuchen dies mit Bleigewichten aus einer Gardinenschnur zu korrigieren, die Decks sind auch noch nicht aufgeklebt, da hoffe ich auf weiteren Korrekturspielraum, denn erst wenn die Decks aufgeklebt sind wird die endgültige Form hergestellt.
    Alles in allem komme ich ganz gut voran, unlösbare Probleme sehe ich (noch) nicht.

  • Hallo,


    ein neuer Zwischenstand:
    Die ersten Decks sind aufgeklebt. Ob dies 100% gelungen ist wird sich beim Anbringen der Borwände zeigen. Es gibt ein paar wenige Stellen, an denen ich leichte Komplikationen vorausahne. Ich habe gemerkt, daß bei dieser Größe viel mehr Umsicht und Sorgfalt beim Bau notwendig ist, die Handhabung der großen Bauteile (z.B die Decks) fällt mir schwerer als bei meinen bisherigen kleinen Modellen. Ständig muß man links, rechts, vorne und hinten gleichzeitig kontrollieren. Sitzt eine Seite ist auf der anderen doch wieder etwas schief. Wenn man glaubt "so gehts" und fängt an zu kleben, fällt einem doch wieder ein Spalt auf...
    Irgendwie habe ich die Decks dann doch aufgeklebt bekommen. Mittlerweile sind auch schon weitere Aufbauwände erstellt. Das zeitraubende Ausschneiden der Fenster entschleunigt den Baufortschritt weiter.
    Die ersten Bordwände sind nun auch ausgeschnitten, ich fange an, sie dem Verlauf des Spantengerüsts anzupassen. Dazu später mehr.


    PS: Der Rumpf ist inzwischen wieder gerade. Einige Bleigewichte aus einer Gardinenschnur haben das Spantengerüst überzeugt, sich wieder niederzulegen :]
    Hier die Bilder:

  • Hallo bond25 !


    Na bitte, es wird doch..... :D
    Nur weiter so !



    Tschüß
    Der Bär

    Edited once, last by Bär ().

  • Hallo Lutz,


    ich habe vorgestern die Potsdam in der Ausstellung von S & S auf der Cap San Diego gesehen. Ein wunderschönes Modell. Und was Du uns bisher so vorstellst, ist vom feinsten. Weiter gutes Gelingen wünscht


    Günter

    Auf der Werft: MS Iserlohn; n.n.-Schiffsmodell in 1:250; Dio "Kleine Werft";


    Meine letzten Modelle:

    S.M.S. Frankfurt; Munitionstransporter Westerwald; FD Nürnberg; Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg

  • Hallo,


    zunächst vielen Dank für Eure freundlichen Kommentare, ich bemühe mich, ihnen weiterhin gerecht zu werden.


    Es geht langsam weiter...
    die ersten Aufbauten sind gedeckelt, ein paar weitere Wände sind auch schon gezogen. Zwischendurch habe ich die Bordwände präpariert. Alle Bullaugen sind ausgestanzt, und mit Wicoll verglast. Einige Luken sind aufgedoppelt. Fenster, durch die dahinterliegende Strukturen erkennbar bleiben sollen, habe ich mit einer dünnen Klarsichtfolir verglast - die Verpackung einer Glückwunschkarte ist hier gut geeignet.
    Das Spantegerüst ist inzwischen komplett geschwärzt, damit man nichts Weißes durch die Bullaugen schimmern sieht. Mein Eindruck ist, daß es so besser aussieht.
    Das Promenadendeck habe ich bereits fertig ausgeschnitten, aber noch nicht verklebt. Zu meiner Beruhigung habe ich hier zum Anpassen der Bordwände der Bauanleitung vorgegriffen.
    Der nächste Schritt ist dann das Anbringen der Bordwände. Spätestens dann zeigt sich, wie sauber und akurat ich gearbeitet habe. Ein wenig Bammel habe ich vor dieser Arbeit und erwische mich, wie ich immer wieder das unausweichliche hinauszögere - durch Nebensächlichkeiten wie Ausstanzen weiterer Bullaugen, etc.
    Die nächsten Bilder werden aber definitiv den fertigen Rumpf zeigen. Fragt mich bloß nicht wann!

  • Wann???


