Schnäppchen geschossen?

  • Hi,


    ich war heute in der Stadt
    und was muss ich sehen?
    Das einzige Gechäft mit Modellbauzubehört und Plastikbausätzen macht zu.
    Ich rein und.....
    ..... alles was mit Modellbau zu tun hat ganze 70% reduziert!
    Ich hatte mir erst 3 Bausätze geschnappt, bin dann aber ins Grübeln gekommen und gedacht, nee, dass Geld "entsorg" ich lieber bei der nächsten GPM-Sammelbestellung. :D
    jaja, schon nicht einfach, dem Kartonbau treu zu bleiben, wenn man solche Schnäppchen sieht.


    Ich wollte gerade wieder aus dem Geschäft raus,
    als mir einfällt, dass ich ja noch Revellfarbe brauchen könnte.
    Also ab zu den Farben und ich sehe da doch tatsächlich Airbrushpistolen.
    Ausgeschrieben für 50, bei 70% Rabatt macht das,
    rechne rechne rechne.....
    .... nur 15 ! :yahoo:


    Danach habe ich das Geschäft verlassen mit der Pistole und 10 Farben für ganze 21,52




    Informieren konnte ich mich zu der Pistole vorher nicht,
    daher wollte ich mal wissen, ob ihr mir etwas dazu sagen könnt?



    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    dann sei mal froh, daß du nur 15 Euronen dafür ausgegeben hast! Wenn du noch keinerlei Erfahrung mit Airbrush hast, ist das nicht schlecht zum üben.
    Oder verkauf das Ding bei denvier bunten Buchstaben und hol dir ne gute Airbrush, nicht von Revell.
    Falls du Revelldöschen mit dem Deckel genommen hast, die Farbe ist für Airbrush zu dick!
    Tut mir leid, deine Freude ein wenig zu dämpfen, aber mehr als 10 - 20 Euronen ist die Pistole nicht wert!
    Gruß Forscher

    Der Weg ist das Ziel ! Aber Wege können auch beschwerlich sein!

    Edited once, last by Forscher ().

  • Hallo Daniel,


    das Teil war auch meine erste "Spritze".


    Also erst mal: Für 15 Öre kann man da gar nichts falsch machen.
    Zweitens: Um Ätzteile sauber zu lackieren, tut's das Teil auch alle mal.
    Drittens: Man kann damit sogar einem 1:35er Panther oder Tiger einen Tarnanstrich verpassen, das ist aber auch schon in etwa die feinste Arbeit, die damit geht.


    Das ist eine single action Spritzpistole, das heißt, man hat nur einen Knopf, mit dem man die Luftzufuhr regulieren kann, und daraus ergeben sich auch die größten Einschränkungen: Du kanns keinen gleichmäßigen Luftstrom aufbauen und erst dann die Frabzufuhr starten, weswegen Du eigentlich immer außerhalb des zu lackierenden Objektes anfangen solltest.


    Das mit dem gleichmäßigen Luftstrom ist wichtig, weil:
    Entweder Du gibst gleich Vollgas, dann zieht aber die Spritzpistole beim Einschalten erstmal viel zu viel Farbe (im Luftschlauch herrscht ja erstmal der volle Druck, der sinkt aber natürlich etwas ab, wenn das Ventil erstmal offen ist), oder Du betätigst das Ventil mit Gefühl und steigerst den Druck langsam, dann kommt aber irgendwann der Punkt, an dem der Luftstrom stark genug ist Farbe anzuziehen, aber noch zu schwach um sie fein zu zerstäuben, also kleckst die Spritzpistole.


    Nachdem Du bestimmt dafür keinen Kompressor verwendest, ist auch Folgendes wichtig: Gasflaschen kühlen beim Spritzen stark ab (die Thermodynamik dürfte Dir ja noch recht frisch in Erinnerung sein). Das führt zu Eisbildung (egal),, Druckverlust (Kacke!) bis zu Kondenswasserbildung im Luftschlauch (ganz große Riesenkacke!!!). Wenn's das Kondenswasser bis zur Düse schafft, versaust Du Dir garantiert damit jede Lackierung. Also immer schön Zeit lassen, Gasflasche anwärmen und den Luftschlauch kontrollieren, aber NIEMALS stundenlang durchspritzen!



    Noch ne wichtige Regel:
    Am Ende der Gasflasche bleibt immer zu viel Bauteil übrig!


    Michi

  • Hallo Daniel,


    ich würde es nicht ganz so negativ sehen wie Forscher.


    Ich selbst habe schon viele Jahre ne Sprite, die hat sogenannte "Double-Action", d.h. mit einem Hebel dosiert man Luftstrom (durch Nach-unten-Drücken) und Farbfluss (durch Nach-hinten-Ziehen) unabhängig voneinander. Hört sich kompliziert an, aber man findet sich schnell rein. Wenn man damit mal gearbeitet hat, will man es nicht mehr missen.


    Aber:
    Um mal zu testen, ob man Spaß am Brushen hat, ist das doch ne gute Sache, und gut 20 Euronen für Gun und Farben ist doch wirklich kein Geld.
    Und die Alternative ist ja am Anfang erstmal Lackierung mit dem Pinsel.
    Airbrush ist da ein großer Schritt nach vorn und eindeutig eine Qualitätssteigerung.


    Und wenn Du dabei bleibst, holst Du Dir eben später noch eine bessere Pistole dazu.