    Hallo bond25,


    doch Spaß beiseite. Das Gefühl vor der Montage der Bordwand kenne ich zu gut. Auch mich überfällt ein Zittern, ein Grummeln in der Magengruppe bis ich kurz entschlossen zum Modell, Bordwand und Klebstoff greife und anfange. Häufig geht es ja auch gut (von den anderen Malen sprechen wir lieber nicht).
    Also - frisch voran, nur Mut


    Michael

  • Heute! :yahoo:


    Tatsächlich habe ich doch schon angefangen. Aber in ganz kleinen Schritten. Die ersten zwei Centimeter der vorderen Backbordbordwand sind dran. Bisher allerdings noch nicht photographiert.


    Noch eine Bemerkung zu diesem Baubericht:
    Nach Jörgs Ankündigung habe ich mich entschlossen, nachträglich beim Joachim Schulze Preis teilzunehmen. Hauptsächlich die Möglichkeit, meinen Bau auch über den Zieltermin in den nächsten Wettbewerb zu übertragen haben mich hierzu bewogen. Ich danke Jörg für die Möglichkeit, auch diesen schon vor fünf Wochen begonnenen Baubericht noch für den Wettbewerb zuzulassen.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


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  • Hallo,


    nach zweiwöchigem Urlaub habe ich diesen kleinen Zwischenstand nachzuholen. Die ersten Bordwände sind angebracht, und zwar am Bug. Die Krümmung im Bereich des Stevens ist etwas tückisch. Ich hoffe am Ende wird alles so aussehen wier von mir gewünscht. Insgesamt fiel mir die Aktion nicht so leicht. Ich fürchte, der Übergang zum nächsten Bordwandabschnitt wird nicht optimal sein. Die Gründe dafür habe ich noch nicht herausbekommen. Auf der Backbordseite fehlen etwa zwei Millimeter, und auf beiden Seiten ist ein Versatz derBordwände entstanden, der wohl auf meine Arbeitsweise zurückgeführt werden muß. Dazu beim nächsten Mal mehr.
    Das zweite Foto zeigt, wieviel man vom B-Deck nun noch erkennen kann.

  • Hallo,


    Es gibt wieder neue Fotos, die ich Euch zeigen kann. Die Bordwände sind fast fertig, es fehlen noch etwa 10cm der Steuerbordwand am Heck und der Vordersteven. Diese "Kleinigkeiten" haben es aber in sich.
    Doch der Reihe nach. Der Heckbereich der Borwand besteht aus zwei Teilen. Diese wollte ich schon vor dem Anbringen am Spantengerüst zusammenfügen und in die Rumpfform bringen. Das gelang eigentlich ganz gut (dachte ich...). Beim Zusammenfügen der beiden Teile benutzte ich Seidenpapier, die Stoßkanten habe ich nioch mit einem speziellen Andrücklöffel geglättet. Dieser Andrücklöffel ist immer dann praktisch, wenn Papier in leicht sphärische Form zu bringen ist. Ich habe ihn bei einer Martor-Sammelbestellung, die vor einiger Zeit hier über das Kartonbauforum organisiert wurde, bestellt.
    Die Teile sind etwas länger als notwändig, damit man am Heckabschluß noch anpassen kann.
    Das Ankleben der Bordwände gelang mir nicht ganz problemlos. Auf der Backbordseite ergab sich ein Spalt zwischen Bugteil und Mittelteil, auf der Steuerbordseite war der Mittelteil im Heckbereich etwas zu lang. Ich habe die Bordwandteile verglichen, die Abweichungen sind nicht allein durch Unsauberkeiten in meiner Arbeit zu erklären, sie könnten aber wesentlich geringer sein. Ich vermute, daß ich beim Spantengerüst kleine und kleinste Ungenauigkeiten eingebaut habe, die sich dann addiert haben. Insbesondere bei den Ausschnitten der Ankerklüsen gibt es offenbar eine kleine Abweichung. Diese habe ich fatalerweise als Referenz für den Sitz der vorderen Bordwandteile benutzt (weil die Klüsen scheinbar so gut in den Ausschnitt passten).
    Der Versatz der farbigen, bzw. schwarzen Flächen ist dann aber eindeutig auf den Bausatz zurückzuführen. Es gibt auch ein paar etwas unsaubere Stellen, an denen die Kanten nicht so scharf sind wie sie sein könnten oder sogar Farbe verlaufen/verwischt erscheint. Dies fällt aber auf den Fotos übertrieben stark auf. Ich denke, wenn der Rumpf fertig ist, wird er sich schon sehen lassen können.
    Das fünfte Foto zeigt die fast fertige Steuerbordwand in ihrer Gesamtlänge. So langsam sieht schon richtig nach was aus und es ist auch schon ziemlich groß, was da in meinem stillen Kämmerlein entsteht.
    Die letzten beiden Fotos sollen eigentlich nur zeigen, daß man das B-Deck durch die Promenade noch gut sehen kann. Die Klarsichtfolie, die ich zum Hinterkleben benutzt habe, stört die Sicht nicht.
    Ich hoffe, der Rumpf wird noch diese Woche fertig.

  • Hallo,


    die Bordwände sind dran. Das Promenadendeck auch. Damit ist der Rumpf für mich jetzt fertig und ich feier mein persönliches Richtfest (Stapellauf verbietet sich wohl) - Prost allerseits! :prost:


    Ein Wehmutstropfen ist der noch fehlende Vordersteven. Da muß ich mir erst noch etwas Mut antrinken. Inzwischen schneide ich schonmal die Fenster der Promenade und der oberen Deckhäuser aus, das gibt noch viele Abende sinnvolle Beschäftigung (sinnvoller als fernsehen allemal). Der achtere Pool ist auch schon aufgebaut.
    Wie schön wäre es, wenn es hier noch ein zweiter "Potsdam" Baubericht gäbe, dann könnte man sich jetzt austauschen und beraten - wie hast Dus gemacht...
    Vielleicht kann sich jemand an den Bau seiner "Potsdam" erinnern und kann mir den entscheidenden Tip geben zur Stevenmontage. Mir gelingt es nicht die richtige Form zu treffen - oben großer Radius, unten sehr enger Radius, und dann soll es auch noch zwischen die beiden Bordwände passen - ohne Lücke zum Deck - vielleicht stelle ich mich auch einfach nur doof an :rotwerd:
    Alles in allem bin ich aber schon zufrieden mit dem bisher erreichten. Perfekt ist der Rumpf jedoch nicht. Auf den Fotos sieht man, daß im Heckbereich an der Wasserlinie Wellen in den Rumpf geraten sind, das ärgert mich schon ein wenig.
    Die Fotos habe ich unter Zuhilfenahme einer sehr starken Lampe aufgenommen, dadurch treten ein paar mit Farbe ausgebesserte Stellen etwas zu stark hervor.
    Beim Betrachten der Fotos fallen mir noch ein paar andere Stellen auf, die ich noch nachbessern muß, Hier und da steht noch was über, dies und jenes sieht schief aus... es wird alles erledigt, versprochen.


    Hier die Fotos:

  • Hi,
    Nicht ärgern. Aus Fehlern kann man lernen. Das nächste Modell wird bestimmt ohne die kaum zu sehenden Wellen entstehen.



    Tschüß
    Der Bär

  • Hallo,


    Augen zu und durch - endlich habe ich mich aufgerafft und habe das letzte fehlende Stück der Bordwand angebracht. Das Schiff wechselt jetzt endgültig an den Ausrüstungskai.
    Mittlerweile sind bereits einige Wände der Aufbauten des Promenadendecks fertig geworden. Das Ausschneiden der Fenster ist zeitraubend, aber ich finde es zahlt sich aus. Zusätzliche Arbeit entsteht dadurch, daß die Spanten und Klebelaschen nicht so platziert sind, daß man sie bei durchsichtigen Fenstern bedenkenlos stehenlassen kann. Korrekturen sind immer wieder nötig. Eine farbliche Nachbehandlung der Innenräume ist auch notwendig. Ich überlege, ob ich hier auch Farben ins Spiel bringen kann. Ein reines Schwarz hinter den Fenstern kann durch ein paar schemenfafte Farbpunkte (wirklich nur ein paar) vielleicht interessanter wirken. Ich denke an Grün (eventuelle Pflanzen hinter den Fenstern) helles/mittleres Braun (Möbelstücke) rot (Teppiche, Vorhänge, etc.). Diese Farbklekse sollten subtil sein und nicht zu zahlreich. Noch überlege ich, wie ich es am besten mache, sobald ich die Überlegung in die Tat umsetzte werde ich entsprechend berichten.