    Zu den Farben:
    Die müssen auf jeden Fall stark verdünnt werden. Wenn man bislang nur mit dem Pinsel lackiert hat, kann man sich schwer vorstellen, dass eine so stark verdünnte Farbe überhaupt decken kann. Das richtige Verhältnis Farbe-Verdünner bekommt man aber schnell durch Probieren heraus. Ist die Farbe zu dick verstopft die Düse oder der Farbauftrag ist sehr matt und rauh. Wenn sie doch zu stark verdünnt sein sollte gibt es Nasen, aber insgesamt würde ich sagen lieber zu dünn und in mehreren dünnen Schichten aufgetragen als zu dick.


    Fazit:
    Ich gratuliere zum Schnäppchen!


    Was für einen Kompressor hast Du denn?


    Viele Grüße
    Oliver

  • Tja, so ist das immer, wenn man sich zu viel Zeit beim Tippen lässt, Michi hat mich überholt ;)


    Quote

    Original von MichiK
    weswegen Du eigentlich immer außerhalb des zu lackierenden Objektes anfangen solltest.


    Das sollte man aber auch bei Double-Action-Pistolen so handhaben, denn sonst hat man an den "Wendepunkten" (beim Hin- und Herbewegen der Pistole) am Rand des Bauteiles schnell dickeren Farbauftrag als in der Mitte!

  • Moin Daniel,


    zum Anfangen ist diese Pistole gut geeignet. Ich würde allerdings tatsächlich auf einen Kompressor sparen, wenn Du sie häufiger einsetzen willst.


    Als Farben kann ich die Revell AquaColor empfehlen - mit Wasser verdünn- und auswaschbar und so gut wie überall zu bekommen. Die hochwertigen Spezialfarben braucht's für den "Hausgebrauch" nicht wirklich...


    Am besten schnappst Du Dir erstmal ein großes Stück Pappe und fängst an zu üben: Punkte, die nicht auslaufen, möglichst dünne Linien, und so weiter. Dabei lernt man auch die Einstellmöglichkeiten der Farbdüse kennen...


    Jedenfalls nicht gleich am wertvollen Bauteil anfangen...


    Viele Grüsse
    Michael

  • Moin Daniel!
    Glückwunsch zum Kauf. Ist zawr'n bißchen mühselig, mit dem Ding ein Garagentor zu pönen, aber feinere Arbeit gehen damit eigentlich nicht.
    Spaß beiseite: Im endeffekt bin ich froh, daß ich mir keinen besseren Airbrush gekauft habe. Als ich vor ca. 3 Jahren wieder mit dem Modellbau angefangen hatte, nahm ich die Modellbaubogen nur als Vorlage für Scratch-Builds aus Plastikplatten. Das hatte ich auf der Seite von Herrn Ziewe (ich habe den Link hier irgendwann mal gepostet) gesehen und fand das viel schicker als die Kartonmodelle (ich Dussel ?().
    Ich kam mit der Pistole überhaupt nicht klar: Entweder landeten Riesentropfen auf besonders feinen Teilen, oder die Farbe deckte est im xten Versuch. Daraufhin nahm ich mir vor, erst die angefangenen Kartonmodelle fertig zu bauen. Und dabei muß ich mich irgendwie infiziert haben.
    So gesehen, war das eine prima Investition!
    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Hallo Daniel,


    15 ist ein echt guter Preis für die Revell Standard Class. Und ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschliessen, auf Pappe/Papier üben, die Gasdose am besten in warmes Wasser legen beim sprühen und dann auf einen Kompressor sparen...


    Viel Spaß wünscht
    Christoph

  • Ach ja, das mühselige ist, die Pistole nach dem Gebrauch immer schön zerlegen und reinigen, sonst ist sie ganz schnell hinüber.

  • Hallole,


    habe auch Revell-Airbrush für Flächenlackierungen beim Plastikmodellbau.
    Bin aber selber noch am Üben.
    Das mit dem Kompressor habe ich so gelöst:
    Mein Vater hat einen kleinen Kompressor für die Werkstatt, der hat
    einen 8 Bar Kessel.
    Danach habe ich einen Druckminderer angeschlossen, den ich
    auf ca. 2-3 bar eingestellt habe.
    Mein Problem war nun: Wie kommt man vom Druckminderer auf den
    Airbrush?


    (Ungewöhnliche) Lösung:
    Einen alten Feuerlöscher nehmen, leeren und sauber putzen.
    Das Löschpulver ist übrigens seeehr fies zum Aufputzen,
    am Besten einen Müllsack über den Löscher stülpen und
    diesen dann umdrehen, um das Pulver zu entleeren.
    Ich hatte das Glück, an einer Feuerwehrübung teilzunehmen,
    zu der ausnahmsweise Feuerlöscher verwendet wurden.


    An die Anschlüsse des Feuerlöschers habe ich 1 Autoventil
    (aus Schrottautos einer Feuerwehrübung)
    und einen normalen Druckluftanschluss befestigt.
    Zusätzlich ein Manometer zur Druckanzeige.


    Vom Druckminderer geht es nun mit einem Schlauch
    an den Druckluftanschluss, bei Conrad habe ich einen Adapter
    von Autoventil auf Revell-Airbrush bekommen.
    "Airbrush-Autoreifenadapter (M5x0,45)
    Artikel-Nr.: 243710 - LN"


    Dadurch habe ich auch einen zusätzlichen Drucklufttank im
    Niederdruckbereich erhalten, was Druckschwankungen
    reduziert.


    Bei mir funktioniert das recht gut.


    Das ist nicht unbedingt die ultimative Lösung für alle, aber
    vielleicht eine Anregung für einige... :D


    MfG
    Markus