    Ich glaube, daß zum jetzigen Zeitpunkt die wesentlichen Merkmale der Potsdam entstehen: Die hohen, luftigen Räume und die großzügigen Fenster, an denen man erkennen kann, daß das Schiff für Tropenfahrten konstruiert wurde.


    Die jetzt entstehenden Fensterfronten verschwinden noch hinter den Fenstern der geschlossenen Promenade, ich erwarte allerdings, daß man aufgrund der vielen großen Fenster der Promenade eine gute Sicht auf die dahinter liegenden Strukturen hat. Die geschlossenen Promenade hatte den Sinn, den Passagier vor Wind und Wetter zu schützen, aber trotzdem so viel Licht ins Schiffsinnere zu lassen, daß auch die innenliegenden Sääle noch Tageslicht mitbekamen.

  • Einige Überlegungen am Rande und off topic, wie ich fürchte:


    Warum gefallen den meisten von uns die alten Ozeanliner so gut? Was haben die alten Dampfer, was die neuen, modernen (und man muß offensichtlich hinzufügen: beliebten :() Urlaubsschiffe im Parkhausdesign nicht haben?
    Ich glaube es ist die sogenannte geschlossene Promenade!
    Ein "Raum", der sich über die gesamte Schiffslänge (bzw. Aufbaulänge) hinzieht, mit hohen, großen Fenstern, die sich in einem einigermaßen gleichmäßigen Muster widerholen, eine Betonung der gesamten Schiffslinie, meist mit überstehender Deckskante, oft mit Rundungen an der Vorderseite, die einen Übergang von der Backbord auf die Steuerbordpromenade ermöglicht, warum gibt es so etwas nicht mehr? Alle Schiffe, von denen wir so schwärmen haben dieses einst unverzichtbare Element: France/Norway, Queen Elisabeth, Queen Mary, Olympic Klasse, die Liste ist erweiterbar bis... bis wann eigentlich?
    War die QE2 vielleicht der Sündenfall? Dieses revolutionäre Design, von Anfang an auf weltumspannende Kreuzfahrten ausgelegt, Maße exakt auf den Panamakanal ausgerichtet, Säle im Inneren, die durch variable Wände flexibel erweitert und verkleinert werden konnten? Nein, der Sündenfall war die ursprüngliche QE2 nicht, sie hatte sogar eine geschlossene Promenade, wenn auch etwas verwässert durch besagte Möglichkeit der flexiblen Raumaufteilung.
    Der Sündenfall kam Anfang der siebziger Jahre, als die ersten Suiten mit BALKON auf dem Signaldeck der QE2 errichtet wurden. Diese Suiten waren spuckhässlich, aber derart erfolgreich, daß sich das Schiffsdesign von Kreuzfahrtschiffen nie wieder erholte. Die QE2 bekam in mehreren Erweiterungen gnadenlos Apartmentblocks aufgeschweißt. Das nächste Opfer war die elegante France, die zur Norway mutierte und aussah wie ein übergewichtiger Scherpa, der schwerste Lasten auf dem Kopf den Himalaya rauf balanciert - dank 135 zusätzlicher Suiten mit Balkon!
    Die Devise hieß: Balkone! So viele wie möglich! Am besten noch mehr als möglich!
    Für Balkone braucht man Außenkabinen. Damit diese nicht regelmäßig vom Wellengang gespült werden, sollten es nicht gerade die bilgenahen Kabinen sein, die zur "Balkonsuite" gekürt werden. Also ergab sich ein völlig neues Schiffsdesign. Zuerst erschaffe man BALKONE! So circa 800 Stück mindestens. Die geschlossene Promenade, der Speisesaal, der Ballsaal, der Wintergarten, die Bibliothek, die Lounge - natürlich alles mit großzügigen Fensterflächen und Blick auf die See hat gefälligts zu verschwinden, und zwar weg von den oberen Decks, wo es Licht und Luft gibt ab nach unten in die tiefsten Tiefen des Rumpfes oder gleich ganz und für immer. Alles was sich oben befindet, da wo man atmen kann, wo es Tageslicht gibt, wird mit Balkonen gepflastert. Die Schiffe sehen so langweilig (freundliche Bewertung) oder häßlich (ehrliche Bewertung) aus, daß manche Leute Lippen, Blumen oder psychedelische Muster auf die Rümpfe malen. Zum Glück kann man vom Balkon aus davon nichts sehen.

    Ich beklage mich laut über diese Entwicklung (einige andere tun es ebenfalls), sehe aber ein, daß die Mehrheit es wohl so und nicht anders wollte. Drum sitze ich in meinem stillen Kämmerlein und bastel mir meine Traumschiffe selbst.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


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    Edited once, last by bond25 ().

  • Hallo bond25!


    Du sprichst mir aus der Seele. Das, was man heutzutage Kreuzfahrtschiffe nennt, sind doch nur noch potthäßliche, zerdrückte Bananenkisten. Dabei sahen Ozeandampfer mal so schön aus (Mauretania, Bremen usw.). Leider müssen wir uns an den Anblick rundgelutschter, schwimmender Parkhäuser gewöhnen.


    Tschüß
    Der Bär



    PS: Dein Modell sieht gut aus!

  • Derzeit geht es doch überall von der Gemeinschaft zum Individualissmus. Nur nichts gemeinsam machen, jeder kämpft für sich allein - gegen alle anderen. Nur nichts teilen sondern besitzen, die anderen aussperren. Dann braucht jeder einen eigenen Balkon, kleinwinzig aber unter vollständiger Kontrolle und ja nicht kleiner als ihn der Nachbar hat. Dabei übersieht man dass ein flächengleiches Deck das allen zugänglich ist wesentlich mehr Möglichkeiten bietet. Aber dann müßte man sich ja mit anderen Menschen befassen, müßte vielleicht sogar ausweichen - nachgeben - schrecklich, undenkbar, müßte vielleicht sogar mit jemanden reden - gefährlich!

  • Hallo,


    @ Reinhard,
    was Du schreibst kann man an manchen Stellen der heutigen Gesellschaft bestätigen. Ich bin der Meinung, man kann sich dem aber auch entgegenstellen. Gelegenheiten gibt es und die eine und die andere "Insel der Glückseligkeit", wo Menschen nicht fragen "was bringt MIR das" sondern "was kann ich hier bewirken" habe ich für mich auch gefunden. Aber all dies ist eher Thema eines persönlichen Gesprächs, vielleicht sogar mir einem geistigen Getränk :prost:, (in einem öffentlichen Forum artet sowas zu leicht aus und wird schnell politisch)


    Ich wollte ja nur meinen Groll über das Verschwinden der Schönheit und Eleganz bei modernen Schiffen ausdrücken. Und möglicherweise hätte eine geschlossene Promenade dem Aussehen der QM2 geholfen...
    Demnächst geht es wieder mit dem Baubericht weiter, es juckt mir schon in den Fingern.


    Und vielen Dank an Wilfried und Bär für die Komplimente.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

    Edited 2 times, last by bond25 ().

  • Moin Lutz !


    Ausgezeichnete Arbeit machst Du hier an der "Potsdam".
    Besonders gelungen finde ich Deine gepimpten Fenster ... =D>


    Das ist wirklich eine Arbeit, die man sich immer machen sollte, denn dadurch gewinnt jedes Modell unheimlich an Ausstrahlung.


    Weiter so - ich freue mich auf die Fortschritte ...


    CU


    Rocky

  • Hallo,


    @ Matthias:
    vielen Dank für Deine Ermunterung, das hilft mir, vor allem wenn ich sehe wieviele Fenster noch auf mich warten ;(


    es geht ein wenig weiter - an zwei Baustellen. Der Bug bekommt ein wenig Ausrüstung, erst nach dem Fotographieren fiel mir allerdings auf, daß einer der Poller kürzer ist als die übrigen. Gut, daß so ein Baubericht mich immer wieder dazu bringt, kritisch auf mein bisher geschaffenes zu blicken.
    Die Position der Relingstützen am Bug ist übrigens nicht aus der Bauanleitung ersichtlich. Da ich auch keinerlei Fotos dieses Schiffteils oder gar Pläne Pläne besitze, habe ich mir erlaubt, die Stützen "Pi mal Auge" so zu setzten, wie es mir schlüssig erschien.


    Das Promenadendeck wächst und gedeiht, so langsam mache ich mir erste Gedanken über die Niedergänge, für die ich gerne Ätzteile verwenden möchte.


    Bis bald...

  • Hallo,


    hier ist die nächste Fortsetzung, wenn auch nur kleine Schritte:
    Zunächst ein Foto mit den korrigierten Pollern am Bug, es ließ mir einfach keine Ruhe. Jetzt gefällt es mir wesentlich besser. Ich habe den betreffenden Poller mit einem Skalpell gelöst und eine ausgestanzte Papierscheibe mit passendem Durchmesser druntergeklebt. Das hat schon gereicht.


    Die Aufbauten des Hauptpromenadendecks sind soweit fertig. Der Innenraum ist bemalt, ich habe tatsächlich einige Farbtupfer gesetzt, allerdings sind die auf den Fotos nicht zu erkennen. Wenn die Promenade dann geschlossen ist, wird man wahrscheinlich auch mit dem Auge davon nichts mehr sehen.
    Fazit: Beim nächsten Mal reicht es alles gleichmäßig zu schwärzen.


    Das obere Promenadendeck ist noch nicht aufgeklebt, es soll beim Anpassen der Außenbeplankung helfen. Zuvor müssen allerdings 80 kleine Stützen unterm Promenadendeck angebracht werden. Dann folgen die Streben, an denen die Außenhaut angebracht wird, Alle Fenster müssen ausgeschnitten und sauber (d.h. mit gutem Durchblick) verglast werden, dann erst wird das Promenadendeck fertiggestellt, aber erst, wenn alles passt (nicht gerade der einfachste Posten). Bis es soweit ist wird also wohl noch eine Weile Zeit vergehen. Habt also Geduld mit mir.

  • Hallo,


    ein Kurzbericht über den Bau der geschlossenen Promenade:
    Die Außenhaut soll aus Aussen- und Innenteil erstellt werden, eine transparente Folie dazwischen dient der Fensterdarstellung - so sieht es die Bauanleitung vor.
    Das bedeutet, daß man die Fenster extrem genau ausschneiden muß, da beim Aufeinanderliegen der beiden Bordwandteile jede kleinste Abweichung an den Fensterrahmen das Gesamtbild der Fenster stört.
    Ich habe hier ein wenig geschummelt, da ich mir ein derart exaktes Arbeiten nicht zutraue, zumal auch schon die handgezeichnete Vorlage nicht die hier notwendige Präzision aufweist. Auf der Innenwand der Promenade habe ich daher die Fenster großflächig ausgeschnitten. Die Verglasung erfolgte wieder mit einer dünnen, sehr klaren Folie, die einst eine Grußkartenverpackung war. Der Nebeneffekt meiner Schummelei: Die Stege der Fenster wirken ohne Verdoppelung etwas filigraner und somit überzeugender (meine Meinung). Die Bilder zeigen die verschiedenen Stadien der Entstehung und das fertige Ergebnis. Ich glaube, der Durchblick ist hinreichend gut möglich.
    Nebenbei habe ich etwa die Hälfte der kleinen Stützstreben des Promenadendecks angebracht. Der positive Nebeneffekt dieser Arbeit ist, daß der Decksverlauf nun wesentlich gerader ist (vergl. die Fotos vom 23.10.), auch wenn er im direkten Vergleich mit einem Stahllineal vielleicht noch immer den Kürzeren zieht...

  • Hallo ToKro,
    alles, was auf dem letzten Foto vom Promenadendeck zu sehen ist, wird hinter den Wänden mit den großen Fenstern verschwinden. Es ist deshalb ziemlich wichtig, daß die Fenster sehr klar sind. Ich hioffe, es ist hinterher genug zu erkennen. Die dunklen Höhlen habe ich auch, die sind aber später wirklich nicht mehr gut einzusehen.

    Gruß und Glückauf,
    Lutz



    temporäre Bastel-Auszeit!


    a famous philosopher once said: "I´ll be back"

  • Hallo,


    die Backbordpromenade ist fertig. Ganz so einfach war es dann doch nicht. Die Stützen, die der Aufbauwand und dem oberen Promenadendeck Halt geben sollen passten fast alle nicht so richtig. Heftiges Nacharbeiten war nötig. Auf den Fotos sieht es noch immer nicht 100% gerade aus. Die inzwischen gedoppelte und verglaste Aussenwand passte gut. Ein kleiner, völlig unerheblicher Fehler hat sich an der Innenseite eingeschlichen, eine Markierung ist verrutscht. Deutlicher fällt die zu kurz geratene geschwungene Front auf. Diese ist aus drei Teilen anzufertigen, und schon beim ersten Versuch ergab sich eine recht große Lücke. Ich bin mir nicht sicher, ob es an mir lag oder ob der Fehler im Bausatz liegt, letzten Endes habe ich es so verklebt, daß es mir am besten gefiel, und die Lücke habe ich mit etwas Restkarton gestopft. Mit Deckweis habe ich anschließend versucht den Pfusch unkenntlich zu machen.
    Auf dem letzten Bild liegt bereits das obere Promenadendeck auf. Dies habe ich zum besseren Anpassen bereits jetzt vorbereitet.

  • Lutz,


    manuell kann man das wohl nicht mehr besser hinbekommen! Respekt! Bei diesen Fenstergalerien sind ja die Ätzteile immer eine enorme Erleichterung, wenn es denn einen Zubehörsatz gibt. Um so mehr Beachtung verdient dann eine so saubere Handarbeit.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Reinhard,


    Deine soziologische Analyse teile ich nicht vollständig. Ich glaube nicht, dass das typische Publikum auf so einer Reise vor fünfzig oder hundert Jahren besonders sozial eingestellt war. Ich vermute eher, dass diese Appartments eine Frage der sozialen Abgrenzung in Zeiten sind, in denen wesentlich mehr Leute so eine Reise machen können als damals. Damals war man als Oberschicht auf so einem Deck von vornherein allein. Heutzutage sind jede Menge Leute an Bord, die sich das damals niemals hätten leisten können und niemand würde sich mehr trauen, an Bord die einzelnen Klassen so streng voneinander abzugrenzen wie das damals normal war. Also müssen die Leute, die wirklich Geld haben, ausweichen und mieten sich quasi eine eigene Wohung an Bord, damit sie unter sich bleiben. Ist auch nicht unbedingt sympathisch, aber letztlich nichts anderes als was sie immer schon auf die eine oder andere Weise gemacht haben.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo,


    die Steuerbordpromenade ist nun auch fertig. Die Probleme, die ich hatte, waren denen bei der Backbordseite sehr ähnlich.
    Ich habe versucht herauszubekommen, woher diese recht großen Abweichungen stammen. Ich meine, es ist konstruktionsbedingt.


    1. Die Teile der Front sind zu kurz. Die Umrisse auf dem Deck sind definitiv länger als die ausgeschnittenen Teile. Die Teile werden zwar gerundet, und dabei können Abweichungen entstehen, aber hier sind mehrere Millimeter im Spiel. Da glaube ich nicht mehr an einen Fehler meinerseits.


    2. Die Seitenwände der Promenade sind falsch konstruiert. Die Zwischenräume zwischen zwei "Fensterfeldern" richten sich nach den Stützen, die auf dem Deck platziert werden. Die Anleitung sieht vor (und so habe ich es auch gemacht :( ) zuerst diese Stützen zu montieren. Auf dem Deck sind Markierungen vorhanden, so daß hier eigentlich alles exakt definiert dein sollte (allerdings sind die Abstände dieser Markierungen schon leicht unterschiedlich zu den Markierungen an den Wänden). Die Seitenwände können danach aber nur in einem recht engen Spielraum angepasst werden, da diese Stützen leicht vor die Glasflächen geraten können. Daher waren bei mir am Ende die Wände vorne zu kurz und hinten zu lang - wobei sie vorne viel deutlicher "zu kurz" waren als hinten "zu lang".


    Letzten Endes ist dies alles aber kein Beinbruch. Ich habe die Steuerbordwand so weit wie möglich nach vorne geschoben, wie auf dem Foto zu erkennen ist (siehe die roten Pfeile) und Lücken durch Papierstreifen gestopft. Ränder und nicht passende Markierungen sind mit ein wenig Deckweiss getarnt, man sieht von den Fehlern eigentlich nichts mehr.


    Hat sonst jemand dieses Schiff gebaut und ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde mich gerne mal mit jemandem darüber austauschen.


    Als nächstes kommt das obere Promenadendeck dran, bisher ist es nur lose aufgelegt. Einen Druckfehler habe ich gefunden, das abgebildete Bauteil hat keine blau gefärbten Fenster in den Türen. Die werde ich dann wohl ausschneiden müssen... :yahoo:


    Die Fotos sind heute "suboptimal". Das Licht war nicht wirklich ausreichend, es rauscht ein wenig auf den Bildern. Außerdem habe ich einige Ausschnittsvergrößerungen machen müssen. Das hilft auch nicht sehr. Ich gelobe Besserung.